Adani Group

indischer Mischkonzern

Adani Group ist ein multinationaler Mischkonzern mit Hauptsitz in Ahmedabad in Indien, der 1988 als Rohstoffhandelsunternehmen von dem heutigen Chairman Gautam Adani gegründet wurde.

Adani Enterprises Ltd

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Rechtsform Public Limited Company
ISIN INE423A01024
Gründung 1988
Sitz Ahmedabad, Indien Indien
Leitung
  • Rajesh Adani (Managing Director)
Mitarbeiterzahl 43.000[1]
Umsatz 409,5 Mrd. INR (GJ 2018/19)[2]
(5,28 Mrd. EUR)
Branche Mischkonzern
Website www.adani.com
Stand: 31. März 2019
Gautam Adani

Zu seinen Geschäftsfeldern zählen Rohstoffe, Logistik, der Agrarbereich und die Energieversorgung.[3] Die Gruppe ist der größte Hafenbetreiber Indiens und besitzt unter anderem den größten kommerziellen Hafen des Landes in Mundra. Zum Besitz gehört weiterhin Fortune,[4] Indiens größte Speiseöl-Marke; dies ist ein Joint Venture mit Wilmar International in Singapur.[5][6] An der NSE India ist die Gruppe unter dem Namen der Holding Adani Enterprises (ADANIENT) gelistet.[7]

Carmichael Mine

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Adani nahm 2021 im Galilee-Becken in Queensland das Steinkohlebergwerk Carmichael in Betrieb.[8] Das Bergwerk soll im Endausbau aus fünf Untertageminen sowie sechs Tagebaustätten bestehen, in denen bis zu 60 Millionen Tonnen pro Jahr gefördert werden dürfen und wäre dann eines der größten Kohlebergwerke der Welt. Laut Schätzungen könnten in 60 Jahren Laufzeit 2,3 Milliarden Tonnen Kohle gefördert werden, die für die Stromversorgung in Indien verwendet werden sollen.[9] Die Kohle soll per Schiene zum Hafen Abbot Point und von dort nach Indien verschifft werden.

Um die Kohle mit Schiffen zu transportieren, muss ein Kanal durch das Great Barrier Reef gebaggert werden. Dieses weltgrößte zusammenhängende Korallenriff der Welt ist als UNESCO-Welterbe gelistet und durch Umweltveränderung und menschliche Einflüsse stark angegriffen. Adani beabsichtigte zunächst 38 Millionen m³ auszubaggern, es wurden lediglich 3 Millionen genehmigt.[10]

Da nach Kritik von Umweltverbänden, Anwohnern und indigenen Gruppen[11] die vier größten australischen Banken, weitere internationale Banken, sowie der australische Staat die Finanzierung des Projekts nicht unterstützen wollen,[12][11] wurde das Projekt von Adani stark reduziert und statt der genehmigten 60 Millionen Tonnen sollen vorerst nur 27,5 Millionen Tonnen Kohle pro Jahr abgebaut werden.[13]

Krise Anfang 2023

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Anfang 2023 beschuldigte Hindenburg Research, ein Leerverkäufer, die Gruppe, ihre Bilanzen durch falsche Bewertungen von Tochtergesellschaften geschönt zu haben. In dem Bericht ist von „dreisten Aktienmanipulationen und Bilanzfälschungen über Jahrzehnte hinweg“ die Rede. Der Aktienkurs der in der Adani Group verbundenen Unternehmen sank daraufhin in wenigen Tagen um nahezu 50 %, entsprechend einem Börsenwertverlust von ungefähr 110 Milliarden US-Dollar. Die Adani Group bestritt jegliche Bilanzkosmetik. In einer 400 Seiten starken Gegendarstellung bezeichnete sie den Hindenburg-Bericht als „Attacke auf Indien“.[14][15] Im August 2023 trat Deloitte von seinem Mandat als Buchprüfer zurück, weil sich die Gruppe weigerte, Vorwürfe aus dem Hindenburg Bericht zu untersuchen.[16]

Die Sorge vor einer möglichen Schieflage des Konglomerats führte zu Beunruhigungen im indischen Bankensektor, aber auch in der internationalen Finanzwelt.[17] Im Februar erklärte der Norwegische Staatsfonds, er habe seine Beteiligungen an Adani-Firmen in Höhe von 200 Mio. US-Dollar komplett abgestoßen.[18]

Einzelnachweise

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  1. About us. Abgerufen am 16. Juli 2024.
  2. Geschäftsbericht 2018/19. In: www.adanienterprises.com. Abgerufen am 8. Januar 2020 (englisch).
  3. Gautam Adani – "The Gujrati Billionaire". Archiviert vom Original am 1. Juni 2013; abgerufen am 5. Juli 2019.
  4. Take your Ghar ka Khana from Good to Great, with Fortune Foods by Adani Wilmar. Abgerufen am 7. Januar 2020 (englisch).
  5. Startseite Adaniwilmar. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  6. Adani to bring Wilmar products to India. Abgerufen am 23. Juni 2013.
  7. NSE - National Stock Exchange of India Ltd. - Aktieninformationen zur Adani Enterprises Limited. In: www1.nseindia.com. Abgerufen am 8. Januar 2020 (englisch).
  8. Great Barrier Reef: Australien genehmigt umstrittenen Kohlehafen. In: Zeit Online. Abgerufen am 22. Dezember 2015.
  9. Deutsche Welle: Genehmigung für umstrittenes Kohlebergwerk in Australien. In: www.dw.com. 13. Juni 2019, abgerufen am 7. Januar 2020.
  10. En Australie, la Grande Barrière de corail accueillera des déchets, 31. Januar 2014, auf Le Monde. Abgerufen am 13. Januar 2020
  11. a b WELT: Startschuss für umstrittene Kohlegrube in Australien. Hrsg.: WELT, DPA. 6. Juni 2017 (Online [abgerufen am 7. Januar 2020]).
  12. Three French banks refuse to fund Adani project in Australia - Times of India. In: indiatimes.com. 9. April 2015, abgerufen am 7. Januar 2020 (englisch).
  13. Rishi Iyengar: Indian billionaire won't use tax dollars for controversial coal mine in Australia. In: cnn.com. 29. November 2018, abgerufen am 7. Januar 2020 (englisch).
  14. Jonathan Barrett, Hannah Ellis-Petersen: Adani crisis: Indian group has value cut in half after stock market rout. In: The Guardian. 3. Februar 2023, abgerufen am 3. Februar 2023 (englisch).
  15. Der 112-Milliarden-Dollar-Verlust, taz, 8. Februar 2023.
  16. Deloitte to resign as Adani auditor on Hindenburg concerns: Report. In: Aljazeera. 11. August 2023, abgerufen am 12. August 2023 (englisch).
  17. Andreas Körner und Mathias Peer: Turbulenzen beim Firmenkonglomerat Adami rufen Bafin auf den Plan. In: Handelsblatt. 9. Februar 2023, abgerufen am 9. Februar 2023.
  18. Norway’s sovereign wealth fund says it pulled out of Adani group. 9. Februar 2023, abgerufen am 10. Februar 2023 (englisch).
  19. Startseite Adanipower. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  20. Adani Green Energy Ltd. Abgerufen am 7. April 2022 (englisch).
  21. Adani Gas. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  22. Adani Infra Home. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  23. Adani Ports and SEZ Ltd. Abgerufen am 7. Januar 2020 (englisch).
  24. Adani Mining Pty Ltd (Memento vom 11. Juni 2012 im Internet Archive)
  25. Adani Welspun Exploration Limited (Memento vom 9. Januar 2016 im Internet Archive)
  26. Startseite Adaniwilmar. Abgerufen am 7. Januar 2020.
  27. Startseite Farmpik. Abgerufen am 7. Januar 2020 (englisch).
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INTERN 5
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