Neuenheim

Stadtteil von Heidelberg, Baden-Württemberg, Deutschland

Neuenheim, im lokalen Dialekt Neiene, ist ein Stadtteil von Heidelberg mit derzeit etwa 12.785 Einwohnern (2021).[1]

Wappen von Heidelberg
Wappen von Heidelberg
Neuenheim
Stadtteil von Heidelberg
Lage des Stadtteils Neuenheim in Heidelberg
Lage des Stadtteils Neuenheim in Heidelberg
Koordinaten 49° 25′ 1″ N, 8° 41′ 31″ OKoordinaten: 49° 25′ 1″ N, 8° 41′ 31″ O
Fläche 5,67 km²
Einwohner 12.785 (31. Dez. 2021)
Bevölkerungsdichte 2255 Einwohner/km²
Stadtteilnummer 011
Gliederung
Stadtbezirke
  • Neuenheim-Ost (011 1)
  • Neuenheim-Mitte (011 2)
  • Neuenheim-West (011 3)
Quelle: Datenatlas des Amtes für Stadtentwicklung und Statistik der Stadt Heidelberg
Blick ostwärts auf Heidelberg, Neuenheim liegt im Bild links auf der Nordseite des Neckars

Der Stadtteil erstreckt sich gegenüber Bergheim und der Altstadt dem nördlichen Neckarufer entlang. Der Heiligenberg mit dem Philosophenweg liegt im Osten des Stadtteils an der Grenze zu Ziegelhausen. Im Norden schließt sich Handschuhsheim an. Von Wieblingen im Westen ist Neuenheim durch den Neckar getrennt.

Geschichte

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Heidelberg in römischer Zeit

In römischer Zeit befand sich auf dem Gebiet des heutigen Neuenheim ein Römerlager und die Römerbrücke (siehe Heidelberg in römischer Zeit). Außerdem wurden Reste zweier Mithräen sowie einer von dem Römer Publius Attius Rufinus betriebenen Ziegelei (Ziegelstempel: PAR) gefunden. Neuenheim ist deutlich älter als Heidelberg selbst: Das Dorf wurde erstmals im Jahr 765 im Lorscher Codex erwähnt[2] und dürfte bereits zur Frankenzeit im 6. Jahrhundert entstanden sein. Bis zur zunehmenden Urbanisierung der Gründerzeit war es vor allem ein Bauern-, Winzer- und Fischerdorf. 1891 war Neuenheim der erste Heidelberger Stadtteil, der durch Eingemeindung eines Nachbardorfes entstand.

1961 wurde die Grenze zu Handschuhsheim nach Norden versetzt, damit das Universitätsgelände im Neuenheimer Feld nicht durch sie geteilt wird.[3] Hierbei wurde auch das Villenviertel im Osten (Ludolf-Krehl-Straße) zu einem Teil Neuenheims.[3]

Der eigentliche Siedlungsbereich in der Mitte wird von zwei großen Verkehrsadern eingefasst, der Brückenstraße im Osten und der Berliner Straße im Westen. Sie konvergieren in Handschuhsheim und werden auch von Straßenbahn- und Buslinien der RNV bedient.

Im westlich des alten Dorfkerns liegenden Neuenheimer Feld sind mehrere Einrichtungen und Fakultäten der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, der Neubau der Pädagogischen Hochschule sowie Studentenheime, und der größte Teil des Universitätsklinikums ansässig. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) befindet sich ebenfalls dort.

Neuenheim zeichnet sich durch seine günstige Lage, seine durch viele Villen geprägte Architektur, hervorragende Infrastruktur und viele Grünflächen aus, was sich vor allem steigernd auf die Mietpreise auswirkt und wohlhabende Bürger aus der gesamten Region anzieht.

 
Katholische Kirche St. Raphael
 
Evangelische Johanneskirche

Kennzeichnend für den Stadtteil sind die katholische Kirche St. Raphael sowie die evangelische Johanneskirche. 1989 kam die evangelische Jakobuskirche im Kastellweg hinzu, deren Einrichtung das Wachstum des Stadtteils nach Westen und den traditionell hohen evangelischen Bevölkerungsanteil in Neuenheim illustrierte. Von der ursprünglichen Dorfkirche, der alten Johanneskirche am Marktplatz, stehen nur noch der Turm und der Chorraum.

Der 55 Meter hohe neugotische Turm der evangelischen Johanneskirche stellt ein Wahrzeichen des Stadtteils dar. Geplant und gebaut wurde die Kirche von Oberbaurat Hermann Behaghel, der unter anderem auch die Friedenskirche in Handschuhsheim und die Christuskirche in der Heidelberger Weststadt gebaut hat.[4]

Der Neuenheimer Bezirksbeirat setzt sich wie folgt zusammen:

Partei/Liste 2019[5]
Grüne 6
SPD 2
CDU 2
FDP 2
GAL 1
Die Linke 1
BL 1
„Die Heidelberger“ 1
AfD 1

Einzelnachweise

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  1. Stadt Heidelberg: Neuenheim auf einen Blick 2021. (PDF) In: www.heidelberg.de. Stadt Heidelberg, Juni 2022, abgerufen am 11. August 2022.
  2. Minst, Karl Josef [Übers.]: Lorscher Codex (Band 2), Urkunde 274 13. November 765 – Reg. 11. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 66, abgerufen am 24. Januar 2016.
  3. a b Heidelberger Geschichtsverein. Abgerufen am 11. August 2022.
  4. Heidelberger Geschichtsverein. Abgerufen am 11. August 2022.
  5. Stadt Heidelberg – Bezirksbeirat Neuenheim. Abgerufen am 12. Dezember 2019.

Literatur

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  • Meinhold Lutz, Daniela Vogt: Neuenheim im Wandel. Eine Sozialgeschichte in Bildern von 1870 bis 1950. Hrsg. vom Stadtteilverein Neuenheim, 1990.
  • Gabriele Schick: Bevölkerungsstruktur, Bausubstanz und Nutzungswandel im Stadtteil Heidelberg-Neuenheim. Universität Heidelberg, Zulassungsarbeit, 1980.
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Commons: Neuenheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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