KMFDM ist eine Industrial-Metal-Gruppe, die auf Initiative von Sascha Konietzko und Udo Sturm aus der multinationalen Kunstgruppe „Erste Hilfe“ hervorging. KMFDM ist das Akronym für „Kein Mehrheit für die Mitleid“ [sic!]. Seit Bestehen des Projekts wirkten Musiker aus verschiedenen Ländern, u. a. aus Deutschland, Großbritannien, Schweden und den USA, mit. Der Sänger und Frontmann Sascha Konietzko stammt aus Hamburg, weswegen einige Albumtitel, Musiktitel und Liedtexte teilweise oder ganz auf Deutsch verfasst sind. Markenzeichen der Band sind zumeist Albentitel aus fünf (Schrift)-Zeichen sowie das Einflechten des Bandnamens in die Liedtexte.

KMFDM
KMFDM (2011)
KMFDM (2011)
Allgemeine Informationen
Herkunft
Genre(s) Industrial Rock, Industrial Metal
Aktive Jahre
Gründung 1984
Auflösung
Website www.kmfdm.net
Gründungsmitglieder
Sascha Konietzko
Ursprüngliche Konzeption, keine musikalische Mitwirkung
Udo Sturm
Aktuelle Besetzung
Gesang, M16-Bass, analoge Synthesizer, Gitarre, Keyboards, Programmierung und editieren, Produzent von allen Aufnahmen
Sascha Konietzko
Gesang
Lucia Cifarelli
Gitarre
Andee Blacksugar
Andy Selway

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[1]
Xtort
 US9213.07.1996(3 Wo.)
Symbols
 US13711.10.1997(2 Wo.)
Adios
 US18908.05.1999(1 Wo.)

Bandgeschichte

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Gründung

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KMFDM wurde zum 29. Februar 1984 im Rahmen der Eröffnung einer Ausstellung junger europäischer Kunstschaffender im Grand Palais von Paris gegründet. Zunächst vervollständigten der Engländer Raymond „Pig“ Watts und En Esch (Klaus Schandelmaier) am Schlagzeug die Besetzung. KMFDM nahm mit verschiedenen Gastmusikern wie Bill Rieflin und Nivek Ogre von Skinny Puppy oder Nina Hagen einige Stücke auf und ging zum Teil mit diesen Künstlern auf Tour.

KMFDM verließ nach dem ersten, nicht veröffentlichten Album Opium den musikalischen „Hamburger Underground“. Mit dem wachsenden Erfolg US-amerikanischer Industrial-Metal-/Industrial-Rock-Bands zu Ende der 1980er Jahre, allen voran Ministry, erlangte auch KMFDM einen wachsenden Bekanntheitsgrad. Zuerst unterschrieb die Band beim Label Wax Trax in Chicago. Es folgten Auftritte im Vorprogramm von Ministry. Sascha Konietzko beschloss Anfang 1991, KMFDM in die USA, nach Chicago zu verlegen. Es folgte die erste Tour als Headliner in den Vereinigten Staaten mit dem Album Money.

Als die Band das erste Mal durch die USA tourte, gab man Journalisten, die kein Deutsch konnten, verschiedene englische Wortbedeutungen für KMFDM, z. B. Kill Mother Fucking Depeche Mode, Kidnap Madonna For Drug Money und Kylie Minogue Fans Don’t Masturbate. Nach dem Bankrott von Wax Trax zog Sascha Konietzko nach Seattle, En Esch übersiedelte nach New Orleans. In Seattle entstanden das Album Xtort und das mit fünf Symbolen aus der Comic-Formensprache (Explosions-Ausstrahlung, Totenkopf, Bombe, Kringel, Faust), betitelte, entweder als „EMOJI“ oder als „Symbols“ zitierte Album. Auf beiden brachten eine Reihe von Gastmusikern ihre Beiträge ein.

Am 22. Januar 1999 löste sich KMFDM auf und veröffentlichte mit Adios das bis dato letzte Album. En Esch gründete zusammen mit Guenter Schulz ein neues Projekt unter dem Namen Slick Idiot, während Sascha Konietzko 2000 zusammen mit Tim Skold (ex-Shotgun Messiah) und der Ex-Drill-Sängerin Lucia Cifarelli MDFMK begründete und in dieser Besetzung ein Album auf Republic Records veröffentlichte.

Als KMFDM 2002 wiederbelebt wurde, war Mark Durante der Gitarrist der Band, aber er entschied sich dagegen, wieder einzusteigen. Jules Hodgson wurde als Gitarrist ausgewählt – er war Teil von Raymond Watts’ Projekt PIG. Hodgson blieb bis 2016 in der Band und war im Jahr 2022 noch einmal auf dem Album Hyëna zu hören.

Besetzung ab 2002

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2002 reformierte Sascha Konietzko KMFDM mit folgender Besetzung:

  • Sascha Konietzko
  • Lucia Cifarelli
  • Tim Skold, der im selben Jahr zu Marilyn Manson wechselte
  • Raymond Watts
  • Dorona Alberti
  • Bill Rieflin, ab 2003 Schlagzeuger bei R.E.M.
  • Jules Hodgson

Live-Besetzung seit 2002:

  • Sascha Konietzko: Gesang, Synthesizer
  • Lucia Cifarelli: Gesang, Synthesizer
  • Andy Selway: Schlagzeug
  • Jules Hodgson: Gitarre
  • Steve White: Gitarre

Diskografie

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KMFDM bei einem Konzert in Halifax 2005

Studioalben

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Jahr Titel Anmerkungen
1984 Opium Wiederveröffentlichung 2002
1986 What Do You Know, Deutschland? digital remasterte Wiederveröffentlichung 2006
1988 Don’t Blow Your Top digital remasterte Wiederveröffentlichung 2006
1989 UAIOE digital remasterte Wiederveröffentlichung 2006
1990 Naïve digital remasterte Wiederveröffentlichung 2006
1992 Money digital remasterte Wiederveröffentlichung 2006
1993 Angst digital remasterte Wiederveröffentlichung 2006
1995 Nihil digital remasterte Wiederveröffentlichung 2007
1996 Xtort digital remasterte Wiederveröffentlichung 2007
1997 Symbols digital remasterte Wiederveröffentlichung 2007
1999 Adios digital remasterte Wiederveröffentlichung 2007
2002 Attak
2003 WWIII
2005 Hau Ruck
2007 Tohuvabohu
2009 Blitz
2011 WTF?!
2013 Kunst
2014 Our Time Will Come
2016 Rocks (Milestones Reloaded)
2017 Hell Yeah
2019 Paradise
2022 Hyena
2024 Let go

Livealben, Kompilationen und Remixes

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Jahr Titel Anmerkungen
1995 Year of the Pig
1998 Retяo Zusammenstellung der populäreren Musik der Band von 1986 bis 1996
1998 Agogo
2002 Sturm & Drang Tour 2002 Livealbum
2003 WWIII Live 2003 Livealbum
2004 84–86 Zusammenstellung bearbeiteter und unveröffentlichter Tracks, die zwischen 1984 und 1986 entstanden sind
2008 Extra, Volume 1–3 Drei je zwei CDs umfassende Kompilationen mit Remix- und bislang unveröffentlichtem Material
2008 Brimborium Remix-Material zu Hau Ruck und Tohuvabohu
2010 Krieg Remix-Material zu Blitz
2010 Würst / Greatest Shit Best-of-Kompilation
2018 Live in the USSA Livealbum

Singles und EPs

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Jahr Titel Anmerkungen
1987 Kickin’ Ass
1988 Don’t Blow Your Top
1989 More & Faster
1989 Virus
1990 Godlike
1991 Split
1992 Vogue
1992 Money + Bargeld
1992 Help Us/Save Us/Take Us Away
1992 Sucks
1993 A Drug Against War
1994 Light
1994 Glory
1995 Juke-Joint Jezebel
1995 Brute
1995 Trust EP
1996 Power
1996 Rules
1997 Megalomaniac
1998 MDFMK Remix-EP
2002 Boots
2006 Ruck Zuck Remix-EP
2010 Godlike 2010 Remix-EP
2010 Light 2010 Remix-EP
2011 Krank
2012 Amnesia
 
Gitarrist Jules Hodgson bei einem Konzert in Edmonton, Alberta, Kanada 2004

Videoalben

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Jahr Titel Format
1996 A Drug Against War VHS
1996 Juke-Joint Jezebel VHS
1996 Son of a Gun VHS
1997 Megalomaniac VHS
1997 Beat by Beat by Beat VHS
2001 Beat by Beat by Beat DVD
2003 Sturm & Drang Tour 2002 DVD
2004 WWIII Live 2003 DVD
2005 20th Anniversary World Tour 2004 DVD
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Commons: KMFDM – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. US-Charthistorie
  NODES