Cefixim ist ein halbsynthetisches Breitband-Antibiotikum aus der Gruppe der β-Lactam-Antibiotika und der Cephalosporine der 3. Generation. Es wird peroral verabreicht.

Strukturformel
Struktur von Cefixim
Allgemeines
Freiname Cefixim
Andere Namen
  • (6R,7R)-7-[(Z)-2-(2-Amino-4-thiazolyl)-2-(carboxymethoxyimino)glyoxylamido]-8-oxo-3-vinyl-5-thia-1-azabicyclo[4.2.0]­oct-2-en-2-carbonsäure (IUPAC)
  • Cefiximum (Latein)
  • Cefiximum anhydricum (Latein)
Summenformel
  • C16H15N5O7S2 (Cefixim)
  • C16H15N5O7S2·3H2O (Cefixim·Trihydrat)
Kurzbeschreibung

weißes, geruchloses Puder[1] (Cefixim·Trihydrat)

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer
EG-Nummer (Listennummer) 616-684-4
ECHA-InfoCard 100.119.331
PubChem 5362065
ChemSpider 4514923
DrugBank DB00671
Wikidata Q163901
Arzneistoffangaben
ATC-Code

J01DD08

Wirkstoffklasse
Wirkmechanismus

Hemmung der bakteriellen Zellwandsynthese

Eigenschaften
Molare Masse
  • 453,45 g·mol−1 (Cefixim)
  • 507,50 g·mol−1 (Cefixim·Trihydrat)
Aggregatzustand

fest

Schmelzpunkt

218–225 °C (Cefixim·Trihydrat)[1]

Löslichkeit

schwer löslich in Wasser (55,11 mg·l−1)[2]

Sicherheitshinweise
Bitte die Befreiung von der Kennzeichnungspflicht für Arzneimittel, Medizinprodukte, Kosmetika, Lebensmittel und Futtermittel beachten
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]

Cefixim·Trihydrat

Gefahr

H- und P-Sätze H: 317​‐​334
P: 261​‐​280​‐​342+311[3]
Toxikologische Daten
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet.
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen (0 °C, 1000 hPa).

Wirkspektrum

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Cefixim wirkt bakterizid gegen gram-positive und gram-negative Bakterien.

Allgemein ist Cefixim gegen folgende Erreger wirksam:

Staphylokokken (z. B. Staphylococcus aureus) sind gegen Cefixim resistent.

Pharmakologie

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Pharmakodynamik

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Viele Erreger sind resistent gegen Penicilline und einige Cephalosporine. Diese können gegen Cefixim anfällig sein, da Cefixim sehr stabil in Gegenwart von β-Lactamase-Enzymen ist.

Wirkmechanismus

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Cefixim hemmt die bakterielle Zellwandsynthese. Es verhindert bei wachsenden, sich teilenden Zellen die Quervernetzung bestimmter Bausteine, so dass die aus Murein bestehende Zellwand platzt und die Bakterien absterben.

Dosis-Wirkungs-Beziehung

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Cefixim besitzt eine große therapeutische Breite.

Bei Einnahme größerer Mengen Cefixim kann es zur Überdosierung kommen. Anzeichen dafür geben Symptome wie Blut im Urin, Durchfall, Übelkeit, Schmerzen im oberen Bauchbereich und Erbrechen.

Pharmakokinetik

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Die Resorption von Cefixim wird nicht durch Nahrungsaufnahme beeinträchtigt.

Die Halbwertszeit (HWZ) von Cefixim beträgt 3–4 Stunden, kann aber unter Umständen bis auf 9 Stunden steigen. Bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen (5–20 Milliliter/Minute Kreatinin-Clearance) kann die Halbwertszeit auf 11,5 Stunden steigen.

Die Metabolisierung von Cefixim erfolgt über die Leber. Annähernd 50 % der aufgenommenen Dosis werden unverändert innerhalb von 24 Stunden über den Urin ausgeschieden.

Indikationen

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Cefixim wird bei akuten und chronischen bakteriellen Infektionen mit Cefixim-empfindlichen Bakterien wie etwa Streptokokken angewendet. Hierzu zählen:

Des Weiteren zählen zu diesen Infektionen Hals-Nasen-Ohren-Infektionen wie

Außerdem kann Cefixim zur Behandlung von

eingesetzt werden.

Kontraindikationen und Anwendungsbeschränkungen

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Cefixim darf nicht angewendet werden, wenn bereits schwere Überempfindlichkeitsreaktionen gegen den Arzneistoff oder andere β-Lactam-Antibiotika in der Vergangenheit aufgetreten sind. Cefixim ist ebenfalls kontraindiziert bei Früh- und Neugeborenen (Alter weniger als 28 Tage).

Cefixim ist mit Vorsicht anzuwenden

Aufgrund fehlender teratogener Wirkungen ist Cefixim während der Schwangerschaft und Stillzeit anwendbar.

Arzneimittelwechselwirkungen

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Cefixim kann die Nephrotoxizität bestimmter Arzneistoffe, z. B. Aminoglykoside, verstärken und die Blutungsgefahr bei gleichzeitiger Therapie mit Antikoagulantien oder Thrombozytenaggregationshemmern erhöhen.

Bei gleichzeitiger Gabe von Nifedipin wird die Bioverfügbarkeit von Cefixim um ca. 70 % erhöht.

Nach Anwendung von Cefixim können Harnzuckertestmethoden auf Reduktionsbasis fälschlich positiv ausfallen, nicht jedoch bei Einsatz von enzymatischen Methoden.

Nebenwirkungen

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Die häufigsten Nebenwirkungen betreffen den Magen-Darm-Trakt und äußern sich in einem weichen Stuhlgang bis hin zum Durchfall (bei 1 % bis 10 % der Behandelten).

Gelegentlich treten Kopfschmerzen und Hautausschläge auf.[5]

Selten (bei weniger als 0,1 % der Behandelten) kommt es zu Überempfindlichkeitsreaktionen aller Schweregrade, bis hin zum anaphylaktischen Schock. Überempfindlichkeitsreaktionen sind auch nach oraler Einnahme von Cephalosporinen beobachtet worden, wenn auch wesentlich seltener als nach intravenöser oder intramuskulärer Gabe.

Sehr seltene unerwünschte Wirkungen (bei weniger als einem von 10.000 Behandelten) sind Blutbildveränderungen, wie z. B. Verminderung der Gesamtzahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie); schwerwiegende, unter Umständen innerhalb von Stunden sich entwickelnde Verminderung bestimmter Formen der weißen Blutkörperchen im Blut (Agranulozytose); starke Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie) oder Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie); Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen. Ebenfalls sehr selten sind Blutgerinnungsstörungen und Serumkrankheits-ähnliche Reaktionen, Leberentzündung, schwere Hautveränderungen (Erythema exsudativum multiforme und Lyell-Syndrom) sowie die durch schwere und anhaltende Durchfälle gekennzeichnete antibiotikaassoziierte Dickdarmentzündung.

Handelsnamen

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Cefixim wird in Fertigarzneimitteln als Cefixim-Trihydrat (Cefixim·3H2O)[6] verarbeitet und ist in Form von Tabletten, Filmtabletten, Trinktabletten, Trockensaft und Granulat zur Herstellung einer Suspension in den Dosierungen 200 mg und 400 mg für Tabletten und 100 mg/5 ml für Säfte und Suspensionen im Handel.

Monopräparate

Suprax (D), InfectoOptiCef (D), Cephoral (D, CH), Uro-Cephoral (D), Aerocef (A), Tricef (A), Cetix (PL), einige Generika (D)

Literatur

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  • Jörg Martin, Peter Lehle, Wolfgang Ilg: Fertigarzneimittelkunde. 6., neu bearbeitete Auflage. Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart 2002, ISBN 3-8047-1760-8.
  • Doris Grimm: Chemie. 7. Auflage. Deutscher Apotheker Verlag, Stuttgart 2003, ISBN 3-7692-3083-3.
  • Fachinformation Suprax® 400 mg Filmtabletten von Astellas Pharma Europe Ltd., abgerufen am 6. Juli 2011.
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Commons: Cephalosporin-Antibiotika – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikibooks: Positivliste Pädiatrie – Lern- und Lehrmaterialien

Einzelnachweise

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  1. a b Datenblatt Cefixime trihydrate (Memento vom 30. Oktober 2005 im Internet Archive) bei Sequoia Research Products, abgerufen am 6. Juli 2011.
  2. Drug Bank: Cefixime. In: go.drugbank.com. Abgerufen am 25. September 2021 (englisch).
  3. a b Datenblatt Cefixime trihydrate bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 18. Mai 2017 (PDF).
  4. a b c d e f g h Eintrag zu Cefixime in der ChemIDplus-Datenbank der United States National Library of Medicine (NLM), abgerufen am 6. Juli 2011. (Seite nicht mehr abrufbar)
  5. Marianne Abele-Horn: Antimikrobielle Therapie. Entscheidungshilfen zur Behandlung und Prophylaxe von Infektionskrankheiten. Unter Mitarbeit von Werner Heinz, Hartwig Klinker, Johann Schurz und August Stich, 2., überarbeitete und erweiterte Auflage. Peter Wiehl, Marburg 2009, ISBN 978-3-927219-14-4, S. 340.
  6. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu Cefixim-Trihydrat: CAS-Nr.: 125110-14-7, EG-Nr.: 635-033-5, ECHA-InfoCard: 100.162.959, PubChem: 5491577, ChemSpider: 4590586, DrugBank: DBDBSALT001818, Wikidata: Q60025382.
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