ent-, Ent- (Deutsch)

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Worttrennung:

ent-

Aussprache:

IPA: [ɛnt]
Hörbeispiele:   ent- (Info)

Bedeutungen:

[1] nicht abtrennbares Präfix: wegführen von …, befreien von …
[2] nicht abtrennbares Präfix: anfangen zu …
[3] nicht abtrennbares Präfix: hinauslaufen auf …[1]
[4] nicht abtrennbar, drückt das Gegenteil aus, besonders von Komposita mit be- und ver-

Herkunft:

[1] von althochdeutsch int-, gotisch and- aus germanisch anda- (vergleiche Präfix ant-) mit der Bedeutung „entgegen; von etwas weg“[2]
[2] bei den Verben des Beginnens hat sich altes in- mit ent-, int- vermischt, wobei das -t- im ahd. und mhd. manchmal abfiel und umgekehrt das -t- als Gleitlaut an in- oder en- angefügt werden konnte[3]

Beispiele:

[1–4] Rund 95 % der deutschen Verben mit nichttrennbarem Präfix fangen mit einer der Vorsilben ver-, be-, ent- oder er- an.
[1] Die Tante entfernte den Fleck auf dem Lätzchen.
[1] Der Onkel entfernte sich vom Ort des Geschehens.
[2] Der Bach entspringt unter der kleinen Anhöhe dort.
[3] Die FKKler entledigen sich ihrer Kleidung und sind somit ihrer Kleidung ledig.
[4] Nicht mehr „besorgen“ oder „versorgen“ sondern stattdessen „entsorgen“.
[4] Die Wachen standen in der entmilitarisierten Zone.

Anmerkung:

Vor b und f findet eine phonetische Angleichung (Assimilation) statt.
empfangen, empfehlen, empfinden, empor, veraltet: empfallen, empfliehen, empfahren, emperen

Wortbildungen:

siehe ausschließlich: Verzeichnis:Deutsch/Wortbildungen/ent-

Übersetzungen

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[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „ent-
[1, 2, 4] The Free Dictionary „ent-
[1–4] Duden online „ent- (befreien von)

Quellen:

  1. Diese dritte Bedeutung findet sich in: Ingeborg Kühnhold: Präfixverben; In: Deutsche Wortbildung, Typen und Tendenzen in der Gegenwartssprache, 1. Hauptteil: Ingeborg Kühnhold, Hans Wellmann: Das Verb, Schwann, Düsseldorf 1973, ISBN 3-7895-0232-4, Seite 141–362, Bezug für ent-: Seite 295.
  2. DWDS
  3. DWDS


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