Singular Plural
Nominativ die Zunge die Zungen
Genitiv der Zunge der Zungen
Dativ der Zunge den Zungen
Akkusativ die Zunge die Zungen
 
[1] die Zunge eines Hundes
 
[2] die Zunge (tongue) des Schuhs

Worttrennung:

Zun·ge, Plural: Zun·gen

Aussprache:

IPA: [ˈt͡sʊŋə]
Hörbeispiele:   Zunge‎ (Info),   Zunge (Info)
Reime: -ʊŋə

Bedeutungen:

[1] Anatomie: das bewegliche Organ im Mund, mit dem man schmeckt, schleckt, leckt, die Nahrung hin und her schiebt und spricht
[2] bewegliche Lasche in der Mitte des Schuhs
[3] Musik: Teil in einem Musikinstrument, das im Luftstrom schwingt
[4] übertragen, dichterisch: Sprache
[5] der Teil der Balkenwaage, der das Gleichgewicht zeigt, meist im Diminutiv: Zünglein

Herkunft:

mittelhochdeutsch „zunge“, althochdeutsch „zunga“, germanisch *tungōn „Zunge“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[2] Lasche
[4] Sprache
[5] Wagezunge[2]

Gegenwörter:

[1] Auge, Haut, Nase, Ohr

Verkleinerungsformen:

[1, 5] Zünglein

Oberbegriffe:

[1] Muskel, Organ

Unterbegriffe:

[1] Hirschzunge, Hundezunge, Kalbszunge, Katzenzunge, Ochsenzunge, Rinderzunge, Rindszunge, Schweinszunge
[1] übertragen: Gletscherzunge, Landzunge, Seezunge

Beispiele:

[1] Beim Essen hat er sich auf die Zunge gebissen.
[1] „Seine Zunge tastete sich langsam in Richtung ihrer Brust fort.“[3]
[1] „Er versuchte, mit der Zunge über die Lippen zu streichen.“[4]
[1] „Er unterdrückte eine Schmerzreaktion, als er sich dabei die Zunge verbrannte.“[5]
[1] „Meine Zunge fühlte sich rau und geschwollen an.“[6]
[2] Slipper (Schuhe ohne Schnürsenkel) haben keine Zunge.
[3] Bei meinem Akkordeon sind drei Zungen verbogen.
[4] Und sie redeten mit fremder Zunge.
[4] „Ehe er aber ging, wollte er wenigstens in den Augen der Welt seinen guten Namen hergestellt wissen, daß kein Makel auf ihm haftete, keine giftige Zunge mit verleumderischer Nachrede ihn beflecken konnte.“[7]
[5] Der Bezeichnung Zunge an der Waage liegt die Vorstellung zugrunde, dass der Waagbalken wie ein Mund aussieht und der Zeiger wie eine Zunge.

Redewendungen:

jemandem auf der Zunge liegen / jemandem auf der Zunge schweben
sich lieber auf die Zunge beißen – sich nur mit Mühe beherrschen und etwas nicht sagen
sich lieber die Zunge abbeißen
eine spitze Zunge haben, eine scharfe Zunge haben – oft böse Dinge sagen
böse Zungen (Menschen, die über andere schlecht reden)
mit der Zunge anstoßen – lispeln, beim Sprechen an die Zähne stoßen
sich an etwas die Zunge abbrechen
sein Herz auf der Zunge tragen
jemandem die Zunge lockern
jemandem die Zunge lösen
jemandem die Zunge herausstrecken – die Zunge aus dem Mund strecken, um jemandem zu zeigen, dass man ihn missachtet; auch Zeichen für Schadenfreude
böse Zunge

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine belegte Zunge haben

Wortbildungen:

Zungenbelag, Zungenbewegung, Zungenbrecher, Zungendiagnose, Zungenfertigkeit, Zungenkrebs, Zungenkuss, Zungenlaut, Zungenoberfläche, Zungenpiercing, Zungen-r/Zungen-R, Zungenrücken, Zungenschlag, Zungenspitze, Zungenstellung, Zungenstimme, Zungenwurst
züngeln

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Zunge
[3] Wikipedia-Artikel „Zunge (Tonerzeuger)
[1–4] Wikipedia-Artikel „Zunge (Begriffsklärung)
[1, 3–5] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Zunge
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Zunge
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalZunge
[1, 4] The Free Dictionary „Zunge

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Zunge“, Seite 1018.
  2. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wagezunge
  3. E. W. Heine: Kaiser Wilhelms Wal. Geschichten aus der Weltgeschichte. C. Bertelsmann Verlag, München 2013, ISBN 978-3-570-10148-3, Seite 96.
  4. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 149.
  5. Rainer Heuser: Ein einmaliger Kontakt. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2019, ISBN 978-3-942303-83-5, Seite 10.
  6. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 15.
  7. Friedrich Gerstäcker: Die Regulatoren in Arkansas. Ein Roman aus dem amerikanischen Pflanzerleben. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1975, Seite 206. Zuerst 1845 erschienen.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bunge, Junge, junge, Lunge, Runge, Zange
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