Person Wortform
Präsens ich säe
du säst
er, sie, es sät
Präteritum ich säte
Konjunktiv II ich säte
Imperativ Singular !
säe!
Plural sät!
säet!
Perfekt Partizip II Hilfsverb
gesät haben
Alle weiteren Formen: Flexion:säen
 
[2] „Sät den Keim des Sieges!“
Ein während des 1. Weltkriegs vom US-Militär verbreitetes Propaganda-Plakat

Worttrennung:

sä·en, Präteritum: sä·te, Partizip II: ge·sät

Aussprache:

IPA: [ˈzɛːən]
Hörbeispiele:   säen (Info)
Reime: -ɛːən

Bedeutungen:

[1] ausstreuend oder setzend Saatgut in den dafür vorbereiteten Boden bringen
[2] eine Anregung, Impuls zu etwas geben
[3] den Anfang für etwas setzen
[4] etwas verbreiten
[5] hervorbringen, schaffen
[6] herbeiführen, veranlassen; verdienen

Herkunft:

geht auf die indogermanische Wurzel *sē „loslassen“ zurück, aus der gotisch saian, altsächsisch sāian, altfriesisch sea, altnordisch sowie angelsächsisch sāwan hervorgingen; daraus entstammen die althochdeutschen Formen sājan, saiin, sāan, sāwan, sāhen „Samen auswerfen“, aus diesen wiederum die mittelhochdeutschen sæjen, sægen, sēgen, sāgen, saigen, seigen, saien, seien, sæn, sæwen, seuwen, sæhen, schließlich die frühneuhochdeutschen sewen, sehen, seen, sêen, seyen, segen, sehwen, säyen entstanden, bis sich ab 1661 die heutige neuhochdeutsche Form säen langsam durchsetzte

Beispiele:

[1] Der Bauer sät Getreide.
[1] Der Gärtner hat Samen gesät.
[2] Aber gerade aus diesem kühlen Sinn war schon unvermeidbar neuer Zweifel in ihre Herzen gesät.[1]
[3] Reiche Industrieländer haben den Samen der globalen Erwärmung gesät.
[4] Diese Extremisten wollen Hass und Terror säen.
[5] „Auch sonst ist für Krieg und Menschheit die Behauptung schimpflich und unwahr, [...] daß erst Länder zu Gräbern umgeackert werden müssen, um einige Helden zu säen.“[2]
[6] „Der Schluß, daß der Wahn des Todes die Wahrheit desselben säe, [...] fiel wie eine Trauer in seine Liebesfeste ein.“[3]

Redewendungen:

Wer ernten will, muss säen – wer etwas erreichen will, muss etwas dafür tun; wer etwas bekommen will, muss die Voraussetzungen dafür schaffen
wie gesät – dicht und gleichmäßig in großer Menge verteilt
umgangssprachlich: dünn gesät – nur selten oder vereinzelt vorhanden
„Wer Unrecht sät, der wird Unheil ernten, und die Rute seines Übermuts wird ein Ende nehmen.“[4]
Säet Gerechtigkeit und erntet nach dem Maße der Liebe!“[5]
„Denn was der Mensch sät, das wird er ernten. Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.“[6]

Sprichwörter:

wer Wind sät, wird Sturm ernten oder wer Wind sät, erntet Sturm

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Getreide säen, Korn säen, Mohn säen, Mohrrüben säen, Radieschen säen, Sonnenblumen säen, Weizen säen
[2–4] Eifersucht säen, Hass säen, Misstrauen säen, Unfrieden säen, Unzufriedenheit säen, Zwietracht säen, Zweifel säen

Wortbildungen:

absäen, ansäen, Ansäen, ansäend, angesät, aussäen, Aussäen, aussäend, ausgesät, besäen, Besäen, besäend, besät, Besäung, dünngesät, durchsäen, einsäen, Einsäen, einsäend, eingesät, fortsäen, (veraltet) gesäen, hinsäen, Leinsäen n, nachsäen, Säemann, säend, Säer, Säerin, Sämann, Sämaschine, Säzeit, sternbesät, übersäen, Übersäen, übersäend, übersät, untersäen, versäen, vorsäen, zusäen

Übersetzungen

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[1–6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „säen
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „säen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalsäen
[1, 2] Duden online „säen

Quellen:

  1. Josef Kastein: Die Brücke. Abgerufen am 8. Januar 2021.
  2. Jean Paul: Dämmerungen für Deutschland. Abgerufen am 14. April 2021.
  3. Jean Paul: Titan. Abgerufen am 14. April 2021.
  4. Bibel, Altes Testament, Sprüche Salomos, Kapitel 22, Vers 8
  5. Bibel, Altes Testament, Der Prophet Hosea, Kapitel 10, Vers 12
  6. Bibel, Neues Testament, Brief des Paulus an die Galater, Kapitel 6, Vers 7 und 8

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Säen, sehen, Seen, Szenen
Anagramme: äsen
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