Zunge
Zunge (Deutsch)
BearbeitenSingular | Plural | |
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Nominativ | die Zunge | die Zungen |
Genitiv | der Zunge | der Zungen |
Dativ | der Zunge | den Zungen |
Akkusativ | die Zunge | die Zungen |
Worttrennung:
- Zun·ge, Plural: Zun·gen
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] Anatomie: das bewegliche Organ im Mund, mit dem man schmeckt, schleckt, leckt, die Nahrung hin und her schiebt und spricht
- [2] bewegliche Lasche in der Mitte des Schuhs
- [3] Musik: Teil in einem Musikinstrument, das im Luftstrom schwingt
- [4] übertragen, dichterisch: Sprache
- [5] der Teil der Balkenwaage, der das Gleichgewicht zeigt, meist im Diminutiv: Zünglein
Herkunft:
- mittelhochdeutsch „zunge“, althochdeutsch „zunga“, germanisch *tungōn „Zunge“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]
Synonyme:
Gegenwörter:
Verkleinerungsformen:
- [1, 5] Zünglein
Oberbegriffe:
Unterbegriffe:
- [1] Hirschzunge, Hundezunge, Kalbszunge, Katzenzunge, Ochsenzunge, Rinderzunge, Rindszunge, Schweinszunge
- [1] übertragen: Gletscherzunge, Landzunge, Seezunge
Beispiele:
- [1] Beim Essen hat er sich auf die Zunge gebissen.
- [1] „Seine Zunge tastete sich langsam in Richtung ihrer Brust fort.“[3]
- [1] „Er versuchte, mit der Zunge über die Lippen zu streichen.“[4]
- [1] „Er unterdrückte eine Schmerzreaktion, als er sich dabei die Zunge verbrannte.“[5]
- [1] „Meine Zunge fühlte sich rau und geschwollen an.“[6]
- [2] Slipper (Schuhe ohne Schnürsenkel) haben keine Zunge.
- [3] Bei meinem Akkordeon sind drei Zungen verbogen.
- [4] Und sie redeten mit fremder Zunge.
- [4] „Ehe er aber ging, wollte er wenigstens in den Augen der Welt seinen guten Namen hergestellt wissen, daß kein Makel auf ihm haftete, keine giftige Zunge mit verleumderischer Nachrede ihn beflecken konnte.“[7]
- [5] Der Bezeichnung Zunge an der Waage liegt die Vorstellung zugrunde, dass der Waagbalken wie ein Mund aussieht und der Zeiger wie eine Zunge.
Redewendungen:
- jemandem auf der Zunge liegen / jemandem auf der Zunge schweben
- sich lieber auf die Zunge beißen – sich nur mit Mühe beherrschen und etwas nicht sagen
- sich lieber die Zunge abbeißen
- eine spitze Zunge haben, eine scharfe Zunge haben – oft böse Dinge sagen
- böse Zungen (Menschen, die über andere schlecht reden)
- mit der Zunge anstoßen – lispeln, beim Sprechen an die Zähne stoßen
- sich an etwas die Zunge abbrechen
- sein Herz auf der Zunge tragen
- jemandem die Zunge lockern
- jemandem die Zunge lösen
- jemandem die Zunge herausstrecken – die Zunge aus dem Mund strecken, um jemandem zu zeigen, dass man ihn missachtet; auch Zeichen für Schadenfreude
- böse Zunge
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] eine belegte Zunge haben
Wortbildungen:
- Zungenbelag, Zungenbewegung, Zungenbrecher, Zungendiagnose, Zungenfertigkeit, Zungenkrebs, Zungenkuss, Zungenlaut, Zungenoberfläche, Zungenpiercing, Zungen-r/Zungen-R, Zungenrücken, Zungenschlag, Zungenspitze, Zungenstellung, Zungenstimme, Zungenwurst
- züngeln
Übersetzungen
Bearbeiten [1] Anatomie: bewegliches Organ im Mund, das der Geschmackswahrnehmung, Nahrungsaufnahme und Artikulation dient
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[2] bewegliche Lasche in der Mitte des Schuhs
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[3] Musik: Teil in einem Musikinstrument, das im Luftstrom schwingt
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[4] übertragen, dichterisch: Sprache
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[5] der Teil der Balkenwaage, der das Gleichgewicht zeigt, meist im Diminutiv: Zünglein
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- [1] Wikipedia-Artikel „Zunge“
- [3] Wikipedia-Artikel „Zunge (Tonerzeuger)“
- [1–4] Wikipedia-Artikel „Zunge (Begriffsklärung)“
- [1, 3–5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zunge“
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zunge“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Zunge“
- [1, 4] The Free Dictionary „Zunge“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Stichwort: „Zunge“, Seite 1018.
- ↑ Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wagezunge“
- ↑ E. W. Heine: Kaiser Wilhelms Wal. Geschichten aus der Weltgeschichte. C. Bertelsmann Verlag, München 2013, ISBN 978-3-570-10148-3, Seite 96.
- ↑ Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 149.
- ↑ Rainer Heuser: Ein einmaliger Kontakt. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2019, ISBN 978-3-942303-83-5, Seite 10.
- ↑ Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 15.
- ↑ Friedrich Gerstäcker: Die Regulatoren in Arkansas. Ein Roman aus dem amerikanischen Pflanzerleben. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1975, Seite 206. Zuerst 1845 erschienen.