Singular Plural
Nominativ die Phrase die Phrasen
Genitiv der Phrase der Phrasen
Dativ der Phrase den Phrasen
Akkusativ die Phrase die Phrasen

Worttrennung:

Phra·se, Plural: Phra·sen

Aussprache:

IPA: [ˈfʁaːzə]
Hörbeispiele:   Phrase (Info)
Reime: -aːzə

Bedeutungen:

[1] Linguistik: syntaktisch zusammengehörige Wortgruppe (Konstituente)
[2] Musik: Sinn- und Gliederungseinheit in der musikalischen Kompositionslehre
[3] allgemein abwertend: leere Redensart, Ausspruch ohne konkreten Inhalt

Herkunft:

im 19. Jahrhundert von lateinisch phrasis → laAusdrucksweise“ entlehnt, das auf griechisch φράσις (phrasis→ grcRedeweise, Ausdruck“ zurückgeht[1]

Synonyme:

[3] Floskel

Sinnverwandte Wörter:

[1] Satzglied
[3] Allgemeinplatz

Oberbegriffe:

[1] Syntagma
[2] Thema, Periode

Unterbegriffe:

[1] Adjektivphrase, Adverbphrase, Nominalphrase, Präpositionalphrase, Verbalphrase
[1] Holophrase
[2] Motiv
[3] Killerphrase

Beispiele:

[1] Ein Satz besteht meist aus mehreren Phrasen. Am Beispiel des Beispielsatzes: „Ein Satz“: Nominalphrase; „besteht“: Verbalphrase; „aus mehreren Phrasen“: Präpositionalphrase.
[1] „Aus dem 18. und 19. Jahrhundert sind in deutscher Sprache nicht wenige Grammatiken, Wörterbücher, Sprachbeschreibungen und Sprachführer zum (geschäftlichen) Umgang mit Juden überliefert, in denen westjiddische Ausdrücke und Phrasen in lateinischer Umschrift erscheinen.“[2]
[1] „Er kann auch auf syntaktische und phraseologische Eigenschaften von größeren Einheiten wie Phrasen und Sätzen angewendet werden, soweit man sicher ist, dass sie transferiert wurden.“[3]
[3] Er drischt nur leere Phrasen.
[3] „Sehr oft sind Phrasen erstarrte Formeln; aber auch eine neu geprägte Wendung kann phrasenhaft verwandt werden.“[4]
[3] „»Es ist sehr schwer für mich, nach all dem Irrsinn, den Sie erleben mussten, Worte zu finden, die nicht nach Phrasen klingen.«“[5]
[3] „Nach der rhetorischen Glanzleistung des Präsidenten folgte ein Schwall blecherner patriotischer Phrasen.“[6]
[3] „Sie schwätzte, steckte voller Phrasen, mit denen sie Staat zu machen glaubte, war fromm, verliebt in ihren Mann und verbarg keineswegs ihren Ärger, wenn er ihrer Schwester schöntat, die ihr bei Tisch immer gegenüber saß und von ihm bedient wurde.“[7]

Redewendungen:

[3] Phrasen dreschen

Wortbildungen:

[1] Phrasem, Phraseolexem, Phraseologie, Phraseologismus, Phrasierung
[1] Phrasenstruktur
[1] phraseologisch
[2] Phrasierung
[3] Phrasendrescher, Phrasendreschmaschine, phrasenhaft, phrasenreich, Phrasenschwein
Passphrase, Phraseonym

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Phrase (Linguistik)
[2] Wikipedia-Artikel „Phrase (Musik)
[3] Wikipedia-Artikel „Phrase
[2, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Phrase
[1–3] Duden online „Phrase
[2, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalPhrase
[1] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft; 3., aktualisierte und erweiterte Auflage; Kröner; Stuttgart; 2002; Stichwort: „Phrase“; ISBN 3-520-45203-0.
[1] Helmut Glück (Hrsg.), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache; Dritte, neubearbeitete Auflage; Stichwort: „Phrase“; Metzler; Stuttgart/Weimar; 2005; ISBN 978-3-476-02056-7.
[1] Theodor Lewandowski: Linguistisches Wörterbuch; 4., neu bearbeitete Auflage; Quelle & Meyer; Heidelberg 1985; Stichwort: „Phrase“; ISBN 3-494-02050-7.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Phrase“, Seite 700.
  2. Roland Gruschka: Westjiddisch an Rhein und Main und im übrigen Europa. In: Monika Grübel, Peter Honnen (Herausgeber): Jiddisch im Rheinland. Klartext, Essen 2013, ISBN 978-3-8375-0886-4, Seite 15-40, Zitat Seite 30.
  3. Peter Eisenberg: Anglizismen im Deutschen. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 57–119, Zitat Seite 70.
  4. Ludwig Reiners: Stilkunst. Ein Lehrbuch deutscher Prosa. Neubearbeitung von Stephan Meyer und Jürgen Schiewe, 2. Auflage, Beck, München 2004, Seite 169, ISBN 3-406-34985-4.
  5. Klaus Willmann: Das Boot U 188. Zeitzeugenbericht aus dem Zweiten Weltkrieg. Rosenheimer, Rosenheim 2008, Seite 257, ISBN 978-3-475-53954-1.
  6. Jules Verne: Fünf Wochen im Ballon. Verlag Bärmeier und Nickel, Frankfurt/Main ohne Jahr (Copyright 1966), Seite 179.
  7. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 194.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

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