Herschweiler-Pettersheim

Ortsgemeinde im Landkreis Kusel, Rheinland-Pfalz, Deutschland

Herschweiler-Pettersheim ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Kusel in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Oberes Glantal an.

Wappen Deutschlandkarte
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Herschweiler-Pettersheim
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Herschweiler-Pettersheim hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 29′ N, 7° 21′ OKoordinaten: 49° 29′ N, 7° 21′ O
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Kusel
Verbandsgemeinde: Oberes Glantal
Höhe: 274 m ü. NHN
Fläche: 7,47 km2
Einwohner: 1294 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 173 Einwohner je km2
Postleitzahl: 66909
Vorwahl: 06384
Kfz-Kennzeichen: KUS
Gemeindeschlüssel: 07 3 36 041
Adresse der Verbandsverwaltung: Rathausstraße 8
66901 Schönenberg-Kübelberg
Website: www.herschweiler-pettersheim.de
Ortsbürgermeisterin: Margot Schillo (FWG)
Lage der Ortsgemeinde Herschweiler-Pettersheim im Landkreis Kusel
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Karte
Herschweiler-Pettersheim liegt im oberen Ohmbachtal.
Jagdschloss – Montage in die heutige Ortslage
Steinbruch Herschweiler-Pettersheim

Geographie

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Herschweiler-Pettersheim liegt im oberen Ohmbachtal in der Westpfalz. Zur Gemeinde gehört auch der südlich liegende Wohnplatz Bockhof.[2]

Herschweiler-Pettersheim befindet sich in der Westpfalz, im oberen Ohmbachtal, welches sich im Nordwesten zum Tal des Langenbachs und im Nordosten zur Klingelbachsenke verzweigt. An dieser Gabelung erhebt sich die Harzhöhe von 275 m über dem Meeresspiegel auf eine geneigte Terrasse in 372 m Höhe und erreicht schließlich einen Gipfel auf 412 m über dem Meeresspiegel. Aufgrund der starken Windverhältnisse wurden Ende 2001 vier Windkraftanlagen auf dem Gipfel installiert. Die Höhenlage des Dorfes selbst beträgt 274 m über dem Meeresspiegel. Als Teil des Nordpfälzer Berglandes zeichnet sich die natürliche Umgebung durch ein außerordentlich vielfältiges Relief aus. Dieses ist geprägt von einem stetigen Wechsel zwischen zerklüfteten Bergen und Höhen mit stark konvexen Hängen westlich des Ohmbachs sowie weniger stark konvexen Hängen östlich davon, zusammen mit einer relativ großen topografischen Varianz.[3]

Geographie

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Geologisch betrachtet befindet sich Herschweiler-Pettersheim auf Schichten des Unteren Rotliegenden, insbesondere der Mittleren Kusel-Gruppe (ruk2), die hauptsächlich aus Sandsteinen und Arkosen besteht, ergänzt durch Schluffsteine, Tonsteine und Konglomerate. Zudem gibt es Kalksteinvorkommen, die einst in einem Steinbruch am Bockhof sowie im Kalkofen an der Landesstraße 350 abgebaut wurden. Die Böden des Unteren Rotliegenden sind in der Regel sandig-lehmig bis lehmig-tonig mit tonig-mergeligen Einschlüssen und weisen eine tiefe und reichhaltige Durchlüftung auf. Daher werden die Plateaus und flachen Hänge als Ackerland (244 ha) genutzt, die Täler und feuchten sowie steileren und sonnigen Hänge als Heuwiesen, Weideland oder Streuobstwiesen (insgesamt 179 ha Grünland), und die steinigen Bergkämme, die weglosen, steilen Hänge und Schluchten für die Forstwirtschaft (95,7 ha Gemeindewald und 99,4 ha Privatwald). Der 437 m hohe Hühnerkopf, der markanteste Gipfel im Bergkamm östlich des Dorfes, ist ein Tafelberg, der durch eine subvulkanische Intrusion entstanden ist. Dieser Sill bildete bis 1972 die Grundlage für die lokale Hartsteinindustrie.[3]

Angrenzende Gemeinden

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Herschweiler-Pettersheim grenzt im Norden an die Gemeinde Konken, im Osten an die Gemeinde Wahnwegen, im Südosten an die Gemeinde Steinbach am Glan, im Süden an die Gemeinde Ohmbach, im Westen an die Gemeinde Krottelbach und im Nordwesten an die Gemeinde Langenbach.

Struktur der Gemeinde

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Bis zum Zweiten Weltkrieg

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Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 erstreckte sich der bebaute Bereich von Herschweiler-Pettersheim hauptsächlich entlang beider Seiten der Hauptverkehrsstraße, der Landesstraße 350, westlich des Ohmbachs. Vom nördlichen Ende des Dorfes (280 m über dem Meeresspiegel) bis zur ehemaligen Feuerwehrstation an der Kreuzung der Landesstraßen 350 und 352 im Süden (269 m über dem Meeresspiegel) misst das Dorf eine Länge von mehr als 1,75 km, die sich bis zum Bockhof am Dorfausgang auf über 2,5 km erstreckt. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts war Herschweiler-Pettersheim ein typisches Straßendorf (nach einigen Definitionen ein „Weiler“) und eines der längsten Dörfer im Landkreis Kusel. Schon damals waren jedoch die Seitentäler, die westlich vom Ohmbach abzweigen, bis zu etwa 200 m besiedelt, das Kerbtal in „die Hohl“, das „Gigum“ im Geilbachtal und die alte Herzogstraße im Ehrsbachtal, die in feudaler Zeit von Schloss Pettersheim über die Höhen zum Ostertal nach Zweibrücken führte. Östlich des Ohmbachs reichte das bebaute Gebiet dünn die alte Konker Straße hinauf. Gute Bedingungen für den Haus- und Gewerbebau zusammen mit Quellen fand man dort in geschützter Lage am Talsrand, der reich an Grundwasser ist, beiderseits der alten Straßenverbindung bis zur heutigen Kreisstraße 20 in Richtung Wahnwegen. Bei Kanalarbeiten um 1980 wurde unter der Straßendecke eine etwa ein Meter tiefe Knüppeldammstraße freigelegt, die als Verbindung zwischen den Wohnbereichen „in der Hohl“ und „Im Eck“ im alten Dorfkern von Herschweiler über den feuchten und sumpfigen Ohmbachtalboden diente. Es gab sogar eine Erweiterung unweit von Schloss Pettersheim an einer Straßenverbindung über das Tal, die zwei Höhenstraßen verband. Diese Verbindung führte zu einer Waldecke am Hühnerkopf und dann weiter zur Römerstraße östlich von Wahnwegen. In diesem Teil des Dorfes, der heute als Wallheck bezeichnet wird (beide abgeleitet von Waldecke), kann man trotz aller Umbauten und Modernisierungen das ursprüngliche Layout des Ortes noch erkennen, mit seinen eigenwillig angeordneten Häusern und dem Labyrinth von Gassen. Die landwirtschaftlichen Gehöfte am Bockhof wurden in einem U-förmigen Tal, dem „Kirschen-Grund“, das hier endet, und an der heutigen Landesstraße 352 erbaut.

Nach dem Zweiten Weltkrieg

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Nach dem Zweiten Weltkrieg mit seinem großen Verlust an männlichen Einwohnern (67 gefallen im Krieg und 29 vermisst von einem Dorf mit 1100 Einwohnern; im Ersten Weltkrieg waren 24 gefallen), der wirtschaftlichen Rezession, der alliierten Besatzung und der Währungsabwertung kam eine Zeit des allgemeinen, lebhaften Bauens, nachdem das Wirtschaftswunder begonnen hatte und die Kriegsgefangenen heimgekehrt waren (der letzte kehrte 1950 heim). So waren die Teile des Dorfes vollständig zusammengewachsen und auch in der Breite gewachsen. Parallel zur Hauptstraße wurde nach dem Krieg eine Verbindungsstraße innerhalb der Gemeinde, später Kirchenstraße genannt, bis zur Lage der evangelischen Kirche bebaut. Die Kirche selbst wurde 1953 und 1954 an einem exponierten Ort östlich des Ohmbachs im höchsten Teil des Dorfkerns erbaut. Zudem füllte ein neues Baugebiet die Lücke zwischen Bockhof und Pettersheim. Ein neues Baugebiet namens Buchrech eröffnete östlich der Kirche als Beginn eines neuen Wohnviertels entlang einer zweiten Straße, die parallel zur Hauptstraße verläuft, am mittleren Hang der Westflanke des Hühnerkopfs. Eine weitere neue Bauzone namens „Am Hühnerrech“, die bis zur Seitersstraße reicht, folgte und dehnt sich seit 2003 nach Osten in die Landschaft aus. Die ursprünglich an der Dorfstraße lebenden Menschen ziehen aus dem Kern weg und siedeln sich am Dorfrand in einer angenehmen Nachbarschaft an, wie es auch in anderen Dörfern geschieht, wodurch die Häuser entlang der Durchgangsstraße leer und ungenutzt bleiben. Allein im Oberdorf standen 2003 sechs Häuser leer. Weitere Häuser werden folgen, bedingt durch die Altersstruktur der Bevölkerung. Ein älteres, leeres Doppelhaus neben der Gaststätte „Zum Hirschen“ wurde 2003 abgerissen. Selbst im Dorfzentrum musste ein ehemaliges großes Kaufhaus, das Kleidung und Lebensmittel verkaufte, dem heutigen Dorfplatz weichen. Trotz stagnierenden und rückläufigen Bevölkerungswachstums wird der äußere Rand des bebauten Gebiets sowie das Straßen-, Wasser- und Kanalnetz des Dorfes erweitert, was für spätere Generationen große Konsequenzen haben könnte. Aus diesem Grund könnte die Erneuerung des inneren Dorfes wichtiger sein als die Erschließung neuer Baugebiete auf ehemaligen Wiesen. Bereits zwischen 1960 und 1980 wurden viele Häuser in Herschweiler-Pettersheim aufgestockt und damit dem Bedarf nach mehr Wohnraum angepasst. Auch der 1839 im Geilbachtal angelegte Friedhof musste wiederholt erweitert werden. Da der 1928 im „Wallheck“ errichtete Sportplatz in den Nachkriegsjahren auch als Festplatz für die Gemeinde diente, wurde in den Jahren 1955–1957 speziell für den Sportverein des Dorfes ein neuer Sportplatz im „Wallhecksdell“ gebaut. Ein neues Clubhaus mit Umkleidekabinen und einem Wirtschaftsraum wurde 1967 eingeweiht. 1975 begannen die Arbeiten an einem neuen Rasenspielfeld. Aufgrund unsachgemäßer Böschung kam es zu großen und langwierigen Problemen mit Erdrutschen, so dass das Rasenspielfeld erst 1984 eingeweiht werden konnte. Die abgerutschten Erdmassen, die sogar den Waldboden mit Bäumen vor sich hergeschoben hatten, mussten an den Dorfrand verbracht werden.[3]

 
Herschweiler-Pettersheim liegt im oberen Ohmbachtal.

Geschichte

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Die erste urkundliche Erwähnung von Pettersheim erfolgte im Jahr 1387 unter dem Namen „Pederßheim“. Herschweiler kommt zuerst 1446 mit dem Namen „Hirßwylre“ vor.

Gemeinderat

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Der Gemeinderat in Herschweiler-Pettersheim besteht aus 16 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender.

Die Sitzverteilung im Gemeinderat:

Wahl SPD FWG Gesamt
2024 5 11 16 Sitze[4]
2019 4 12 16 Sitze[5]
2014 7 9 16 Sitze
2009 7 9 16 Sitze
2004 7 9 16 Sitze
  • FWG = Freie Wählergruppe Herschweiler-Pettersheim e. V.

Bürgermeister

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Margot Schillo (FWG) wurde am 14. August 2019 Ortsbürgermeisterin von Herschweiler-Pettersheim.[6] Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 war sie mit einem Stimmenanteil von 76,59 % gewählt worden.[7] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde sie als einzige Bewerberin mit einem Stimmanteil von 60,4 % für weitere fünf Jahre wiedergewählt.[8]

Frühere Gemeindeoberhäupter:

  • 1800–1805 Johann Neuberger
  • 1805–1816 Johann Friederich Limberger
  • 1816–1821 Johannes Wollenweber
  • 1821–1843 Adam Mehl, Langenbach
  • 1843–1853 Jakob Fauß 4., Konken
  • 1853–1881 Georg Morgenstern
  • 1881–1884 Jakob Cloß
  • 1884–1890 Ludwig Blind
  • 1890–1919 Peter Müller
  • 1919–1924 Christian Schultheiß
  • 1925–1926 Otto Hollinger
  • 1926–1929 Jakob Rietz
  • 1930–1940 Hermann Theiß
  • 1940–1942 Karl Fell
  • 1942–1943 Friedrich Gerlach
  • 1943–1945 Ernst Häßel
  • 1945–1948 Ludwig Becker
  • 1948–1956 August Karst
  • 1956–1964 Albert Hollinger
  • 1965–1969 August Karst
  • 1969–1972 Karl Fetterroll
  • 1972–1974 Wilhelm Woditsch
  • 1974–1989 Günter Schug
  • 1989–2006 Karl Schmitt
  • 2006–2009 Rüdiger Becker
  • 2009–2019 Klaus Drumm
 
Wappen von Herschweiler-Pettersheim
Blasonierung: „In Gold auf grünem Boden ein springender, goldenbewehrter, roter Hirsch.“[9]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind die Grundmauern einer gallo-römischen Villa Rustica, die Reste des herzoglich Pfalz-Zweibrückischen Schlosses Pettersheim und außerdem ein stillgelegter Steinbruch auf dem Hühnerkopf, der mit reizvoller Natur und Wanderwegen lockt.

Außerdem gibt es in der Ortsgemeinde die protestantische Kirche Herschweiler-Pettersheim.

Veranstaltungen:

Zu erwähnen ist die Owwerderfer Kerb, die jeweils am dritten Wochenende im September stattfindet, genauso wie die Middelderfer Kerb; des Weiteren das Sportfest, das Dorffest und der Weihnachtsmarkt.

Wirtschaft und Infrastruktur

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In Herschweiler-Pettersheim gibt es einen Kindergarten, eine Grundschule sowie ein Dorfgemeinschaftshaus. Im Nordosten verläuft die A 62. In Glan-Münchweiler ist ein Bahnhof der Glantalbahn.

Persönlichkeiten

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Commons: Herschweiler-Pettersheim – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
  2. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.): Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022. S. 149 (PDF; 3,3 MB).
  3. a b c Herschweiler-Pettersheim. In: regionalgeschichte.net. Abgerufen am 7. März 2024.
  4. Herschweiler-Pettersheim, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Herschweiler-Pettersheim. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 17. Juli 2024.
  5. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahlen. Abgerufen am 7. Juni 2019.
  6. Margot Schillo setzt als Ortsbürgermeisterin Herschweiler-Pettersheims auf das Miteinander. Die Rheinpfalz, 18. August 2019, abgerufen am 6. Mai 2020.
  7. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 6. Mai 2020 (siehe Oberes Glantal, Verbandsgemeinde, elfte Ergebniszeile).
  8. Ergebnisse Wahl zum Ortsbürgermeister Herschweiler-Pettersheim in Herschweiler-Pettersheim. Verbandsgemeinde Oberes Glantal, abgerufen am 17. Juli 2024.
  9. Gutachten des Staatsarchivs Speyer zum Ortswappen von Herschweiler-Pettersheim vom 16. Mai 1951
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