Clausthal-Zellerfeld
Clausthal-Zellerfeld (Landkreis Goslar in Niedersachsen, sie liegt im Oberharz auf einer Höhe zwischen 390 und 821 m ü. NHN und ist Standort der Technischen Universität Clausthal. Die Stadt trägt den Titel Berg- und Universitätsstadt und das Prädikat Luftkurort.[2]
) ist eine Stadt imWappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 48′ N, 10° 20′ O | |
Bundesland: | Niedersachsen | |
Landkreis: | Goslar | |
Höhe: | 560 m ü. NHN | |
Fläche: | 43,69 km2 | |
Einwohner: | 15.436 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 353 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 38678, 38707, 38709, 38667 | |
Vorwahlen: | 05323, 05320, 05328, 05329 | |
Kfz-Kennzeichen: | GS, BRL, CLZ | |
Gemeindeschlüssel: | 03 1 53 018 | |
NUTS: | DE916 | |
Stadtgliederung: | 2 Ortschaften, 2 Ortsteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
An der Marktkirche 8 38678 Clausthal-Zellerfeld | |
Website: | www.clausthal- zellerfeld.de | |
Bürgermeisterin: | Petra Emmerich-Kopatsch (SPD) | |
Lage der Stadt Clausthal-Zellerfeld im Landkreis Goslar | ||
Geografie
BearbeitenLage
BearbeitenClausthal-Zellerfeld liegt auf der Oberharzer Hochebene. Die Umgebung ist im Vergleich zum Großteil des Harzes weniger bergig, sondern nur hügelig. In der Folge ist das Umland auch weniger stark bewaldet und es gibt mehr Wiesenflächen. Verstreut in und um Clausthal-Zellerfeld finden sich zahlreiche Teiche und Wasserläufe des Oberharzer Wasserregals.
Die Senke zwischen Clausthal und Zellerfeld markiert eine natürliche „Grenzlinie“.
Südwestlich erstreckt sich das Kleine Clausthal.
Nachbarstädte
BearbeitenClausthal-Zellerfeld liegt umschlossen von gemeindefreien Gebiet Harz im Landkreis Goslar.
Die Kreisstadt Goslar liegt etwa 15 Kilometer nördlich von Clausthal-Zellerfeld. Die ehemalige Kreisstadt Osterode am Harz liegt ebenfalls etwa 15 Kilometer von Clausthal-Zellerfeld entfernt, jedoch in südlicher Richtung. Östlich von Clausthal-Zellerfeld liegt in 20 Kilometer Entfernung die Stadt Braunlage.
Stadtgliederung
BearbeitenDie Stadt besteht im Zentrum aus den beiden Stadtteilen Clausthal (im Süden) und Zellerfeld (im Norden), deren ursprüngliche Stadtgebiete durch die natürliche Grenze des Zellbachs getrennt werden. Bis 1924 waren Clausthal und Zellerfeld zwei selbständige Städte. Ihr Zusammenschluss erfolgte aufgrund starken Drucks seitens der Obrigkeit. Dass Clausthal und Zellerfeld bis heute noch nicht vollständig zusammengewachsen sind, zeigt sich anhand von zwei Schützenvereinen und zwei Fußballvereinen. Bis 2007 hatten Zellerfeld und Clausthal, obwohl die Freiwillige Feuerwehr offiziell fusioniert war, getrennte Feuerwehrhäuser. Zum Stadtteil Zellerfeld gehört auch die nördlich davon gelegene Siedlung Erbprinzentanne. Zum 1. Juli 1972 wurde die südlich von Clausthal gelegene Gemeinde Buntenbock als dritter Stadtteil eingemeindet.
Durch die gemeindliche Neubildung zum 1. Januar 2015 gliedert sich die Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld wie folgt:
Ortsteil | Einwohnerzahl (30. Juni 2023)[3] |
Fläche in km² |
Bevölkerungsdichte in Einw./km² |
---|---|---|---|
Clausthal-Zellerfeld | 12.658 | 33,96 | 376 |
Clausthal (mit Polsterberger Hubhaus) | |||
Zellerfeld (mit Erbprinzentanne) | |||
Buntenbock | (Dez. 2022) 716 | ||
Bergstadt Altenau-Schulenberg im Oberharz | 1.889 | 6,41 | 295 |
Bergstadt Altenau | 1.621 | 4,66 | 348 |
Torfhaus | (2021) 13 | ||
Bastesiedlung | (2012) 18 | ||
Sperberhaier Dammhaus | |||
Gemkenthal | |||
Polstertaler Zechenhaus | (2012) 8 | ||
Schulenberg im Oberharz | 268 | 1,75 | 157 |
Oberschulenberg | (Jul. 2017) 12 | ||
Mittelschulenberg | |||
Festenburg | |||
Forsthaus Ahrendsberg | |||
Bergstadt Wildemann | 860 | 3,34 | 257 |
Spiegelthaler Zechenhaus | |||
Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld | 15.407 | 43,71 | 357 |
An der TU Clausthal waren im Wintersemester 2021/2022 etwa 3500 Studierende eingeschrieben.[4] In der Stadt sind 2023 insgesamt 1542 Zweitwohner gemeldet.
Klima
BearbeitenDie Stadt wird wegen ihres Klimas bei Sportlern, Asthmatikern und Pollenallergikern geschätzt und ist staatlich anerkannter Luftkurort.[2]
Das Clausthal-Zellerfelder Wetter ist geprägt durch kräftige Westwinde, viel Niederschlag (>1300 mm/a) und insbesondere durch lange sowie schneereiche Winter. Die Temperaturen sind zumeist einige Grad niedriger als im norddeutschen Flachland. Die TU Clausthal wird deshalb scherzhaft als die „einzige Uni mit zwei Wintersemestern“ bezeichnet.[5]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Clausthal-Zellerfeld
Quelle: DWD, 1961–1990
|
Geschichte
BearbeitenDie Geschichte von Clausthal wie auch von Zellerfeld ist eng mit dem Oberharzer Bergbau verbunden, als dessen Hauptort sich die Stadt entwickelte. Dieser lässt sich bis in das 3. oder 4. Jahrhundert n. Chr. zurückverfolgen und beruhte vor allem auf Silber und Blei; ab dem 19. Jahrhundert auch auf Zink.
Vom 9. bis Ende des 19. Jahrhunderts
BearbeitenIm 8. Jahrhundert soll Bonifatius im heutigen Zellerfeld eine Kapelle (Zelle) errichtet haben. Die erste Besiedlung des Oberharzes fand Anfang des 13. Jahrhunderts durch Gründung des Benediktinerklosters St. Matthias in Cella (daher oft auch Kloster Cella genannt), dem heutigen Zellerfeld, statt, die wahrscheinlich vom reichsunmittelbaren Stift Simonis et Judae in Goslar ausging. Die Mönche trieben bereits Bergbau und legten 1268 den mittleren Pfauenteich als Staubecken zum Kraftantrieb für ihre Bergwerksanlagen an. Infolge der Pest verödete 1348 diese älteste Ansiedlung.[6] Das Kloster wurde 1431 (in anderen Quellen: 1433) vom Papst geschlossen.
Die zweite Besiedelung erfolgte am Anfang des 16. Jahrhunderts, als braunschweigische Herzöge Interesse am Bergbau zeigten, namentlich Heinrich der Jüngere. Der braunschweigische Teil des Oberharzes erhielt von ihm 1532 die erste Bergfreiheit. Zellerfeld erhielt 1529 Stadtrechte und nahm 1539 die Reformation an. 1549 wurde das Bergamt vom älteren Wildemann nach Zellerfeld verlegt. 1554 erhielt auch Clausthal die Bergfreiheit und blühte rasch auf. Schon um 1600 waren 55 Gruben in Betrieb.
Der Name von Clausthal (früher Klausthal) leitet sich wohl von einer Talsperre für die Flößerei her (Klause). Clausthal erhielt 1570 die erste Kirche. Der Oberharz blühte dank des Bergbaus auf. Sächsische Einwanderer aus dem Erzgebirge prägten die Region nachhaltig, etwa mit ihrem oberdeutschen Dialekt (dem Erzgebirgisch).
Im Vorfeld der Schlacht bei Lutter am Barenberge zogen Teile des Tillyschen Heeres in den Oberharz, um zu plündern und zu brandschatzen. Während sich Clausthal kampflos den Angreifern ergab, stellte sich Zellerfeld unter seinem Stadthauptmann Thomas Merten am 19. März 1626 der Übermacht entgegen. Thomas Merten fiel wie die meisten seiner Mitstreiter in diesem Kampf. Ihm zu Ehren erhielt der zentrale Platz in Zellerfeld vor der St.-Salvatoris-Kirche den Namen Thomas-Merten-Platz.
1672 zerstörte ein Brand Zellerfeld fast vollständig. Nach dem Brand wurde Zellerfeld mit neuem, schachbrettartigen Grundriss wieder aufgebaut.
1753 zählte Clausthal-Zellerfeld insgesamt 12.689 Einwohner, davon entfielen 8113 auf Clausthal und 4576 auf Zellerfeld.[7] Von 1777 bis 1799 wurde der Tiefe Georg-Stollen aufgefahren. Der 26 km lange Stollen entwässerte die Bergbaureviere von Clausthal-Zellerfeld, Wildemann, Hahnenklee und Bad Grund.
Nach dem Aussterben der Braunschweig-Wolfenbütteler Linie 1634 wurde Zellerfeld Sitz der Kommunionherrschaft (Kommunionharz) und fiel 1788 an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg. Von 1807 bis 1813 gehörten Clausthal und Zellerfeld zum Departement des Harzes. Zellerfeld kam dann an das Königreich Hannover und mit diesem 1866 an Preußen.
Seit dem Beginn des 19. Jahrhunderts stand die Familie Ey aus Clausthal[8] im Zusammenhang mit Heimatschriftstellern[9] und deren Sammlungen von Märchen, Sagen und prosaischen Erzählungen im Dialekt der Bergleute aus dem Oberharz[10] sowie mit damit verbundenen Verlagen und Buchhandlungen bis in die neuere Geschichte der niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover.[11]
Von 1851 bis 1864 trieben Bergleute den 32 km langen Ernst-August-Stollen von der Ortschaft Gittelde am südlichen Harzrand vor. Dieser tiefste Wasserlösungsstollen des Harzes verläuft fast 400 m unter Clausthal und entwässert die Bergbaureviere der Bergstädte Lautenthal, Hahnenklee, Wildemann, Clausthal-Zellerfeld und Bad Grund.
Am 18. April 1854 wurde Clausthal von einer Feuersbrunst schwer in Mitleidenschaft gezogen.[12]
Im Jahr 1885 hatten Clausthal 8871 und Zellerfeld 4407 meist evangelische Einwohner, die größtenteils entweder in Bergbau und Verhüttung oder in Strick- und Häkelwarenfabriken beschäftigt waren.
Ab dem 20. Jahrhundert
BearbeitenDie Bergstädte Clausthal und Zellerfeld wurden 1924 zusammengeschlossen. Clausthal-Zellerfeld war bis zu dessen Auflösung im Jahr 1972 Kreisstadt des Landkreises Zellerfeld.
Obwohl seit 1930 im Stadtgebiet kein Bergbau mehr betrieben wird, hat sich die Stadt ihre enge Verbindung mit dem Bergbau durch das Oberharzer Bergwerksmuseum bewahrt. Auch die Bergakademie und das Oberbergamt erinnern an den ehemaligen Bergbau. Im Zuge des Bergbaus wurde im heutigen Clausthal-Zellerfeld die Fahrkunst durch Georg Ludwig Dörell und das Drahtseil durch Julius Albert erfunden.
Um 1930, auf dem Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise, wurde der Bergbau in Clausthal-Zellerfeld wegen mangelnder Lukrativität eingestellt.
Im Deutschen Reich entstand in unmittelbarer Nähe, an der Kreisstraße 38 nach Altenau, die drittgrößte deutsche Sprengstofffabrik, das Werk Tanne. Hier wurde hauptsächlich TNT hergestellt und sie diente als Füllstelle von Bomben, Minen und Granaten. Sie wurde am 7. Oktober 1944 von 129 schweren Bombern der US-Luftstreitkräfte angegriffen, wobei rund 70 Gebäude zerstort wurden. Auch die Bahnanlagen und verschiedene Gebäude in der Stadt erlitten starke Schäden. Bei dem Luftangriff kamen 92 Menschen ums Leben, wobei die meisten Opfer unter den Zwangsarbeitern zu beklagen waren.[13] Eine Gedenkstätte am Mittleren Pfauenteich erinnert an die Opfer unter den Zwangsarbeitern bei der Bombardierung des Werkes. Weiterhin wird in Clausthal vor der Marktkirche und in Zellerfeld vor der St.-Salvatoris-Kirche an die Opfer des Todesmarsches der Häftlinge des Konzentrationslagers Dora-Mittelbau bei Nordhausen Anfang 1945 von Osterode über den Harz gedacht. Ein weiteres Mahnmal befindet sich an der Harzhochstraße nahe dem Hirschler Teich.
Heute ist Clausthal-Zellerfeld besonders durch seine Technische Universität bekannt. Ursprünglich eine reine Ausbildungsstätte für Berg- und Hüttenleute, ist die TU in der Gegenwart eine Hochschule mit breiter gefächertem Studienangebot vorwiegend technischer Natur.
Eingemeindungen
BearbeitenAm 1. Juli 1972 wurde die Gemeinde Buntenbock eingegliedert.[14] Zum 1. Januar 2015 wurden durch Landesgesetz die Samtgemeinde Oberharz sowie die ihr angehörenden Gemeinden Bergstadt Clausthal-Zellerfeld, Bergstadt Altenau, Bergstadt Wildemann und Schulenberg im Oberharz aufgelöst. Aus den bisherigen Gemeinden wurde die neue Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld gebildet.[15]
Einwohnerentwicklung
BearbeitenEinwohnerentwicklung für die Gebietsstände vor dem 1. Januar 2015
Bearbeiten
|
|
|
|
(Ab 1968 Stand jeweils zum 31. Dezember, 2018 zum 9. Januar)
Einwohnerentwicklung für den Gebietsstand vom 1. Januar 2015
Bearbeiten
|
|
|
Altersstruktur
Bearbeiten
|
|
Politik
BearbeitenStadtrat
BearbeitenDer Rat der Stadt Clausthal-Zellerfeld besteht aus 32 Ratsmitgliedern. Dies ist die festgelegte Anzahl für eine Stadt mit einer Einwohnerzahl zwischen 15.001 und 20.000 Einwohnern.[18] Die Ratsmitglieder werden durch eine Kommunalwahl für jeweils fünf Jahre gewählt. Stimmberechtigt im Rat der Stadt ist außerdem der hauptamtliche Bürgermeister.
Bei der Kommunalwahl 2021 ergab sich folgende Sitzverteilung:[19]
- Die Wahlergebnisse seit 2011
Parteien und Wählergemeinschaften | Prozent 2021 |
Sitze 2021 |
Prozent 2015 |
Sitze 2015 |
Prozent 2011 |
Sitze 2011 | |
---|---|---|---|---|---|---|---|
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 47,8 | 15 | 50,7 | 17 | 41,2 | 13 |
CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 17,1 | 5 | 23,6 | 7 | 29,6 | 9 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 10,9 | 4 | 11,2 | 4 | 5,2 | 2 |
Grüne | Bündnis 90/Die Grünen | 8,1 | 3 | 6,1 | 2 | 11,9 | 4 |
BfB | Bürger für Bürger | 5,9 | 2 | – | – | – | – |
Kr. B. | Kritische Bürger für Clausthal-Zellerfeld | 3,2 | 1 | 4,9 | 1 | – | – |
Linke | Die Linke | 2,8 | 1 | 3,6 | 1 | – | – |
PARTEI | Die PARTEI | 3,2 | 1 | – | – | – | – |
Unabh. | Unabhängige Wählergruppe Samtgemeinde Oberharz | – | – | – | – | 12,2 | 4 |
Gesamt | 100 % | 32 | 100 % | 32 | 100 % | 32 | |
Wahlbeteiligung | 56,08 % | 45,85 % |
Hinweis: Als Vergleichswert zur Kommunalwahl 2011 dient das Ergebnis der Wahl zum Samtgemeinderat der Samtgemeinde Oberharz. Dieser fungierte bis zur Konstituierung des neuen Stadtrats auch als Interimsrat der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld.
Bürgermeister
BearbeitenBürgermeisterin ist seit dem 1. November 2021 Petra Emmerich-Kopatsch (SPD). Sie setzte sich gleich im ersten Wahlgang bei der Kommunalwahl am 12. September 2021 mit 60,16 % der Stimmen durch und löst damit ihre Vorgängerin Britta Schweigel ab, die nicht wieder angetreten ist.
Wappen
BearbeitenClausthal-Zellerfeld führt seit der Auflösung der Samtgemeinde Oberharz deren Wappen weiter. Im Wesentlichen ist es das Wappen des ehemaligen Landkreises Zellerfeld, der sich zum Großteil auf dem Gebiet der heutigen Stadt befand. Der Wappenschild zeigt das Niedersachsenross auf siebenmal von Rot und Gold geteiltem Grund. Ergänzend zum Zellerfelder Wappen ruht auf dem Schild ein blauer Helm mit gold-roter Helmdecke, darüber ein springendes Pferd sowie Schlägel und Eisen der Bergleute.
Städtepartnerschaften
BearbeitenClausthal-Zellerfeld unterhält insgesamt vier Städtepartnerschaften im In- und Ausland.[20]
- im Ausland:
Mit der polnischen Stadt Wolsztyn pflegt Clausthal-Zellerfeld darüber hinaus eine freundschaftliche Zusammenarbeit, die mit der früheren Tätigkeit des Mediziners Robert Koch dort Mitte des 19. Jahrhunderts zusammenhängt.[20]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
BearbeitenMuseen
Bearbeiten- Das Oberharzer Bergwerksmuseum in Zellerfeld. Dieses betreut auch als Außenstellen den Kaiser-Wilhelm-Schacht, den Ottiliae-Schacht sowie die Radstuben der Grube Rosenhof. Bei allen drei Außenstellen des Bergwerksmuseums handelt es sich um Bestandteile des Weltkulturerbes Oberharzer Wasserwirtschaft.
- GeoMuseum im Hauptgebäude der TU Clausthal
- Neben den Gesteinsproben mit den Einschlüssen unterschiedlicher Mineralien ist die Sammlung der bizarr verformten Meteoriten sehenswert.
- Calvörsche Bibliothek
-
Oberharzer Bergwerksmuseum
-
Clausthal: Bergarchiv
-
Alter Bahnhof
-
Zellerfeld: Amtsgericht
Musik
Bearbeiten- Sinfonieorchester der TU Clausthal
- Universitätschor Clausthal
- Big Band der TU Clausthal
- Rock-, Pop- und Jazz Chor der TU Clausthal
Bauwerke
Bearbeiten- Die Marktkirche zum Heiligen Geist in Clausthal wurde mitten im Dreißigjährigen Krieg aus Eichen- und Fichtenholz errichtet und das Dach mit Blei gedeckt. 1642 wurde sie zu Pfingsten geweiht. Die Marktkirche gilt als zweitgrößte erhaltene Holzkirche Europas nach der Kirche von Kerimäki. Eine sehr aufwändige Sanierung wurde 2011 abgeschlossen.
- 1997 wurde in der nach dem großen Stadtbrand 1683 neu erbauten St.-Salvatoris-Kirche in Zellerfeld der Flügelaltar des im Jahr 2004 verstorbenen Leipziger Künstlers Werner Tübke geweiht. Der Orgelprospekt (1699–1702) stammt von Arp Schnitger. Unterhalb der Kirche befinden sich die Trebra-Terrassen – sie wurden Ende des 18. Jahrhunderts von Berghauptmann von Trebra angelegt.
- Katholische Kirche St. Nikolaus, erbaut 1961
- Oberbergamt, jetzt Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie, früher auch Sitz des Berghauptmanns
- Hotel Goldene Krone
- Bergapotheke Zellerfeld (Fratzenapotheke)
- Dietzel-Haus, prachtvolles Patrizierhaus von 1673
- Fritz-Süchting-Institut für Maschinenwesen
- Aula Academica der Technischen Universität Clausthal
- Zellerfelder Münzstätte
- errichtet von Herzog Heinrich Julius im Jahr 1601, betrieben bis zum Jahr 1788
- gegründet 1617 von Herzog Christian dem Älteren von Celle, betrieben bis 1849
- Glückauf-Saal
- ein im südöstlichen Niedersachsen einzigartiger Saalbau im Jugendstil des 19. Jahrhunderts mit historischen Wand- und Deckenmalereien auf zwei Ebenen
- Rathaus Clausthal-Zellerfeld
- Geburtshaus von Robert Koch
- Jugendhaus von Robert Koch
- Thomas-Merten-Platz: Glockenspiel mit Fahrkunst
- Akademische Schwimmhalle der Technischen Universität Clausthal
- Oberharzer Wasserregal mit den Oberharzer Teichen, welches im Sommer 2010 zum Weltkulturerbe erklärt wurde.
Regelmäßige Veranstaltungen
Bearbeiten- Bergdankfest jeweils am Samstag vor Rosenmontag
- Osterfeuer am Karsamstag
- Nach Oberharzer Tradition werden die Besucher häufig durch Jugendliche/Kinder „geschwärzt“; die Gesichter der Besucher werden mit dem Ruß der Holzkohlen schwarz verschmiert.
Wirtschaft und Infrastruktur
BearbeitenWirtschaft
BearbeitenDer Einzelhandel befindet sich im Wesentlichen im Hauptzentrum rund um die Adolph-Roemer-Straße im Stadtteil Clausthal, darunter die 1829 gegründete Grosse’sche Buchhandlung. Kleinteiligen Einzelhandel gibt es im Nebenzentrum im Stadtteil Zellerfeld. Als Sonderstandort für großflächigen Einzelhandel wurde Anfang 2000 eine Fläche am ehemaligen Ostbahnhof ausgewiesen. Weitere Supermärkte finden sich am nördlichen Ortsausgang von Zellerfeld. Insgesamt ist der Einzelhandel der ehemaligen Bergstadt nicht sehr stark entwickelt und leidet heute unter dem allgemeinen Ladensterben.
Von großer Bedeutung für die Bergstadt Clausthal-Zellerfeld ist die Entwicklung der Technischen Universität Clausthal, da sie die Attraktivität und die Anziehungskraft des Standortes für innovative Investitionen erhöht. Die Entwicklung der TU Clausthal und die Zusammenarbeit zwischen ortsansässigen Firmen und der Wissenschaft ist ein entscheidender Vorteil für den Wirtschaftsstandort.
Neben den üblichen Handwerksbetrieben gibt es eine relativ große Fensterfabrik sowie mehrere aus der TU Clausthal oder CUTEC ausgegründete Unternehmen, die sich vor allem in der Partikelmesstechnik und in der Prüftechnik spezialisiert haben. 1987 wurde mit dem Papierflieger Verlag ein moderner Buchverlag mit überregionaler Bedeutung gegründet.
Der Tourismus ist ein weiterer Wirtschaftszweig in Clausthal-Zellerfeld. Seit 1975 verantwortet die Kurbetriebsgesellschaft „Die Oberharzer“ mbH als 100 %ige kommunale Gesellschaft der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld die touristische Organisation der Stadt mit ihren Ortsteilen. Zweck des Unternehmens ist die Unterstützung des Fremdenverkehrs, insbesondere durch Vorhaltung der touristischen Infrastrukturen und Sicherstellung des Kurortstatus (Heilklimatischer Kurort Altenau). Für 2017 wurden innerhalb der Berg- und Universitätsstadt samt Altenau, Buntenbock, Clausthal-Zellerfeld, Schulenberg und Wildemann insgesamt 200.000 Gäste mit rund 893.000 Übernachtungen in rund 9.000 Betten gezählt. Davon entfielen auf den Bereich der Kernstadt 50.000 Gäste mit 300.000 Übernachtungen in rund 3.000 Betten.[23]
Verkehr
BearbeitenVon 1877 bis 1976 verkehrten vom Bahnhof Clausthal-Zellerfeld aus Züge der Innerstetalbahn Richtung Altenau und Langelsheim. Heute wird der öffentliche Nahverkehr durch mehrere Buslinien, u. a. nach Goslar, Osterode am Harz, Altenau und Sankt Andreasberg, gewährleistet. Das Fernbusunternehmen Flixbus hält in Clausthal-Zellerfeld.
Clausthal-Zellerfeld wird von den Bundesstraßen B 241 und B 242 durchquert.
Oberharz-Kaserne
BearbeitenStationierte Truppen und Dienststellen
BearbeitenVon Mitte 1953 bis Ende 1993 war Clausthal-Zellerfeld Garnisonsstadt. In der Oberharz-Kaserne waren von 1953 bis 1960 Teile der Bundesgrenzschutzabteilung Nord II und seit Juli 1960 Einheiten und Dienststellen der Bundeswehr stationiert.
Nachnutzung
BearbeitenHeute befindet sich auf dem ehemaligen Kasernengelände nach der Konversion das Hochschul- und Gewerbegebiet Innovationspark Tannenhöhe.
Öffentliche Einrichtungen
Bearbeiten- Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie mit Niedersächsischem Bergarchiv
- Staatliches Baumanagement Südniedersachsen
- Forstamt Clausthal (Niedersächsische Landesforsten)
- Die Stadtfeuerwehr Clausthal-Zellerfeld besteht aus fünf Ortsfeuerwehren. Im Einzelnen: der Schwerpunktfeuerwehr Clausthal-Zellerfeld (10 Fahrzeuge) den Stützpunktfeuerwehren in Altenau (5 Fahrzeuge) und Wildemann (3 Fahrzeuge) sowie den Feuerwehren mit Grundausstattung Buntenbock und Schulenberg mit je 2 Fahrzeugen.
- Polizeikommissariat Clausthal-Zellerfeld mit Stationen in Altenau und Wildemann
- THW Ortsverband Clausthal-Zellerfeld
- DRK Ortsverein Clausthal-Zellerfeld mit Bergwachtgruppe
Bildung
BearbeitenNeben den schulischen Einrichtungen der Primar- und Sekundarstufe, befinden sich in Clausthal-Zellerfeld die Fachschule für Wirtschaft und Technik und die Technische Universität Clausthal. Die Einrichtungen der TU finden sich konzentriert auf dem Campus Feldgrabengebiet sowie verteilt im Clausthaler Stadtbereich und auf der Tannenhöhe.
Grundschule:
- Grundschule Clausthal
- Grundschule Zellerfeld
Weiterführende Schulen:
- Gymnasium Robert-Koch-Schule (offene Ganztagsschule)
- Haupt- und Realschule Clausthal-Zellerfeld
Persönlichkeiten
BearbeitenSonstiges
BearbeitenClausthal wurde auch durch das alkoholfreie Clausthaler Bier bekannt, das seinen Markennamen in Anlehnung an das von 1687 bis 1978 in der Städtischen Brauerei Clausthal gebraute „Claus-Bräu“ erhalten hat (Zellerfeld hatte von 1487 bis 1984 die eigene Berg-Brauerei Berg-Quell). Die Marke wurde an die Binding-Brauerei verkauft und wird seitdem ausschließlich in Frankfurt am Main gebraut. In der Hochzeit des Bergbaus gab es bedingt durch die Bergfreiheit zahlreiche Brauereien in den Oberharzer Bergstädten, von denen heute als Letzte nur noch die Altenauer Brauerei in Betrieb ist.
In der Harzreise von Heinrich Heine ist Clausthal (dort „Klaustal“ geschrieben) eine wichtige Station, auf der Heine zwei Gruben („Dorothea“ und „Karolina“) befuhr.[24]
Die ältesten Belege für randgestaltete Münzen (Münzrand) stammen aus Clausthal und wurden im Jahr 1684 geprägt.
Literatur
Bearbeiten- Heinrich Morich: Chronik der Bergstadt Clausthal-Zellerfeld. Clausthal-Zellerfeld 1939.
- Martin Zeiller: Claußthal. In: Matthäus Merian (Hrsg.): Topographia Ducatus Brunswick et Lüneburg (= Topographia Germaniae. Band 15). 1. Auflage. Matthaeus Merians Erben, Frankfurt am Main 1654, S. 68–70 (Volltext [Wikisource]).
Weblinks
Bearbeiten- Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld Offizielle Website
- Literatur von und über Clausthal-Zellerfeld im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Linkkatalog zum Thema Clausthal-Zellerfeld bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Landesamt für Statistik Niedersachsen, LSN-Online Regionaldatenbank, Tabelle A100001G: Fortschreibung des Bevölkerungsstandes, Stand 31. Dezember 2023 (Hilfe dazu).
- ↑ a b Niedersächsischer Landtag, 16. Wahlperiode, Drucksache 16/3359: Kleine Anfrage "Welchen Stellenwert haben Prädikate wie „staatlich anerkannter Luftkurort“ speziell für den Heidetourismus und die Tourismuswirtschaft in Niedersachsen?"landtag-niedersachsen.de (PDF; 102 kB). Abgerufen am 23. März 2011.
- ↑ ALLRIS - Das Gremieninformationssystem der Sitzungsdienst: Aktuelle Einwohnerzahlen für den Bereich der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld - Korrektur. (PDF 96 KB) In: clausthal-zellerfeld.sitzung-online.de. 1. Dezember 2023, abgerufen am 7. Dezember 2024.
- ↑ Studierendenstatistik für das Wintersemester 2021/22. (PDF) Abgerufen am 17. Februar 2023.
- ↑ Wo Profs sich mit Glückauf begrüßen in Die Zeit vom 16. Juli 1993
- ↑ H. Speckter, Bericht der Ortsplanung Clausthal-Zellerfeld
- ↑ Henning Calvör: Historische Nachricht von der Unter- und gesamten Ober-Harzerischen Bergwerke. S. 68.
- ↑ Local family database Schwiegershausen (Osterode am Harz) / Family report Johann Christian Friedrich EY * in Clausthal auf genealogy.net, [dort ohne Einzelnachweise angegeben] zuletzt abgerufen am 15. Januar 2013
- ↑ Vergleiche etwa diese GND-Nummer der Deutschen Nationalbibliothek
- ↑ Heinrich Pröhle: Schulze, Georg. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 32, Duncker & Humblot, Leipzig 1891, S. 775 f.
- ↑ Hugo Thielen: EY, (2) Ludwig. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 112f. u.ö.; online über Google-Bücher
- ↑ Ausführlich: Matthias Blazek: Das Löschwesen im Bereich des ehemaligen Fürstentums Lüneburg von den Anfängen bis 1900. Adelheidsdorf 2006, S. 210.
- ↑ Evert Heusinkveld: Die Innerstetalbahn Langelsheim – Altenau, S. 39. Nordhorn 2007
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 218 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
- ↑ Niedersächsische Staatskanzlei (Hrsg.): Gesetz über die Neubildung der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, Landkreis Goslar. Niedersächsisches Gesetz- und Verordnungsblatt (Nds. GVBl.). Nr. 21/2014. Hannover 22. Oktober 2014, S. 299 (Digitalisat [PDF; 1,2 MB; abgerufen am 9. November 2019] S. 13).
- ↑ a b Haushaltsplan der Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld 2018 ( vom 19. November 2018 im Internet Archive) (PDF-Datei), abgerufen am 4. März 2018.
- ↑ Stadtratswahl Berg- und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld votemanager.kdo.de.
- ↑ § 46 NKomVG, Zahl der Abgeordneten. Abgerufen am 30. April 2024.
- ↑ Ergebnis Stadtratswahl 2021. Abgerufen am 13. Juli 2022.
- ↑ a b Städtepartnerschaften auf www.clausthal-zellerfeld.de.
- ↑ sueddeutsche.de
- ↑ Goslarsche Zeitung: Harzer Jodelwettstreit zieht nach Altenau um ( vom 4. November 2019 im Internet Archive)
- ↑ Wirtschaftspläne und Beteiligungsberichte für das Haushaltsjahr 2019, Berg und Universitätsstadt Clausthal-Zellerfeld, PDF-Dokument, S. 146, 155.
- ↑ Heinrich Heine: Die Harzreise. Reclam, Stuttgart 2017, S. 21–23.