Microsoft Bob

Softwarepaket für Windows-Systeme
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Microsoft Bob (kurz MS Bob) ist ein im März 1995 von Microsoft veröffentlichtes Softwarepaket für Windows-Systeme. Das Paket enthält einen Ersatz für die grafische Benutzeroberfläche des Betriebssystems – damals aktuell war Windows 3.1 – und diverse Einzelprogramme für private Anwender. Zielgruppe waren PC-unerfahrene Benutzer, denen der Zugang zum Computer erleichtert werden sollte. Die Benutzeroberfläche verbirgt dazu technische Details und arbeitet mit Analogien aus der häuslichen Umgebung.

Die Einzelprogramme (Finanzberater, Haushaltsmanager, E-Mail-Clienten, GeoSafari Quiz, Schreibprogramm, Kalender, Adressbuch usw.) finden sich als Objekte in den Zimmern eines virtuellen Hauses wieder. Benutzereingaben werden über animierte Figuren (Assistenten) abgewickelt, die auch andere Benutzeraktionen begleiten.

Einige der Microsoft-Agent-Figuren, bekannt geworden als Assistenten in Microsofts Office und Windows XP, gehen auf MS Bob zurück, so z. B. Fredo (Such-Assistent in Windows XP), Hüpfer (Assistent in Office 97 und 2000) oder Peedy (JavaScript Extra im IE – ab Version 5.1). Auch die Schriftart Comic Sans MS sollte ursprünglich auf Microsoft Bob eingesetzt werden.

Von MS Bob wurden 30.000 Exemplare verkauft. Zum Vergleich: Die Verkaufszahlen des wenige Monate später veröffentlichten Windows-3.1-Nachfolgers Windows 95 beliefen sich während der ersten drei Monate auf etwa 45 Millionen.

MS Bob wurde unter Fachleuten kritisiert, da es den Lernprozess von Computeranfängern erschwert; durch die einfache Oberfläche würden die Anwender nie die Benutzung der normalen Windows-Oberfläche lernen.

Keinen Schutz vor unerwünschten Zugriffen bietet die Kennwortabfrage beim Loginvorgang von MS Bob: Hat ein Anwender sein Kennwort mehrfach falsch eingegeben, kann er ohne Sicherheitsabfragen ein neues Kennwort vergeben.[1]

Die Software ist auch unter Windows Vista und Windows 7, Windows 8, Windows 8.1, Windows 10 und Windows 11 lauffähig.

Projektmanagerin bei der Entwicklung war Melinda Gates, damals Ehefrau von Bill Gates.

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Einzelnachweise

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  1. Dan Rose: Microsoft Bob's Sign In. Signing In To Microsoft Bob With A Password-"Protected" Account. August 2008, archiviert vom Original am 20. November 2008; abgerufen am 1. August 2008 (englisch): „But instead of requiring you to perform some kind of authentication first -- answer a question ("What is your mother's maiden name?"), etc., you can enter any new password and it will replace the original one! Anyone can do this to any password "protected" Microsoft Bob account. There is absolutely no prior authentication required whatsoever. This means User1 could change their own password just by mistyping their password three times and entering a different password the fourth time -- and not have to bother with Microsoft Bob's Change password option. It also means that User1 could change the passwords of User2, User3, User4, etc. in exactly the same way. Consequently, any user could change any other user's password simply by mistyping it three times then entering a new password when prompted -- and then enter their account.“
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