Singular Plural
Nominativ der Müll
Genitiv des Mülles
des Mülls
Dativ dem Müll
Akkusativ den Müll
 
[1] mit Müll überfüllter Müllcontainer
 
[1] Müll in einer Tüte
 
[1] Schild mit dem Hinweis, wie man den Müll korrekt entsorgen sollte.

Worttrennung:

Müll, kein Plural

Aussprache:

IPA: [mʏl]
Hörbeispiele:   Müll (Info)
Reime: -ʏl

Bedeutungen:

[1] gemischte Abfälle, wertlose Abfallmischung
[2] umgangssprachlich: Unsinn

Herkunft:

[1] mittelhochdeutsch mulle, mul, althochdeutsch mulli „Abfall, Kehricht“, norddeutsch belegt seit dem 11./12. Jahrhundert, erst im 18. Jahrhundert auch schriftsprachlich im Hochdeutschen[1]
[1] Müll war ursprünglich das, was durch ahd. "mullen", mhd. "müllen" = "zerstoßen", "zerreiben" (zum Beispiel in einer Mühle) entstanden war. Aus dem brauchbaren Mehl wurde der unbrauchbare Siebrest vom Müller entfernt. Für diese Abfallmischung aus Spelzen, Unkrautsamen, Holzstückchen, Bodenkrumen und so weiter hat sich die Bezeichnung Müll eingebürgert, diese wird heute für alle Abfallgemische und für sonstiges Unbrauchbares verwendet.
[2] Die Bezeichnung Müll wird in jüngerer Zeit auch auf geistige und virtuelle Inhalte übertragen, die als Unsinn betrachtet werden.[2]

Synonyme:

[1] Abfall, Ausschuss, Kehricht, Schrott, Unrat, in Österreich auch: Mist
[2] Blödsinn, Stuss, Unfug, Unsinn

Gegenwörter:

[1] Wertstoffe

Oberbegriffe:

[1] Rest

Unterbegriffe:

[1] Atommüll, Biomüll, Elektromüll, Elektronikmüll, Gewerbemüll, Giftmüll, Haushaltsmüll, Hausmüll, Industriemüll, Kompostmüll, Konsummüll, Krankenhausmüll, Kunststoffmüll, Nassmüll, Papiermüll, Plastikmüll, Problemmüll, Restmüll, Schiffsmüll, Sondermüll, Sperrmüll, Strahlenmüll, Wärmemüll, Weltraummüll, Wohlstandsmüll, Wortmüll, Verpackungsmüll, Zivilisationsmüll
[2] Datenmüll, e-Müll oder eMüll (für sog. Spam)

Beispiele:

[1] Müll entsteht erst dadurch, dass verschiedene Abfälle zusammengeworfen werden und dann wegen ihrer gegenseitigen Verschmutzung nur noch schwer verwertbar sind.
[1] „Wirklich sah ich sie, schon halb von Müll bedeckt, im Ascheneimer liegen, und dieser Anblick flößte mir Unbehagen ein.“[3]
[1] „Ich habe zum Beispiel wie andere Kinder auch im Park meinen Müll einfach in die Gegend geworfen.“[4]
[2] Er redet nur noch Müll.
[2] Sein Posteingang ist voller Müll.

Redewendungen:

Müll reden - sinnloses, unbrauchbares Zeug sagen
Müll beseitigen - aufräumen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Müll abliefern, entsorgen, verbrennen
[1] radioaktiver, stinkender Müll
[1] im Müll leben
[2] Müll reden, schreiben, senden, von sich geben

Wortbildungen:

müllhaft
entmüllen, müllen, zumüllen
Müllart, Müllabfuhr, Müllabladeplatz, Müllabladestelle, Müllablagerung, Müllanlage, Müllaufbereitung, Müllauto, Müllbeauftragter, Müllbehälter, Müllberg, Müllbeutel, Müllbelastung, Müllbeseitigung, Müllbeutel, Müllbunker, Müllcontainer, Mülldeponie, Mülldetektiv, Mülleimer, Müllentsorger, Müllentsorgung, Müllexport, Müllfahrer, Müllfahrzeug, Müllfrau, Müllfirma, Müllgardine, Müllgrube, Müllhalde, Müllhaufen, Müllimport, Müllkalender, Müllkarre, Müllkasten, Müllkeller, Müllkind, Müllkippe, Müllkutscher, Mülllager, Mülllaster, Mülllawine, Müllleute, Müllmafia, Müllmanagement, Müllmann, Müllmenge, Müllpresse, Müllproblem, Müllraum, Müllrecycling, Müllsack, Müllsammelaktion, Müllsammeln, Müllsammelstelle, Müllsammler, Müllsammlung, Müllschacht, Müllschiff, Müllschippe, Müllschleuse, Müllschlucker, Müllsortierung, Müllsucher, Müllsystem, Mülltonne, Mülltourismus, Mülltransport, Mülltrennung, Mülltüte, Müllverbrennung, Müllverdichter, Müllvermeidung, Müllverschmutzung, Müllverursacher, Müllverwertung, Müllwagen, Müllwerker, Müllzug

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Müll
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Müll
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Müll
[1, 2] Duden online „Müll“; und Herkunfswörterbuch
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalMüll
[2] www.etymologie.info

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Müll“.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 7. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2011, ISBN 978-3-411-05507-4, Stichwort: „Müll“.
  3. Ernst Jünger: Afrikanische Spiele. Roman. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-96061-7, Seite 26. Erstausgabe 1936.
  4. Kaya Yanar: Made in Germany. 3. Auflage. Wilhelm Heyne, München 2011, ISBN 978-3-453-60204-5, Seite 208.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Mull
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