Singular Plural
Nominativ das Kleid die Kleider
Genitiv des Kleides
des Kleids
der Kleider
Dativ dem Kleid
dem Kleide
den Kleidern
Akkusativ das Kleid die Kleider
 
[1] Ein schwarzes Kleid

Worttrennung:

Kleid, Plural: Klei·der

Aussprache:

IPA: [klaɪ̯t]
Hörbeispiele:   Kleid (Info),   Kleid (Info),   Kleid (Österreich) (Info)
Reime: -aɪ̯t

Bedeutungen:

[1] einteiliges Oberbekleidungsstück für weibliche Personen
[2] nur im Plural: menschliche Bekleidung; der Singular kommt noch in Zusammensetzungen vor, zum Beispiel Amtskleid
[3] Jägersprache: Gefieder oder Fell
[4] veraltete Bedeutung: Uniform
[5] übertragen, auch poetisch: zum Beispiel für das Laub der Bäume

Herkunft:

seit dem 12. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: kleit; mittelniederdeutsch: kled; vergleiche mittelniederländisch: cleet, altenglisch: clāþ, altisländisch: klæði, altschwedisch: klädhe; alle mit der ursprünglichen Bedeutung Tuch; vermutlich zu der indogermanische Wortwurzel: *glei- = kleben, „schmierig sein“ gebildet, vergleiche Klei; denn nach dem alten Herstellungsverfahren des Tuchs genannt, „mit Klei gewalktem Stoff“[1][2]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Putz, Tracht
[2] Anzug, Aufzug, Ausrüstung, Ausstattung, Dress, Fetzen, Gala, Garderobe, Gewand, Habit, Hülle, Klamotten, Kledage, Kluft, Kombination, Konfektion, Kostüm, Livree, Ornat, Räuberzivil, Robe, Rock, Schale, Staat, Tracht, Zivil
[4] Montur, Panzer, Uniform, Stoff

Verkleinerungsformen:

[1] Kleidchen

Unterbegriffe:

[1] Abendkleid, Alltagskleid, Amtskleid, Ausgehkleid, Amtskleid, Badeanzugkleid, Badekleid/Badkleid, Ballettkleid, Ballkleid, Barockkleid, Baumwollkleid, Biedermeierkleid, Brautkleid, Chemisierkleid, Chiffonkleid, Cocktailkleid, Damenkleid, Designerkleid, Dinnerkleid, Empirekleid, Etuikleid, Festkleid, Flatterkleid, Flügelkleid, Frauenkleid, Galakleid, Gesellschaftskleid, Glitzerkleid, Hängerkleid, Hauskleid, Hochzeitskleid, Hosenkleid, Jackenkleid, Jagdkleid, Kaminkleid, Kinderkleid, Kittelkleid, Kommunionskleid, Konfirmationskleid, Krönungskleid, Latexkleid, Lederkleid, Leinenkleid, Lieblingskleid, Mädchenkleid, Minikleid, Modellkleid, Narrenkleid, Netzkleid, Oberkleid, Ordenskleid, Papierkleid, Pelzkleid, Perlenkleid, Plastikkleid, Plisseekleid, Prachtkleid, Prinzessinnenkleid, Reformkleid, Reisekleid, Reitkleid, Rokokokleid, Rüschenkleid, Sackkleid, Samtkleid, Satinkleid, Schlauchkleid, Schlichtkleid, Schürzenkleid, Schwesternkleid, Schwimmkleid, Seidenkleid, Shiftkleid, Silberkleid, Spitzenkleid, Strandkleid, Stretchkleid, Strickkleid, Sonntagskleid, Taftkleid, Tanzkleid, Taufkleid, Tenniskleid, Totenkleid, Trachtenkleid, Trägerkleid, Trauerkleid, Traumkleid, Tüllkleid, Überkleid, Umstandskleid, Unterkleid, Wickelkleid, Wollkleid
[2] Altkleider, Männerkleider
[1, 3] Sommerkleid, Winterkleid
[3] Federkleid, Fellkleid, Haarkleid, Jugendkleid, Pelzkleid
[4] Ehrenkleid
[5] Blätterkleid, Blütenkleid, Chitinkleid, Frühlingskleid, Laubkleid, Nadelkleid, Pflanzenkleid, Schuppenkleid, Stachelkleid, Tarnkleid
[5] metaphorisch: (Körperteil) Beinkleid, Fußkleid; (Gebäude) Holzkleid, Reichstagskleid, Wandkleid; (Gegenstand) Blechkleid, Metallkleid, Schanzkleid; Schneekleid, Unschuldskleid

Beispiele:

[1] Um bei der Oscarverleihung Aufmerksamkeit zu erregen, müssen die Schauspielerinnen sehr aufwändig geschneiderte Kleider tragen.
[1] „Es war die Zeit, als sich die Jugend an der Universität noch siezte, als Studenten Anzüge und Krawatten trugen und ihre Kommilitoninnen Kleider mit weißen Kragen oder Perlenketten.“[3]
[1] „Ihr Kleid spannte so stark, daß es fast aus den Nähten platzte.“[4]
[1] „Auf diese Frage hin schlüpfte das Weibsstück aus dem Kleid und dem Unterrock; wenn wir sie nicht gehindert hätten, hätte sie sich ganz nackt ausgezogen, in der Hoffnung, vom tierischen Verlangen zu erhalten, was sie von unserer Vernunft nicht erwarten konnte.“[5]
[2] Die älteste Tochter hatte einmal mehr alle Kleider neben den Wäschekorb auf den Boden geworfen.
[2] „Wann immer es nötig wurde, kauften sie sich billige Kleider in Wohltätigkeitsläden.“[6]
[2] „Mehr als einmal nahm er mich mit, schickte nach dem Regimentsschneider und ließ Kleider für mich anfertigen, die seinem Geschmack entsprachen.“[7]
[3] Der Schneehase ist im Schnee mit seinem weißen Kleid kaum zu sehen.
[4] Es steht nicht in Abrede, meine Herren, daß das Kleid des Soldaten ein Kleid der Ehre sey.[8]
[5] Die Natur zeigt im Herbst ihr malerisches Kleid.

Sprichwörter:

[2] Kleider machen Leute

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: billiges/hübsches/kurzes/langes Kleid, rückenfreies Kleid, teures Kleid, trägerloses Kleid

Wortbildungen:

Kleiderablage, Kleiderbügel, Kleiderbündel, Kleiderbürste, Kleidergeschäft, Kleiderhaken, Kleiderindustrie, Kleiderkammer, Kleiderkarte, Kleiderkasten, Kleidermagazin, Kleidermotte, Kleiderordnung, Kleiderpuppe, Kleiderschrank, Kleidersorgen, Kleiderspende, Kleiderständer, Kleiderstange, Kleiderstoff, Kleiderwechsel
kleiden
[2] Kleiderfabrik

Übersetzungen

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[1–3] Wikipedia-Artikel „Kleid
[1–3, 5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Kleid
[1, 2, 5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kleid
[1–4] Duden online „Kleid
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKleid
[1, 2] The Free Dictionary „Kleid

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 412.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 494.
  3. Sabine Bode: Die vergessene Generation. Die Kriegskinder brechen ihr Schweigen. 3. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-94797-7, Seite 62.
  4. Charles Bukowski: Ausgeträumt. Roman. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1997 (übersetzt von Carl Weissner), ISBN 3-423-12342-7, Seite 8. Englisches Original 1994.
  5. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band IV. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 183.
  6. David Whitehouse: Die Reise mit der gestohlenen Bibliothek. Tropen, Stuttgart 2015 (übersetzt von Dorothee Merkel), ISBN 978-3-608-50148-3, Zitat Seite 211.
  7. James Fenimore Cooper: Ned Myers oder Ein Leben vor dem Mast. 3. Auflage. mareverlag, Hamburg 2017 (übersetzt von Alexander Pechmann), ISBN 978-3-86648-190-9, Seite 22. Englisches Original 1843.
  8. Karl Spindler: Winterspenden. Abgerufen am 21. April 2014.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Kleie, Leid, leid, klein
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