Kumasi (früher Coomassie, auch Kumase) ist die Hauptstadt der Ashanti Region in Ghana und seit Anfang des Jahres 2014 die größte Stadt des Landes. In der Region wohnen in einem Radius von etwa 30 bis 35 Kilometern um die Stadt rund 2,5 Millionen Menschen. Kumasi gilt als Schattenhauptstadt von Ghana. Vor allem die Bevölkerungsgruppe der Aschanti sieht in Kumasi Ghanas Mittelpunkt.

Kumasi
Kumasi (Ghana)
Kumasi (Ghana)
Koordinaten 6° 40′ N, 1° 37′ WKoordinaten: 6° 40′ N, 1° 37′ W
Symbole
Wappen
Wappen
Flagge
Flagge
Basisdaten
Staat Ghana
Region Ashanti Region
Distrikt Kumasi Metropolitan District
Höhe 250 m
Fläche 254 km²
Einwohner 2.907.000 (2017)
Dichte 11.444,9 Ew./km²
Gründung 1680
Website www.kma.gov.gh (Englisch)
Politik
Gouverneur Samuel Sarpong
Straßenszene in Kumasi
Straßenszene in Kumasi
Straßenszene in Kumasi

Geographie

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Südlich zentral gelegen ist Kumasi von verschiedenen Dschungelgebieten umgeben. Sie wird auch aufgrund ihrer bunten und vielfältigen Pflanzenwelt als Garten-Stadt bezeichnet. In und um Kumasi hat der Fluss Oda sein Quellgebiet. Die Stadt liegt 27 km nordwestlich des Sees Bosumtwi, des einzigen wirklichen Binnensees Ghanas.

Geschichte

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Die Stadt wurde im späten 17. Jahrhundert durch König Osei Tutu als Hauptstadt des Aschanti-Königreichs gegründet. Nach der Überlieferung fanden die Verhandlungen um das Land unter einem „Kum-Baum“ statt, von dem die Stadt ihren Namen erhielt, denn kum-asi bedeutet „unter einem Kum-Baum“. Hier empfing Tutu der Legende nach den Goldenen Stuhl, das Symbol der Einheit und des Geistes der Aschanti, direkt vom Himmel. Später waren grundsätzlich die Herrscher Kumasis (die Kumasihene) auch die Herrscher des Aschantireiches. Die Aschantikönige (Asantehene) waren die reichsten Könige von Westafrika, so dass ihr Palast Manhyia heute eine der größten Sehenswürdigkeiten ist.

1874 zerstörten die Briten im Zuge ihres 4. Krieges gegen die Aschanti Teile der Stadt, darunter auch den damaligen Königspalast. Die seit 1869 in Kumasi einsitzenden Geiseln Johannes Kühne[1] (Missionar und Kaufmann) und Friedrich August Ramseyer[1] (Missionar) und dessen Frau, wurden dabei befreit.

1931 wurde die Kathedralbasilika St. Peter als Sitz des heutigen Erzbistums Kumasi errichtet. Nordöstlich von Kumasi stehen in zehn Dörfern die letzten traditionellen Gebäude der Aschanti. Seit 1980 sind sie durch die Aufnahme in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes geschützt.[2]

Bevölkerung

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84 Prozent der Menschen sind Christen, 11 Prozent Muslime.[3] Aufgrund des Wachstums der Bevölkerung Ghanas – vor allem in den Städten – hat auch die Einwohnerzahl von Kumasi stark zugenommen. Anfang des Jahres 2014 übertraf sie die Einwohnerzahl der Hauptstadt Accra.

Jahr Einwohner
1970[4] 260.286
1984[4] 489.586
2000[4] 1.171.311
2007 1.604.909
2013 2.069.350
2017[5] 2.907.000

Wirtschaft

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Handel, Konsumgüter, Landwirtschaft und Bergbau sind die führenden Wirtschaftszweige von Kumasi, hier befindet sich auch der vermutlich größte Markt Westafrikas: Kejetia.

Kumasi ist eine Studentenstadt und besitzt eine Universität für Wissenschaft und Technologie, ebenso eine evangelische Hochschule, das Christian Service University College. Am südöstlichen Rand der Stadt, an der Straße nach Accra gelegen, befindet sich die Kwame Nkrumah University of Science and Technology (K.N.U.S.T.). Eine weitere Hochschule ist die Fachhochschule Kumasi Polytechnic.

Stolz sind die sportenthusiastischen Einwohner auf ihren Fußballklub Kumasi Asante Kotoko. Kotoko bedeutet Stachelschwein und ist das Wappentier des Vereins, es ist aber eigentlich eine Metapher für die Widerstandsfähigkeit, die die Asante (Aschanti) Bevölkerung schon mehrmals in der Geschichte beweisen musste. Das Team hat mehrere nationale und kontinentale Titel erringen können.

Städtepartnerschaften

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Söhne und Töchter der Stadt

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Marktszene in Kumasi 2019

Klimatabelle

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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kumasi
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 31,0 32,6 32,2 31,8 30,8 29,2 27,6 26,9 28,4 29,8 30,8 30,5 30,1
Mittl. Tagesmin. (°C) 19,6 21,0 21,7 21,8 21,9 21,5 21,0 20,6 21,1 21,2 21,1 20,5 21,1
Niederschlag (mm) 24 65 143 149 201 224 139 83 159 192 100 30 Σ 1509
Sonnenstunden (h/d) 6,0 6,6 6,6 6,8 6,6 4,9 3,3 2,5 3,5 5,2 6,5 5,7 5,3
Regentage (d) 1 5 8 9 13 15 10 9 14 14 8 2 Σ 108
Luftfeuchtigkeit (%) 72 69 73 75 78 81 82 83 81 80 77 77 77,4
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Commons: Kumasi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Kumasi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikivoyage: Kumasi – Reiseführer

Einzelnachweise

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  1. a b Andrea Franc: Wie die Schweiz zur Schokolade kam. Der Kakaohandel der Basler Handelsgesellschaft mit der Kolonie Goldküste (1893–1960) (= Basler Beiträge zur Geschichtswissenschaft. Nr. 180). Schwabe Verlag, Basel 2008, ISBN 978-3-7965-2409-7, S. 74.
  2. Eintrag auf der Website des Welterbezentrums der UNESCO (englisch und französisch).
  3. Population & Housing Census 2010 - District Analytical Report - Kumasi Metropolitan. (PDF) Ghana Statistical Service, Oktober 2014, S. 36, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. November 2017; abgerufen am 27. Januar 2018.
  4. a b c Ghana Statistical Service, 2000 population and housing census: special report on urban localities, Accra 2002
  5. World Urbanization Prospects - Population Division - United Nations. Abgerufen am 24. Juli 2018.
  6. www.wenzhou.gov.cn: Städtefreundschaften. Abgerufen am 11. Juli 2019.
  7. Paulina Bermúdez: Dortmund unterzeichnet Städtepartnerschaft mit Kumasi - trotz scharfer Kritik des SLADO e.V. In: Nordstadtblogger. 5. Juni 2024, abgerufen am 13. November 2024.
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