Übersicht

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Jahr Namen Anm.
2009 Fred Anderson, Albert Ayler, Birth of the Cool, Body and Soul, Kenny Clare, Jimmy Cobb, Roy Eldridge, Duke Ellington/Billy Strayhorn, Bill Evans (Pianist), Festival International 1949 de Jazz, Curtis Fuller, Gato Barbieri, Dave Grusin, Jon Hiseman, Billie Holiday, Abdullah Ibrahim, Bunk Johnson, Stanley Jordan, Karma (Album), Rolf Kühn, Hubert Laws, Leadbelly, Liberation Music Orchestra, Paul Lovens, Hugh Masekela, Charles McPherson, Marcus Miller, Idris Muhammad, Naima, Zbigniew Namysłowski, Anita O'Day, Evan Parker, Barre Phillips, Hans Reichel, Rita Reys, Ack van Rooyen, Manfred Schulze, The Shape of Jazz to Come, Arturo Sandoval, Alan Silva, Special Edition (Album), Strange Fruit, Art Tatum, Cecil Taylor, Creed Taylor, Claude Thornhill, Naná Vasconcelos, Mal Waldron, Ben Webster, Wednesday Night Prayer Meeting, Kate Westbrook, Paul Winter
2010 Benny Bailey, Gary Bartz, Hamiet Bluiett, Arthur Blythe, Anthony Braxton, Dave Brubeck, Barbara Carroll, Betty Carter, June Christy, Ornette Coleman, Comedian Harmonists, Karlheinz Drechsel, Paul Gonsalves, Jerry Hahn, Jim Hall (Musiker), John Hammond, Herbie Hancock, Peter Herbolzheimer, Jutta Hipp, Ahmad Jamal, Keith Jarrett, , Herbert Joos, Oscar Klein, Erich Kleinschuster, John Lewis (Pianist), Yusef Lateef, Jeanne Lee, Ivan Lins, Giuseppi Logan, Albert Mangelsdorff, Emil Mangelsdorff, Helen Merrill, Phil Minton, My Favorite Things, Roscoe Mitchell, Michel Portal, Tito Puente, Sonny Rollins, Dino Saluzzi, Pharoah Sanders, Maria Schneider (Musikerin), Sharpeville, Sonny Sharrock, Jimmy Smith, Bruno Spoerri, Clark Terry, Ralph Towner, Village Vanguard, Collin Walcott, Eberhard Weber, Kenny Wheeler
2011 Franco Ambrosetti, Svend Asmussen, Albert Ayler, Hartmut Behrsing, Pavel Blatný (Komponist), Helmut Brandt (Musiker), Peter Brötzmann, Don Cherry (Musiker), Stanley Clarke, Miles Davis, Bill Frisell, Roy Haynes, Erroll Garner, Benny Goodman, Dusko Goykovich, Chico Hamilton, Annette Hanshaw, André Hodeir, Ruth Hohmann, Bobby Hutcherson, James P. Johnson, Thad Jones, Stan Kenton, Roland Kirk, Klaus Koch (Musiker), Hans Koller, Joëlle Léandre, Booker Little, Melba Liston, Eddy Louiss, Chris McGregor, Gil Mellé, Harry Miller, Mary Osborne, Jaco Pastorius, Niels-Henning Ørsted Pedersen, Bill Ramsey, Schnuckenack Reinhardt, Adelhard Roidinger, Manfred Schoof, Irène Schweizer, Zbigniew Seifert, Wadada Leo Smith, Someday My Prince Will Come (Album), Maxine Sullivan, Sunday at the Village Vanguard, Billy Taylor, John Tchicai, Peter Trunk, Mike Westbrook, Phil Woods
2012 Derek Bailey, Mildred Bailey, Han Bennink, Eubie Blake, Paul Bley, Kurt Bong, Tina Brooks, Ron Carter, Philip Catherine, Joe Chambers, Alice Coltrane, Marilyn Crispell, Jack DeJohnette, Gil Evans, Joe Farrell, Joe Gallivan, Ladi Geisler, Egberto Gismonti, Charlie Haden, Gunter Hampel, Joe Henderson, Woody Herman, Ernst Höllerhagen, Jazz für die Russen – To Russia with Jazz, Jazz Samba, Lee Konitz, Karin Krog, Andrzej Kurylewicz, Guy Lafitte, Oliver Lake, Nellie Lutcher, Warne Marsh, Paul McCandless, John McLaughlin, Charles Mingus, Lauren Newton, Our Man in Jazz, Jean-Luc Ponty, Don Preston, Flora Purim, Heinz Sauer, Archie Shepp, Tomasz Stańko, Jiří Stivín, Hugo Strasser, L. Subramaniam, James Blood Ulmer, Watermelon Man, Yōsuke Yamashita, Joe Zawinul
2013 [[]]
2014 [[]]


4. Woche 2009

 
Jimmy Cobb

Am 20. Januar jährt sich zum 80-sten Mal der Geburtstag von Jimmy Cobb (* 1929), einem für seinen gradlinigen schnörkellosen Hard-Bop-Stil bekannten Jazz-Schlagzeuger. Cobb spielte Kind of Blue mit Miles Davis ein und begleitete Dinah Washington, Sarah Vaughan und weitere Jazzstars.
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5. Woche

 
Miles Davis

Zum sechzigsten Mal jährt sich die erste Plattenaufnahme des Miles-Davis-Nonetts; am 21. Januar 1949 entstanden die Titel Jeru, Move, Godchild und Budo. „Zusätzlich zu raffinierten Arrangements enthielten diese Nummern die sichersten Soli von Davis, die er bis zu diesem Zeitpunkt auf Platte aufgenommen hatte“, schrieb sein Biograph Eric Nisenson. Er hatte damals zu seinem Stil gefunden; die Aufnahmen erschienen 1957 als Birth of the Cool. Das Etikett cool blieb eine Weile an Davis haften: „Ich habe nie verstanden, warum das so genannt wurde; ich glaube, was die wirklich gemeint haben, ist ein sanfter Klang – nicht so durchdringend,“ meinte er.
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6. Woche

 
Alan Silva 1969

Vor siebzig Jahren, am 29. Januar 1939, wurde der amerikanische Jazzmusiker Alan Silva geboren, der einer der frühen Kontrabassisten des Free Jazz ist; er arbeitete mit Bill Dixon, Cecil Taylor, Albert Ayler, Sun Ra und dem Jazz Composer’s Orchestra. Seit 1969 wirkt er von Paris aus vor allem mit großformatigen Bands wie seinem Celestial Communication Orchestra.
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7. Woche

 
Charles Mingus 1976

Mit seinem zuerst am 4. Februar 1959 eingespielten Stück Wednesday Night Prayer Meeting verarbeitete Charles Mingus Erinnerungen aus seiner Kindheit an die Methodisten-Gottesdienste, die er als Kind in Begleitung seiner Stiefmutter erlebte. Das von Gospel und Blues gespeiste Stück hat Mingus zunächst für sein Atlantic-Album Blues and Roots aufgenommen und im folgenden Jahr live in Europa gespielt (Mingus at Antibes).
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8. Woche

 
Billy Strayhorn (1958 fotografiert von Carl van Vechten)

Vor 70 Jahren nahm eine Combo um Duke Ellington erste Titel auf, die Billy Strayhorn in den Tagen zuvor arrangiert hatte; am 27. Februar 1939 entstanden „Like a Ship In the Night“ und „Savoy Street“. Bald schrieb Strayhorn die Arrangements auch für das Duke Ellington Orchestra. Letztlich entstand mehr als nur ein Arbeitsverhältnis, so der Biograph James Lincoln Collier; die Zuneigung war gegenseitig. Strayhorns Tod war ein Ereignis, das den Duke wirklich berührt hatte, sagte Otto Hardwick.
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9. Woche

 
Roy Eldridge

Joachim-Ernst Berendt sah in dem Trompeter Roy Eldridge, der am 26. Februar 1989 starb, das Bindeglied zwischen den frühen traditionellen Stilen eines Louis Armstrong oder eines Henry Red Allen zur Jazz-Moderne; er war Vorbild für Bebop-Innovatoren wie Dizzy Gillespie. Markenzeichen war sein Spiel in den hohen Lagen; der Down Beat merkte dazu 1936 an, es klinge fast wie „Saxophon auf der Trompete. Er spielt höher und schneller als Louis Armstrong“.
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10. Woche

 

Vor 30 Jahren nahm der Schlagzeuger Jack DeJohnette mit David Murray, Arthur Blythe und Peter Warren sein Album Special Edition auf. Mit „One for Eric“ erwies er Eric Dolphy seine Referenz (mit Murray an der Bassklarinette). Die „Zoot Suite“ war eine Reminiszenz an die „Jump Bands“ der 40er Jahre. „India“ und „Central Park West“ beschwören den Geist John Coltranes.
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11. Woche

 

Seinen achtzigsten Geburtstag feiert am 15. März der US-amerikanische Pianist Cecil Taylor, der bereits 1957 auf dem Newport Jazz Festival mit seinem Quartett freien Jazz vorstellte: Seine Orientierung am Anspruch der Kunstmusik, seine Offenheit für die ihm vertraute Tonsprache der Neuen Musik und sein Festhalten an den Errungenschaften der afro-amerikanischen Tradition führte zu einer zugleich kraftvollen, freitonalen und tänzerisch wirkenden Musik, die eher in Europa als in Nordamerika eine Zuhörerschaft fand.
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12. Woche

 

Der afroamerikanische Saxophonist Fred Anderson, der am 22. März 80 Jahre alt wird, gehört zu den Mitbegründern des AACM. Er arbeitete mit Jack DeJohnette, Joseph Jarman oder Muhal Richard Abrams und in Chicago regelmäßig im eigenen Club. Zu seinen stilistischen Kennzeichen gehört Ekkehard Jost zufolge „ein voluminöser, bluesgetränkter Sound, ein ausgeprägtes Bewusstsein für die Entwicklung melodisch-motivischer Fortspinnungen und ein Sinn für die gleichsam dramaturgische Gestaltung emotionaler Prozesse zwischen Hektik, Entspannung und Melancholie.“
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13. Woche

 

Allmusic betrachtet Ben Webster, der am 27. März 100 Jahre alt geworden wäre, als einen der „Großen Drei“ der Swing-Tenorsaxophonisten neben Coleman Hawkins und Lester Young. Webster war der erste wichtige Tenorsolist im Duke Ellington Orchestra; er wirkte an berühmten Aufnahmen mit wie „Cotton Tail“, für das er auch den Saxophon-Satz arrangierte. Später wurde besonders Websters Balladenspiel populär. 1964 zog er nach Europa. Er beeinflusste so unterschiedliche Tenoristen wie Archie Shepp, Lew Tabackin, Scott Hamilton oder Bennie Wallace.
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14. Woche 100px

Vor fünfzig Jahren spielte John Coltrane die erste Fassung seiner Komposition Naima ein; am 1. April 1959 nahm der Saxophonist mit seinem Quartett die Ballade auf, die seiner damaligen Frau Juanita Naima Grubb gewidmet war. Zuerst veröffentlicht wurde allerdings eine spätere Aufnahme von Naima, die Coltrane für sein Giant Steps-Album am 2. Dezember 1959 mit Wynton Kelly, Paul Chambers und Jimmy Cobb einspielte. Das Stück wurde in einem langsamen, gedehnten Tempo gespielt, mit einem kurzen Pianosolo Kellys. „Naima“ wurde zu einem von Coltranes berühmtesten Titeln.
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15. Woche

 

Der All Music Guide bezeichnet Hugh Masekela, der am 6. April Geburtstag feiert, als einen der frühesten Exponenten der Weltmusik. Masekelas vibrierende Trompete ist in zahlosen Pop-, R&B-, Disco-, Afropop- und Jazz-Aufnahmen zu hören. Mit Miriam Makeba, die zeitweilig seine Ehefrau war, verließ er Südafrika wegen der damaligen Apartheidspolitik. Im Exil spielte er mit Dudu Pukwana; er entwickelte seinen persönlichen Stil aus afrikanischen, Pop- und Jazz-Elementen. Sein Song „Grazing in the Grass“ war 1968 ein großer Erfolg und wurde vier Millionen mal verkauft. Mitte der 1980er Jahre wirkte er an Paul Simons legendärer Graceland-Tour mit.
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16. Woche

 

Der Brite Evan Parker gilt als einer der innovativsten Saxophonisten Europas in der Periode nach John Coltrane. Er feierte am 5. April 2009 seinen 65. Geburtstag. Anfang der 1960er Jahre spielte er in Birmingham mit einem von Coltrane beinflussten Quartett. Dann gründete er in London ein Trio mit Derek Bailey und Paul Lytton und war Mitglied von Chris McGregors Brotherhood of Breath und dem Quartett von Alexander Schlippenbach. In sein Saxophonspiel hat er auch experimentelle Einflüsse der Neuen Musik aufgenommen. Parker kann scheinbar endlose Phrasen improvisieren. Dazu benutzte er sehr früh die Technik der Zirkularatmung.
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17. Woche

 

Strange Fruit“ (engl. seltsame Frucht) ist ein Musikstück, das seit dem Auftritt der Sängerin Billie Holiday im April 1939 im New Yorker Café Society weltweit bekannt wurde. Das von Abel Meeropol komponierte und getextete Lied gilt als eine der stärksten künstlerischen Aussagen gegen Lynchmorde in den Südstaaten der USA und als ein früher Ausdruck der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Strange Fruit hat sich seitdem als Symbol für Lynchjustiz etabliert.
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18. Woche

 

Vor vierzig Jahren wurde das Liberation Music Orchestra gegründet. Am 27. April 1969 gingen die Musiker des bis heute bestehenden Ensembles zum ersten Mal ins Studio, um das Album Liberation Music Orchestra einzuspielen. Charlie Haden wurde zu dem Album inspiriert, als er Lieder aus dem Spanischen Bürgerkrieg hörte. „Ich war wirklich wie lange nicht zuvor über das erschüttert, was in Vietnam passierte. Als wir das Album planten, bombardierte Nixon gerade Kambodscha. Ich rief Carla Bley an und sagte ihr: Ich möchte eine Platte mit politischen Songs machen!“
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19. Woche

 

Der Improvisationsmusiker Hans Reichel, der am 10. Mai seinen 60. Geburtstag feiert, setzt als Gitarrist nicht nur unkonventionelle Spieltechniken ein, sondern entwickelt auch ungewöhnliche Instrumente, so sein gestrichenes Daxophon, ein Ideophon, mit vielfältigen Klangmöglichkeiten. In seiner anderen Beschäftigung als Schriftdesigner entwickelte Reichel mehrere Schriftfamilien (z.B. Barmeno, FF Dax, FF Schmalhans), die eine weite Verbreitung im Grafikdesign und Desktoppublishing erfuhren.
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20. Woche

 

Creed Taylor, der am 13. Mai seinen 80sten Geburtstag feiert, war einer der renommiertesten Produzenten des Modern Jazz. Er begann zunächst seine Karriere als Trompeter, arbeitete dann aber für das kleine Jazzlabel Bethlehem Records und wurde 1960 vom Major-Label ABC Records beauftragt, das inzwischen legendäre Impulse! Label zu gründen. Er produzierte Alben für Ray Charles, Jay Jay Johnson und Gil Evans und holte John Coltrane zu Impulse!, bevor er zu Verve ging. Anfang der 1970er erregte er Aufsehen mit Fusion-Produktionen auf seinem eigenen Label Creed Taylor Incorporated, kurz CTI.
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21. Woche

 

Die vierte Wiederkehr des Kriegsendes am 8. Mai 1949 feierten Charles Delaunay, Eddie Barclay und weitere Jazzfans auf ganz eigene Weise: im Salle Pleyel fand das einwöchige Festival International 1949 de Jazz statt; hierzu eingeladen hatten sie Vertreter der unterschiedlichen Jazzrichtungen wie Sidney Bechet, Hot Lips Page, Charlie Parker, Miles Davis und Tadd Dameron.

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22. Woche

 

Vor fünfzig Jahren entstand Ornette Colemans Album The Shape of Jazz to Come, das in der Entwicklung des Free Jazz eine Schlüsselstellung einnimmt. Es war die erste Aufnahme seines Quartetts mit Don Cherry, Charlie Haden und Billy Higgins. Am 22. Mai 1959 aufgenommen, bestand die größte Neuerung dieses pianolosen Quartetts darin, dass es auf konventionelle "Chord Changes" (Harmoniewechsel) verzichtete.
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23. Woche

 

60 Jahre wird am 6. Juni der deutsche Improvisationsmusiker Paul Lovens. Seit beinahe vierzig Jahren ist er der Schlagzeuger des Globe Unity Orchestra. Fast ebenso lange spielt er im Trio mit Alexander Schlippenbach (mit zunächst Michel Pilz, dann Evan Parker), wo er die gesamte Bandbreite seiner experimentellen Trommelkunst entfalten kann. In kleinen Gruppen arbeitet er weiterhin zusammen mit zahlreichen anderen Musikern der europäischen Freien-Musik-Szene, aber auch mit Amerikanern wie Cecil Taylor oder Ken Vandermark.
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24. Woche

 

Am 8. Juni wäre der britische Schlagzeuger Kenny Clare 80 Jahre alt geworrden. Der Londoner arbeitete mit den Stars des englischen Nachkriegs-Jazz, bevor er sich als Studiomusiker betätigte. Später spielte Kenny Clare in der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band; sein dortiger Schlagzeuger-Kollege Kenny Clarke hielt ihn für einen kongenialen Partner und sagte über ihn: „Was uns zwei betrifft, glaube ich, dass ich mit Kenny einfach alles spielen kann. Denn er denkt wie ich.“
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25. Woche

 

Am 14. Juni feierte Bassgitarrist Marcus Miller seinen fünfzigsten Geburtstag. Er wechselte erst auf dem College zu diesem Instrument, dessen Stilistik er mit präzisem und groovig-funkigem Spiel festigte. Er arbeitete für viele bekannte Musiker als Studiobassist und Musikproduzent. Bekannt wurde er vor allem durch das Album Siesta, das er gemeinsam mit Miles Davis veröffentlichte. Dort werden auch seine Fähigkeiten als Multiinstrumentalist deutlich.
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26. Woche

 

Jon Hiseman, der am 21. Juni 65 Jahre alt wird, spielte Mitte der 1960er Jahre parallel sowohl Bluesrock als auch Jazzmusik: Er war Mitglied der Graham Bond Organisation und bei John Mayall und dessen Bluesbreakers einerseits, im New Jazz Orchester und im Avantgarde-Trio mit Howard Riley andererseits. In der Rockjazzband Collosseum konnte er um 1970 beide Aspekte verbinden. Später arbeitete der dynamische spielende Drummer mit Gary Moore und vor allem mit seiner Gattin, der Saxophonistin Barbara Thompson.
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27. Woche

 

Dave Grusin, der am 26. Juni seinen 75. Geburtstag feierte, begann seine Karriere als Pianist für Andy Williams, arbeitete mit Jazz-Ikonen wie Benny Goodman und Gerry Mulligan und schrieb Arrangements für Sarah Vaughan, Quincy Jones und Carmen McRae. Grusin machte sich dann vor allem als erfolgreicher Produzent, Arrangeur und Filmmusik-Komponist einen Namen; 1982 gründete er das Label GRP, das vor allem im Fusion und Smooth-Jazz Anerkennung fand.
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28. Woche

 
Bunk Johnson

Vor sechzig Jahren starb der Kornettist Bunk Johnson; er gilt vielen als die Zentralfigur des New Orleans-Revivals in den 1940er Jahren. Johnson hatte zur ersten Generation der Jazzkornettisten gehört. Während der Swing-Ära musste er aber seinen Lebensunterhalt u.a. als Lastwagenfahrer, Arbeiter und nebenberuflicher Musiklehrer zu verdienen und geriet in Vergessenheit, bis 1937 Louis Armstrong sich seiner annahm, ihm ein neues Kornett vermittelte und dafür sorgte, dass er ein Gebiss bekam. Noch bis 1942 arbeitete er gelegentlich auf Plantagen, bevor er sein Comeback erlebte und maßgeblich am Revival des New Orleans Jazz beteiligt war.
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29. Woche

 
Billie Holiday, 1949
Foto: Carl van Vechten

17. Juli: 50ster Todestag von Billie Holiday

Ich glaube nicht, dass ich singe. Ich improvisiere mit meiner Stimme wie auf einem Instrument, wie Lester Young, Louis Armstrong oder sonst jemand, den ich bewundere. Es kommt alles, wie ich's fühle. Ich hasse es, ein Lied so zu singen, wie es auf dem Papier steht. Ich muss eine Melodie so ändern, dass sie zu mir passt. Das ist alles, was ich weiß.
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30. Woche

 

Charles McPherson, der am 24. Juli seinen siebzigsten Geburtstag feiert, gehört zu der Generation von Altisten, die in den 50ern stark von Charlie Parker geprägt wurden. Mit seiner eigenen lyrischen Sprache blieb er dem Bop-Idiom verhaftet, auch wenn er Nachfolger von Eric Dolphy in der Band von Charles Mingus (und von diesem geprägt) wurde. 1988 sollte er in dem Clint-Eastwood-Film über Parker als musikalischer Stuntman sein Idol als Solist und auch im Ensemble immer dann spielen, wenn nicht auf Original-Filmmaterial mit Parker zurückgegriffen wurde.
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31. Woche

 

Der Fusion-Gitarrist Stanley Jordan galt mit seiner speziellen Spielweise des tapping, bei der die Saiten nicht gezupft, sondern mit den Fingern beider Hände auf dem Griffbrett angeschlagen werden, als die große Entdeckung Anfang der 1980er Jahre, nachdem er sich einige Jahre zuvor als Straßenmusiker durchschlagen musste. Erfolge feierte er mit seinen Auftritten auf dem Kool Jazz und dem Montreux Jazz Festival 1984; dann nahm ihn Blue Note unter Vertrag, auf dem sein Album Magic Touch erschien.
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32. Woche

 

Im Europa der siebziger Jahre fiel der brasilianische Perkussionist Naná Vasconcelos, der am 2. August seinen 65. Geburtstag feierte, zunächst als Begleiter von Gato Barbieri und Joachim Kühn auf, bevor er seine Duo-Alben mit dem Gitarristen Egberto Gismonti einspielte. Von 1978 bis 1982 bildete er mit dem Trompeter Don Cherry und dem Sitarspieler Collin Walcott das Trio Codona. Später arbeitete er mit Jan Garbarek und leitete sein eigenes Ensemble Bush Dance.
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33. Woche

 

Claude Thornhill, dessen Geburtstag sich am 10. August zu hundertsten Male jährt, hatte mit seinem Orchesterklang, speziell mit seinen Arrangements großen Einfluss auf das Klangideal des Cool Jazz Ende der 1940er Jahre. Seine Band war "sanft und doch kraftvoll, zart und doch stark, fein und doch strahlend, witzig und doch fiefsinnig", charakterisierte sie George T. Simon in seinem Werk über die Bigband-Ara. 1940 stellte er sein eigenes Orchester zusammen; dessen außergewöhnliche Instrumentierung schloss Waldhörner und eine Tuba ein. Einer seiner Arrangeure, Gil Evans, übertrug Thornhills Ideen auf das Birth of the Cool-Projekt von Miles Davis.
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34. Woche

 

Manfred Schulze gilt als einer der „kreativsten Köpfe“ in der Szene experimenteller Musik der ehemaligen DDR. Wie Hannes Schweiger in seiner Besprechung des Albums „Konzertino“ weiter hervorhebt, ist „er ein viel zu unterschätzter und unbeachteter europäischer Tonkünstler“. Bereits 1969 stellte der zunächst in der Manfred Ludwig Combo hervorgetretene Saxophonist und Klarinettist Manfred Schulze ein erstes Bläserensemble zusammen, das auf Rhythmusinstrumente verzichtete. Im Laufe seiner weiteren Laufbahn wurde diese Besetzung zum Zentrum seines musikalischen Schaffens.
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35. Woche

Mit Titeln wie „Music is the Healing Force of the Universe“ spielte der Free-Jazz-Saxophonist Albert Ayler am 26. und 27. August 1969 auf seinem letzten Studioalbum eine eigene Version von Fusionmusik und absorbierte dabei R&B-, Gospel- und Soul-Einflüsse. Hinzu als Sängerin kam für mehrere Titel seine Lebenspartnerin Mary Maria Parks. Zunächst von Impulse unveröffentlicht blieb eines der drei während der Aufnahmen entstandenen Bluesstücke Aylers mit dem Canned-Heat-Gitarristen Henry Vestine.

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36. Woche

 

Paul Winter, ein Grenzgänger zwischen Ethno und Jazz, feiert am 31. August seinen siebzigsten Geburtstag. Die Astronauten der NASA mochten 1971 seine Aufnahmen so sehr, dass zwei Krater auf der Rückseite des Mondes nach Titeln der damals aktuellen Platte seines Paul Winter Consorts benannt wurden. Eine seine bekanntesten Kompositionen ist „Wolf Eyes“, in dem Paul Winter das Heulen eines Wolfes auf dem Sopransaxophon nachempfindet. Um Naturgeräusche einzubeziehen, hat er viele Titel im Grand Canyon eingespielt.
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37. Woche

 

Zbigniew Namyslowski, der am 9. September siebzig Jahre alt wird, ist gehört zu den bekannten Musikern des osteuropäischen Jazz. Seine Musik lebt von den Einflüssen der polnischen Folklore auf die amerikanischen Jazzstile, zunächst dem Hardbop, dann dem Freejazz und schließlich dem Fusionjazz, in den er auch Einflüsse von Reggae und Pop aufnahm. Seine Alben Winobranie und Kujaviak Goes Funky gelten als herausragende polnische Jazzplatten.
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38. Woche

 

Kate Westbrook, die am 14. September siebzig Jahre alt wird, zählt seit Mitte der 1970er Jahre zu den bedeutenden Persönlichkeiten der englischen Jazzszene. Die Sängerin und Hornistin arbeitete zunächst im Ensemble ihres Mannes Mike Westbrook, wo sie auch als Texterin wirkt; zunehmend legt sie aber auch eigene Produktionen mit eigenem Orchester und Duo-Formationen vor. Wie der Down Beat 2004 anläßlich ihres Albums Cuff Clout hervorhob, hat sie eine besondere „Begabung für das Musiktheater.“ Die wichtigsten Einflüsse für sie sind Schriftsteller und Maler: Goya, Monet, Lorca, Shakespeare, Blake.
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Bill Evans, der am 16. August 80 Jahre alt geworden wäre, setzte mit seinem Trio aus Scott LaFaro und Paul Motian Maßstäbe für viele folgenden Pianotrios. Bill Evans, der schon bei der Entstehung von Miles Davis’ epochalem Album Kind of Blue (1959) eine entscheidende Rolle spielte, verwandelte das Piano-Trio, bis dahin das banalste Format des Jazz (ein von Bass und Schlagzeug begleitetes Klavier), in ein komplexes Interaktionskollektiv. Aufgrund seiner Fähigkeit, das Piano »klingen« zu lassen, bezeichnete Joachim Ernst Berendt ihn auch als „Chopin des Jazz.“
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39. Woche

 

1969 veröffentlichte Impulse das Album Karma von Pharoah Sanders; es war Sanders’ dritte LP unter eigenem Namen und wohl seine berühmteste in der Reihe spirituell angelehnter Alben, die Ende der 60er und Anfang der 70er Jahre erschienen sind. Das mit Sänger Leon Thomas entstandene Album wird vor allem mit seinem zentralen Stück, dem 32-minütigen „The Creator Has a Master Plan“, in Verbindung gebracht, das zu einem Jazzhit wurde.
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40. Woche

 

Rolf Kühn, der am 29. September seinen achtzigsten Geburtstag feiert, gilt als einer der bedeutendsten Musiker der deutschen Jazzszene der Nachkriegszeit. 1956 ging er nach Amerika. Er war der einzige deutsche Jazzmusiker, der von Benny Goodman in sein Orchester berufen wurde; der Klarinettist war von 1958 - 1960 Mitglied der Benny-Goodman-Band und vertrat den Bandleader in dieser Zeit auch als Solist.

Kühn, der auch mit John Coltrane und Ornette Coleman spielte, entwickelte auf seinem Instrument einen unverwechselbar eigenen Ton. Anfang der sechziger Jahre kehrte er nach Deutschland zurück. Mit Musikern wie Albert Mangelsdorff, Michael Brecker und Chick Corea entstanden in den siebziger Jahren Platten für das Label MPS. Ein wichtiger Aspekt in Kühns Musikerleben ist auch die Zusammenarbeit mit seinem Bruder Joachim Kühn.
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41. Woche

 

Abdullah Ibrahim, der am 9. Oktober 2009 75 Jahre alt wird, ist einer der bekannten Musiker des Modern Creative Jazz. Das südafrikanische Apartheids-Regime zwang den später zum Islam Übergetretenen 1962 zum Exil. Bald zur Jazz-Avantgarde von New York gehörend, hielt er zugleich an seinen Wurzeln fest und kombinierte Songs und religiöse Hymnen Südafrikas mit experimentellen Strukturen. Kurzzeitig zurück in Südafrika spielt er eigene Kompositionen wie Mannenberg ein, die zum Symbol des Widerstands wurden. Sein Klavierspiel zeichnet sich durch eine in sich ruhende Intensität aus.
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Die Aufnahme von Body and Soul, die Coleman Hawkins am 11. Oktober 1939 einspielte, setzte für viele Tenorsaxophonisten Maßstäbe, auch für sich selbst. Er schien dazu veruteilt, schrieb Jazzforscher Gunther Schuller, Body and Soul immer wieder zu spielen, so sehr wurde Hawkins damit identifiziert. Sein Biograph Teddy Doering meinte, beim ersten Anhören dieses Meisterwerks stelle sich „am Ende ein Gefühl der vollsten ästhetischen Befriedigung ein, wie nach dem Genuss eines Kunstwerks“. Bewundernswert sei „die Zielstrebigkeit, mit der er mit all seinen technischen und emotionalen Mitteln darauf hinarbeitet und den Höhepunkt effektiv in Szene setzt.“
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42. Woche

 

Art Tatum, dessen Geburtstag sich am 13. Oktober sich zum hundertsten Mal jährt, sei wohl einer der außergewöhnlichsten aller Jazzmusiker gewesen, meint der Kritiker Scott Yanow, ein Pianist mit erstaunlicher Technik, der harmonisch seiner Zeit dreißig Jahre voraus war und mit dessen Innovationen sich alle Pianisten seiner Ära beschäftigen mussten, um ernst genommen zu werden. Tatums schnelle Reflexe und seine unbegrenzte Phantasie gaben seinen Improvisationen Frische und schufen Ideen, die ihn über seine Zeitgenossen heraushoben. Obwohl er ein erfolgreiches Trio hatte, betätigte er sich zeitlebens zumeist als Solist, wie mit Interpretationen von Standards wie „Yesterdays“, „Begin the Beguine“ und „Humoresque“. (Artikel lesen)

 

Am 16. Oktober 1989, vier Tage nach dem vierzigsten Jahrestag der DDR, nahmen in Leipzig an den Montagsdemonstrationen bereits 130.000 Menschen teil. Das leitete das Ende des angeblich „gelobten Lands der Improvisierten Musik“ (Fred Van Hove) ein. Die veränderten Verhältnisse bedeuteten letztlich das Ende eines Interesses vieler Menschen für den eigenen Weg zum neuen Jazz, den sich die DDR-Musiker erarbeitet hatten. Deren nach dem Mauerbau entstandene Ästhetik des Widerstandes zeigte sich in den Auftritten etwa des Zentralquartetts. Trotz der historischen Gegensätze sind die west- und ostdeutsche Jazzszene nach einer Phase der Umorientierung auf einem guten Weg, zusammen zu wachsen.
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43. Woche

 

Sowohl im Bereich des Pop wie des Jazz war die Anita O'Day zu Hause; sie wurde 1941 Mitglied der Band von Gene Krupa und gilt als eine der größten Swing-Sängerinnen ihrer Generation mit einer charismatischen Bühnenpräsenz. Sie trat auch mit Künstlern wie Louis Armstrong, Thelonious Monk, Oscar Peterson und George Shearing auf. Durch ihren Auftritt beim Newport Jazz Festival, dessen Höhepunkte im Film Jazz on a Summer's Day dokumentiert sind, wurde sie weltweit bekannt. Ihre erfolgreiche Karriere wurde 1967 mit einem Zusammenbruch durch Tourneestress und Alkohol- und Drogenmissbrauch vorübergehend gestoppt. 1970 hatte sie ein Comeback auf dem Berliner Jazz Festival. Noch kurz vor ihrem Tod 2006 erschien das Album Indestructible!,
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44. Woche

 

Der amerikanische Bassist Barre Phillips, der am 27. Oktober seinen 75. Geburtstag feiert, wanderte 1977 nach Europa aus; von Frankreich aus arbeitet er weltweit. In Europa bekannt wurde er durch seine Arbeit in der Formation The Trio mit John Surman und Stu Martin. Daneben trat Phillips mit Solo-Konzerten auf; sein Album Journal Violone gilt als erste Bass-Solo-LP des Jazz. Er veröffentlichte zunächst häufiger auf dem ECM-Label, arbeitet aber auch mit anderen Labels zusammen. Phillips ist der neuen Improvisationsmusik verpflichtet. Seit den 1990er Jahren spielt er im Duo mit der Bassistin Joëlle Léandre und arbeitet mit Joe Maneri und mit Evan Parker zusammen. Sein Bassspiel bewegt sich zwischen freier Tonalität und ausdruckstarker Melodiosität.
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45. Woche

 

Die Karriere des hochvirtuosen Trompeters Arturo Sandoval begann im Bereich der Klassik. Bereits früh trat Sandoval auch außerhalb Kubas auf und spielte mit der Band Irakere in Montreux ein mit dem Grammy ausgezeichnetes Latinfusion-Album ein. Seit 1981 widmete er sich einer Karriere im Jazz, die er seit 1990 aus den Vereinigten Staaten fortsetzt. Obgleich der Wanderer zwischen den musikalischen Welten auch Smooth Jazz spielt, beweist er sich immer wieder als ein feuriger Trompeter.
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46. Woche

 

Als einer der wenigen Künstler, die auf eine Karriere im Bereich der klassischen Musik und im Jazz zurückblicken kann, gilt der Flötist Hubert Laws, der am 10. November seinen siebzigsten Geburtstag feiert. Er studierte an der New Yorker Juilliard School klassische Musik und spielte mit dem New York Philharmonic Orchestra. Bekannt im Jazzbereich wurde er durch seine Auftritte mit den CTI All Stars, etwa im Begleitprogramm der Olympischen Sommerspiele 1972, und seine Verarbeitungen von Kompositionen klassischer Komponisten (Fauré, Stravinsky, Debussy und Bach) für sein CTI-Album Rite of Spring mit Künstlern wie Airto, Jack DeJohnette, Bob James und Ron Carter.
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47. Woche

 

Idris Muhammad, der am 13. November seinen siebzigsten Geburtstag feierte, gilt als einer der vielseitigsten Schlagzeuger des Modern Jazz. Bereits als 16jähriger trommelte er schon für Fats Domino bei dessen Hit Blueberry Hill. Er arbeitete mit so unterschiedlichen Jazzmusikern wie Lou Donaldson, Johnny Griffin, Pharoah Sanders, Grover Washington, Jr. und Ahmad Jamal. Anfang der 1970er Jahre legte er mit Black Rhythm Revolution und Peace and Rhythm wichtige Alben unter eigenem Namen vor; 1974 sorgte er mit dem Fusionalbum Power of Soul für CTI für Aufsehen.
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48. Woche

 

Mit den Aufnahmen für Mal Waldrons Album Free at Last am 24. November 1969 im Ludwigsburger Tonstudio Bauer begann die Geschichte des unabhängigen Labels Edition of Contemporary Music, fast nur abgekürzt als ECM bekannt. Zunächst als Avantgarde-Label konzipiert wurde ECM, nachdem große amerikanische Labels in den 1970er Jahren den Jazz aufgaben, durch ein Programm der gemäßigten Moderne zu einem international wichtigen Jazzlabel. ECM hat insbesondere mit seinen Aufnahmen aus dem Osloer Rainbow Studio auch den Klang von Jazzaufnahmen verändert.
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49. Woche

 
Gato Barbieri

Der argentinische Saxophonist Gato Barbieri, was soviel wie Barbieri, der Kater heißt, feierte am 28. November seinen 75sten Geburtstag. Bekannt wurde er in den 1970er Jahren durch seine Alben für Impulse! und Flying Dutchman, zuvor hatte er in seiner Heimat mit Lalo Schifrin und ab Mitte der 1960er Jahre in Europa mit Don Cherry gespielt. Unter dem Einfluss der Musik von John Coltrane, Don Cherry und Pharoah Sanders fusionierte er die Musik Südamerikas mit dem Free Jazz.

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50. Woche

Legendär war das Leben von Leadbelly, der vor 60 Jahren starb. Der Bluessänger und -instrumentalist begann seine Karriere in den Rotlichtvierteln von Shreveport und Dallas. Nach einer Gefängniskarriere kam Leadbelly 1935 nach New York; er war der erste afroamerikanische Musiker „vom Lande“, der nationale Aufmerksamkeit erregte. Musiker wie Clifford Jordan oder Fredrik Lundin setzten seine Songs auch in den Jazzkontext um.
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51. Woche

 

Er war ein Schulfreund von Paul Chambers und Donald Byrd; bekannt wurde er später als Mitglied von Art Blakeys Jazz Messengers: der Poaunist Curtis Fuller wird am 15. Dezember 75 Jahre alt. In Detroit spielte er mit Cannonball und Nat Adderley; im Quintett von Yusef Lateef kam er 1957 nach New York, wo er mit seinem Jazztet auf sich aufmerksam machte. Fuller, lange Jahre einer der wenigen Posaunisten im kreativen Jazz, ist der einzige Posaunist, der mit Coltrane, Bud Powell und Jimmy Smith aufnahm.
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52. Woche

 

Bekannt wurde die Jazzsängerin Rita Reys, die am 21. Dezember 85 Jahre alt wird, durch ihre Tourneen Anfang der 1950er Jahre. 1956 nahm sie in New York mit Jazzgrößen wie Art Blakey, Hank Mobley, Horace Silver und Donald Byrd ihr erstes Album für Columia auf, „The cool voice of Rita Reys“. 1958 trat Reys mit Kurt Edelhagen in Deutschland auf. 1960 wurde sie bei einem Auftritt beim Jazzfestival von Juan les Pins als „First Lady of European Jazz“ angekündigt, eine Bezeichnung, die an ihr haften blieb.
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53. Woche

 

Achtzig Jahre wird am 1. Januar der niederländische Trompeter und Flügelhornist Ack van Rooyen, der einer der Pioniere des Modern Jazz in den Niederlanden war. Nach einem Aufenthalt in Paris kam er 1960 nach Berlin, um in der Bigband des Senders Freies Berlin bis 1966 zu spielen. Anschließend ging er als Mitglied des SDR-Orchesters von Erwin Lehn nach Stuttgart. Der jüngeren Generation wurde er durch sein Spiel imUnited Jazz + Rock Ensemble bekannt. Mit seinem warmen, weichen Ton ist er heute noch als Gastsolist gefragt.
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1. Woche 2010

 

Vor 80 Jahren wurde in Graz der Musiker Oscar Klein geboren, der zu wichtigen europäischen Gruppen des traditionellen Jazz wie den Tremble Kids und der Dutch Swing College Band gehörte. Als führender Vertreter des europäischen Mainstream Jazz war er auf internationalen Austausch bedacht und spielte, obwohl er als Kind von den italienischen Faschisten interniert wurde, auch mit Romano Mussolini.
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2. Woche 2010

 
Kenny Wheeler 2007

Nach Ansicht des AllMusic zählt der Trompeter und Flügelhornist Kenny Wheeler, der am 11. Januar 80 Jahre alt wird, zu den herausragenden Stimmen auf seinem Instrument. Ausgestattet mit einem vollen, lieblichen Ton und einem erstaunlichen Volumen, sei Wheeler gleichermaßen im Free Jazz-Umfeld wie in leichteren, mehr lyrischen Spielweisen des Post-bop zu Hause. In Toronto geboren, kam er 1952 nach London. Bekannt wurde er in Deutschland vor allem durch seine Zusammenarbeit mit dem ECM-Label, dem Anthony Braxton Quartet und dem United Jazz und Rock Ensemble - seinen internationalen Durchbruch hatte er 1975 mit Gnu High mit Keith Jarrett als Sideman. (Artikel lesen)

3. Woche 2010

 

Eberhard Weber, der wohl zu den bekanntesten Bassisten der europäischen Jazzszene gehört, wird am 22. Januar siebzig. Die Karriere des mittlerweile in Frankreich lebenden Musikers begann im Trio von Wolfgang Dauner. Aufsehen erregte sein 1974 erschienenes Debütalbum The Colours of Chloe mit seiner Formation Colours, mit der er auch in den Vereinigten Staaten Erfolge feierte. Sein solistisches Spiel ist von der europäischen Moderne und dem Minimalismus geprägt.
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3. Woche 2010 (letzte 2 Tage)

 

„Literat der Posaune“ – so hat André Heller seinen Freund Erich Kleinschuster, der am 23. Januar 2010 80 Jahre alt wird, gekennzeichnet. Seit beinahe sechzig Jahren hat er nicht nur als Solist, Komponist, Arrangeur und Bandleader die Geschichte des österreichischen Jazz geprägt. Insbesondere als Jazzpädagoge hat er erheblich dazu beigetragen, dass Österreichs Jazzszene heute auf hohem Niveau international anerkannt ist. So gründete er die Jazzabteilungen an den Musikhochschulen in Wien, Klagenfurt und in seiner Heimatstadt Graz, wo er ab 1981 als Professor lehrte. (Artikel lesen)

4. Woche 2010

 
Barbara Carroll mit Bassist Jay Leonhart (2007)

Am 25. Januar 1925 wird Barbara Carroll 85 Jahre alt, seit mehr als 60 Jahren aktive Musikerin und sowohl dem Bebop- als auch dem Stride-Piano verpflichtet. Trotz guter Kritiken erhielt die Pianistin anfangs fast keine Jobs, bis sie auf die Idee kam, unter einem männlichen Namen bei den Clubbesitzern um ein Engagement zu bitten. Nachdem sie fünf Alben für Victor und drei für Verve eingespielt hatte, nahm sie eine Elternpause, um seit den 1970er Jahren wieder regelmäßig im Big Apple aufzutreten. (Artikel lesen)

5. Woche 2010

 
Piano

Jutta Hipp, die am 3. Februar 85 Jahre alt geworden wäre, war eine Ausnahmeerscheinung der deutschen Jazzszene. Obwohl sie als erster europäischer Musiker einen Vertrag bei Blue-Note Records erhielt, blieb sie sich selbst treu und betrieb mit ungeheurer Konsequenz ihre Selbstverwirklichung. Nach der Flucht ihrer Familie von Leipzig nach München begann ihre Karriere in den GI-Clubs, bevor sie Mitglied der Hans-Koller-Band und First Lady of German Jazz wurde. Ab 1956 als erster deutscher Jazzmusiker in New York ansässig, entwickelte sie sich vom Cool Jazz zum Hard Bop, bevor sie 1958 ihre musikalische Karriere beendete. Nach Deutschland kehrte sie auch besuchsweise nicht zurück.
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6. Woche 2010

 
Jimmy Smith

Vor fünf Jahren starb der Jazz-Organist Jimmy Smith, der in den 50ern und 60ern das Spiel auf der Hammond-Orgel revolutionierte. Das Instrument war bis dahin vornehmlich in ärmeren Kirchengemeinden im Einsatz. Nachdem Smith sich für eine längere Zeit zurückgezogen und beim Üben neue Sounds entwickelt hatte, demonstrierte er, wie kreativ man auf diesem Instrument im Jazzkontext sein konnte. „Das achte Weltwunder“ nannte ihn Miles Davis dafür. Dank des Acid-Jazz und der Beastie Boys ist sein Sound wieder so populär wie in den 1960er Jahren.
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7. Woche 2010

 
Eingang des Village Vanguard

Zu den wohl bekanntesten Jazzclubs New Yorks gehört der Village Vanguard, der vor 75 Jahren seine Pforten öffnete. Max Gordon gründete den Nachtclub in Greenwich Village, der zunächst auch andere Musikstile wie Folk oder für Beat-Poesie präsentierte. Seit 1957 wird dort nur noch Jazz gespielt. Im Village Vanguard entstanden seitdem legendäre Platten von Bill Evans, John Coltrane und vielen anderen mehr. Nachdem Max Gordon 1991 starb, führt den Club seine Witwe Lorraine Gordon weiter.
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8. Woche 2010

 

Die Comedian Harmonists, die vermutlich erste Boygroup in der Geschichte, erlebten im Januar 1930 mit Konzerten in Leipzig ihren Durchbruch - ausverkaufte Vorstellungen, begeisterte Kritiken. Nachdem bereits im Herbst 1933 in Gera ein Konzert aus „Rassegründen“ abgesagt wurde, erfolgte am 22. Februar 1935 das endgültige Verbot der Gruppe; wenige Tage später nach letzten, illegalen Aufnahmen verlassen die drei jüdischen Mitglieder Deutschland.
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9. Woche 2010

 
bending

Er hat der akustischen Gitarre im Jazz neue Wege gewiesen – der Multiinstrumentalist Ralph Towner, der am 1. März seinen siebzigsten Geburtstag feiert. Zunächst begann er als Trompeter, studierte in Wien klassisches Gitarren- und Lautenspiel. Anfang der 1970er Jahre gründete er mit Collin Walcott, Glen Moore und Paul McCandless das Quartett Oregon, das mit seiner Synthese von Elementen klassischer Musik und Weltmusik Furore machte.
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10. Woche 2010

 

„Seine Musik klingt wie organisierte Unordnung oder wie falsch richtig spielen“, fasste Charles Mingus einmal zusammen. Ornette Coleman, der am 9. März 80 Jahre alt wird, ist auch heute noch eine umstrittene Figur in der Geschichte des Jazz. Die Stellungnahmen zu ihm reichen von einer totaler Verurteilung bis zur beinahe überschwänglichen Anerkennung der mehrfachen Innovationsleistung: Einerseits war er um 1960 einer der Pioniere des Free Jazz, andererseits seit 1975 der „Vater des Punk-Jazz“. 2007 schliesslich wurde er mit dem Pulitzerpreis auch als Komponist gewürdigt - als erster Jazzmusiker.
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11. Woche 2010

 
Trompete mit Pumpventilen

Der Trompeter Herbert Joos, der am 21. März siebzig Jahre alt wird, wurde zunächst als Mitglied im Modern Jazz Quintet Karlsruhe und anderen Modern- und Free Jazz-Formationen bekannt. Bekannt wurde er in Deutschland durch seine LP The Philosophie of the Fluegelhorn. Später war er eine wichtige Stimme im Vienna Art Orchestra und Mitgründer des baden-württembergischen SüdPool-Projektes. Mit seinen fein pastellierten Klangbildern gehört der Musiker zur Spitzengruppe europäischer Jazzkomponisten. Sein Ton als Bläser wechselt zwischen Romantik, Impressionismus und freier Expression. Daneben machte sich Joos auch als Graphiker einen Namen.
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12. Woche 2010

 

Am 21. März 1960 fand im südafrikanischen Sharpeville eine Demonstration gegen die „Schwarze“ und „Farbige“ diskriminierenden Passgesetze statt, die blutig niedergeschlagen wurde: 69 Demonstranten werden getötet. Dieses Massaker führte zu landesweiten Streiks, Unruhen, massiven internationalen Protesten und der außenpolitischen Isolation Südafrikas.Viele Künstler, darunter Miriam Makeba und Jazzmusiker wie Hugh Masekela, Dollar Brand, Sathima Bea Benjamin und Makaya Ntshoko verlassen das Land. Auch weitere Musiker wie Chris McGregor, Dudu Pukwana, Louis Moholo und Johnny Dyani folgen ins Exil - fast die gesamte Avantgarde des südafrikanischen Jazz verlässt das Land.
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13. Woche 2010

 
James Moody (Puerto Rico 2007)

„Eine Institution im Jazz“ (Scott Yanow) seit Ende der 40er Jahre: Der Multiinstrumentalist James Moody wird am 26. März 85 Jahre alt. Bekannt zunächst als Saxophonist in Dizzy Gillespies Bebop-Orchester, hielt er sich von 1948 bis 1953 in Europa auf. Nach seiner Rückkehr in die Staaten nahm er erfolgreich für Prestige und Argo auf. Moodys wohl bekanntester Titel war sein „I'm in the Mood for Love“, das als „Moody's Mood for Love“ in Versionen von King Pleasure und anderen zu einem Hit wurde. Viele junge Talente wurden in den letzten Jahrzehnten in seiner Band geprägt.
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14. Woche 2010

 

Emil Mangelsdorff, der ältere Bruder des Frankfurter Posaunisten, feiert am 11. April seinen 85. Geburtstag. In der Frankfurter Jazzszene war er schon zu Zeiten der NS-Diktatur aktiv. Mit seinem kräftigen Alto-Ton und fein ziselierten Linien zählt er zu den profiliertesten und vielseitigsten Solisten des deutschen Jazz, der mit seinem Quartett eine Leichtigkeit und scheinbare Unbeschwertheit entstehen lässt.
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15. Woche 2010

 

Als Mitglied des Quintetts von Miles Davis und in eigenen Formationen zwischen Hardbop, Creative und Fusion Jazz gilt der herausragende Techniker Herbie Hancock seit Mitte der 1960er Jahre als eine der wesentlichen und innovativen Schlüsselfiguren im Jazz. Am 12. April wurde er 70 Jahre alt. Als Soundtüpftler, der bereits früh offen für Scratchen und Rappen war, fand er hingegen nur eine geteilte Aufnahme in der Jazzwelt, auch wenn er die unterschiedlichsten Stile vom Soul Jazz bis hin zum Hip-Hop beeinflusste. Als Komponist erreichte er mit Songs wie Cantaloupe Island auch die Diskoszene.
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16. Woche

 

Collin Walcott sollte Ende November 1984 auf dem World Jazz Meeting des Südwestfunks auftreten, da verunglückte er kurz zuvor tödlich auf der Transitstrecke von Berlin nach Westdeutschland. Bekannt wurde der amerikanische Perkussionist und Sitarspieler seit den 1970er Jahren als Mitglied des Paul Winter Consort, der Gruppe Oregon sowie im Trio Codona mit Don Cherry und Nana Vasconcelos. Er war einer der Pioniere eines gegenüber der indischen und anderen Musikkulturen offenen Weltjazz.
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17. Woche

 
Piano

In den 40er Jahren war John Lewis, der am 3. Mai neunzig Jahre alt geworden wäre, einer der ersten Beboper, doch begründete er dann das Modern Jazz Quartet Er gilt als einer der großen Jazzkomponisten, wobei er mehrfach die Grenzen zwischen Jazz und klassischer Musik überschritt. Joachim E. Berendt zufolge hat er sehr früh das Verhältnis von Komposition und Improvisation ausbalanciert: „Erst seit ihm und durch ihn versteht es sich von selbst, dass eine Jazzaufnahme ein Ganzes ist, dass sie in sich geschlossen sein muss und nicht einfach eine Folge schöner Soli.“
(John Lewis|Artikel lesen)

18. Woche

 

Pianist Keith Jarrett, der am 8. Mai seinen 65. Geburtstag feiert, gehört zu den kommerziellen Superstars des Jazz. Nach mehreren Krisen sorgte er durch seine neuerlichen Solokonzerte für Aufsehen, die auch mit exzentrischen Reaktionen auf sein Publikum verbunden waren. Der auch von Arthur Rubinstein und Glenn Gould bewunderte Pianist blickt auf eine Karriere zurück, die bis in die sechziger Jahre zurückreicht, als er mit Charles Lloyd in dessen erfolgreichem Quartett bekannt wurde und dann mit Miles Davis tourte.
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19. Woche

 

Den Spitznamen „Betty Bebop“ erhielt sie von Lionel Hampton, in dessen Band sie 1948 sang - Betty Carter, die am 16. Mai achtzig Jahre alt geworden wäre, war einer angesehensten Vokalistinnen des Jazz, auch wenn sie sich dem Mainstream stets verweigerte. Für Carmen McRae war sie „die einzige Jazzsängerin, die einzig wirklich improvisierende“. Obwohl sie in den 1960er Jahren mehrfach mit Sonny Rollins auf Tournee war, wurde sie erst, als sie 1976 nach längerem Erziehungsurlaub auf die Bühne zurückkehrte, beim breiten Jazzpublikum bekannt.
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20. Woche

 

Der Bandoneon-Spieler Dino Saluzzi, der am 20. Mai fünfundsiebzig Jahre alt wird, gilt als der vitale Improvisator des Tango Nuevo. Er hat ihn rhythmisch aufgerüstet, geöffnet und als Tango Libre – so der programmatische Titel einer seiner Kompositionen – dialogfähig mit vielen Spielarten der improvisierten Musik, vor allem mit dem Jazz, gemacht. Dabei ist er mit so unterschiedlichen Musikern wie Gato Barbieri, Al Di Meola, George Gruntz, Charlie Haden, David Friedman, Wolfgang Dauner oder Charlie Mariano aufgetreten.
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21. Woche

 
Giuseppi Logan (2009)

In einem Youtube-Video kann man Giuseppi Logan dabei zuschauen, wie er in einem New Yorker Park auf einer ihm geschenkten, aber kaputten Bassklarinette zu spielen versucht. Jahrzehntelang galt der Free Jazz-Musiker, der am 22. Mai seinen 75. Geburtstag feierte, als verschollen; unklar war, ob er überhaupt noch lebte. Mitte der 60er Jahre erregte er mit Aufnahmen für ESP-Disk Aufsehen; fünfundvierzig Jahre später spielte der Freejazz-Musiker der ersten Generation sein drittes Album ein.
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22. Woche

 
Tito Puente

Vor zehn Jahren starb Tito Puente, der auch als „El Rey del Timbal” oder der „King of Mambo” bezeichnet wird. Als Bandleader, Komponist, Arrangeur, Perkussionist und Mentor popularisierte er die lateinamerikanische Musik. Der 1923 geborene New Yorker trat in den 1950ern erfolgreich im Palladium auf; seine Band zählte damals neben den Orchestern von Machito und Tito Rodriguez zu den erfolgreichsten Latin-Bands. Anfang der 1970er sorgte Carlos Santana mit Titeln wie „Oye Como Va“ dafür, dass Puentes Musik ein Revival erlebte. Insgesamt sechsmal wurde er mit den Grammy Awards ausgezeichnet; an ihn erinnert auch der Film “The Mambo Kings”.
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23. Woche

Das Werk des am 4. Juni 1945 geborenen Multiinstrumentalisten Anthony Braxton ist mit über 200 Alben nicht nur sehr umfassend, sondern auch sehr vielgestaltig. Braxton hat vom Solowerk For Alto über seine Opern wie die kürzlich eingespielte Trillium E bis zum Orchesterstück mit vier Orchestern alles ausprobiert. „Wie bei Bach ist Improvisation die Grundlage jedes Ausdrucks in meiner Musik. Am Ende entsteht eine Musik, die weder improvisiert noch notiert, aber zugleich beides und in jedem Fall rituell ist“, sagte er über seine komplex strukturierten Stücke, die musikalische Formen wiedererfinden.<br /< (Artikel lesen)

24. Woche

 
Ivan Lins (2007)

Ivan Lins, der am 16. Juni seinen 65. Geburtstag feiert, gilt als einer der großen brasilianischen Singer-Songwriter, der sowohl in der Música Popular Brasileira wie auch im Jazz zu Hause ist. Seinen ersten großen Hit Madalena interpretierte Elis Regina. Fluggäste der VARIG werden mit seinem Song „O amor é o meu país“ begrüsst. 1985 nahm er mit Dave Grusin und Lee Ritenour ein Fusion-Album auf. In seiner Heimat gilt Ivan Lins als politischer Künstler und Musik-Ikone.
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25. Woche

 

Vor 20 Jahren starb die Sängerin June Christy, die erste Vokalistin des Cool Jazz. Mit „Tampico“ in Stan Kentons Band hatte sie ihren ersten großen Hit, (der auch Kentons erster Millionen-Erfolg war). Insgesamt vier Mal gewann sie den Down-Beat-Poll als beste Sängerin. Nach ihrem Ausstieg aus der Kenton-Band begann sie eine Solokarriere, bei der sie mit Pete Rugolo zusammenarbeitete. Ihr erfolgreiches Album um den Song „Something Cool“ spielte sie 1960 noch einmal in Stereo ein.
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26. Woche

Bereits mit 21 Jahren trat Ahmad Jamal, der am 2. Juli seinen 80. Geburtstag feiert, in der Carnegie Hall in New York auf; seinen größten Hit landete Jamal 1958 mit einer knisternden Version von „Poinciana“. Sein Spiel changiert zwischen perkussiven, rhythmusbetonten Elementen mit dröhnenden Cluster-Akkorden und minimalistischen, manchmal aber auch überaus romantischen Melodien. Die anfänglich vorgestellten Themen dekonstruiert der Pianist hörbar lustvoll, um sie am Ende der jeweiligen Stücke wieder zu einer Einheit zusammenzuführen.
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27. Woche

 
Arthur Blythe (1989)

Altsaxophonist Arthur Blythe, der am am 5. Juli 70 Jahre alt wird und als Jugendlicher in R&B-Bands spielte, begann seine Karriere in Los Angeles in den Avantgarde-Zirkeln um Horace Tapscott.Seine kommerziell erfolgreiche Zeit mit eigenen Projekten waren die 1980er Jahre, nachdem Columbia sein Album Lenox Avenue Breakdown veröffentlichte. In the Tradition – dieser Name einer Band von Blythe hat trotz seiner Rückgriffe auf die Avantgarde programmatischen Charakter. Der Supertechniker hat auf seinen Instrumenten „eine neue Dimension der Ton-Flexibilität erreicht“ (Martin Kunzler).
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28. Woche

 

Am 12. Juli wäre der Saxophonist Paul Gonsalves achtzig Jahre alt geworden. Nach einem Gestspiel bei Count Basie Ende der 40er kam er 1950 zu Duke Ellington und war mit seinem ausgedehnten Solo über „Diminuendo and Crescendo in Blue“ auf dem Newport Festival 1956 maßgeblich am Comeback des Orchesters beteiligt. Gonsalves, dessen eigentliche Stärke das Balladenspiel war, blieb zeitlebens bei Ellington, verfolgte daneben eigene Projekte, wie das Album Just A-Sittin' And A-Rockin mit Ray Nance oder seine Duette mit Eddie „Lockjaw“ Davis 1967. Unerschöpfliche improvisatorische Phantasie zeichnete das Spiel des Tenoristen aus, der heute noch Vorbild für Musiker wie David Murray ist.
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29. Woche

 
„Shure Brothers“ Mikrofon, model 55s von 1951.

Achtzig Jahre wird am 21. Juli die Vokalistin Helen Merrill, die ihre Karriere mit einem von Quincy Jones produzierten Album begann, bei dem sie der früh verstorbene Trompeter Clifford Brown begleitete. Sie ist sowohl Song-Interpretin als auch Improvisatorin. Die Sängerin mit dem Spitznamen „Der Seufzer von New York“ verfügt über eine breite Ausdrucksskala und perfekte Stimmbeherrschung. Sie lebte einige Jahre in Italien und in Japan, wo ihre Debüt-LP zum besten Jazzalbum der letzten 50 Jahre gewählt wurde.
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30. Woche

 

Wie kein anderer Musiker war Albert Mangelsdorff mit seinem stilbildenden Posaunenspiel und der Konzeption seiner diversen Combos zur international anerkannten Symbolfigur für den deutschen Beitrag zum Jazz geworden. Zwar sind anders als zu seinen Lebzeiten seine wichtigen Platten auf CD wieder veröffentlicht und in der Alten Oper Frankfurt der Hindemith-Saal nach ihm umbenannt worden. Auch fünf Jahre nach seinem Tod am 25. Juli 2005 ist die entstandene Lücke nicht geschlossen und kein Nachfolger von der Jazzkritik und den Jazzfunktionären aufgebaut worden.
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31. Woche

 
Roscoe Mitchell

Roscoe Mitchell, der am 3. August 70 Jahre alt wird, zählt mit seinem ideenreichen, vor allem auf Alt- und Basssaxophon virtuosen Spiel zu den wichtigsten Stimmen des Neuen Jazz. Er ist über seine Mitwirkung im Art Ensemble of Chicago bekannt geworden; es war sein Konzept, dass die Gruppe funktionieren liess. Seine Musik charakterisierte die New York Times als „knapp und analytisch“. Bereits sein erstes Album Sound (1966) zeichnete sich durch das Nebeneinander von Klang und Stille, seine Sparsamkeit, seine kammermusikalische Orientierung und seine strukturelle Präzision aus.
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32. Woche

 
Dexter Gordon und Benny Bailey im Village Vanguard

Benny Bailey begann seine Karriere bei Jay McShann, ging zu Dizzy Gillespie und schließlich 1949 zu Lionel Hampton. Trompetenkollege Quincy Jones bescheinigte ihm „phantastische Atemkontrolle, bemerkenswerter Tonumfang, perfekteste Technik“. Die Hälfte seines Lebens arbeitete der Trompeter in Europa. Aufsehen erregte sein Auftritt in Montreux 1969 mit Eddie Harris/Les McCann und deren Hit „Compared to What“. Stilistisch zwischen Cool Jazz, Swing und Hardbop angelegt, tat sich Bailey auch als Solist in der Kenny Clarke/Francy Boland-Bigband hervor. Der vor fünf Jahren verstorbene Musiker wäre am 13. August 85 Jahre alt geworden.
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33. Woche

 

Der Schweizer Saxophonist Bruno Spoerri, der zunächst mit dem Metronome Quintet bekannt wurde, brach aus seiner Karriere als professioneller Psychologe aus: Mitte der 1960er Jahre gründete er ein privates Studio für elektronische Musik, wurde einer der Pioniere dieser Musikrichtung in der Schweiz und kaufte schließlich einen EMS Synthie 100. 1979 erhielt er den Großen Preis der Ars Electronica. Heute ist er einer der Nestoren des Schweizer Jazz und pflegt auf dem Bariton wieder den coolen Mulligan-Sound.
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34. Woche

 

Sonny Sharrock, der am 27. August 70 Jahre alt geworden wäre, galt als einer der Pioniere der elektrischen Gitarre des Free Jazz; sein aggressiver Ton, der Geräusche mit einbezog, war von den Überblaseffekten Coltranes, Sanders´ und Aylers und von Feedbacks geprägt. 1965 kam er nach New York, wo er mit Sunny Murray und Don Cherry spielte. sein Debüt mit einer eigenen LP hatte er 1969 mit Black Woman. 1981 kam es zur ersten Zusammenarbeit mit Bill Laswells Material, später ging er mit Last Exit auf Tour. Einer breiteren Öffentlichkeit wurde er in den USA vor allem durch seine Titelmusik zur Zeichentrickserie Space Ghost Coast to Coast bekannt.
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35. Woche

 

Vor fünf Jahren verwüsteten der Hurrikan Katrina und nachfolgende Überschwemmungen zahlreiche Wohngebiete von New Orleans; dabei verloren auch zahlreiche Blues- und Jazzmusiker wie Fats Domino, Pete Fountain, Kidd Jordan oder Michael White ihr Hab und Gut. Zusammen mit Harry Connick Jr. und Habitat for Humanity gründete Branford Marsalis im Dezember 2005 das Projekt Musicians' Village, um Häuser zu errichten und Musiker in einer Künstlerkolonie anzusiedeln, die durch den Bruch der schlecht gewarteten Dämme des Pontchartrain-Sees ihre Wohnung verloren hatten.
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36. Woche

 
Sonny Rollins bei Jazz à Juan, 2005

„Der Riese aus Harlem mit dem rauen Ton“, beschrieb ihn eine deutsche Tageszeitung bei sener letzten Europatour. Neben seiner Körpergröße von nahezu zwei Metern verfügt Sonny Rollins auch über ein hohes Selbstbewusstsein, das im Titel eines seiner meistgeschätzten Alben anklingt und das er bereits als 25jähriger 1956 einspielte: Saxophone Colossus. Der Tenorsaxophonist, der populäre Standards wie „St. Thomas“ und „Oleo“ schrieb, wird am 7. September 80 Jahre alt.
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37. Woche

 
Hamiet Bluiett (2007, mit Oliver Lake (links)

Hamiet Bluiett, der am 16. September 70 Jahre alt wird, gilt seit den 1970er Jahren als einer der bedeutendsten Baritonsaxophonisten des Modern Creative. Beginnend in der Black Artists Group in St. Louis arbeitete er mit Lester und Joseph Bowie, Julius Hemphill und Oliver Lake. Später in New York gehörte er zu den Gründern des World Saxophone Quartet, das von Down Beat und der New York Times als eine der herausragendsten akustischen Jazz-Quartette der 1980er und 1990er Jahre angesehen wurde. Nach Ansicht von Ian Carr sind seine eigenen Projekte konsistent von Blues- und Gospel wie vom freien und kreativen Spiel durchzogen.
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38. Woche

 

Der Gitarrist Jerry Hahn, der am 21. September 70 Jahre alt wird, ist einer der ersten Rockjazz-Gitarristen. Er wurde chronisch unterbewertet, weil seine Karriere nicht nach den vorgeschriebenen Mustern verlief und er in seinem Spiel genreübergreifend ekklektisch Folk- und Hippie-Einflüsse ebenso wie Bebop-Klischees und freie Improvisation anklingen lässt. Als musician's musician hat er viele wichtige Fusiongitarristen in ihrem Spiel beeinflusst.
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39. Woche

 
Gary Bartz (North Sea Jazz Festival, 2007)

Kommerziellen Erfolg hatte Gary Bartz, der am 26. September 70 Jahre alt wird, in den Siebzigern mit dem Song „Music is My Sanctuary“. Der bei Art Blakey, Max Roach, Charles Mingus und Miles Davis bekannt gewordene Altsaxophonist bezog sich dabei bewusst auf die afrikanische Tradition, der er musikalische Elemente entlieh, um sie in einem Gemisch aus Bop, Free, Disco und R&B neu wirken zu lassen. 2001 gab er in Montréal mit dem Gitarristen Peter Leitch ein ungewöhnliches Duo-Konzert. Nach Allmusic gehört er seitdem „zu den großartigsten, jedoch unterbewerteten Musikern seiner Generation“.
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40. Woche

 
Yusef Lateef (2007)

Seinen 90sten Geburtstag feiert am 9. Oktober Yusef Lateef, der auf eine bemerkenswerte Karriere als Jazzmusiker, Komponist und Hochschullehrer zurückblicken kann. Der 2010 mit dem NEA Jazz Master für sein Lebenswerk geehrte, sehr früh auf musikalische Klänge anderer Kulturen neugierige Musiker gilt als Virtuose auf Tenorsax, Flöte und Oboe. Sein Einfluss auf zentrale Musiker wie John Coltrane wird meistens unterschätzt.
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41. Woche

 
Pharoah Sanders und William Henderson, Altes Pfandhaus Köln, 7. Februar 2008

Albert Ayler meinte angeblich: „Trane was the Father, Pharoah was the Son, I am the Holy Ghost“. Pharoah Sanders, der am 13. Oktober seinen siebzigsten Geburtstag begeht, wurde als Mitglied in John Coltranes letzter Band bekannt, in der er seine Überblastechniken entwickelte. Zu seinen bekanntesten Werken gehört das 1969 erschiene spirituell beeinflusste Album Karma, das durch den Song „The Creator Has a Master Plan“ mit dem Sänger Leon Thomas populär wurde.
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42. Woche

 
Sopransaxophon

Vor fünfzig Jahren, am 21. Oktober 1960, spielte John Coltrane den Musical-Song „My Favorite Things“ als ersten Song des gleichnamigen Albums ein, mit dem er einen breitenwirksamen Durchbruch schaffte. Auf dem Sopransaxophon begann er hier Obertöne zu erkunden, mit denen er außerhalb des Registers mehr als eine Note gleichzeitig spielen konnte. Damit revolutionierte er die auf Skalen basierende modale Improvisation und sorgte auch für eine Neuaneignung des Sopransaxophons im Jazz. (Artikel lesen)

43. Woche

 
Jeanne Lee 1984 in Hamburg

Vor zehn Jahren, am 24. Oktober 2000, verstarb Jeanne Lee. Der Kritiker Leonard Feather bescheinigte der Sängerin eine „seltene Virtuosität, deren Werk von größter Komplexität bis zu grundlegender Vereinfachung reicht“. Auf den derzeit im Handel erhältlichen Aufnahmen kann man ihre Fähigkeiten kaum erahnen. Ihr vergriffenes Album Conspiracy wird von den Erben leider nicht wieder veröffentlicht. Überzeugende Live-Auftritte aus der Zeit zwischen 1963 (mit Ran Blake) und Juli 2000, einem Konzert mit dem Orchestra National de Jazz, finden sich leider bisher statt auf einer posthumen Werkausgabe bei den Download-Börsen.
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44. Woche Am 2. November feiert Phil Minton seinen 70. Geburtstag. Zunächst als Jazztrompeter tätig entdeckte er in den 1970er Jahren seine stimmlichen Fähigkeiten. Mit seiner nach oben offenen Bariton-Stimme schafft er eine eigene Welt von Tönen, Geräuschen, Sprachfetzen, von, wie Bert Noglik bemerkt, „schier unglaublichen und unheimlichen Sounds, für die es weit und breit nichts Vergleichbares gibt.“ Sein Gesang voller ekstatischer Momente und fantasievoller Geräuschanreicherungen, die bis hin zum Röcheln und Krächzen gehen, machte ihn zu einem führenden Sänger der freien Musik. (Artikel lesen)

45. Woche

 
„Shure Brothers“ Mikrofon, model 55s von 1951.

Als „Dixie-Drechsel“ gilt er als Urgestein der DDR-Jazzszene, bekannt durch über 3500 Radiosendungen und zahllose Festivals - der Moderator Karlheinz Drechsel wird am 14. November achtzig Jahre alt. Nach einer Ausbildung beim Rundfunk der DDR begann seine Karriere 1952 als Moderator für Jazzsendungen in Dresden. 1959 startete seine wöchentliche Sendung Jazz Panorama, die bis zur Wende lief: live konnte er im Radio am 9. November 1989 verkünden: „Die Mauer ist offen!“ 1965 organisierte er eine Tournee von Albert Mangelsdorff durch die DDR.
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46. Woche

 
Michel Portal, Brügge, Concertgebouw, 2006

„Jazz bietet mir die einzige Möglichkeit, frei zu sein, zu schweben, zu träumen“ - sagt Michel Portal, einer der großen Gratwanderer zwischen den Musikstilen und Genres, der im November 75 Jahre alt wird. Portal genoss eine klassische Ausbildung und machte sich zunächst als Interpret von Mozarts Klarinettenkonzert und von Schlüsselwerken der Neuen Musik einen Namen. Der Multiinstrumentalist gilt seit den 1970er Jahren als Wegbereiter der freien Improvisationsmusik und einer der profiliertesten Vertreter des französischen zeitgenössischen Jazz.
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47. Woche

 
Maria Schneider North Sea jazz festival, Rotterdam, 2008

Maria Schneider, die als einer der großen Komponisten und Arrangeure in der Nachfolge von Gil Evans, George Russell und Bob Brookmeyer, gilt, wird am 27. November fünfzig Jahre alt. Nach ihrem Studium kam sie 1985 nach New York, wo sie bis 1988 als Assistentin von Gil Evans arbeitete. Seit 1991 leitete sie auch eine Vielzahl von eigenen Projekten mit europäischen Radioorchestern und nahm für das Münchner Enja-Label auf. In Deutschland arbeitete sie unter anderem mit der Bigband „Blechschaden“, der WDR Big Band, der SWR Big Band und 2009 bei Jazz Baltica mit der NDR Bigband.
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48. Woche

 
Jim Hall 2005

Bekannt wurde Ende der 50er Jahre Jim Hall, der am 4. Dezember achtzig Jahre wird, in den damals führenden Bands des kammermusikalischen Jazz. Seitdem zählt „der Meister des Understatements“ (The New Yorker) zu den führenden Jazzgitarristen; mit seinem konzentrierten, lyrischen Spiel jenseits der Blockakkorde und dem klaren, warmen Klang ist seine Bedeutung für die Entwicklung der Gitarre im Jazz mit der keines anderen Gitarristen seiner Generation vergleichbar. Er ist aber auch ein wichtiger Komponist der Third Stream und wurde 1997 mit dem NYC Critics Circle Award geehrt.
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49. Woche

 
Dave Brubeck, 8. Oktober 1954
Fotografie von Carl van Vechten

Dave Brubeck verkörpert für viele das Klassische, Ordentliche; für den Jazzkritiker Berendt war „Brubeck square, Thelonious Monk hip. Mit seiner Anwendung klassischer oder barocker Formmodelle im Jazz popularisierte er das Genre und eroberte ihm mit der intellektuellen Mittelschicht ein neues Publikum. Sein Lehrer Darius Milhaud charakterisierte ihn als „Einzelgänger, der seinem eigenen, unkonventionellen Weg folgte, entsprechend einem inneren Drang, der ihm keine Ruhe ließ.“ Der Pianist wird am 6. Dezember neunzig Jahre alt.
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50. Woche

 

Wer sich fragt, was so unterschiedliche Künstler wie Billie Holiday, Count Basie, Aretha Franklin, Bob Dylan, Bruce Springsteen oder Stevie Ray Vaughan verbindet, landet bei John Hammond, dessen hundertster Geburtstag sich am 15. Dezember jährt. Aus der US-Geldaristokratie stammend, war er als DJ, Kritiker, Talentscout und schließlich ab 1933 als Produzent tätig, zunächst bei Columbia Records. Durch seinen Einsatz für den Jazz versuchte er, Rassenschranken zu überwinden und förderte afroamerikanische Musiker wie Charlie Christian, den er ins Benny Goodman Orchester holte.
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51. Woche

 
Clark Terry, 1976

Der aus St. Louis stammende Trompeter und Flügelhornist Clark Terry, der am 14. Dezember seinen 90. Geburtstag feiert, blickt auf die Mitwirkung an insgesamt 905 Aufnahmesessions zurück. Als sein wohl ambitioniertestes Werk gilt das Candid-Album Color Changes von 1960. Sein warmer, vokal angelegter Sound und sein Artikulationsvermögen über den Lippenansatz beeinflusste einen weiteren Trompeter aus St. Louis, nämlich Miles Davis und mit ihm eine ganze Generation von Trompetern.
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52. Woche

 
Peter Herbolzheimer & Nicolas Simion

Mit seiner Rhythm Combination & Brass und einer eigenen Handschrift als Arrangeur hat Peter Herbolzheimer in den 1970er Jahren einen neuen orchestralen Stil begründet und dem Jazz ein breiteres Publikum auch rockorientierter Fans erobert. Seit der Gründung 1987 war er auch der langjährige Leiter des BuJazzO. Old Kugelbauch, der auch für Herbie Hancock und Udo Lindenberg arbeitete, wäre am Sylvestertag 75 Jahre alt geworden.
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1. Woche

 

Als Baritonsaxophonist, als Leiter einer Combo und versierter Arrangeur spielte der am 1. Januar 1931 geborene Helmut Brandt im deutschen Cool Jazz der fünfziger Jahre eine der zentralen Rollen, bevor er 1959 Mitglied des Rias-Tanz-Orchester wurde. Als Komponist wendete er sich auch dem Third Stream zu. Nach Jiggs Whigham war er „eine der maßgeblichen und einflussreichen Persönlichkeiten des deutschen Jazz.“

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2. Woche

 

„Als Sektionsspieler war ich es früher leid, immer genau unter der Trompetenstimme zu spielen, so vertikal drunter, gewissermaßen. Darum habe ich immer versucht, wenn ich etwas geschrieben habe, jede einzelne Stimme auf eine individuelle Art schön zu machen, damit der Ausführende da mehr Feeling hineinlegen kann.“ – Die Arrangeurin und Posaunistin Melba Liston wäre am 13. Januar 85 Jahre alt geworden.

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3. Woche

 
Batchelder Violine (USA)

Nach dem zweiten Weltkrieg zählte der am 21. Januar 1921 geborene Violinst und Musikwissenschaftler André Hodeir zu den wenigen Europäern, deren Kompositionen und Arrangements bei amerikanischen Jazzmusikern Anklang fanden. Bei seinen Arbeiten für Musiker wie Django Reinhardt, Don Byas oder James Moody standen konventionelle Techniken im Vordergrund. Seine Bedeutung liegt jedoch primär in der erfolgreichen Erprobung neuer, der europäischen Kunstmusik entliehener Methoden, bis hin zur seriellen Durchorganisierung des Materials.

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4. Woche [[:Datei:Bobbyhutcherson-joelocke-072007.jpg|Bobby Hutcherson mit Joe Locke (2007)]]
Seit den 1960er Jahren gilt Bobby Hutcherson, der am 27. Januar siebzig Jahre wird, mit seinem kaum vibrierenden, kristallklaren und doch warmen Ton an Vibraphon und Marimba als wichtige neue Stimme nach Red Norvo und Milt Jackson. Als erster hat Bobby Hutcherson vier Schlägel verwendet und die perkussiven Wurzeln der Mallets wieder deutlich hervortreten lassen, ohne die harmonische Dimension zu vernachlässigen. Seine stets swingenden Melodielinien gehen oft bis an den Randbereich der Tonalität.
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5. Woche

 
James P. Johnson am Klavier um 1921.

„The Grandfather of Hot Piano“, der vor 125 Jahren geborene Pianist James P. Johnson wird heute als das Bindeglied zwischen dem Ragtime, einer strikt auskomponierten Musik, und den improvisatorisch und rhythmischen weiterentwickelten Formen des Klavierspiels angesehen, die dann als Stride Piano populär wurden. Gespeist aus den Traditionen afroamerikanischer Musik schuf Johnson einen Stil, der New Yorks Musikszene im frühen 20. Jahrhundert dominierte - seine Komposition Charleston wurde zum Synonym für eine Epoche. In seiner Karriere schrieb er außerdem mehrere symphonische Werke. Er starb im November 1955.

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6. Woche

 

1950 nach Westdeutschland übergesiedelt, wurde er nach kurzer Zeit zur Leitfigur des europäischen Modern Jazz. Als erster Europäer erhielt er im Down Beat fünf Sterne – für das Album „Zo-Ko-So“ (mit Attila Zoller und Martial Solal). Hans Koller, der als erster österreichischer Jazzmusiker weltweit diese Anerkennung gefunden hat, wäre am 12. Februar neunzig Jahre alt geworden.

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7. Woche Die Irrungen und Wirrungen der deutschen Geschichte spiegeln sich im Leben des Schnuckenack Reinhardt. Vom Nationalsozialismus als „Zigeuner“ etikettiert, wird er nach Polen deportiert und lebt lange Zeit in Untergrund. Nach Kriegsende kehrt er nach Deutschland zurück, um für die GIs zu spielen. 1967 gründet er nach dem Vorbild der schlagzeuglosen Combo seines Verwandten Django Reinhardt (dem er allerdings nie begegnet ist) sein Quintett. Der Geiger wäre am 17. Februar 90 Jahr alt geworden.

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8. Woche

 

Der Däne Svend Asmussen ist der letzte Überlebende der großen Swinggeiger aus den 1930er Jahren. Seine Karriere wurde von der Gestapo gestoppt. In den 1950er Jahren leitete er die populären SweDanes und lebte anschliessend weitgehend von Unterhaltungsmusik. Daneben spielte er mit Putte Wickman und den Größen des amerikanischen Jazz. In den letzten Jahren hat er mehrere neue Alben eingespielt. Am 28. Februar wird er 95 Jahre alt.

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9. Woche

 

„Die Beschäftigung mit dieser Art von Musik ist keine Sache, die man mal so nebenbei machen kann. Es ist dein Leben, was du da einsetzen musst, und es dauert lange, bis du ein Stück weiterkommst.“ Peter Brötzmann (in „Sounds like Whoopataal“). Der deutsche „Vater des Free Jazz“ (Irene Schweizer) wird am 6. März siebzig Jahre alt.

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10. Woche

 
Roy Haynes live at Carnegie Hall im September 2007.

85 Jahre wird Roy Haynes, einer der letzten noch lebenden Musiker aus der Bebop-Ära, am 13. März. Mitte der 1940er Jahre verpflichtete Charlie Parker das Jungtalent; seitdem macht sein luftiger, fließender Stil ihn zu einem der gefragtesten Schlagzeuger - die Liste seiner Engagements gleicht einem Who is Who des Jazz- von Sarah Vaughan, Billy Holiday und Lester Young über Monk, Coltrane und Stan Getz bis zu Gary Burton, Chick Corea und Pat Metheny.

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11. Woche

 
Bill Frisell, mœrs festival 2010

Sechzig Jahre wird am 18. März Bill Frisell, dem es seit seinem Auftauchen in der New Yorker Szene der 70er Jahre gelang, sich mit farbenreichen, schwebenden Gitarrenklängen zu profilieren. Dabei integriert der Gitarrist Elemente aus Jazz, Bluesgrass, Country, Rock und Pop auf eine höchst individuelle Weise, nie festlegbar auf eine bestimmte musikalische Richtung. Unverkennbar im Mittelpunkt die umherschwirrende Gitarre, versetzt mit Loops, Delays und kleinen Samples. Seit Mitte der 90er thematisiert er mit seinen Americana die Kulturgeschichte seines Landes von Aaron Copland bis Buster Keaton.

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12. Woche

 

Einer der originellsten europäischen Jazzkomponisten seiner Generation ist Mike Westbrook, dessen Werke auf vergnügliche Weise zwischen Jazz und Klassik, Volksmusik und Rock, Variete und Workshop vermitteln. Laut Ian Carr sind sie „verantwortlich für die Emanzipation des britischen Jazz von der nordamerikanischen Sklaverei“. Am 21. März wird Westbrook 75 Jahre alt.

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13. Woche

 
Miles Davis 1984 in Bad Segeberg

Bei einer der Aufnahmesitzungen zu Miles Davis’ Album Someday My Prince Will Come kam es im März 1961 zur letzten Studiobegegnung des Trompeters mit John Coltrane mit dem Trompeter. Davis wusste genau, warum er Coltrane - nach dem etwas glücklos agierenden Hank Mobley - erst am Ende des Titelstücks solieren ließ: Coltrane übertrumpfte damals jeden und barst vor Energie. Mobleys richtiger Moment kam im nächsten Stück, dem lyrischen „Old Folks“. Zu den Höhepunkten dieser relaxten Session gehört „Teo“ mit einem alles überragenden Coltrane.

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14. Woche

 

Der am 6. April 1936 geborene Trompeter Manfred Schoof gehört zur ersten Generation des Free Jazz in Europa. Als Solist und als Komponist hat er romantisch-warme und zugleich zarte, dennoch spannungsreiche Stücke geschaffen, die ihn zum national und international erfolgreichen Musiker machten.

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15. Woche

 
Bill Ramsey, 2005

Obwohl er Soziologie studiert hatte, war der Sänger und Pianist Bill Ramsey in den 1960er Jahren einer der populärsten Unterhaltungskünstler der Bundesrepublik. Nachdem er zunächst mit Schlagern wie Pigalle (Die große Mausefalle) Erfolge feierte, machte er in den letzten Jahrzehnten wieder mit Jazz-Produktionen auf sich aufmerksam, wie Here's to Live mit der hr-Bigband. Am 17. April feiert Ramsey seinen achtzigsten Geburtstag.

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16. Woche

 

Der vielseitige Kontrabassist Harry Miller, der am 21. April 1941 in Kapstadt geboren wurde, wechselte mühelos zwischen Pop und Jazz, machte sich aber besonders in der britischen und der niederländischen Free-Jazz-Szene einen Namen. Mit Children at Play (1972) legte er eines der ersten Solo-Bass-Alben vor.

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17. Woche

 

Einst vom Down Beat als „ruhiges Mitglied der Avantgarde“ beschrieben, spielte John Tchicai mit Albert Ayler und nahm mit John Coltrane und mit Archie Shepp auf, bevor er seine Cadentia Nova Danica gründete. Der dänische Saxophonist, der dem Konzept der beseelten Improvisation treu geblieben ist, wird am 28. April 75 Jahre alt.

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18. Woche

 

In den 1970er Jahren führte er die Kritikerpolls als Bester europäischer Organist an: Eddy Louiss, der am 2. Mai seinen siebzigsten Geburtstag feiert, machte sich auch als Pianist, Sänger und Trompeter einen Namen. Stan Getz, der mit ihm das Album Dynasty einspielte, hielt ihn für ein Genie. Legendär ist auch sein Duo-Auftritt 1993 mit Michel Petrucciani.

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19. Woche

 
Maxine Sullivan im Village Vanguard, ca. März 1947. Foto: William P. Gottlieb.

Vor 100 Jahren wurde die Sängerin Maxine Sullivan geboren, die mit ihrem emotionslosen und coolen Stil zu Beginn ihrer Karriere großes Aufsehen erregte. Nach ihrem Erfolg mit der schottischen Weise Loch Lomond wurde sie einseitig festgelegt. Mit ihrem Alterswerk gelang ihr in der Trad-Jazz-Szene der 1970er Jahre ein beachtliches Comeback, bevor sie im April 1987 starb.
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20. Woche

 

Peter Trunk, der am 17. Mai 65 Jahre alt geworden wäre, betrachteten Kritiker wie Joachim E. Berendt als besten deutschen Jazzbassisten seiner Zeit. Michael Naura meinte dazu: „Die großen Bassisten - ich denke da an Jimmy Blanton, Ray Brown, Scott LaFaro und Peter Trunk - waren und sind in erster Linie weniger Solisten, als integrierende Figuren, die Gefühle der Geborgenheit vermitteln.“
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21. Woche

 
Niels-Henning Ørsted Pedersen, 2001

Viele kannten Niels-Henning Ørsted Pedersen lediglich als den Bassisten in der Band von Oscar Peterson. Der Däne NHØP, wie er meist genannt wurde, war nicht nur gefragter Sideman, sondern leitete viele Jahre eigene Formationen, bevorzugt in Triobesetzung ohne Klavier. Er wäre am 25. Mai 65 Jahre alt geworden.
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22. Woche

 

In ihrer ausgefallenen, seit den frühen sechziger Jahren entwickelten Spielweise geht es Irène Schweizer um eine freie Improvisation, die Geräusche, perkussive Elemente, schnelle Clusters und konventionellere Pianotechniken miteinander verbindet. Europas erfahrenste Jazzpianistin wird am 2. Juni siebzig Jahre alt.
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23. Woche

 

Basierend auf einer klassischen Ausbildung, slawischen Spieltraditionen und den Errungenschaften des freien Jazz übertrug Zbigniew Seifert als Erster die Spielweise John Coltranes auf die Geige. Trotz einer fortschreitenden Krebserkrankung war er Mitte der 1970er Jahre in unterschiedlichsten Projekten auf der westeuropäischen Jazzszene sehr präsent. Am 6. Juni wäre er 65 Jahre alt geworden.
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24. Woche Vor 25 Jahren starb der Klarinettist Benny Goodman; er spielte mit den bekanntesten Jazzmusikern seiner Zeit und galt als der King of Swing. In einer Zeit, in der auch musikalisch eine Rassentrennung stattfand, war er einer der ersten Bandleader, der überhaupt mit schwarzen Musikern in einer 'weißen' Band gespielt hat. Sein legendäres Konzert im Palomar Ballroom von Los Angeles wird häufig als Beginn der Swing-Ära bezeichnet.
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25. Woche

 
Erroll Garner um 1947, Fotografie von William P. Gottlieb.

Erroll Garner, der am 15. Juni 1921 geboren wurde, war einer der populärsten Jazzmusiker seiner Zeit. Der Autodidakt, der keine Noten lesen konnte, verstand es, sowohl Unterhaltung als auch eine erstaunliche spielerische Raffinesse unter einen Hut zu bringen. Garner besaß ein ausgezeichnetes Ohr und verfügte über eine erstaunliche Technik, die er sowohl bei schnellen Musikstücken als auch bei seinen Balladeninterpretationen wie Misty, für die er besonders berühmt war, einsetzte. Er starb Anfang 1977.
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26. Woche

 

Stanley Clarke, der am 30. Juni sechzig Jahre alt wird, ist ein Fusion-Musiker, der sowohl als Kontra- als auch als Elektro-Bassist virtuose Massstäbe gesetzt hat. Bekannt wurde er vor allem als Gründungsmitglied der Fusionband Return to Forever und in Projekten mit George Duke und Miroslav Vitouš.
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27. Woche Scott LaFaro/Sunday at the Village Vanguard Der Bassist Scott Lafaro bildete mit dem Pianisten Bill Evans und dem Schlagzeuger Paul Motian ein Ensemble, das mit Platten wie „Portrait in Jazz“, „Explorations“ und „Sunday at the Village Vanguard“ wegweisend für die Entwicklung des Piano-Trios im modernen Jazz wurde. Der virtuose LaFaro, der als einer der Ersten den Bass melodisch wie ein Blasinstrument spielte, wurde nur 25 Jahre alt – er kam am 6. Juli 1961 bei einem Autounfall ums Leben.

28. Woche

 

Albert Aylers Musik hat ihre Wurzeln in der afroamerikanischen Kirchenmusik. Nach Jahren der Ablehnung seiner radikalen Ideen konnte er um 1965 mit Avantgardisten wie John Tchicai, Roswell Rudd, Sunny Murray und Don Cherry aufnehmen. Anfang November 1970 war Ayler plötzlich von der Bildfläche verschwunden. Später fand man seine Leiche im East River von New York. Der Saxophonist wäre am 13. Juli 75 Jahre alt geworden.

29. Woche

 

Zunächst beeinflusst durch Charlie Christian war sie eine der ersten E-Gitarristinnen überhaupt. Nach Touren durch Europa und dem Album A Girl and Her Guitar gründete Osborne, die am 17. Juli 90 Jahre alt geworden wäre, eine Gitarrenfirma, um ihre Kinder versorgen zu können, bevor sie spät auf die Bühne zurückkehrte.

30. Woche

 
Billy Taylor 1977

Der Pianist Billy Taylor war durch seine zahlreichen Aktivitäten wie dem Jazzmobile, im Radio und Fernsehen wie The Subject Is Jazz ein aktiver Mentor des modernen Jazz in den USA. Taylor, der seine Karriere als Protegé von Art Tatum im Umfeld der New Yorker Bebop-Szene begann und später für Nina Simone I Wish I Knew How It Would Feel to Be Free schrieb, wäre am 24. Juli 90 Jahre alt geworden.

31. Woche

 
Roland Kirk in Ronnie Scott’s Club

Mit seinen drei Instrumenten im Mund, einem Tenorsaxophon, einem Manzello und dem Stritch spielte er in Zirkularatmung eine unkonventionelle Musik, die Bebop, Funk, Blues und New Orleans Jazz einbezog und bis zu den Abstraktionen der Jazz-Avantgarde reichte - Rahsaan Roland Kirk wäre am 7. August 75 Jahre alt geworden.

32. Woche

 

Nach ersten Verwarnungen durch Kurt Masur umging Hartmut Behrsing, damals Posaunist an der Komischen Oper und seit dem 8. August 70 Jahre alt, ein Auftrittsverbot als Jazzmusiker, indem er sich einen Bart anklebte; er wurde aber doch erwischt und musste bei den Jazz Optimisten aussteigen. Seit 1986 konnte er mit der Reihe Jazz im Frack die Kluft zwischen Jazz und Klassischer Musik schließen und in beiden Lagern Vorbehalte abbauen.

33. Woche

 

„Sie sind wohl wahnsinnig, hier auf Hausfrau zu machen. So etwas wie sie läuft nur alle paar Jahrzehnte in Deutschland rum,“ erkannte Walter Kubiczeck, als Ruth Hohmann zum Probesingen kam. Die „Grande Dame des Jazz“, wie sie nach einer zeitweise durch den Stalinismus behinderten Karriere in der DDR genannt wurde, feiert am 19. August ihren 80. Geburtstag.

34. Woche

 
Trompete mit Pumpventilen

Charles Mingus hielt ihn für einen der großartigsten Trompeter, die er in seinem Leben gehört habe. Vor 25 Jahren starb Thad Jones, der Bruder von Elvin und Hank Jones. Er wurde in den 1960er Jahren durch die gemeinsam mit Mel Lewis geleitete Bigband bekannt. 1978 übernahm Jones die Leitung der Big Band des Dänischen Rundfunks.

35. Woche

 

Klaus Koch, der am 2. November 75 Jahre alt würde, zählte zu den experimentierfreudigsten Musikern des DDR-Jazz. Dabei nahm er – so Ernst-Ludwig Petrowsky – „die Musik so ernst, dass er in jeder Band die inneren Strukturen verbesserte und sein Bassspiel immer eine besondere Ausstrahlung auf die ganze Musik hatte.“

36. Woche

 

Joëlle Léandre, die am 12. September ihr 60. Lebensjahr vollendet, behandelt den Kontrabass bei ihren Perfomances als Perkussionsinstrument, streicht mit eigenen Bogentechniken, singt, integriert Textpassagen, greift zu theatralischen Mitteln und spielt aber auch mal Swing. „Ich habe kein Rezept, mein Stil besteht darin, ständig alles in Frage zu stellen,“ so beurteilt sie ihr Schaffen.

37. Woche Der tschechische Komponist Pavel Blatný beschäftigte sich seit 1960 mit Jazz und Third-Stream-Musik und schrieb für zahlreiche europäische Bigbands. Sein 1977 mit dem Orchester Gustav Brom eingespieltes Album Dialogy a studie hielten Kritiker wie Antonín Matzner für ein grundlegendes Dokument der Musik des dritten Stroms. Blatný wird am 14. September 80 Jahre alt.

38. Woche

 

90 Jahre alt wird am 21. September Chico Hamilton, der in den 1950er Jahren einer der wichtigsten Bandleader des Westcoast-Jazz war und die Klangfarben des Combospiels durch Verzicht auf Klavier und Einbezug von Gitarre und Cello erweiterte. Er führt die melodische Qualität seines Schlagzeugspiels auf die Erfahrungen als Begleiter von Sängerinnen zurück.

39. Woche

 

Bei einem Dinnerempfang im Weißen Haus 1987 wurde Miles Davis von einer älteren Dame gefragt, was ihm die Einladung verschafft habe. „Ja, ich habe die Musik fünf oder sechs mal revolutioniert,” war die selbstbewusste Antwort des Trompeters, der von vielen Kritikern Picasso des Jazz genannt wurde. Miles Davis starb am 29. September 1991.

40. Woche

 
Trompete mit Pumpventilen

Nach Ansicht von Scott Yanow war Booker Little der erste Trompeter, der nach Clifford Browns tragischem Tod 1956 mit einem eigenen Sound auffiel. Melodisch einfallsreich und kraftvoll im Ansatz wurde er von Musikern wie Coltrane zur Africa/Brass-Session geholt und spielte im Juni 1961 im New Yorker Five Spot mit Eric Dolphy. Littles melancholischer Klang, seine Dissonanzen und Intervallsprünge wiesen in Richtung Free Jazz. Vor fünfzig Jahren starb er – am 5. Oktober 1961.

41. Woche

 

Dizzy Gillespie hat sein jazziges Spiel bewundert, Miles Davis hat ihn unterstützt: Dusko Goykovich hat in seinen Projekten immer wieder die musikalischen Wurzeln seiner europäischen Heimat reflektiert – in Combo-, aber auch Bigband-Produktionen wie Swinging Macedonia, Balkan Blue oder Balkan Connection. Seit seinem Album Soul Connection wurde er auch von der amerikanischen Jazzkritik akzeptiert. Am 14. Oktober vollendet er sein achtzigstes Lebensjahr.

42. Woche

 
Annette Hanshaw Schallplatte – Duett mit Frank Ferara

Annette Hanshaw, die am 18. Oktober 1901 geboren wurde, zählte zu den populärsten Sängerinnen der späten 1920er und frühen 1930er Jahre. In nur acht Jahren ihrer Aufnahmetätigkeit produzierte Hanshaw maßgebliche Platten außerhalb des Blues; sie bevorzugte „schwarze“, sehr ernsthafte Balladen im Medium-Slow-Tempo und „weiße“, rhythmisch-swingende Up-Tempo-Titel. Will Friedwald lobt die „gradlinige Direktheit ihres Ausdrucks“; John Hammond urteilt über die Sängerin: „Ich glaube nicht, dass sie weiß, wie gut sie ist“.

43. Woche

 

Phil Woodsn erschloß dem textfreien Gesang Neuland, indem sie Potenziale und Erfahrungen der Neuen Musik nutzt, ohne jazzspezifische Qualitäten wie die bläserorientierte Phrasierung und die rhythmische Intensität aufzugeben. Die Aufmerksamkeit des Publikums zieht sie seit Alben wie All Out und vor allem dem Vocal Summit des Südwestfunks 1983 auf sich. Die Sängerin feiert am 28. Oktober ihren siebzigsten Geburtstag.

44. Woche

 
Phil Woods (2007)

Altsaxophonist Phil Woods, der am 2. November achtzig Lebensjahre feiert, gilt als einer der Meister des Bop-Vokabulars in der Nachfolge Charlie Parkers. Nach einem Studium bei Lennie Tristano und Stationen in bekannten Bands, wie bei Dizzy Gillespie und Quincy Jones, arbeitete er ab 1955 mit eigenen Bands. Mit Charlie Parkers Witwe Chan zog er nach Paris. Dort gründete er 1968 seine Band European Rhythm Machine, mit der er bis 1972 erfolgreich auf den europäischen Festivals auf trat.

45. Woche

 
Bolden Band, Foto im Banner der ersten Portal-Version

Fünf Jahre Portal:Jazz online am 4. November! Parallel dazu hat sich das Wikipedia-Projekt Jazz gefunden, welches das Portal betreut und inzwischen etwa 5000 Fachartikel geschrieben hat. Derzeit wird das Portal:Jazz monatlich durchschnittlich 2000 mal angeklickt und steht damit unter den Musik-Portalen gut dar.
(zur Ur-Portal-Version vom November 2006)

46. Woche

 

Nachdem er zunächst zur Herausbildung des Free Jazz und des Free Form Jazz beitrug, setzte er sich ab Ende der 1960er Jahre intensiv über die afroamerikanischen und europäischen Grundlagen des Jazz hinweg und öffnete ihn zunächst hin zur indischen und indonesischen Musik, dann aber auch zur Musik Afrikas. Don Cherry wäre am 18. November 75 Jahre alt geworden.

47. Woche

 

„Wahnsinnig, was der Bassist draufhat“, kommentierte Isla Eckinger in einem Blindfold-Test 1977 das technisch ausgereifte Solospiel von Adelhard Roidinger. Nach seinem Album Schattseite nahm in Roidingers Schaffen die Elektronik einen immer größeren Raum ein, ebenso wie die Aktivitäten als Leiter eines Jazzstudiengangs in Linz und Lehrbuchautor. Am 28. November vollendet er sein siebzigstes Lebensjahr.

48. Woche

 
Jaco Pastorius bei einem Konzert in Neapel, 1986

Mit seinem ersten Soloalbum, das er vor nunmehr 35 Jahren veröffentlichte, revolutionierte er durch sein Spiel auf der Bassgitarre alles, was man bis dato auf diesem Instrument gehört hatte: Jaco Pastorius war der erste, der nur mit Flageoletttönen auf dem E-Bass ein Solostück spielte (Portrait of Tracy). Nach seiner Mitgliedschaft bei Weather Report gründete er seine eigene Bigband Word of Mouth, bei der er verstärkt auch als Komponist wirkte. Pastorius wäre am 1. Dezember sechzig Jahre alt geworden.


49. Woche

 
Trompete mit Pumpventilen

Der Tessiner Franco Ambrosetti blickt auf eine Karriere als erfolgreicher Geschäftsmann als auch als profilierter Trompeter und Flügelhornist zurück. Mit seinem kontrollierten, voluminösen und doch feurigen Spiel zeigt er sich seit den 1960er Jahren als international beachteter Solist des Hardbop. Ambrosetti hat eine eigene Jazzsendung beim Tessiner Radio RSI und komponierte auch Filmmusiken, wie zu Markus Imhoofs Die Reise. Er wird am 10. Dezember siebzig Jahre alt.

50. Woche

 
Wadada Leo Smith

Wadada Leo Smith, der am 18. Dezember siebzig Jahre alt wird, gilt als eine der individuellsten Trompetenstimmen der amerikanischen Jazz-Avantgarde und erweiterte, trotz deutlichen Wurzeln in der Tradition, das Vokabular des Instruments um abstrakte Klangfarben. Schon früh entwarf er Konzepte für Soloauftritte und gesteuerte Kollektiv-Improvisationen. Mit dem Golden Quartet und seinem Miles-Davis-Tribut Yo Miles erlangte er neue Aufmerksamkeit.


51. Woche
Stan Kenton wäre am 15. Dezember 2011 einhundert Jahre alt geworden. Der Pianist, Komponist, Leader und Musikpädagoge galt als einer der umstrittensten Figuren des Big Band Jazz. Kenton leitete im Laufe seiner Karriere mehrere Big Bands, deren Besetzungen, Komponisten und Arrangeure sich wie ein Who´s Who der Jazzwelt lesen, darunter Art Pepper, Zoot Sims, Lee Konitz, Gerry Mulligan, Laurindo Almeida und Maynard Ferguson. In späteren Jahren gründete er sogenannte Kenton-Clinics, die zur treibenden Kraft der Jazzerziehung in den Vereinigten Staaten wurden. Als einer der kreativsten Jazzkünstler des neunzehnten Jahrhunderts hinterließ er mehr als 2500 Partituren. - Linksfuss 15:40, 6. Nov. 2011 (CET)[Beantworten]

51. Woche

 
Piano

„Ich weiß nicht, ob ich bloß ein einfacher Jazzmusiker bin oder ein südafrikanischer Musiker im Exil. Es gab eine Zeit, da versuchte ich alles über die Komplexität Südafrikas zu vergessen, um mich zu überzeugen, dass ich keine Vergangenheit hätte. Heute weiß ich, dass das überhaupt nicht in Frage kommt. Die Musik, mit der ich aufgewachsen bin, ist immer präsent.“ Chris McGregor, Pianist, Komponist und Bandleader wurde am 24. Dezember 1936 geboren.

52. Woche

 

Der am 31. Dezember 1931 geborene Gil Mellé ist einer der unterschätzten Musiker des Modern Jazz. Bereits in den 1950er Jahren an immer neuen Klangkonstellationen interessiert, wählte er für seine Aufnahmesitzungen auch Musiker aus, mit denen er zuvor nicht gearbeitet hatte und verwendete Akkordwechsel, die im Jazz nicht üblich waren. In den späten 1960er Jahren arbeitete er sich als Filmkomponist in die elektronische Musik ein, um 1968 das erste rein-elektronische Jazzalbum zu veröffentlichen, Tome VI.

1. Woche

 
John McLaughlin (2008)

1972 war John McLaughlin wegen seines rasanten Gitarrenspiels (von dem Der Spiegel damals schrieb, die schnellen Läufe würden den Schallplattentonarm aus der Rille katapultieren) auf der Doppelhalsgitarre eine Sensation. Vom lauten Fusion-Pionier mit seinem Mahavishnu Orchestra wurde er mit der Formation Shakti zum leisen Integrator indischer Musik und schließlich zum Klassiker der zeitgenössischen Jazz-Gitarre. Am 4. Januar wird McLaughlin siebzig Jahre alt.

2. Woche

 

Guy Lafitte wechselte, beeinflusst von Coleman Hawkins, von der Klarinette zum Tenorsaxophon. In Paris erspielte er mit eigenen Bands und den dort lebenden amerikanischen Musikern sich den Ruf eines der führenden Vertreter des französischen Swing und Mainstream Jazz der Nachkriegs-Ära. Im Spielfilm Paris Blues (1961) ist er immer zu hören, wenn dort Sidney Poitier zum Saxophon greift. Am 12. Januar wäre er 85 Jahre alt geworden.

3. Woche

 

Guy Lafitte wechselte, beeinflusst von Coleman Hawkins, von der Klarinette zum Tenorsaxophon. In Paris spielte er mit eigenen Bands und den dort lebenden amerikanischen Musikern sich den Ruf eines der führenden Vertreter des französischen Swing und Mainstream Jazz der Nachkriegs-Ära. Im Spielfilm Paris Blues (1961) ist er immer zu hören, wenn dort Sidney Poitier zum Saxophon greift. Am 12. Januar wäre er 85 Jahre alt geworden.

4. Woche

 

Vor 82 Jahren im nordenglischen Arbeitermilieu geboren, war Derek Bailey einer der radikalsten Vertreter der englischen Improvisationsszene der 1970er, und sein häufig kratziges Spiel löste bei vielen nur Kopfschütteln aus. Auch sieben Jahre nach seinem Tod häuft er auf YouTube hasserfüllte Kommentare hervor. Aufgeschlossene Hörer schätzen seinen ganz eigenen Stil, den er allein oder in Gruppen auf der akustischen und elektrischen Gitarre, oft begleitet von Textrezitation präsentierte.

5. Woche

 

Der erste Gitarrist, der mit Ornette Coleman zusammenarbeitete, übersetzte dessen harmolodische Prinzipien auf die Gitarre und stand seit Ende der 1970er Jahre neben Ornette Coleman und Ronald Shannon Jackson im Mittelpunkt eines den Free Jazz mit dem Jazzrock verschmelzenden Free Funk. In den 1990er Jahren erkundete James Blood Ulmer mit den harmolodischen Mitteln den Blues. Am 2. Februar wird er siebzig Jahre alt.

7. Woche

 

Mit „I wrote this song in 1899“ kündigte er seinen „Charleston Rag“ dem begeisterten Publikum in den 1970er Jahren an – über neunzig Jahre war Eubie Blake alt und spielte das Klavier mit jugendlicher Frische. Sein früh erkanntes Talent ließ ihn früh zum professionellen Musiker und Pionier des Ragtime werden. In den 1920er Jahren trat er auch in Europa auf, verschwand dann aber in der Versenkung. Als Anfang der 1970er Ragtime eine ungeahnte neue Popularitätswelle den Ragtime ereilte, wurde er wieder bekannt. Am 12. Februar 1983 ist er gestorben, am 7. Februar 2011 feiern wir seinen 125. Geburtstag.

7. Woche

Am 13. Februar 1962 nahmen der Tenorsaxophonist Stan Getz und der Gitarrist Charlie Byrd das Album Jazz Samba auf. In exotischer Abwechslung zum Hardbop waren Getz und Byrd Vorreiter einer großen, sich international verbreitenden Welle von Jazzadaptionen der Bossa Nova. Im Unterschied zu anderen Jazzmusikern, die später auf den Zug aufsprangen, wurde Getz als authentisch angesehen. Jazz Samba wurde das erste bekannte US-amerikanische Bossa-Nova-Album und gilt als eines der meistverkauften Jazzalben aller Zeiten.

8. Woche

 

Yōsuke Yamashita, der am 26. Februar 70 Jahre alt wird, hat Pianos in Brand gesteckt – auch in den Köpfen der Konzertbesucher. Den vermeintlichen „Kamikaze-Jazzer“ verteidigte Walter Norris: „Er ist weit mehr als ein ganz hervorragender Techniker, er hat die gleiche Kraft, sich auszudrücken, wie wir es bei Charlie Parker hörten. Natürlich mag es Leute geben, die diese Musik nur als eine Art Geräusch bezeichnen, aber die liegen völlig falsch. Yamashita spiegelt in seiner Musik die Gegenwart.“

9. Woche

 

Mrs. Swing gehörte als erste Band-Sängerin der Jazzgeschichte fest zu den Stammsolisten ihres jeweiligen Orchesters: Mildred Bailey, deren 106. Geburtstag wir am 27. Februar feiern, war eine der ersten Sängerinnen, die feine melodische Nuancen überzeugend herausarbeiten konnte. Sie swingte, auch wenn sie sich mitunter abenteuerlich weit vom eigentlichen Beat entfernte.

10. Woche

 
Flora Purim

Am Beispiel der brasilianischen Sängerin Flora Purim, die am 6. März siebzig Jahre alt wird, erläuterte einst J.-E. Berendt das Stilprinzip modernen Jazzgesangs: „Die neuen Sängerinnen haben die Dimension der Stimme als Instrument bis in Bereiche ausgedehnt, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar schienen. ‚Gesang‘ heißt für sie nicht ‚Singen‘, sondern auch all das andere dazu: Schreien und Lachen und Weinen; das Stöhnen der sexuellen Erfahrung ebenso wie kindliches Geplapper; der ganze Körper, vom Unterleib bis in die Bereiche der Stirnhöhle und der Schädeldecke, wird Instrument, wird vibrierender Sound-Erreger, wird Klang-‚Körper‘.“

11. Woche

 
Flora Purim

Am Beispiel der brasilianischen Sängerin Flora Purim, die am 6. März siebzig Jahre alt wurde, erläuterte einst Joachim E. Berendt das Stilprinzip modernen Jazzgesangs: „Die neuen Sängerinnen haben die Dimension der Stimme als Instrument bis in Bereiche ausgedehnt, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar schienen. ‚Gesang‘ heißt für sie nicht ‚Singen‘, sondern auch all das andere dazu: Schreien und Lachen und Weinen; das Stöhnen der sexuellen Erfahrung ebenso wie kindliches Geplapper; der ganze Körper, vom Unterleib bis in die Bereiche der Stirnhöhle und der Schädeldecke, wird Instrument, wird vibrierender Sound-Erreger, wird Klang-‚Körper‘.“

12. Woche

 

Paul McCandless prägt mit seinem fließenden Kompositionsstil ebenso wie mit seinem kontrollierten, unterkühlten Ton vor allem auf seinem Hauptinstrument, der im Jazz seltenen Oboe, aber auch mit Zusatzinstrumenten vom Saxophon bis zur Holzflöte seit Jahrzehnten den unverwechselbaren Sound der Gruppe Oregon und zahlreicher weiterer Projekte. Am 24. März feiert er seinen 66. Geburtstag.

13. Woche

 

Marilyn Crispell, eine der zentralen Pianistinnen des Modern Creative und der Neuen Improvisationsmusik, wird am 30. März 65 Jahre alt. Immer noch wird sie häufig mit Cecil Taylor verglichen. Dieser betont, dass sie in ihrem Spiel keine Kompromisse mache; trotz energetischen Spiels kann ihr Stil mit zahlreichen Pointillismen als new lyricism charakterisiert werden.

14. Woche

„Erstens einmal den Krieg überlebt zu haben, zweitens die Freiheit zu genießen, dass man das, was vorher alles verboten war, jetzt hemmungslos machen konnte ... Swing spielen konnte.“ So beschreibt der Klarinettist und Bandleader Hugo Strasser seine Gefühle und seinen Weg zum Jazz im Nachkriegsdeutschland. Schnell wurde Hugo Strasser zum Leiter eines der erfolgreichsten deutschen Tanzorchester, seine Tanzplatte des Jahres wurde zu einer der meistverkauften Tanzmusik-Produktionen. Die immer noch aktive Jazz- und Swinglegende feiert am 7. April ihren neunzigsten Geburtstag.

15. Woche

 
Andrzej Kurylewicz

Andrzej Kurylewicz war einer der Pioniere des Jazz in Polen. In den frühen 1950er Jahren verwies ihn das kommunistische Regime, das Jazz als Produkt des Weltimperialismus sah, noch wegen seiner Begeisterung für den Jazz von der Hochschule. Später gründete er die erste Jazz-Band des Polnischen Rundfunks. Kurylewicz, der internationale Anerkennung erlangte, konzentrierte sich seit den 1980er Jahren auf das Komponieren. Der Komponist, Pianist, Trompeter, Posaunist und Dirigent verstarb am 13. April vor fünf Jahren.

16. Woche

 

Han Bennink transformierte seine Erfahrungen mit den traditionelleren Spielformen des Jazz in einen Schlagzeugstil, der swing und drive einschließt und doch zugleich auf paradoxe Weise in Frage stellt. Bis heute nähert sich der am 17. April 1942 geborene Musiker seinem Instrumentarium, zu dem selbst der Bühnenboden gehört, in der Haltung des Forschers und Erfinders, der immer weiter ergründet, was man damit alles machen kann.

17. Woche

 
Joe Henderson

Über den Tenorsaxophonisten Joe Henderson, der am 24. April 75 Jahre alt geworden wäre, schrieb Benny Golson: „Joe hatte einen Fuß in der Gegenwart, den anderen in der Zukunft, und war gerade eine Fußbreit von der Unsterblichkeit entfernt.“ Er erlebte in den frühen 1990er Jahren ein Comeback: Sein Billy Strayhorn gewidmetes Tributalbum Lush Life wurde 1992 mit dem Grammy für das bestes Jazz-Instrumentalsolo ausgezeichnet; auch erhielt das Album den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.

18. Woche

 
Ron Carter

Ron Carter, einer der produktivsten Bassisten des Jazz, feiert am 4. Mai seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Bekannt wurde er durch die Mitgliedschaft in Miles Davis legendärem Quintett, dem er fünf Jahre angehörte. Carter, der als Studiomusiker und mit Jazzkollegen über 2000 Alben aufnahm, erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter zwei Grammys und zwei Ehrendoktorwürden. An verschiedenen Colleges hielt er Meisterklassen ab und unterrichtete Jazz-Ensemblespiel. Obwohl mittlerweile emeritiert, ist er sowohl als Lehrer als auch als Künstler nach wie vor aktiv.

19. Woche

 

Gil Evans, der am 13. Mai hundert Jahre alt geworden wäre, hat die Orchestrierung als neue Qualität in den Jazz eingeführt; er sprengte die strenge Section-Gliederung und erweiterte mit wechselnden Kombinationen unüblicher oder unüblich eingesetzter Holz-und Blechblasinstrumente wie Oboe, Waldhorn und Tuba das Klangfarbenspektrum. Über die Musik auf Miles Ahead heißt es beispielsweise: „Das erste Mal seit Duke Ellington sind wir mit einer Art des Big Band-Arrangierens konfrontiert, die logisch ist und Gebrauch macht von den unzähligen Möglichkeiten einer solchen Gruppe“ (André Hodeir 1957).

20. Woche

 

Am 15. Mai vollendet Karin Krog das 75. Lebensjahr. Mitte der 1960er Jahre hat sie international Anerkennung als originelle europäische Stimme gefunden; damit hat sie den Einfluss europäischer Sängerinnen auf die Weiterentwicklung der Verwendung der Stimme im zeitgenössischen Jazz begründet. Bereits George Russell bescheinigte ihr „einen Stil, der echt mit der Ausweitung des gesamten dramatischen Spektrums dessen zu tun hat, was man Jazzgesang nennt.“

21. Woche

 
Archie Shepp bei einem Konzert in Warschau im Juli 2008

Archie Shepp, der am 24. Mai seinen 75. Geburtstag feiert, gilt als einer der wichtigsten Protagonisten der Jazz-Avantgarde und des Free Jazz in den 1960er Jahren. Shepp war nicht nur musikalischer Pionier, sondern auch politisches und soziales Sprachrohr eines neuen schwarzen Selbstbewusstseins. Seine stark emotionale Spielweise stand immer in der Tradition der großen Swing-Saxophonisten wie Ben Webster oder Coleman Hawkins, die auf dem Wechselspiel rauer und zart gehauchter Töne, verschiedener Register und Lautstärkestufen beruht.

22. Woche

 
Herbie Hancock

Vor fünfzig Jahren, am 28. Mai 1962, spielte Herbie Hancock sein Debüt-Album ein, darunter auch seinen Song Watermelon Man. Die funkige Komposition wurde ein Jahr später von Mongo Santamaria übernommen; dessen Top-Ten-Hit verhalf dem damals unbekannten, zweiundzwanzigjährigen Hancock zum ersten kommerziellen Erfolgt und legte einen Grundstein seiner Karriere. Der Jazzstandard wurde in den letzten fünfzig Jahren von mehr als 200 Künstlern eingespielt.

23. Woche

 
Tenor Saxophon

Produzent Michael Cuscuna nannte Harald Floyd „Tina“ Brooks „ein unbesungenes Genie des Horns.“ Tina Brooks, der seinen Spitznamen seiner Kleinwüchsigkeit (tiny) verdankte, nahm zwischen 1958 und 1961 mehrere Alben als Sideman sowie fünf Alben für Blue Note Records als Leader mit so prominenten Musikern wie Lee Morgan, Sonny Clarke und Art Blakey auf. Obwohl diese Alben als künstlerisch wertvoll gelten, wurden sie nicht zu seiner Lebenszeit veröffentlicht. Der unterschätzte Tenorsaxophonist wäre am 7. Juni 80 Jahre alt geworden.

24. Woche

 

Mit leicht federndem Beckenschlag und aufheizenden Fills wurde Kurt Bong ein begehrter und auch international beachteter Schlagzeuger, der sowohl in Combos als auch in Bigbands Arbeit fand. Vom Schlagzeug-Set wechselte er schließlich ans Pult der hr-Bigband, die er vom Tanzorchester zur jazzorientierten Bigband umbaute. Am 11. Juni feiert er die Vollendung seines 75. Lebensjahres.

25. Woche

 
Benny Goodman

Jazz als Waffe im Kampf der Kulturen: Vor fünfzig Jahren im Juni 1962, während des Kalten Krieges und der Kubakrise, schickte Präsident Kennedy das Benny-Goodman-Orchester als erste amerikanische Big Band auf Konzertreise in die Sowjetunion. Die Tournee wurde von über 180.000 russischen Zuschauern begeistert gefeiert. „Die Gelenke in notorisch verklemmten russischen Körpern begannen zu swingen“, schrieb Joseph Brodsky. Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Tournee erzählt Konstanze Burkards Film Jazz für die Russen – To Russia with Jazz.

26. Woche

 
drum set

Joe Chambers wird von vielen Leuten übersehen“, sagte Jack DeJohnette über den Jazzschlagzeuger, der sich nie ins Rampenlicht drängte. Dabei ist die Liste der bekannten Jazzmusiker, die Chambers am Schlagzeug begleitete, lang. Er nahm mehr als 500 Alben auf, darunter einige, die als Sternstunden des Jazz gelten. Der Schlagzeuger, Komponist und Professor of Jazz feiert am 25. Juni seinen siebzigsten Geburtstag.

27. Woche

 
Joe Zawinul (2007)

Joe Zawinul spielte mit Maynard Ferguson, Cannonball Adderley und Miles Davis. Er schrieb Standards wie Mercy Mercy Mercy. Seine größte Bekanntheit erlangte er aber, als er mit Wayne Shorter die wegweisende Fusion-Band Weather Report gründete. Miles Davis sagte über ihn: „Um solche Musik schreiben zu können, muss man innerlich frei sein“. Joe Zawinul wäre am 7. Juli achtzig Jahre alt geworden..

28. Woche

 

Variabel setzt Tomasz Stańko seine Trompete ein, auf der er als „Edgar Allan Poe der Trompete“ angekratzt schmutzig oder luftig, jubilierend oder melancholisch, cool oder rockig spielen kann. Wie nur wenigen anderen Musikern gelang es ihm „eine vom Jazz inspirierte Musik mit europäischer Identität auszuformen“ (Bert Noglik). Eine der herausragenden Persönlichkeiten des europäischen Jazz wird am 11. Juli 70 Jahre alt.

29. Woche

 

Mit vielen großen Geigern aus verschiedenen musikalischen Richtungen und Genres, darunter Jazz, europäischer Kunstmusik und Fusionmusik hat er zusammengearbeitet, mit John Handy und Ali Akbar Khan bildete er Mitte der 1970er Jahre die Gruppe Rainbow. Der in Indien schon früh als „Kaiser der Geiger“ (Violin Chakravarthy) verehrte Geiger, Komponist und Dirigent L. Subramaniam feiert am 23. Juli seinen 65. Geburtstag.

30. Woche

 

Vor fünfzig Jahren, in der letzten Juliwoche 1962, nahm Sonny Rollins das Live-Album Our Man in Jazz auf. Wegweisend mit den Coleman-Sidemen Don Cherry und Billy Hiiggins besetzt gilt der Tonträger als einer der unterhaltsamsten Höhepunkte des Free Jazz. Von Francis Davis als „still disputed masterpiece“ bewertet, ist er ein Musterbeispiel der inspirierten Improvisation.

31. Woche

 
Charie Haden

Das Magazin Time nannte den Jazzbassisten Charlie Haden „einen der rastlosesten, begabtesten und unerschrockensten Musiker des Jazz“. In jungen Jahren gehörte Haden zu den Miterfindern des Free Jazz, mit seinem Liberation Music Orchestra rebellierte er gegen den American Way of Life. Später schlug der Ehemann von Ruth Cameron mit seinem Quartett West sanftere Töne an. Er feiert am 6. August seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag.

32. Woche

 
Jack DeJohnette

Jack DeJohnette spielte in seiner Laufbahn mit vielen Jazzgrößen wie Miles Davis, mit dem er das Album Bitches Brew aufnahm. Mit Keith Jarrett am Piano und Gary Peacock am Bass spielt Jack DeJohnette seit 30 Jahren Standards, das Trio gilt als eine Institution des zeitgenössischen Jazz. Als Bandleader aber kämpft er gegen hergebrachte musikalische Konventionen. „Ich würde sagen, meine Musik ist multidirektional. It’s Jack DeJohnette Music“, beschreibt er sein Werk. Jack DeJohnette feiert am 9. August seinen siebzigsten Geburtstag.

33. Woche

 
Charles Mingus

„Das ist das beste Album, das ich je gemacht habe“, schrieb Charles Mingus 1962 stolz auf das Backcover seines Albums Tijuana Moods. Von Publikum wie Kritik gleichermaßen gefeiert, malt das Album ein lebendiges Hörbild musikalischer Eindrücke, die Mingus angeblich auf einer bacchantischen Reise nach Tijuana in Mexiko sammelte. Obwohl das Album bereits 1957 aufgenommen wurde, veröffentlichte die Plattenfirma RCA es erst vor fünfzig Jahren im August 1962.

33. Woche

 

Zwar ist ihr eigenes Vermächtnis, eine Reihe von Alben, welche die musikalisch-spirituelle Suche John Coltranes fortsetzten, auch wenn sie in einen indischen Ashram führten, teilweise stark umstritten und führt auch vom Jazz weg. Als begabte Pianistin, als Mitglied des Quartetts, mit der ihr Ehemann John Coltrane seine letzten Aufnahmen einspielte und dessen Nachlassverwalterin, als Pionierin der Harfe im Jazz, aber auch als eigenwillige Organistin hat sich Alice Coltrane aber eindeutig ihren Platz im Jazz-Olymp erobert. Am 27. August jährt sich ihr Geburtstag zum fünfundsiebzigsten Mal.

34. Woche

 
Gunter Hampel, Offside Festival Geldern 2008

Der Multiinstrumentalist Gunter Hampel, der am 31. August seinen 75. Geburtstag feiert, gilt als einer der wenigen deutschen Jazzmusiker, der auch im Mutterland des Jazz – den USA – Anerkennung gefunden hat. Für seinen eigenwilligen Personalstil, in dem er die Erfahrungen aus Jazz- und europäischer Musikgeschichte und Folkloristik auf originäre Weise umsetzt, erfuhr Hampel zahlreiche Ehrungen, darunter den Deutschen Jazzpreis.

36. Woche

 
Minimoog

Der Perkussionist Joe Gallivan wurde nach Anfängen im Hardbop-Umfeld vor allem als Pionier elektronischer Klänge im Jazz und Fusion der 1970er Jahre bekannt, als er Minimoog und Moog-Drum verwendete, so in Gil Evans' There Comes a Time (1974). Danach lebte er mehrere Jahre in Europa, wo er in England mit Elton Dean und Hugh Hopper, in Deutschland mit Albert Mangelsdorf, Heinz Sauer und Christof Lauer in Sessions des Hessischen Rundfunks arbeitete. Gallivan wird am 8. September 75 Jahre alt.

37. Woche

 
Oliver Lake (2007, Photo: Andy Newcombe)

Der Saxophonist Oliver Lake wurde als führende Stimme im World Saxophone Quartet bekannt, das er Mitte der 1970er Jahren mit David Murray, Arthur Blythe und Julius Hemphill bildete. Daneben arbeitete er mit eigenen Projekten, darunter der Fusion-Band Jump Up und in den 2000er Jahren im Trio 3 mit Reggie Workman und Andrew Cyrille. Lake begeht am 14. September seinen 70. Geburtstag.

38. Woche

 
Don Preston

Don Preston spielte in den frühen fünfziger Jahren in Detroit Jazz mit Tommy Flanagan, Elvin Jones und Yusef Lateef, danach in Los Angeles mit Jazz-Größen wie Herbie Mann und Charlie Haden. Schon früh studierte er die Möglichkeiten elektronischer Musik und baute 1965 seinen ersten Synthesizer. Bekannt wurde er als Mitglied von Zappas Mothers of Invention. Der noch heute als Grandmother of Invention aktive Improvisator feiert am 21. September seinen achtzigsten Geburtstag.

39. Woche

 
Jean-Luc Ponty

„Er spielt Geige wie Coltrane Saxophon spielt.“ So pries Stuff Smith den französischen Jazzgeiger Jean-Luc Ponty. Da er ein „Jazz man“ sein wollte, nahm der klassisch ausgebildete Träger des Premier Prix du Conservatoire National lieber Alben mit Frank Zappa und George Duke auf und tourte mit Jazzern wie Joachim Kühn und Philip Catherine. Der unbestrittene Meister der Geige und Jazzrock-Pionier feiert am 29. September seinen siebzigsten Geburtstag.

1. Woche

 
John McLaughlin (2008)

1972 war John McLaughlin wegen seines rasanten Gitarrenspiels (von dem Der Spiegel damals schrieb, die schnellen Läufe würden den Schallplattentonarm aus der Rille katapultieren) auf der Doppelhalsgitarre eine Sensation. Vom lauten Fusion-Pionier mit seinem Mahavishnu Orchestra wurde er mit der Formation Shakti zum leisen Integrator indischer Musik und schließlich zum Klassiker der zeitgenössischen Jazz-Gitarre. Am 4. Januar wird McLaughlin siebzig Jahre alt.

2. Woche

 

Guy Lafitte wechselte, beeinflusst von Coleman Hawkins, von der Klarinette zum Tenorsaxophon. In Paris erspielte er mit eigenen Bands und den dort lebenden amerikanischen Musikern sich den Ruf eines der führenden Vertreter des französischen Swing und Mainstream Jazz der Nachkriegs-Ära. Im Spielfilm Paris Blues (1961) ist er immer zu hören, wenn dort Sidney Poitier zum Saxophon greift. Am 12. Januar wäre er 85 Jahre alt geworden.

3. Woche

 

Guy Lafitte wechselte, beeinflusst von Coleman Hawkins, von der Klarinette zum Tenorsaxophon. In Paris spielte er mit eigenen Bands und den dort lebenden amerikanischen Musikern sich den Ruf eines der führenden Vertreter des französischen Swing und Mainstream Jazz der Nachkriegs-Ära. Im Spielfilm Paris Blues (1961) ist er immer zu hören, wenn dort Sidney Poitier zum Saxophon greift. Am 12. Januar wäre er 85 Jahre alt geworden.

4. Woche

 

Vor 82 Jahren im nordenglischen Arbeitermilieu geboren, war Derek Bailey einer der radikalsten Vertreter der englischen Improvisationsszene der 1970er, und sein häufig kratziges Spiel löste bei vielen nur Kopfschütteln aus. Auch sieben Jahre nach seinem Tod häuft er auf YouTube hasserfüllte Kommentare hervor. Aufgeschlossene Hörer schätzen seinen ganz eigenen Stil, den er allein oder in Gruppen auf der akustischen und elektrischen Gitarre, oft begleitet von Textrezitation präsentierte.

5. Woche

 

Der erste Gitarrist, der mit Ornette Coleman zusammenarbeitete, übersetzte dessen harmolodische Prinzipien auf die Gitarre und stand seit Ende der 1970er Jahre neben Ornette Coleman und Ronald Shannon Jackson im Mittelpunkt eines den Free Jazz mit dem Jazzrock verschmelzenden Free Funk. In den 1990er Jahren erkundete James Blood Ulmer mit den harmolodischen Mitteln den Blues. Am 2. Februar wird er siebzig Jahre alt.

6. Woche

 

Mit „I wrote this song in 1899“ kündigte er seinen „Charleston Rag“ dem begeisterten Publikum in den 1970er Jahren an – über neunzig Jahre war Eubie Blake alt und spielte das Klavier mit jugendlicher Frische. Sein früh erkanntes Talent ließ ihn früh zum professionellen Musiker und Pionier des Ragtime werden. In den 1920er Jahren trat er auch in Europa auf, verschwand dann aber in der Versenkung. Als Anfang der 1970er Ragtime eine ungeahnte neue Popularitätswelle den Ragtime ereilte, wurde er wieder bekannt. Am 12. Februar 1983 ist er gestorben, am 7. Februar 2011 feiern wir seinen 125. Geburtstag.

6. Woche

Am 13. Februar 1962 nahmen der Tenorsaxophonist Stan Getz und der Gitarrist Charlie Byrd das Album Jazz Samba auf. In exotischer Abwechslung zum Hardbop waren Getz und Byrd Vorreiter einer großen, sich international verbreitenden Welle von Jazzadaptionen der Bossa Nova. Im Unterschied zu anderen Jazzmusikern, die später auf den Zug aufsprangen, wurde Getz als authentisch angesehen. Jazz Samba wurde das erste bekannte US-amerikanische Bossa-Nova-Album und gilt als eines der meistverkauften Jazzalben aller Zeiten.

8. Woche

 

Yōsuke Yamashita, der am 26. Februar 70 Jahre alt wird, hat Pianos in Brand gesteckt – auch in den Köpfen der Konzertbesucher. Den vermeintlichen „Kamikaze-Jazzer“ verteidigte Walter Norris: „Er ist weit mehr als ein ganz hervorragender Techniker, er hat die gleiche Kraft, sich auszudrücken, wie wir es bei Charlie Parker hörten. Natürlich mag es Leute geben, die diese Musik nur als eine Art Geräusch bezeichnen, aber die liegen völlig falsch. Yamashita spiegelt in seiner Musik die Gegenwart.“

9. Woche

 

Mrs. Swing gehörte als erste Band-Sängerin der Jazzgeschichte fest zu den Stammsolisten ihres jeweiligen Orchesters. Mildred Bailey, deren 106. Geburtstag wir am 27. Februar feiern, war eine der ersten Sängerinnen, die feine melodische Nuancen überzeugend herausarbeiten konnte. Sie swingte, auch wenn sie mitunter abenteuerlich weit vom eigentlichen Beat entfernte.

10. Woche

 
Flora Purim

Am Beispiel der brasilianischen Sängerin Flora Purim, die am 6. März siebzig Jahre alt wird, erläuterte einst J.-E. Berendt das Stilprinzip modernen Jazzgesangs: „Die neuen Sängerinnen haben die Dimension der Stimme als Instrument bis in Bereiche ausgedehnt, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar schienen. ‚Gesang‘ heißt für sie nicht ‚Singen‘, sondern auch all das andere dazu: Schreien und Lachen und Weinen; das Stöhnen der sexuellen Erfahrung ebenso wie kindliches Geplapper; der ganze Körper, vom Unterleib bis in die Bereiche der Stirnhöhle und der Schädeldecke, wird Instrument, wird vibrierender Sound-Erreger, wird Klang-‚Körper‘.“

11. Woche

 
Flora Purim

Am Beispiel der brasilianischen Sängerin Flora Purim, die am 6. März siebzig Jahre alt wird, erläuterte einst J.-E. Berendt das Stilprinzip modernen Jazzgesangs: „Die neuen Sängerinnen haben die Dimension der Stimme als Instrument bis in Bereiche ausgedehnt, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar schienen. ‚Gesang‘ heißt für sie nicht ‚Singen‘, sondern auch all das andere dazu: Schreien und Lachen und Weinen; das Stöhnen der sexuellen Erfahrung ebenso wie kindliches Geplapper; der ganze Körper, vom Unterleib bis in die Bereiche der Stirnhöhle und der Schädeldecke, wird Instrument, wird vibrierender Sound-Erreger, wird Klang-‚Körper‘.“

12. Woche

 

Paul McCandless prägt mit seinem fließenden Kompositionsstil ebenso wie mit seinem kontrollierten, unterkühlten Ton vor allem auf seinem Hauptinstrument, der im Jazz seltenen Oboe, aber auch mit Zusatzinstrumenten vom Saxophon bis zur Holzflöte seit Jahrzehnten den unverwechselbaren Sound der Gruppe Oregon und zahlreicher weiterer Projekte. Am 24. März feiert er seinen 66. Geburtstag.

13. Woche

 

Marilyn Crispell, eine der zentralen Pianistinnen des Modern Creative und der Neuen Improvisationsmusik, wird am 30. März 65 Jahre alt. Immer noch wird sie häufig mit Cecil Taylor verglichen. Dieser betont, dass sie in ihrem Spiel keine Kompromisse mache; trotz energetischen Spiels kann ihr Stil mit zahlreichen Pointillismen als new lyricism charakterisiert werden.

14. Woche

„Erstens einmal den Krieg überlebt zu haben, zweitens die Freiheit zu genießen, dass man das, was vorher alles verboten war, jetzt hemmungslos machen konnte ... Swing spielen konnte.“ So beschreibt der Klarinettist und Bandleader Hugo Strasser seine Gefühle und seinen Weg zum Jazz im Nachkriegsdeutschland. Schnell wurde Hugo Strasser zum Leiter eines der erfolgreichsten deutschen Tanzorchester, seine Tanzplatte des Jahres wurde zu einer der meistverkauften Tanzmusik-Produktionen. Die immer noch aktive Jazz- und Swinglegende feiert am 7. April ihren neunzigsten Geburtstag.

15. Woche

 
Andrzej Kurylewicz

Andrzej Kurylewicz war einer der Pioniere des Jazz in Polen. In den frühen 1950er Jahren verwies ihn das kommunistische Regime, das Jazz als Produkt des Weltimperialismus sah, noch wegen seiner Begeisterung für den Jazz von der Hochschule. Später gründete er die erste Jazz-Band des Polnischen Rundfunks. Kurylewicz, der internationale Anerkennung erlangte, konzentrierte sich seit den 1980er Jahren auf das Komponieren. Der Komponist, Pianist, Trompeter, Posaunist und Dirigent verstarb am 13. April vor fünf Jahren.

16. Woche

 

Han Bennink transformierte seine Erfahrungen mit den traditionelleren Spielformen des Jazz in einen Schlagzeugstil, der swing und drive einschließt und doch zugleich auf paradoxe Weise in Frage stellt. Bis heute nähert sich der am 17. April 1942 geborene Musiker seinem Instrumentarium, zu dem selbst der Bühnenboden gehört, in der Haltung des Forschers und Erfinders, der immer weiter ergründet, was man damit alles machen kann.

17. Woche

 
Joe Henderson

Über den Tenorsaxophonisten Joe Henderson, der am 24. April 75 Jahre alt geworden wäre, schrieb Benny Golson: „Joe hatte einen Fuß in der Gegenwart, den anderen in der Zukunft, und war gerade eine Fußbreit von der Unsterblichkeit entfernt.“ Er erlebte in den frühen 1990er Jahren ein Comeback: Sein Billy Strayhorn gewidmetes Tributalbum Lush Life wurde 1992 mit dem Grammy für das bestes Jazz-Instrumentalsolo ausgezeichnet; auch erhielt das Album den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.

18. Woche

 
Ron Carter

Ron Carter, einer der produktivsten Bassisten des Jazz, feiert am 4. Mai seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. Bekannt wurde er durch die Mitgliedschaft in Miles Davis legendärem Quintett, dem er fünf Jahre angehörte. Carter, der als Studiomusiker und mit Jazzkollegen über 2000 Alben aufnahm, erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter zwei Grammys und zwei Ehrendoktorwürden. An verschiedenen Colleges hielt er Meisterklassen ab und unterrichtete Jazz-Ensemblespiel. Obwohl mittlerweile emeritiert, ist er sowohl als Lehrer als auch als Künstler nach wie vor aktiv.

19. Woche

 

Gil Evans, der am 13. Mai hundert Jahre alt würde, hat die Orchestrierung als neue Qualität in den Jazz eingeführt; er sprengte die strenge Section-Gliederung und erweiterte mit wechselnden Kombinationen unüblicher oder unüblich eingesetzter Holz-und Blechblasinstrumente wie Oboe, Waldhorn und Tuba das Klangfarbenspektrum. Über die Musik auf Miles Ahead heißt es beispielsweise: „Das erste Mal seit Duke Ellington sind wir mit einer Art des Big Band-Arrangierens konfrontiert, die logisch ist und Gebrauch macht von den unzähligen Möglichkeiten einer solchen Gruppe“ (André Hodeir 1957).

20. Woche

 

Am 15. Mai vollendet Karin Krog das 75. Lebensjahr. Mitte der 1960er Jahre hat sie international Anerkennung als originelle europäische Stimme gefunden; damit hat sie den Einfluss europäischer Sängerinnen auf die Weiterentwicklung der Verwendung der Stimme im zeitgenössischen Jazz begründet. Bereits George Russell bescheinigte ihr „einen Stil, der echt mit der Ausweitung des gesamten dramatischen Spektrums dessen zu tun hat, was man Jazzgesang nennt.“

21. Woche

 
Archie Shepp bei einem Konzert in Warschau im Juli 2008

Archie Shepp, der am 24. Mai seinen 75. Geburtstag feiert, gilt als einer der wichtigsten Protagonisten der Jazz-Avantgarde und des Free Jazz in den 1960er Jahren. Shepp war nicht nur musikalischer Pionier, sondern auch politisches und soziales Sprachrohr eines neuen schwarzen Selbstbewusstseins. Seine stark emotionale Spielweise stand immer in der Tradition der großen Swing-Saxophonisten wie Ben Webster oder Coleman Hawkins, die auf dem Wechselspiel rauer und zart gehauchter Töne, verschiedener Register und Lautstärkestufen beruht.

22. Woche

 
Herbie Hancock

Vor fünfzig Jahren, am 28. Mai 1962, spielte Herbie Hancock sein Debüt-Album ein, darunter auch seinen Song Watermelon Man. Die funkige Komposition wurde ein Jahr später von Mongo Santamaria übernommen; dessen Top-Ten-Hit verhalf dem damals unbekannten, zweiundzwanzigjährigen Hancock zum ersten kommerziellen Erfolgt und legte einen Grundstein seiner Karriere. Hancock nahm Watermelon Man mehrfach auf, etwa auf dem Bestseller Head Hunters sowie auf dem Live-Album V.S.O.P.. Der Jazzstandard wurde in den letzten fünfzig Jahren von mehr als 200 Künstlern eingespielt.

23. Woche

 
Tenor Saxophon

Produzent Michael Cuscuna nannte Harald Floyd „Tina“ Brooks „ein unbesungenes Genie des Horns.“ Tina Brooks, der seinen Spitznamen seiner Kleinwüchsigkeit (tiny) verdankte, nahm zwischen 1958 und 1961 mehrere Alben als Sideman sowie fünf Alben für Blue Note Records als Leader mit so prominenten Musikern wie Lee Morgan, Sonny Clarke und Art Blakey auf. Obwohl diese Alben als künstlerisch wertvoll gelten, wurden sie nicht zu seiner Lebenszeit veröffentlicht. Der unterschätzte Tenorsaxophonist wäre am 7. Juni 80 Jahre alt geworden.

24. Woche

 

Mit leicht federndem Beckenschlag und aufheizenden Fills wurde Kurt Bong ein begehrter und auch international beachteter Schlagzeuger, der sowohl in Combos als auch in Bigbands Arbeit fand. Vom Schlagzeug-Set wechselte er schließlich ans Pult der hr-Bigband, die er vom Tanzorchester zur jazzorientierten Bigband umbaute. Am 11. Juni feiert er die Vollendung seines 75. Lebensjahres.

25. Woche

 
Benny Goodman

Jazz als Waffe im Kampf der Kulturen: Vor fünfzig Jahren im Juni 1962, während des Kalten Krieges und der Kubakrise, schickte Präsident Kennedy das Benny-Goodman-Orchester als erste amerikanische Big Band auf Konzertreise in die Sowjetunion. Die Tournee wurde von über 180.000 russischen Zuschauern begeistert gefeiert. „Die Gelenke in notorisch verklemmten russischen Körpern begannen zu swingen“, schrieb Joseph Brodsky. Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Tournee erzählt Konstanze Burkards Film Jazz für die Russen – To Russia with Jazz.

26. Woche

 
drum set

Joe Chambers wird von vielen Leuten übersehen“, sagte Jack DeJohnette über den Jazzschlagzeuger, der sich nie ins Rampenlicht drängte. Dabei ist die Liste der bekannten Jazzmusiker, die Chambers am Schlagzeug begleitete, lang. Er nahm mehr als 500 Alben auf, darunter einige, die als Sternstunden des Jazz gelten. Der Schlagzeuger, Komponist und Professor of Jazz feiert am 25. Juni seinen siebzigsten Geburtstag.

27. Woche

 
Joe Zawinul (2007)

Joe Zawinul spielte mit Maynard Ferguson, Cannonball Adderley und Miles Davis. Er schrieb Standards wie Mercy Mercy Mercy. Seine größte Bekanntheit erlangte er aber, als er mit Wayne Shorter die wegweisende Fusion-Band Weather Report gründete. Miles Davis sagte über ihn: „Um solche Musik schreiben zu können, muss man innerlich frei sein“. Joe Zawinul wäre am 7. Juli achtzig Jahre alt geworden..

28. Woche

 

Variabel setzt Tomasz Stańko seine Trompete ein, auf der er als „Edgar Allan Poe der Trompete“ angekratzt schmutzig oder luftig, jubilierend oder melancholisch, cool oder rockig spielen kann. Wie nur wenigen anderen Musikern gelang es ihm „eine vom Jazz inspirierte Musik mit europäischer Identität auszuformen“ (Bert Noglik). Eine der herausragenden Persönlichkeiten des europäischen Jazz wird am 11. Juli 70 Jahre alt.

29. Woche

 

Mit vielen großen Geigern aus verschiedenen musikalischen Richtungen und Genres, darunter Jazz, europäischer Kunstmusik und Fusionmusik hat er zusammengearbeitet, mit John Handy und Ali Akbar Khan bildete er Mitte der 1970er Jahre die Gruppe Rainbow. Der in Indien schon früh als „Kaiser der Geiger“ (Violin Chakravarthy) verehrte Geiger, Komponist und Dirigent L. Subramaniam feiert am 23. Juli seinen 65. Geburtstag.

30. Woche

 

Vor fünfzig Jahren, in der letzten Juliwoche 1962, nahm Sonny Rollins das Live-Album Our Man in Jazz auf. Wegweisend mit den Coleman-Sidemen Don Cherry und Billy Hiiggins besetzt gilt der Tonträger als einer der unterhaltsamsten Höhepunkte des Free Jazz. Von Francis Davis als „still disputed masterpiece“ bewertet, ist er ein Musterbeispiel der inspirierten Improvisation.

31. Woche

 
Charie Haden

Das Magazin Time nannte den Jazzbassisten Charlie Haden „einen der rastlosesten, begabtesten und unerschrockensten Musiker des Jazz“. In jungen Jahren gehörte Haden zu den Miterfindern des Free-Jazz, mit seinem Liberation Music Orchestra rebellierte er gegen den American Way of Life. Später schlug der Ehemann von Ruth Cameron mit seinem Quartett West sanftere Töne an. Er feiert am 6. August seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag.

32. Woche

 
Jack DeJohnette

Jack DeJohnette spielte in seiner Laufbahn mit vielen Jazzgrößen wie Miles Davis, mit dem er das Album Bitches Brew aufnahm. Mit Keith Jarrett am Piano und Gary Peacock am Bass spielt Jack DeJohnette seit 30 Jahren Standards, das Trio gilt als eine Institution des zeitgenössischen Jazz. Als Bandleader aber kämpft er gegen hergebrachte musikalische Konventionen. „Ich würde sagen, meine Musik ist multidirektional. It’s Jack DeJohnette Music“, beschreibt er sein Werk. Jack DeJohnette feiert am 9. August seinen siebzigsten Geburtstag.

33. Woche

 
Charles Mingus

„Das ist das beste Album, das ich je gemacht habe“, schrieb Charles Mingus 1962 stolz auf das Backcover seines Albums Tijuana Moods. Von Publikum wie Kritik gleichermaßen gefeiert, malt das Album ein lebendiges Hörbild musikalischer Eindrücke, die Mingus angeblich auf einer bacchantischen Reise nach Tijuana in Mexiko sammelte. Obwohl das Album bereits 1957 aufgenommen wurde, veröffentlichte die Plattenfirma RCA es erst vor fünfzig Jahren im August 1962.

34. Woche

 

Zwar ist ihr eigenes Vermächtnis, eine Reihe von Alben, welche die musikalisch-spirituelle Suche John Coltranes fortsetzten, auch wenn sie in einen indischen Ashram führten, teilweise stark umstritten und führt auch vom Jazz weg. Als begabte Pianistin, als Mitglied des Quartetts, mit der ihr Ehemann John Coltrane seine letzten Aufnahmen einspielte und dessen Nachlassverwalterin, als Pionierin der Harfe im Jazz, aber auch als eigenwillige Organistin hat sich Alice Coltrane aber eindeutig ihren Platz im Jazz-Olymp erobert. Am 27. August jährt sich ihr Geburtstag zum fünfundsiebzigsten Mal.

35. Woche

 
Gunter Hampel, Offside Festival Geldern 2008

Der Multiinstrumentalist Gunter Hampel, der am 31. August seinen 75. Geburtstag feiert, gilt als einer der wenigen deutschen Jazzmusiker, der auch im Mutterland des Jazz – den USA – Anerkennung gefunden hat. Für seinen eigenwilligen Personalstil, in dem er die Erfahrungen aus Jazz- und europäischer Musikgeschichte und Folkloristik auf originäre Weise umsetzt, erfuhr Hampel zahlreiche Ehrungen, darunter den Deutschen Jazzpreis.

36. Woche

 
Minimoog

Der Perkussionist Joe Gallivan wurde nach Anfängen im Hardbop-Umfeld vor allem als Pionier elektronischer Klänge im Jazz und Fusion der 1970er Jahre bekannt, als er Minimoog und Moog-Drum verwendete, so in Gil Evans' There Comes a Time (1974). Danach lebte er mehrere Jahre in Europa, wo er in England mit Elton Dean und Hugh Hopper, in Deutschland mit Albert Mangelsdorf, Heinz Sauer und Christof Lauer in Sessions des Hessischen Rundfunks arbeitete. Gallivan wird am 8. September 75 Jahre alt.

37. Woche

 
Oliver Lake (2007, Photo: Andy Newcombe)

Der Saxophonist Oliver Lake wurde als führende Stimme im World Saxophone Quartet bekannt, das er Mitte der 1970er Jahren mit David Murray, Arthur Blythe und Julius Hemphill bildete. Daneben arbeitete er mit eigenen Projekten, darunter der Fusion-Band Jump Up und in den 2000er Jahren im Trio 3 mit Reggie Workman und Andrew Cyrille. Lake begeht am 14. September seinen 70. Geburtstag.

38. Woche

 
Don Preston

Don Preston spielte in den frühen fünfziger Jahren in Detroit Jazz mit Tommy Flanagan, Elvin Jones und Yusef Lateef, danach in Los Angeles mit Jazz-Größen wie Herbie Mann und Charlie Haden. Schon früh studierte er die Möglichkeiten elektronischer Musik und baute 1965 seinen ersten Synthesizer. Bekannt wurde er als Mitglied von Zappas Mothers of Invention. Der noch heute als Grandmother of Invention aktive Improvisator feiert am 21. September seinen achtzigsten Geburtstag.

39. Woche

 
Jean-Luc Ponty

„Er spielt Geige wie Coltrane Saxophon spielt.“ So pries Stuff Smith den französischen Jazzgeiger Jean-Luc Ponty. Da er ein „Jazz man“ sein wollte, nahm der klassisch ausgebildete Träger des Premier Prix du Conservatoire National lieber Alben mit Frank Zappa und George Duke auf und tourte mit Jazzern wie Joachim Kühn und Philip Catherine. Der unbestrittene Meister der Geige und Jazzrock-Pionier feiert am 29. September seinen siebzigsten Geburtstag.

40. Woche

 

Bereits 1932 galt Ernst Höllerhagen als bester Saxophonist Deutschlands und wurde von Kritikern auch als europäischer Benny Goodman apostrophiert. Auf die Frage, ob er ein Nazi sei, antwortete er: „Nein, ich bin Saxophonist.“ Schließlich emigrierte er unter dem Motto „Lieber sterben, als mit Marschmusik leben.“ In der Schweiz leitete er zeitweise eine eigene Band und genoss hohe Popularität. Der neben der Tochter Mendelssohns beerdigte Musiker wäre am 5. Oktober hundert Jahre alt geworden.

41. Woche

 

Als Altsaxophonist stellte er am Ende der 1940er Jahre den einzigen originären Beitrag neben Charlie Parker dar. Zugleich begann mit seiner ersten Einspielung von Subconscious-Lee der wichtigste neue Einfluss nach dem Bebop. In seiner motivischen Arbeit erreichte die Kunst der Solo-Improvisation ästhetisch und inhaltlich einen Höhepunkt. Lee Konitz wird am 13. Oktober 85 Jahre alt.

42. Woche

 
Piano

Vor 100 Jahren, am 15. Oktober 1912, wurde die amerikanische Jazzpianistin und Sängerin Nellie Lutcher geboren. Die junge Nellie begleitete bereits im Alter von zwölf Jahren Ma Rainey auf dem Klavier. Nach mehreren R&B-Hits nahm Lutcher 1950 ein Album mit Nat King Cole auf, das sie auch in Europa bekannt machte. Lutcher beeinflusste andere Künstler wie Nina Simone mit ihrem vom Swing beeinflussten Klavierspiel, ihrem exaltierten Scat und ihrem expressiven Stil nachhaltig.

43. Woche

 
Philip Catherine

Der Spiegel zählte den belgische Jazzgitarristen Philip Catherine zu Europas führenden Jazzern, Charles Mingus nannte ihn nach seinem Vorbild Young Django. Catherine nahm Alben mit Größen des amerikanischen Jazz wie Chet Baker und Tom Harrell auf, vor allem aber war und ist er eine treibende Kraft der europäischen Jazzszene, wo er mit Musikern wie Charlie Mariano, Klaus Doldinger, Niels-Henning Ørsted Pedersen und Miroslav Vitous auftrat. Am 27. Oktober feiert der Ausnahmegitarrist seinen siebzigsten Geburtstag.

43. Woche

 
Woody Herman

Fünfzig Jahre schrieb der Bandleader, Klarinettist, Saxophonist und Sänger Woody Herman mit wechselnden Bands, die er Herds nannte und so prominente Mitglieder wie Stan Getz und Shorty Rogers und Arrangeure wie Neal Hefti und Ralph Burns hatte, Jazzgeschichte. Sein Four Brothers Sound entwickelte sich zum Klangvorbild einer ganzen Epoche von Jazzern. Woody Herman, dem Igor Strawinski sein Ebony Concerto widmete, starb vor fünfundzwanzig Jahren am 29. Oktober 1987 in Los Angeles an einer Lungenentzündung.

45. Woche Paul Bley

Schon Mitte der 1950er Jahre kündigte Paul Bley an: „Die Post-Bop-Ära ist vorbei. Die Zeit ist reif für eine Revolution.“ Er experimentierte früh mit Stilmitteln der Neuen Musik, konzentrierte sich auf leise, kammermusikalische Formen des freien Jazz und hat dabei eine „Souveränität gefunden, die die alte Trennung zwischen traditionellem Jazz – sei er tonal oder modal – und freiem Spiel vergessen läßt“ (K. Heidkamp). Am 10. November feiert er die Vollendung des 80. Lebensjahres.

46. Woche

 

Vor 60 Jahren, am 16. November 1952, wurde die amerikanische Sopranistin Lauren Newton geboren, die seit 38 Jahren auf der europäischen Jazzszene für Aufmerksamkeit sorgt. Auf der Grundlage einer umfassenden Gesangsausbildung mit Schwerpunkt auf der Neuen Musik hat sie sich mit einem auch perkussiv orientierten Improvisationsstil nicht nur zu einer eigenständigen, sondern einer „der bedeutendsten zeitgenössischen Vokal-Improvisatorinnen“ ( P. Rüedi) entwickelt.

47. Woche

 
Jiří Stivín (1978)

Nach Alexander J. Schneller ist es „schon ein Vergnügen der besonderen Art, Jiří Stivín live erleben zu dürfen. Ausgestattet mit unzählichen Blasinstrumenten, von den Flöten aller Couleur bis zu den Saxofonen aller Tonlagen, verwandelt der Multi-Instrumentalist die Szenerie in einen Ort der Energien und Emotionen.“ Dabei sind seine musikalischen Interessen vielseitig: Nicht nur Jazzmusiker, sondern auch Interpret von Neuer und von Barockmusik. Am 23. November wird er 70 Jahre alt.

48. Woche

 
Der Jazz Bass

Die Funktion von Carol Kaye erfüllte in Deutschland Ladi Geisler: Mit seiner Gitarre oder auch mit einer Bassgitarre war er bei den unterschiedlichsten Produktionen der Unterhaltungsmusik dabei. Erst im Rentenalter wendete er sich wieder verstärkt dem Jazz zu. 2006 konnte er auf Christopher Dells Bert-Kämpfert-Tribut zeigen, dass er Kämpferts Musik auch anders als mit seinem legendären „Knackbass“ interpretieren konnte. Er wäre am 27. November 85 Jahre alt geworden.

49. Woche

 
Egberto Gismonti

Dem Kritiker Martin Kunzler zufolge gilt der brasilianische Multiinstrumentalist Egberto Gismonti „seiner Kreativität und Originalität wegen als moderner Nachfolger von Heitor Villa-Lobos“. Gismonti, der mit Jazzgrößen wie Jan Garbarek, Charlie Haden oder Ralph Towner tourte und Alben aufnahm, kombiniert Jazz erfolgreich mit moderner Kammermusik und brasilianischer Musik. Für seine Alben erhielt er unter anderem den Deutschen Schallplattenpreis. Egberto Gismonti feiert am 5. Dezember seinen fünfundsechzigsten Geburtstag.

50. Woche

 
Joe Farell; 1985

Joe Farrell, der am 16. Dezember 75 Jahre alt geworden wäre, wurde einem breiterem Publikum als Flötist in der Ursprungsbesetzung von Return to Forever um Chick Corea bekannt. Unter eigenem Namen legte er einige Alben für CTI vor wie „Moon Germs“ von 1972, in denen er Hardbop mit Pop- und Fusion-Elementen verband. Farrell, dessen Karriere von Drogenproblemen überschattet war, starb am 10. Januar 1986.

51. Woche

 

Der Tenorsaxophonist Warne Marsh gehört zu den markantesten Schülern von Lennie Tristano; 1949 wirkte er am ersten völlig frei improvisierten Stück der Jazzgeschichte mit. Marsh, der auch Elektronik studierte und zwischenzeitlich in bürgerlichen Berufen tätig war, startete in den 1970er-Jahren ein Comeback als Musiker. Legendär ist er seit seinem Tod während eines Bühnenauftritts im Donte's Club in Hollywood; er starb vor 25 Jahren während eines Solos über Out of Nowhere am 18. Dezember 1987.

52. Woche

 
Heinz Sauer

Tenorsaxophonist Heinz Sauer, seit bald 55 Jahren auf der Szene, feiert am 25. Dezember die Vollendung des 80. Lebensjahres. „Wenige Jazzmusiker vermögen ihre Tonbildung mit einer so ununterbrochenen Intensität aufzuladen wie Sauer: Die Töne werden herausgestoßen oder fließen breiig weg wie glühende Lava, sie glitzern eben noch und sind im nächsten Moment fahl, sie sind weich und schön oder werden mit Überblasfarben bis zur Doppeldeutigkeit verändert.“ (U. Olshausen)

  • 2. Woche (6. Januar)
Barry Altschul
 

„From Ragtime to No Time“: Schlagzeuger Barry Altschul, einer der technisch besten Drummer des Modern Creative, ließ 1970 als Mitglied des legendären Quartetts Circle aufhorchen. Auch anschließend setzte er neue Akzente für das Jazzschlagzeug und war häufiger Gast in Europa. In den letzten Jahren setzte der Schlagzeuger, der sich zeitweise auf die Tätigkeit als Musikpädagoge konzentrierte, seine Arbeit mit dem FAB Trio fort. Am 6. Januar wird er 70 Jahre alt.

  • 3. Woche (13. Januar)
The Famous Carnegie Hall Concert 1938

The Famous Carnegie Hall Concert 1938, das vor 75 Jahren, am 16. Januar 1938, stattfand, gilt heute als eines der wichtigsten Konzerte in der Jazzgeschichte; es war mit dem Benny Goodman Orchestra „ein unvorhersehener Coup für den Jazz und für einen gemischtrassigen öffentlichen Auftritt“ (JazzTimes) in der ehrwürdigen New Yorker Carnegie Hall. Das Ereignis war damals auch ein Türöffner für die von John Hammond veranstalteten From Spirituals to Swing-Konzerte.

  • 4. Woche (20. Januar)
The Black Saint and the Sinner Lady
 
Charles Mingus (1976)

Gleich mit seiner ersten Produktion The Black Saint and the Sinner Lady für das neue Label Impulse nahm Charles Mingus am 20. Januar 1963 ein Meisterwerk allererster Klasse auf – wobei er weniger sein Instrument als vielmehr seine kompositorischen Fähigkeiten in den Vordergrund rückte. Dem reinen Schönklang seines Vorbilds Duke Ellington fügte er eine große rhythmische Vielfalt hinzu. Solistisch steht das Altsaxophon von Charlie Mariano im Mittelpunkt, obgleich es eigentlich die Klangfarben und die Tempi-Wechsel sind, die das Album zum Klassiker machten.

  • 5. Woche (27. Januar)
Louis Sclavis
 
Louis Sclavis

„Es ist müßig zu erwähnen, dass Louis Sclavis’ Musik immer wieder dadurch besticht, dass sie keine amerikanischen Vorbilder kopiert und sich trotzdem eine Leichtigkeit bewahrt, die tief in dem Boden verwurzelt ist, in dem sie entsteht,“ schrieb Wolf Kampmann in der Jazzthetik. Sclavis, der am 2. Februar sechzig Jahre alt wird, erfülle alle Kriterien des Prädikats Jazz, „und doch ist seine Musik nichts weniger als afroamerikanisch.“

  • 6. Woche (3. Februar)
Lil Hardin Armstrong
 

Sie war nicht nur ein „Geist, der sich am Klavier austobte“ (so John S. Wilson), sondern nach eigenem Bekunden „nun mal zum Swingen geboren.“ Lil Hardin Armstrong gab ihrem Gatten Louis den Mut, sich zu entfalten und eine große Karriere zu machen. Als Komponistin und als Person hinter den Kulissen war die Pianistin und Bandleaderin eine der wichtigsten Personen in der Entwicklung des frühen Jazz. Am 3. Februar 1898 wurde diese First Lady des Jazz geboren.

  • 7. Woche (10. Februar)
Al Cohn
 
Al Cohn

Vor 25 Jahren starb der Saxophonist und Arrangeur Al Cohn In den 40er Jahren spielte er in Woody Hermans Second Herd, wo er als einer der Four Brothers zusammen mit Zoot Sims, Stan Getz und Serge Chaloff bekannt wurde. In den folgenden Jahren war er vorwiegend als Studiomusiker tätig. Zu seinem Freund Zoot Sims, mit dem er mehrere Bands leitete, meinte er: „Wir denken ähnlich, auch wenn wir verschieden spielen.“

  • 8. Woche (17. Februar)

Buddy DeFranco

 
Buddy De Franco

Buddy DeFranco begann seine berufliche Laufbahn, während die Popularität von Swing und Big Bands langsam verblasste. Er gehörte in den 1940er Jahren zu den Big Bands von Gene Krupa, Charlie Barnet, Art Tatum, Oscar Peterson und verbrachte ein Jahr mit dem Count Basie Septett. Das Glenn Miller Orchestra leitete er von 1966 bis 1974. Der als bester Jazz-Instrumentalsolist Grammy-nominierte Klarinettist feiert am 17. Februar seinen neunzigsten Geburtstag.

  • 9. Woche (24. Februar)

Maggie Nicols

 

Maggie Nicols, die sowohl gekonnt Balladen interpretiert als sich auch lange schon in den freien Jazz wagt, nutzt auf einzigartige Weise die Farbenskala ihrer warmen Stimme. Dem Kritiker Rainer Köhl zufolge schlägt dabei nicht nur Archaik in Sinnlichkeit um. „Eine individuell genutzte Kunst der Maggie Nicols ist es, ihr eigenes Tun, das ihrer Musizierpartner oder des Publikums ganz spontan musikalisch zu kommentieren: herrlich ironisch, höchst virtuos.“ Am 24. Februar wird sie sechzig Jahre jung.

  • 10. Woche (4. März)
Dieter Glawischnig
 
Piano

Dieter Glawischnig begann seine Karriere 1963 als Posaunist in der ORF-BigBand. Es folgten ein Engagement an der Grazer Oper sowie von 1968 bis 1975 die Leitung der Jazzabteilung der Musikhochschule Graz. Anschließend übernahm er die Leitung der NDR-Studioband, mit der er in einer Fernsehshow Heino begleiten musste – er trug den Button Heino? Nein Danke. Das Ensemble entwickelte der Pianist, Komponist und Arrangeur, der am 7. März 75 Jahre alt wird, zur Solisten-Bigband weiter und stand dieser bis 2008 als Chefdirigent vor.

  • 11. Woche (11. März)
Charles Lloyd
 
Charles Lloyd (Monterey Jazz Festival 2006; Foto: Luke Wroblewski)

Aufsehen erregte Charles Lloyd 1966 mit seinem Quartet, für das er einen damals unbekannten Pianisten engagiert hatte - Keith Jarrett. Bis 1969 war der Saxophonist und Flötist international aktiv, dann zog er sich zum Meditieren zurück. Als er in den 1980er Jahren wieder auf die Jazzbühne zurückkehrte, war das Michel Petrucciani zu vedanken. „Coltrane hat das Element der Spiritualität in die Musik eingebracht. Das hat mich geprägt,“ bekannte der Saxophonist, der am 15. März seinen 75. Geburtstag feiert.

  • 12. Woche (18. März)
Marian McPartland
 
Marian McPartland (1975)

Die amerikanische Jazz-Elite mit dem Schwerpunkt Klavier hat sich zwischen 1978 und 2010 in den vergangenen Jahrzehnten im WBFO-Studio bei Marian McPartland zu ihrer wöchentlichen Radio-Show Piano Jazz zu zwangloser Plauderei über Musik und live im Studio gespielter Musik eingefunden. Die Pianistin, die am 21. März ihren 95. Geburtstag feiert, hat dabei Duette mit Größen wie Dave Brubeck, Bill Evans, Oscar Peterson, Keith Jarrett oder Mary Lou Williams gespielt.

  • 13. Woche (25. März)
Steve Kuhn
 
Piano

Dass er bereits im Alter von 21 Jahren mit John Coltrane spielte, verschaffte ihm die Aufmerksamkeit von Musikern wie Stan Getz oder Art Farmer, deren Bands er in den 1960er Jahren angehörte, bevor eine Zeitlang in Schweden lebte. Steve Kuhn, der als ein lyrischer Komponist mit einem Hang zur Romantik gilt, ist in Europa vor allem durch seine Alben für MPS und ECM bekannt. Kuhn wird am 24. März 75 Jahre alt.

  • 14. Woche (1. April)
Larry Coryell
 

Auch wenn Larry Coryells Bedeutung für den Jazz nachgelassen hat, gebührt ihm doch das Verdienst, in den 1960er und 1970er Jahren der Jazzgitarre neue Dimensionen erschlossen zu haben - sowohl elektrisch als auch akustisch. In den letzten Jahren ist er wieder verstärkt im Ensemble mit anderen Gitarristen unterwegs, so 2011 im Projekt Night of Jazz Guitars, mit einigen der interessantesten und besten Gitarrenspieler unserer Zeit. Am 2. April feiert er die Vollendung des 65. Lebensjahrs.

  • 15. Woche (8. April)

Werner Wunderlich

 

Am 2. April starb der Rundfunkmoderator Werner Wunderlich im Alter von 86 Jahren, der Joachim-Ernst Berendt in der Position als Leiter der Jazzredaktion des Südwestfunks Baden-Baden folgte. „Er unterstützte jede Art von Jazz, ob historisch oder aktuell, und er war besonders stolz auf seine langen und engen Kontakte zur polnischen Jazzszene“, würdigte ihn das Jazzinstitut Darmstadt. Wunderlich erhielt etliche internationale Ehrungen, unter ihnen den Hessischen Jazzpreis und die Ehrenmedaille des polnischen Kulturministeriums.

  • 16. Woche (15. April)

Wadada Leo Smith

 
Wadada Leo Smith

Mit seinem Werk „Ten Freedom Summers“ ist Wadada Leo Smith unter den Finalisten des diesjährigen Pulitzer-Preises. Zuletzt hatte 1997 Wynton MarsalisBlood on the Fields den angesehenen Preis erhalten. Smiths Ten Freedom Summers behandelt Schlüsselmomente der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, von “Dred Scott: 1857” und “Emmett Till: Defiant, Fearless” zu “The Freedom Riders Ride” und “Rosa Parks und dem Montgomery Bus Boycott: „381 Days.”

  • 17. Woche (22. April)

Ella Fitzgerald

 
Ella Fitzgerald

Der Tod von Margaret Thatcher und das Aufleben der Anti-Thatcheristen führten aktuell dazu, dass in der BBC der Klassiker Ding-Dong! The Witch Is Dead auf die Zensurliste gesetzt wurde. Nicht nur die Originalversion, sondern auch die Version von Ella Fitzgerald darf nicht mehr gespielt werden. Schon 1956 war sie auf dem Index des Senders gelandet: Mit ihren Versionen von Love for Sale (prostitutionsfördernd) und To Keep My Love Alive (Aufforderung zum Gattenmord). 1958 folgte Sendeverbot für ihr Bewitched, Bothered and Bewildered.

  • 18. Woche (29. April)

ECHO Jazz

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Der ECHO Jazz hat nach Ansicht des Journals Jazzthing schon nach drei Jahren eine „Erfolgsgeschichte“. Bei der vierten Gala am 23. Mai in den Hamburger Fischauktionshallen spielen aktuelle Preisträger wie u.a. das Trio [em], Nils Wülker Florian Weber (mit Samy Deluxe) und Wolfgang Schlüter, aber auch die diesjährigen ECHO Jazz-Allstars mit Michael Schiefel, Sebastian Gramss, Lutz Häfner, Bastian Jütte, Adam Baldych und Hans Lüdemann.

  • 19. Woche (6. Mai)

They Died Before 40

 
Commodore-78er von Chu Berry mit Hot Lips Page, Clyde Hart, Al Casey: „Blowing Up a Breeze“, September 1941

Der (noch nicht fertiggestellte) Film They Died Before 40 porträtiert acht Jazzmusiker, die alle starben, bevor sie ihr vierzigstes Lebensjahr erreichten; Bindeglied im Film ist der Standard Stardust, den alle als Leader oder als Sideman aufgenommen hatten. In der Rhythm section spielen Fats Waller, Charlie Christian und Jimmy Blanton, am Tenor Herschel Evans und Chu Berry. Die beiden Trompeter sind Bunny Berigan und Clifford Brown.

  • 20. Woche (13. Mai)

The Girls in the Band

 

Judy Chaikins Dokumentarfilm The Girls in the Band, der das Schicksal der Jazzmusikerinnen seit den 1930er Jahren behandelt, ist jetzt in New York im Kino angelaufen. Zum Film, der bereits auf einigen Festivals gezeigt und mehrfach ausgezeichnet wurde, gibt es auch Materialien wie das The Girls in the Band Harlem 2008 Poster, das das Motiv von Art Kanes bekanntem Harlem-Photo von 1958 aufnimmt, aber die Geschlechterproportion verändert: 68 Frauen und drei Männer.

  • 21. Woche (20. Mai)

Vierteljahresliste

 
Peter Brötzmann

Die neueste Vierteljahresliste zum „Preis der deutschen Schallplattenkritik“ liegt vor. 145 Juroren in 29 Kategorien wählen die besten Tonträger aus, die im ersten Quartal 2013 auf den Markt gekommen sind. Im Jazz werden Alben der Tobias Becker Bigband und eine Festival-Aufzeichnung mit und um den Avantgardisten Peter Brötzmann hervorgehoben; weiterhin empfohlen wird ein Bluesalbum von Robben Ford und ein Film über Dino Saluzzi.

  • 22. Woche (27. Mai)
 

Bereits im Juni 1973 gründete Jimi Metag (1950–2013) den Peitzer Jazz-Workshop, der später als Jazzwerkstatt DDR-weit bekannt wurde. Neun Jahre lang kam es in der kleinen Stadt in der Lausitz – jenseits offizieller staatlicher Kulturpolitik - zu außergewöhnlichen Konzerten, bei denen die Weltspitze des freien und zeitgenössischen Jazz vor zahlreichem Publikum auftrat, ein „Woodstock am Karpfenteich“. Auch nach der Wende führte er die Konzerte fort. Am 12. Mai 2013 ist Metag verstorben.

  • 22./23. Woche (30. Mai)

Pee Wee Erwin

 

Der Trompeter Pee Wee Erwin spielte im Laufe seiner Karriere mit Jazzgrößen wie Benny Goodman und Tommy Dorsey und nahm zahlreiche Alben auf. William M. Weinberg beschrieb ihn als einer jener stillen Helden, ohne die kein Leader zu Ruhm kommen konnte, die begabten, flexiblen und zuverlässigen Spieler, die das Rückgrat der Bands bildeten. Der ausgezeichnete Trompeter, der den Großteil seiner Karriere am Rande des Ruhms verbrachte, wäre am 30. Mai 100 Jahre alt geworden.

  • 24. Woche (10. Juni)

Volker Kriegel Am 14. Juni jährt sich der Todestag von Volker Kriegel zum zehnten Mal. Er ist nicht nur einer der Pioniere und Größen des Jazzrock, sondern war auch als Autor, Übersetzer, Filmemacher, Zeichner, Illustrator und Cartoonist erfolgreich. Im Kunsthaus seiner Heimatstadt Wiesbaden wird ab dem 14. Juni für zwei Monate die Ausstellung Volker Kriegel - Zeichner und Cartoonist gezeigt, die Christoph Lauer musikalisch eröffnet.

  • 25. Woche (17. Juni)

Eumir Deodato

Er gilt als „musikalischer Tausendsassa“ (Kölner Stadt Anzeiger). Zunächst aktiv als Pianist, Organist und Arrangeur in Rio de Janeiros Bossa-Nova-Szene hatte Eumir Deodato mit seiner Adaption von Also sprach Zarathustra einen großen Hit, an den er mehrfach anzuschließen versuchte. Pünktlich zu seinem 70. Geburtstag präsentiert BR alpha am 23. Juni zur besten Sendezeit seinen Auftritt von den Leverkusener Jazztagen 2011.

  • 26. Woche (24. Juni)

Adele Girard

 

Meine arme Mutter wollte mehr als alles andere, dass aus mir eine Lady wird, aber trotz ihrer Bemühungen heiratete ich einen Klarinettisten und landete in einer Jazz-Band. So beschrieb die klassisch ausgebildete Adele Girard ihren Weg in den Jazz nach ihrer Heirat mit Joe Marsala. Die Jazz-Harfenistin und -Pianistin, die mit ihrem Mann lange Jahre eine Big Band leitete, wäre am 25. Juni einhundert Jahre alt geworden.

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Der All Music Guide bezeichnet Hugh Masekela, der am 6. April seinen 75. Geburtstag feiert, als einen der frühesten Exponenten der Weltmusik. Masekelas vibrierende Trompete ist in zahlosen Pop-, R&B-, Disco-, Afropop- und Jazz-Aufnahmen zu hören. Mit Miriam Makeba, die zeitweilig seine Ehefrau war, verließ er Südafrika wegen der damaligen Apartheidspolitik. Im Exil spielte er mit Dudu Pukwana; er entwickelte seinen persönlichen Stil aus afrikanischen, Pop- und Jazz-Elementen. Sein Song „Grazing in the Grass“ war 1968 ein großer Erfolg und wurde vier Millionen mal verkauft. Mitte der 1980er Jahre wirkte er an Paul Simons legendärer Graceland-Tour mit.
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Der Brite Evan Parker gilt als einer der innovativsten Saxophonisten Europas in der Periode nach John Coltrane. Er feierte am 5. April seinen 70. Geburtstag. Anfang der 1960er-Jahre spielte er in Birmingham mit einem von Coltrane beinflussten Quartett. Dann gründete er in London ein Trio mit Derek Bailey und Paul Lytton und war Mitglied von Chris McGregors Brotherhood of Breath und dem Quartett von Alexander Schlippenbach. In sein Saxophonspiel hat er auch experimentelle Einflüsse der Neuen Musik aufgenommen. Parker kann scheinbar endlose Phrasen improvisieren. Dazu benutzte er sehr früh die Technik der Zirkularatmung.
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Strange Fruit“ (engl. seltsame Frucht) ist ein Musikstück, das seit dem Auftritt der Sängerin Billie Holiday im April 1939 im New Yorker Café Society weltweit bekannt wurde. Das von Abel Meeropol komponierte und getextete Lied gilt als eine der stärksten künstlerischen Aussagen gegen Lynchmorde in den Südstaaten der USA und als ein früher Ausdruck der US-amerikanischen Bürgerrechtsbewegung. Strange Fruit hat sich seitdem als Symbol für Lynchjustiz etabliert.
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Der Improvisationsmusiker Hans Reichel, der am 10. Mai 65 Jahre alt geworden wäre, setzte als Gitarrist nicht nur unkonventionelle Spieltechniken ein, sondern entwickelte auch ungewöhnliche Instrumente, so sein gestrichenes Daxophon mit vielfältigen Klangmöglichkeiten. In seiner anderen Beschäftigung als Schriftdesigner entwickelte Reichel mehrere Schriftfamilien (z.B. Barmeno, FF Dax, FF Schmalhans), die eine weite Verbreitung im Grafikdesign und Desktoppublishing erfuhren.
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Vor fünfundsechzig Jahren, vom 8. bis 15. Mai 1949, fand das Festival International 1949 de Jazz in Paris mit einer Reihe bekannter amerikanischer Jazzmusiker statt. Miles Davis beschrieb die besondere Atmosphäre als Die Freiheit in Frankreich zu sein und als Mensch behandelt zu werden... Sogar der Sound unserer Band und die Musik waren hier besser. Das Festival gilt als die Initialzündung für den Erfolg des Bebop in Europa.

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Billy Cobham ist einer der Musiker, der bis heute die Kritik polarisiert. Sein furioses Schlagzeugspiel prägte den Sound von John McLaughlins Mahavishnu Orchestra. Später spielte er zahllose Alben unter eigenem Namen ein, die zum Teil trotz des enormen Drives und der Spielfreude umstritten sind. Am 16. Mai feiert der Drummer und Bandleader seinen 70. Geburtstag.

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|21= „Bobby“ Timmons ist bekannt für seine Mitarbeit bei Blakeys Jazz Messengers und Cannonball Adderley und als Komponist von Moanin', Dat Dere und This Here, jedes ein typisches Beispiel für seinen Gospel verarbeitenden Stil.

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Vor 55 Jahren entstand Ornette Colemans Album The Shape of Jazz to Come, das in der Entwicklung des Free Jazz eine Schlüsselstellung einnimmt. Es war die erste Aufnahme seines Quartetts mit Don Cherry, Charlie Haden und Billy Higgins. Am 22. Mai 1959 aufgenommen, bestand die größte Neuerung dieses pianolosen Quartetts darin, dass es auf konventionelle "Chord Changes" (Harmoniewechsel) verzichtete.
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65 Jahre wurde am 6. Juni der deutsche Improvisationsmusiker Paul Lovens. Seit beinahe vierzig Jahren ist er der Schlagzeuger des Globe Unity Orchestra. Fast ebenso lange spielt er im Trio mit Alexander Schlippenbach (mit zunächst Michel Pilz, dann Evan Parker), wo er die gesamte Bandbreite seiner experimentellen Trommelkunst entfalten kann. In kleinen Gruppen arbeitet er weiterhin zusammen mit zahlreichen anderen Musikern der europäischen Freien-Musik-Szene, aber auch mit Amerikanern wie Cecil Taylor oder Ken Vandermark.
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Am 8. Juni wäre der britische Schlagzeuger Kenny Clare 85 Jahre alt geworrden. Der Londoner arbeitete mit den Stars des englischen Nachkriegs-Jazz, bevor er sich als Studiomusiker betätigte. Später spielte Kenny Clare in der Kenny Clarke/Francy Boland Big Band; sein dortiger Schlagzeuger-Kollege Kenny Clarke hielt ihn für einen kongenialen Partner und sagte über ihn: „Was uns zwei betrifft, glaube ich, dass ich mit Kenny einfach alles spielen kann. Denn er denkt wie ich.“
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Am 14. Juni feierte Bassgitarrist Marcus Miller seinen 55. Geburtstag. Er wechselte erst auf dem College zu diesem Instrument, dessen Stilistik er mit präzisem und groovig-funkigem Spiel festigte. Er arbeitete für viele bekannte Musiker als Studiobassist und Musikproduzent. Bekannt wurde er vor allem durch das Album Siesta, das er gemeinsam mit Miles Davis veröffentlichte. Dort werden auch seine Fähigkeiten als Multiinstrumentalist deutlich.
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Jon Hiseman, der am 21. Juni 70 Jahre alt wurde, spielte Mitte der 1960er Jahre parallel sowohl Bluesrock als auch Jazzmusik: Er war Mitglied der Graham Bond Organisation und bei John Mayall und dessen Bluesbreakers einerseits, im New Jazz Orchester und im Avantgarde-Trio mit Howard Riley andererseits. In der Rockjazzband Collosseum konnte er um 1970 beide Aspekte verbinden. Später arbeitete der dynamische spielende Drummer mit Gary Moore und vor allem mit seiner Gattin, der Saxophonistin Barbara Thompson.(Artikel lesen)

|27=

 

Earle Warren sang mit Art Tatum, spielte bei Marion Sears und leitete eine eigene Bigband, bevor er 1937 zu Count Basie stieß. Der Lead-Altsaxophonist, der zwölf Jahre in Basies Band blieb, nahm auch eigene Alben auf. Später managte er James Brown und leitete die Begleitband von Diana Ross. Warren, von Lester Young liebevoll Smiley getauft, wäre am 1. Juli einhundert Jahre alt geworden. (Artikel lesen)

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Charlie Parker, Dizzy Gillespie und Miles Davis: die Erfinder des Bebop verdienten ihr erstes Geld in Billy Eckstines Big Band. Mister B., wie ihn seine Jazz-Kollegen nannten, übte mit seiner Band großen Einfluss auf die Entwicklung des Modern Jazz aus. Der Bariton, der nie den Ruhm erreichte, den er verdiente, wurde am 8. Juli vor einhundert Jahren in Pittsburg geboren. (Artikel lesen)

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Nesuhi Ertegün, Leiter der Jazz-Abteilung bei Atlantic Records und Sohn des ehemaligen türkischen Botschafters in den USA, produzierte Meilensteine des Jazz wie Giant Steps von John Coltrane, sowie Alben von Charles Mingus, dem Modern Jazz Quartet und Ornette Coleman, aber auch Blues, Swing und Soul. Der Kunstsammler und Fußballfan, der mit seinem Bruder Ahmet den Verein Cosmos New York gründete, starb vor fünfundzwanzig Jahren am 15. Juli in New York. (Artikel lesen)

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Tall and tan and young and lovely... The Girl from Ipanema, Antonio Carlos Jobin’s Kult-Bossa Nova, wurde in der Version von Stan Getz, João Gilberto und mit der sanften Stimme Astrud Gilbertos, eine globale Sensation. Das zunächst auf dem Album Getz/Gilberto veröffentlichte Stück erreichte als Singleauskopplung am 23. Juli vor fünfzig Jahren seine höchste Chartposition in Europa. (Artikel lesen)

|31=

 

Glenn Miller war in den großen Tagen des Swing einer der erfolgreichste Bandleader. Seine Version von In the Mood gilt als einer der weltweit berühmtesten Jazz-Standards der Big-Band- und Swing-Ära. Vor fünfundsiebzig Jahren, am 1. August 1939, vier Wochen vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, nahm Miller seine Hitversion des Stücks auf, während sein Orchester im Glen Island Casino auf Long Island gastierte. (Artikel lesen)

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Louis Armstrong, der King of Jazz, verdrängte 1964 mit seiner Interpretation von Hello, Dolly!, dem Titelsong des Musicals gleichen Namens, den Beatles-Song Can't Buy Me Love von Platz 1 der US-Billboard Hot 100. Seine Version, die in die Grammy Hall of Fame aufgenommen wurde, erlangte am 10. August vor fünfzig Jahren Gold-Status und blieb neun Wochen an der Spitze der Charts. (Artikel lesen)

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Die New York Times nannte ihn den „Jazz-Fusion-Superstar“. Dabei versuchte Pat Metheny immer, verschiedene Elemente in seiner Musik zusammen zu bringen. Der Jazz-Gitarrist, der im Laufe seiner Karriere drei Goldene Schallplatten und zwanzig Grammys erhielt, feiert am 12. August seinen sechzigsten Geburtstag. (Artikel lesen)

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Der Italiener Enrico Rava, der 1960 sein Debüt im eigenen Quartett gab, gehört zu den wegweisenden Jazzmusikern in Europa. Er spielte auf Carla Bleys Escalator over the Hill und nahm Alben mit Abdullah Ibrahim, Archie Shepp und Dino Saluzzi auf. Der von Miles Davis beeinflusste Jazz-Trompeter feiert am 20. August seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag. (Artikel lesen)

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In den Discos dieser Welt schwang man Ende der 1970er das Tanzbein zu Raul de Souzas Sweet Lucy. Der als Sideman von Flora Purim, Cal Tjader oder Sonny Rollins bekannte de Souza nahm eigene Alben mit so prominenten Mitstreitern wie Cannonball Adderley und Jack DeJohnette auf. Der Jazzposaunist und Erfinder der elektrisch verstärkten Souzabone feiert am 23. August seinen achtzigsten Geburtstag. (Artikel lesen)

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Am 1. September 1939, vor fünfundsiebzig Jahren, mit dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, verbot das Propagandaministerium das Abhören ausländischer Radiosender. Der dort zu hörende Swing übte eine solche Anziehungskraft auf jugendliche Hörer aus, dass Joseph Goebbels über dessen Popularität bei deutschen Soldaten tobte. Das Abhören von „Feindsendern“ war nun lebensgefährlich; Tausende wurden zu Gefängnis, in Einzelfällen sogar zum Tode, verurteilt. (Artikel lesen)

|37= Jazz-Journalist, -Kritiker, -Produzent, -Historiker: Leonard Feather war der Erste, der einen Grammy für das Schreiben von Liner Notes erhielt. Daneben komponierte er für B. B. King und Dinah Washington und schrieb Arrangements für Duke Ellington und Count Basie. Der ehemalige Musikproduzent von Lester Young und Charlie Parker wäre am 13. September einhundert Jahre alt geworden. (Artikel lesen)

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Der Song Somewhere over the Rainbow entwickelte sich schnell zum beliebten Standard. Im September 1939, vor fünfundsiebzig Jahren, nur vier Wochen, nachdem er im Film Der Zauberer von Oz veröffentlicht wurde, erreichten die von Garland gesungene Version sowie Glenn Millers, Bob Crosbys und Lary Clintons Versionen die Top-Ten der US-amerikanischen Charts. Israel Kamakawiwoʻoles Version errang noch 2010 Platinstatus in Deutschland. (Artikel lesen)

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How did this fräulein get so funky? fragte das Harpers Magazin verwundert in einem Bericht über Barbara Dennerlein. Die Münchnerin verhalf der legendären Hammond-B3-Orgel zu neuem Ansehen und kreierte mit ein- oder beidfüßig auf dem Pedal gespielten Bass den „Dennerlein-Sound“. Nur die Hammond B 3 gibt wieder, was ich ausdrücken will, sagte die Jazz-Organistin über ihr Instrument. Barbara Dennerlein feiert am 25. September ihren fünfzigsten Geburtstag. (Artikel lesen)

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Er nannte sich selbst den „produktivsten Jazzalbum-Rezensenten der Geschichte“. Scott Yanow, der am 4. Oktober seinen sechzigsten Geburtstag feiert, veröffentlichte seine Reviews in Magazinen wie JazzTimes, Jazziz, Down Beat und der Los Angeles Jazz Scene. Der Kritiker, der zehn Bücher über Jazz schrieb, erlangte vor allem Bekanntheit als Herausgeber des All Music Guide to Jazz, für das er tausende von Rezensionen schrieb. (Artikel lesen)

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„Ich bin ein Pilot“, sagte Abdullah Ibrahim über sich, „ich führe meine Passagiere in die dunklen Ecken ihrer Seele, dorthin wo sie sich normalerweise nicht hinwagen.“ Kritiker feierten den Mann aus Kapstadt als Musiker, der auf dem Klavier eine eigene afrikanische Jazzsprache geformt hatte. Der Pianist, der zu Nelson Mandelas Amtseinführung spielte und dessen Komposition Mannenberg zeitweise als Untergrund-Hymne in Südafrika galt, feierte am 9. Oktober seinen achtzigsten Geburtstag. (Artikel lesen)

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Vor fünfzig Jahren rief Bill Dixon die „Oktoberrevolution im Jazz“ aus, eine Reihe von sechs Konzerten, denen pro Nacht nur 65 Zuschauer beiwohnen konnten. Die damals beteiligten Musiker wie Milford Graves, Sun Ra oder Cecil Taylor waren zu diesem Zeitpunkt zwar noch weitgehend unbekannt, bildeten aber den Kern einer beginnenden Free Jazz Bewegung. (Artikel lesen)

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Eddie Harris erhielt als erster Jazzmusiker eine Goldene Schallplatte. Durch Stücke wie Compared to What und seine Kooperation mit Les McCann auf Swiss Movement war er recht poplär. Komödiantische Elemente in seiner Musik liessen viele Kritiker ihn nicht als Jazzer ernstnehmen. Der Komponist des Freedom Jazz Dance wäre am 20. Oktober achtzig Jahre alt geworden. (Artikel lesen)

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Giacinto Figlia, besser bekannt als George Wallington, wurde vor neunzig Jahren am 27. Oktober in Palermo geboren. Er begleitete Stars wie Dizzy Gillespie, Oscar Pettiford und Charlie Parker am Klavier und leitete eigene Bands mit Musikern wie Charles Mingus und Max Roach. Der Sizilianer, über den Jackie McLean sagte, dass er einer der beste Bebop-Pianisten sei, zog sich schon früh aus der Musik zurück. (Artikel lesen)

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Vor achtzig Jahren, im November 1934, spielten Django Reinhardt und Stéphane Grappelly mit dem Quintette du Hot Club de France erste Aufnahmen ein. Der Geiger und der Gitarrist teilten ihre Begeisterung für den Swing, mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs trennten sich die Stars jedoch. Die nach Kriegsende reformierte Gruppe tourte noch zwei Jahre als All-String-Band durch Europa. (Artikel lesen)

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„Ihre Musik hat Tiefe und ist oft sehr raffiniert“, pries der Kollege Oscar Peterson die Jazz-Pianistin Diana Krall. Kritiker dagegen maulten schon mal über ihre „Oberflächen-Ästhetik“. Krall, die mit 17 Jahren ein Stipendium am Berklee College of Music erhielt, perfektionierte ihr Spiel bei Jimmy Rowles, der sie auch zum Singen anhielt. Die kommerziell erfolgreiche Kanadierin feiert am 16. November ihren fünfzigsten Geburtstag. (Artikel lesen)

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Mit Hits wie Big Spender war Cy Coleman einer der hellen Sterne am Firmament der Broadway-Musicals. Auch Klassiker wie Witchcraft oder The Best Is Yet to Come, dessen Titel sich Frank Sinatra auf seinen Grabstein meißeln ließ, stammen aus Colemans Feder. Der Komponist starb vor zehn Jahren, am 18. November 2004, im Alter von fünfundsiebzig Jahren an einem Herzinfarkt. (Artikel lesen)

Jeder hat seine Musik schon einmal gehört, viele aber kennen nicht seinen Namen. Dabei war es Tony Coe , der mit seinem Saxophon den „Pink Panther“ in Bewegung brachte. Im Jahr 1995 wurde er als erster europäischer Jazzmusiker mit dem Jazzpar-Preis ausgezeichnet, 1997 mit einem British Jazz Award. Der Saxophonist, der unter anderem mit Peter Herbolzheimer, Tony Oxley und Ali Haurand arbeitete, feiert am 29. November seinen achtzigsten Geburtstag. (Artikel lesen)


 

Mit den Aufnahmen für Mal Waldrons Album Free at Last am 24. November 1969 im Ludwigsburger Tonstudio Bauer begann die Geschichte des unabhängigen Labels Edition of Contemporary Music, fast nur abgekürzt als ECM bekannt. Zunächst als Avantgarde-Label konzipiert wurde ECM, nachdem große amerikanische Labels in den 1970er Jahren den Jazz aufgaben, durch ein Programm der gemäßigten Moderne zu einem international wichtigen Jazzlabel. ECM hat insbesondere mit seinen Aufnahmen aus dem Osloer Rainbow Studio auch den Klang von Jazzaufnahmen verändert.
(Artikel lesen)

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Am 1. Dezember 1924, vor neunzig Jahren, feierte George Gershwins Musical Lady, Be Good Premiere im Liberty Theatre am Broadway. Ira Gershwins schrieb die Songtexte zu den bekannten Liedern wie „Oh, Lady be Good“ und „Fascinating Rhythm“. Es markierte auch den Beginn von Fred und Adele Astaires Karriere am West End, wo sie über dreihundertmal in dem Musical auftraten. (Artikel lesen)

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Vor fünfzig Jahren, am 9. Dezember 1964, entstand in den Van Gelder Studios in einer einzigen Session die Suite A Love Supreme, Coltranes Meisterwerk, ein musikalisches Gebet, das der Spiritualität einer ganzen Generation Ausdruck verleihen sollte. Das Album erhielt zwei Grammy-Nominierungen, die Leser des Down Beat wählten es zur Schallplatte des Jahres und John Coltrane in die Jazz Hall of Fame. (Artikel lesen)

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Vor siebzig Jahren, am 15. Dezember 1944, startete der damalige US-Air-Force-Musikchef Glenn Miller mit einem einmotorigen Flugzeug in Südengland, um in Paris ein Konzert mit dem „Army Air Force Orchestra“ zu geben. Möglicherweise von Bomben der eigenen Luftwaffe getroffen, verschwand das Flugzeug über dem Ärmelkanal. Das Schicksal des Bandleaders, der mit Hits wie wie „Moonlight Serenade“ und „In the Mood“ internationalen Ruhm erlangte, wurde nie geklärt. (Artikel lesen)

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Speak No Evil gilt als eines der wegweisenden Jazz-Alben der 1960er-Jahre. Mit der Unterstützung von Freddie Hubbard, Herbie Hancock, Ron Carter und Elvin Jones nahm Wayne Shorter am 24. Dezember vor fünfzig Jahren diesen Klassiker der Jazzgeschichte auf. „Das Album gab die Vorlage für eine Schar von Nachahmern, aber bislang hat keiner eine Aufnahme von solcher Kraft und inneren Ausgeglichenheit vorgelegt“, lobte der ›Penguin Guide to Jazz‹ das Album.

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Wadada Leo Smith

Wadada Leo Smith, der am 18. Dezember fünfundsiebzig Jahre alt wird, gilt als eine der individuellsten Trompetenstimmen der amerikanischen Jazz-Avantgarde. Trotz deutlicher Wurzeln in der Tradition erweiterte er das Vokabular des Instruments um abstrakte Klangfarben. Schon früh entwarf er Konzepte für Soloauftritte und gesteuerte Kollektiv-Improvisationen. Mit dem Golden Quartet und seinem Miles-Davis-Tribut Yo Miles erlangte er neue Aufmerksamkeit.

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Piano

„Ich weiß nicht, ob ich bloß ein einfacher Jazzmusiker bin oder ein südafrikanischer Musiker im Exil. Es gab eine Zeit, da versuchte ich alles über die Komplexität Südafrikas zu vergessen, um mich zu überzeugen, dass ich keine Vergangenheit hätte. Heute weiß ich, dass das überhaupt nicht in Frage kommt. Die Musik, mit der ich aufgewachsen bin, ist immer präsent.“ Chris McGregor, Pianist, Komponist und Bandleader wurde am 24. Dezember 1936 geboren.

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Der am 31. Dezember 1931 geborene Gil Mellé ist einer der unterschätzten Musiker des Modern Jazz. Bereits in den 1950er Jahren an immer neuen Klangkonstellationen interessiert, wählte er für seine Aufnahmesitzungen auch Musiker aus, mit denen er zuvor nicht gearbeitet hatte und verwendete Akkordwechsel, die im Jazz nicht üblich waren. In den späten 1960er Jahren arbeitete er sich als Filmkomponist in die elektronische Musik ein, um 1968 das erste rein-elektronische Jazzalbum zu veröffentlichen, Tome VI.

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Vor zehn Jahren starb der Musiker Oscar Klein, der zu wichtigen europäischen Gruppen des traditionellen Jazz wie den Tremble Kids und der Dutch Swing College Band gehörte. Als führender Vertreter des europäischen Mainstream Jazz war er auf internationalen Austausch bedacht und spielte, obwohl er als Kind von den italienischen Faschisten interniert worden war, auch mit Romano Mussolini.
(Artikel lesen)

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John McLaughlin (2016)

Anfang der 1970er Jahre war John McLaughlin, über den Frank Zappa sagte, er habe „irgendwie herausbekommen, wie man eine Gitarre in ein Maschinengewehr umfunktionieren kann“, wegen seines rasanten Gitarrenspiels eine Sensation. Vom lauten Fusion-Pionier des Mahavishnu Orchestra wurde er in der Formation Shakti zum leisen Integrator indischer Musik und schließlich zum Klassiker der zeitgenössischen Jazz-Gitarre. Am 4. Januar wird McLaughlin 75 Jahre alt.

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Guy Lafitte wechselte, beeinflusst von Coleman Hawkins, von der Klarinette zum Tenorsaxophon. In Paris erspielte er mit eigenen Bands und den dort lebenden amerikanischen Musikern sich den Ruf eines der führenden Vertreter des französischen Swing und Mainstream Jazz der Nachkriegs-Ära. Im Spielfilm Paris Blues (1961) ist er immer zu hören, wenn dort Sidney Poitier zum Saxophon greift. Am 12. Januar wäre er 90 Jahre alt geworden.

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Victor Burghardt ist ein Rückgrat der Schweizer Szene als Instrumentalist, Komponist, Arrangeur und Bandleader. Zwischen 1964 und 1985 Soloklarinettist und Lead-Saxophonist beim Schweizer Radio Orchester erhielten seine Kompositionen bei Wettbewerben mehrfach Preise und Auszeichnungen. Am 27. Januar wird er 80 Jahre alt.

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Vor 85 Jahren im nordenglischen Arbeitermilieu geboren, war Derek Bailey einer der radikalsten Vertreter der frühen britischen Improvisationsszene. Auch wenn sein häufig kratziges Spiel bei vielen nur Kopfschütteln auslöste, gehörte er zu den ersten europäischen Musikern, die sich mit formfreier, aber auch thematisch ungebundener Improvisation beschäftigten und die freie Musik hin zur elektronischen Musik öffneten.

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Der erste Gitarrist, der mit Ornette Coleman zusammenarbeitete, übersetzte dessen harmolodische Prinzipien auf die Gitarre und stand seit Ende der 1970er Jahre neben Ornette Coleman und Ronald Shannon Jackson im Mittelpunkt eines den Free Jazz mit dem Jazzrock verschmelzenden Free Funk. In den 1990er Jahren erkundete James Blood Ulmer mit den harmolodischen Mitteln den Blues. Am 2. Februar wird er fünfundsiebzig Jahre alt.

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Mit „I wrote this song in 1899“ kündigte er seinen „Charleston Rag“ dem begeisterten Publikum in den 1970er Jahren an – über neunzig Jahre war Eubie Blake alt und spielte das Klavier mit jugendlicher Frische. Sein früh erkanntes Talent ließ ihn jung zum professionellen Musiker und Pionier des Ragtime werden. In den 1920er Jahren trat er auch in Europa auf, verschwand dann aber in der Versenkung. Als Anfang der 1970er Ragtime eine ungeahnte neue Popularitätswelle den Ragtime ereilte, wurde er wieder bekannt. Am 12. Februar 1983 ist er gestorben, am 7. Februar 2011 feiern wir seinen 130. Geburtstag.

|07= Am 13. Februar 1962 nahmen der Tenorsaxophonist Stan Getz und der Gitarrist Charlie Byrd das Album Jazz Samba auf. In exotischer Abwechslung zum Hardbop waren Getz und Byrd Vorreiter einer großen, sich international verbreitenden Welle von Jazzadaptionen der Bossa Nova. Im Unterschied zu anderen Jazzmusikern, die später auf den Zug aufsprangen, wurde Getz als authentisch angesehen. Jazz Samba wurde das erste bekannte US-amerikanische Bossa-Nova-Album und gilt als eines der meistverkauften Jazzalben aller Zeiten.

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Yōsuke Yamashita, der am 26. Februar 75 Jahre alt wird, hat Pianos in Brand gesteckt – auch in den Köpfen der Konzertbesucher. Den vermeintlichen „Kamikaze-Jazzer“ verteidigte Walter Norris: „Er ist weit mehr als ein ganz hervorragender Techniker, er hat die gleiche Kraft, sich auszudrücken, wie wir es bei Charlie Parker hörten. Natürlich mag es Leute geben, die diese Musik nur als eine Art Geräusch bezeichnen, aber die liegen völlig falsch. Yamashita spiegelt in seiner Musik die Gegenwart.“

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Mrs. Swing gehörte als erste Band-Sängerin der Jazzgeschichte fest zu den Stammsolisten ihres jeweiligen Orchesters: Mildred Bailey, deren 111. Geburtstag wir am 27. Februar feiern, war eine der ersten Sängerinnen, die feine melodische Nuancen überzeugend herausarbeiten konnte. Sie swingte, auch wenn sie sich mitunter abenteuerlich weit vom eigentlichen Beat entfernte.

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Flora Purim

Der britische Bassist Dave Green, der am 5. März fünfundsiebzig Jahre alt wird, traktierte zunächst eine mit Saiten bespannte Teekiste, bevor er sich einen Kontrabass kaufen konnte. Er gehörte parallel zu den Gruppen von Stan Tracey und Humphrey Lyttelton. Heute spielt er sowohl mit Charlie Watts (den er schon aus Schulzeiten kennt) Boogie als mit Barry Green (der nicht mit ihm verwandt ist) im emanzipierten Klavier-Bass-Duo.

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Flora Purim

Am Beispiel der brasilianischen Sängerin Flora Purim, die am 6. März fünfundsiebzig Jahre alt wurde, erläuterte einst Joachim E. Berendt das Stilprinzip modernen Jazzgesangs: „Die neuen Sängerinnen haben die Dimension der Stimme als Instrument bis in Bereiche ausgedehnt, die noch vor wenigen Jahren unvorstellbar schienen. ‚Gesang‘ heißt für sie nicht ‚Singen‘, sondern auch all das andere dazu: Schreien und Lachen und Weinen; das Stöhnen der sexuellen Erfahrung ebenso wie kindliches Geplapper; der ganze Körper, vom Unterleib bis in die Bereiche der Stirnhöhle und der Schädeldecke, wird Instrument, wird vibrierender Sound-Erreger, wird Klang-‚Körper‘.“

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Paul McCandless prägt mit seinem fließenden Kompositionsstil ebenso wie mit seinem kontrollierten, unterkühlten Ton vor allem auf seinem Hauptinstrument, der im Jazz seltenen Oboe, aber auch mit Zusatzinstrumenten vom Saxophon bis zur Holzflöte seit Jahrzehnten den unverwechselbaren Sound der Gruppe Oregon und zahlreicher weiterer Projekte. Am 24. März feiert er die Vollendung seines 70. Lebensjahres.

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Marilyn Crispell, eine der zentralen Pianistinnen des Modern Creative und der Neuen Improvisationsmusik, wird am 30. März siebzig Jahre alt. Immer noch wird sie häufig mit Cecil Taylor verglichen. Dieser betont, dass sie in ihrem Spiel keine Kompromisse mache; trotz energetischen Spiels kann ihr Stil mit zahlreichen Pointillismen als new lyricism charakterisiert werden.

|14= „Erstens einmal den Krieg überlebt zu haben, zweitens die Freiheit zu genießen, dass man das, was vorher alles verboten war, jetzt hemmungslos machen konnte ... Swing spielen konnte.“ So beschreibt der Klarinettist und Bandleader Hugo Strasser seine Gefühle und seinen Weg zum Jazz im Nachkriegsdeutschland. Schnell wurde Hugo Strasser zum Leiter eines der erfolgreichsten deutschen Tanzorchester, seine Tanzplatte des Jahres wurde zu einer der meistverkauften Tanzmusik-Produktionen. Die Jazz- und Swinglegende hätte am 7. April ihren fünfundneunzigsten Geburtstag gefeiert.

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Andrzej Kurylewicz

Andrzej Kurylewicz war einer der Pioniere des Jazz in Polen. In den frühen 1950er Jahren verwies ihn das kommunistische Regime, das Jazz als Produkt des Weltimperialismus sah, noch wegen seiner Begeisterung für den Jazz von der Hochschule. Später gründete er die erste Jazz-Band des Polnischen Rundfunks. Kurylewicz, der internationale Anerkennung erlangte, konzentrierte sich seit den 1980er Jahren auf das Komponieren. Der Komponist, Pianist, Trompeter, Posaunist und Dirigent verstarb am 13. April vor zehn Jahren.

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Han Bennink transformierte seine Erfahrungen mit den traditionelleren Spielformen des Jazz in einen Schlagzeugstil, der swing und drive einschließt und doch zugleich auf paradoxe Weise in Frage stellt. Bis heute nähert sich der am 17. April 1942 geborene Musiker seinem Instrumentarium, zu dem selbst der Bühnenboden gehört, in der Haltung des Forschers und Erfinders, der immer weiter ergründet, was man damit alles machen kann.

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Joe Henderson

Über den Tenorsaxophonisten Joe Henderson, der am 24. April achtzig Jahhre alt geworden wäre, schrieb Benny Golson: „Joe hatte einen Fuß in der Gegenwart, den anderen in der Zukunft, und war gerade eine Fußbreit von der Unsterblichkeit entfernt.“ Er erlebte in den frühen 1990er Jahren ein Comeback: Sein Billy Strayhorn gewidmetes Tributalbum Lush Life wurde 1992 mit dem Grammy für das bestes Jazz-Instrumentalsolo ausgezeichnet; auch erhielt das Album den Preis der Deutschen Schallplattenkritik.

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Ella Fitzgerald

Perfekte Intonation und Artikulation, harmonische Phantasie, rhythmische Sensibilität, ein fabelhaftes Gedächtnis und ihre große Freude am Singen, besonders vor hingerissenem Publikum, machten Ella Fitzgerald zur First Lady of Jazz. Am 25. April jährte sich der Geburtstag der Sängerin zum 100. Mal.

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Ron Carter

Ron Carter, einer der produktivsten Bassisten des Jazz, feiert am 4. Mai seinen achtzigisten Geburtstag. Bekannt wurde er durch die Mitgliedschaft in Miles Davis legendärem Quintett, dem er fünf Jahre angehörte. Carter, der als Studiomusiker und mit Jazzkollegen über 2200 Alben aufnahm, erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, darunter zwei Grammys und zwei Ehrendoktorwürden. An verschiedenen Colleges hielt er Meisterklassen ab und unterrichtete Jazz-Ensemblespiel. Obwohl mittlerweile emeritiert, ist er sowohl als Lehrer als auch als Künstler nach wie vor aktiv.

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Gil Evans, der am 13. Mai hundertfünf Jahre alt geworden wäre, hat die Orchestrierung als neue Qualität in den Jazz eingeführt; er sprengte die strenge Section-Gliederung und erweiterte mit wechselnden Kombinationen unüblicher oder unüblich eingesetzter Holz-und Blechblasinstrumente wie Oboe, Waldhorn und Tuba das Klangfarbenspektrum. Über die Musik auf Miles Ahead heißt es beispielsweise: „Das erste Mal seit Duke Ellington sind wir mit einer Art des Big Band-Arrangierens konfrontiert, die logisch ist und Gebrauch macht von den unzähligen Möglichkeiten einer solchen Gruppe“ (André Hodeir 1957).

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Am 15. Mai vollendete Karin Krog das achtzigste Lebensjahr. Mitte der 1960er Jahre hat sie international Anerkennung als originelle europäische Stimme gefunden; bereits George Russell bescheinigte ihr „einen Stil, der echt mit der Ausweitung des gesamten dramatischen Spektrums dessen zu tun hat, was man Jazzgesang nennt.“ Zu ihrem Geburtstag erschien eine 59 Songs umfassende, thematisch gegliederte Werkschau: The Many Faces of Karin Krog (1967 - 2017).

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Archie Shepp bei einem Konzert in Warschau im Juli 2008

Archie Shepp, der am 24. Mai seinen achtzigsten Geburtstag feiert, gilt als einer der wichtigsten Protagonisten der Jazz-Avantgarde und des Free Jazz in den 1960er Jahren. Shepp war nicht nur musikalischer Pionier, sondern auch politisches und soziales Sprachrohr eines neuen schwarzen Selbstbewusstseins. Seine stark emotionale Spielweise stand immer in der Tradition der großen Swing-Saxophonisten wie Ben Webster oder Coleman Hawkins, die auf dem Wechselspiel rauer und zart gehauchter Töne, verschiedener Register und Lautstärkestufen beruht.

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Billy Strayhorn

Duke Ellington sagte über ihn: „Er war mein rechter Arm, mein linker Arm, mein drittes Auge – meine Gedanken zogen durch seinen Kopf und seine durch meinen.“ Vor fünfzig Jahren, am 31. Mai 1967, starb der Komponist Billy Strayhorn, Schöpfer von Meisterwerken wie Lush Life, Day Dream oder Lotus Blossom.

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Julie Tippetts (2007)

Sie begann in den späten Sechzigerjahren als Popstar (da hieß sie noch Julie Driscoll). Dann verabschiedete sie sich in den freien Jazz. Sie war häufig in Projekten des Pianisten Keith Tippett, aber bis heute auch in zahlreichen weiteren Fusionprojekten aktiv. Die Gesangskünstlerin Julie Tippetts feiert am 8. Juni ihren 70. Geburtstag.

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Mit leicht federndem Beckenschlag und aufheizenden Fills wurde Kurt Bong ein begehrter und auch international beachteter Schlagzeuger, der sowohl in Combos als auch in Bigbands Arbeit fand. Vom Schlagzeug-Set wechselte er schließlich ans Pult der hr-Bigband, die er vom Tanzorchester zur jazzorientierten Bigband umbaute. Am 11. Juni feierte er die Vollendung seines 80. Lebensjahres.

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Benny Goodman

Jazz als Waffe im Kampf der Kulturen: Vor fünfzig Jahren im Juni 1962, während des Kalten Krieges und der Kubakrise, schickte Präsident Kennedy das Benny-Goodman-Orchester als erste amerikanische Big Band auf Konzertreise in die Sowjetunion. Die Tournee wurde von über 180.000 russischen Zuschauern begeistert gefeiert. „Die Gelenke in notorisch verklemmten russischen Körpern begannen zu swingen“, schrieb Joseph Brodsky. Die Geschichte dieser außergewöhnlichen Tournee erzählt Konstanze Burkards Film Jazz für die Russen – To Russia with Jazz.

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drum set

Joe Chambers wird von vielen Leuten übersehen“, sagte Jack DeJohnette über den Jazzschlagzeuger, der sich nie ins Rampenlicht drängte. Dabei ist die Liste der bekannten Jazzmusiker, die Chambers am Schlagzeug begleitete, lang. Er nahm mehr als 500 Alben auf, darunter einige, die als Sternstunden des Jazz gelten. Der Schlagzeuger, Komponist und Professor of Jazz feiert am 25. Juni seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag.

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Joe Zawinul (2007)

Joe Zawinul spielte mit Maynard Ferguson, Cannonball Adderley und Miles Davis. Er schrieb Standards wie Mercy Mercy Mercy. Seine größte Bekanntheit erlangte er aber, als er mit Wayne Shorter die wegweisende Fusion-Band Weather Report gründete. Miles Davis sagte über ihn: „Um solche Musik schreiben zu können, muss man innerlich frei sein“. Joe Zawinul wäre am 7. Juli fünfundachtzig Jahre alt geworden..

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Variabel setzt Tomasz Stańko seine Trompete ein, auf der er als „Edgar Allan Poe der Trompete“ angekratzt schmutzig oder luftig, jubilierend oder melancholisch, cool oder rockig spielen kann. Wie nur wenigen anderen Musikern gelang es ihm „eine vom Jazz inspirierte Musik mit europäischer Identität auszuformen“ (Bert Noglik). Eine der herausragenden Persönlichkeiten des europäischen Jazz wurde am 11. Juli 75 Jahre alt.

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Mit vielen großen Geigern aus verschiedenen musikalischen Richtungen und Genres, darunter Jazz, europäischer Kunstmusik und Fusionmusik hat er zusammengearbeitet, mit John Handy und Ali Akbar Khan bildete er Mitte der 1970er Jahre die Gruppe Rainbow. Der in Indien schon früh als „Kaiser der Geiger“ (Violin Chakravarthy) verehrte Geiger, Komponist und Dirigent L. Subramaniam feiert am 23. Juli seinen 70. Geburtstag.

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Vor fünfundfünfzig Jahren, in der letzten Juliwoche 1962, nahm Sonny Rollins das Live-Album Our Man in Jazz auf. Wegweisend mit den Coleman-Sidemen Don Cherry und Billy Hiiggins besetzt gilt der Tonträger als einer der unterhaltsamsten Höhepunkte des Free Jazz. Von Francis Davis als „still disputed masterpiece“ bewertet, ist er ein Musterbeispiel der inspirierten Improvisation.

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Charie Haden

Das Magazin Time nannte den Jazzbassisten Charlie Haden „einen der rastlosesten, begabtesten und unerschrockensten Musiker des Jazz“. In jungen Jahren gehörte Haden zu den Miterfindern des Free Jazz, mit seinem Liberation Music Orchestra rebellierte er gegen den American Way of Life. Später schlug der Ehemann von Ruth Cameron mit seinem Quartett West sanftere Töne an. Haden, der im vergangenen Jahr starb, hätte am 6. August seinen achtzigsten Geburtstag gefeiert.

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Jack DeJohnette

Jack DeJohnette spielte in seiner Laufbahn mit vielen Jazzgrößen wie Miles Davis, mit dem er das Album Bitches Brew aufnahm. Mit Keith Jarrett am Piano und Gary Peacock am Bass spielt Jack DeJohnette seit 35 Jahren Standards, das Trio gilt als eine Institution des zeitgenössischen Jazz. Als Bandleader aber kämpft er gegen hergebrachte musikalische Konventionen. „Ich würde sagen, meine Musik ist multidirektional. It’s Jack DeJohnette Music“, beschreibt er sein Werk. Jack DeJohnette feiert am 9. August seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag.

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Zwar ist ihr eigenes Vermächtnis, eine Reihe von Alben, welche die musikalisch-spirituelle Suche John Coltranes fortsetzten, auch wenn sie in einen indischen Ashram führten, teilweise stark umstritten und führt auch vom Jazz weg. Als begabte Pianistin, als Mitglied des Quartetts, mit der ihr Ehemann John Coltrane seine letzten Aufnahmen einspielte und dessen Nachlassverwalterin, als Pionierin der Harfe im Jazz, aber auch als eigenwillige Organistin hat sich Alice Coltrane aber eindeutig ihren Platz im Jazz-Olymp erobert. Am 27. August jährt sich ihr Geburtstag zum achtzigsten Mal.

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Terje Rypdal, der am 23. August seinen siebzigsten Geburtstag feierte, ist seit 1969 als komponierender Klangpoet an der Fender Stratocaster anerkannt. Mit seinem oft verzerrten E-Gitarrenspiel und einem gleichzeitigen Rubato-Interesse für Tonfarben und Dynamik hat er Klänge in den zeitgenössischen Jazz eingebracht, die zuvor einerseits nur im Rock, andererseits nur in der Neuen Musik zu finden waren.

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Gunter Hampel, Offside Festival Geldern 2008

Der Multiinstrumentalist Gunter Hampel, der am 31. August seinen achtzigsten Geburtstag feierte, gilt als einer der wenigen deutschen Jazzmusiker, der auch im Mutterland des Jazz – den USA – Anerkennung gefunden hat. Für seinen eigenwilligen Personalstil, in dem er die Erfahrungen aus Jazz- und europäischer Musikgeschichte und Folkloristik auf originäre Weise umsetzt, erfuhr Hampel zahlreiche Ehrungen, darunter den Deutschen Jazzpreis.

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Joe Gallivan (2011)

Der Perkussionist Joe Gallivan wurde nach Anfängen im Hardbop-Umfeld vor allem als Pionier elektronischer Klänge im Jazz und Fusion der 1970er Jahre bekannt, als er Minimoog und Moog-Drum verwendete, so in Gil Evans' There Comes a Time (1974). Danach lebte er mehrere Jahre in Europa, wo er in England mit Elton Dean und Hugh Hopper, in Deutschland mit Albert Mangelsdorf, Heinz Sauer und Christof Lauer in Sessions des Hessischen Rundfunks arbeitete. Gallivan wird am 8. September achtzig Jahre alt.

 
Oliver Lake (2007, Photo: Andy Newcombe)

Der Saxophonist Oliver Lake wurde als führende Stimme im World Saxophone Quartet bekannt, das er Mitte der 1970er Jahren mit David Murray, Arthur Blythe und Julius Hemphill bildete. Daneben arbeitete er mit eigenen Projekten, darunter der Fusion-Band Jump Up und in den 2000er Jahren im Trio 3 mit Reggie Workman und Andrew Cyrille. Lake begeht am 14. September seinen 75. Geburtstag.

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Thomas Stabenow beim Deutschen Jazzfestival 2015

Thomas Stabenow ist dem Bayerischen Rundfunk zufolge einer der renommiertesten Kontrabassisten Deutschlands. Bei großer Vielseitigkeit ist er stilistisch dem swingenden Hauptstrom des Jazz verbunden. Seit 1996 Professor an der Musikhochschule Mannheim feierte er am 11. September die Vollendung seines 65. Lebensjahres.

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Don Preston

Don Preston spielte in den frühen fünfziger Jahren in Detroit Jazz mit Tommy Flanagan, Elvin Jones und Yusef Lateef, danach in Los Angeles mit Jazz-Größen wie Herbie Mann und Charlie Haden. Schon früh studierte er die Möglichkeiten elektronischer Musik und baute 1965 seinen ersten Synthesizer. Bekannt wurde er als Mitglied von Zappas Mothers of Invention. Der nocheute als Grandmother of Invention aktive Improvisator feierte am 21. September seinen fünfundachtzigsten Geburtstag.

 
Jean-Luc Ponty

„Er spielt Geige wie Coltrane Saxophon spielt.“ So pries Stuff Smith den französischen Jazzgeiger Jean-Luc Ponty. Da er ein „Jazz man“ sein wollte, nahm der klassisch ausgebildete Träger des Premier Prix du Conservatoire National lieber Alben mit Frank Zappa und George Duke auf und tourte mit Jazzern wie Joachim Kühn und Philip Catherine. Der unbestrittene Meister der Geige und Jazzrock-Pionier feiert am 29. September seinen fünfundsiebzigsten Geburtstag.

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Buddy Rich

Als einer der technisch versiertesten Schlagzeuger des Jazz dirigierte er von seinem Instrument aus seine Bigband. Mit langen Soli hielt er seine Zuhörer in Bann, um anschließend die Bühne schweißüberströmt zu verlassen. Vor hundert Jahren, am 30. September 1917, wurde Buddy Rich geboren.

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„Die Leute hören einem Sänger zu, wenn er es versteht, sie In ihrem Unterbewusstsein zu treffen: das kann er aber nur, wenn er sein eigenes Unterbewusstsein weit öffnet…“ Der Sänger Leon Thomas versuchte mit seiner Stimme einen ähnlichen Weg zu gehen wie Coltrane auf dem Saxophon. Vor 80 Jahren, am 3. Oktober 1937 wurde er geboren.

 

Er war einer der Mitbegründer des Bebop. Mit seinem eigenwilligen Klavierstil und seinen unverwechselbaren Kompositionen gilt er als einer der großen Individualisten und bedeutenden Innovatoren des Modern Jazz. Thelonious Monk wurde vor hundert Jahren, am 10. Oktober 1917, geboren.

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Auf dem Altsaxophon stellte er am Ende der 1940er Jahre den einzigen originären Beitrag neben Charlie Parker dar. Mit den Aufnahmen seines Quintetts von 1949 begann der wichtigste neue Einfluss nach dem Bebop. In seiner motivischen Arbeit erreichte die Kunst der Solo-Improvisation ästhetisch und inhaltlich einen Höhepunkt: Lee Konitz wurde am 13. Oktober neunzig Jahre alt.

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Dizzy Gillespie

Seine auch bei Auftritten immer zu Späßen aufgelegte Art brachte ihm früh den Spitznamen „Dizzy“ ein. Optisch typisch für sein Trompetenspiel waren seine aufgeblasenen Wangen und der nach oben gebogene Schalltrichter der Trompete. Obgleich einer der Innovatoren des Bebop stand er zunächst im Schatten Charlie Parkers; seine individuelle Virtuosität wurde erst später anerkannt. Er gilt als einer der einflussreichsten Jazzmusiker des 20. Jahrhunderts.

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Philip Catherine

Der Spiegel zählte den belgische Jazzgitarristen Philip Catherine zu Europas führenden Jazzern, Charles Mingus nannte ihn nach seinem Vorbild Young Django. Catherine nahm Alben mit Größen des amerikanischen Jazz wie Chet Baker und Tom Harrell auf, vor allem aber war und ist er eine treibende Kraft der europäischen Jazzszene, wo er mit Musikern wie Charlie Mariano, Klaus Doldinger, Niels-Henning Ørsted Pedersen und Miroslav Vitous auftrat. Am 27. Oktober feiert der Ausnahmegitarrist seinen fünfsiebzigsten Geburtstag.

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Woody Herman

Fünfzig Jahre schrieb der Bandleader, Klarinettist, Saxophonist und Sänger Woody Herman mit wechselnden Bands, die er Herds nannte und so prominente Mitglieder wie Stan Getz und Shorty Rogers und Arrangeure wie Neal Hefti und Ralph Burns hatte, Jazzgeschichte. Sein Four Brothers Sound entwickelte sich zum Klangvorbild einer ganzen Epoche von Jazzern. Woody Herman, dem Igor Strawinski sein Ebony Concerto widmete, starb vor dreißig Jahren am 29. Oktober 1987 in Los Angeles an einer Lungenentzündung.

|45= Schon Mitte der 1950er Jahre kündigte Paul Bley an: „Die Post-Bop-Ära ist vorbei. Die Zeit ist reif für eine Revolution.“ Er experimentierte früh mit Stilmitteln der Neuen Musik, konzentrierte sich auf leise, kammermusikalische Formen des freien Jazz und hat dabei eine „Souveränität gefunden, die die alte Trennung zwischen traditionellem Jazz – sei er tonal oder modal – und freiem Spiel vergessen läßt“ (K. Heidkamp). Am 10. November hätte er die Vollendung des 85. Lebensjahres gefeiert.

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Vor 65 Jahren, am 16. November 1952, wurde die amerikanische Sopranistin Lauren Newton geboren, die seit 38 Jahren auf der europäischen Jazzszene für Aufmerksamkeit sorgt. Auf der Grundlage einer umfassenden Gesangsausbildung mit Schwerpunkt auf der Neuen Musik hat sie sich mit einem auch perkussiv orientierten Improvisationsstil nicht nur zu einer eigenständigen, sondern einer „der bedeutendsten zeitgenössischen Vokal-Improvisatorinnen“ ( P. Rüedi) entwickelt.

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Jiří Stivín (1978)

Nach Alexander J. Schneller ist es „schon ein Vergnügen der besonderen Art, Jiří Stivín live erleben zu dürfen. Ausgestattet mit unzählichen Blasinstrumenten, von den Flöten aller Couleur bis zu den Saxofonen aller Tonlagen, verwandelt der Multi-Instrumentalist die Szenerie in einen Ort der Energien und Emotionen.“ Dabei sind seine musikalischen Interessen vielseitig: Nicht nur Jazzmusiker, sondern auch Interpret von Neuer und von Barockmusik. Am 23. November wird er 75 Jahre alt.

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Gato Barbieri

In Don Cherrys Quintett in Europa entwickelte er ein melodisches „Schreien“ auf dem Tenorsaxophon, mit dem er emotionale Register ziehen konnte wie nur wenige andere: Der im letzten Jahr verstorbene Argentinier Gato Barbieri wurde am 28. November 1932 geboren.

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Egberto Gismonti

Dem Kritiker Martin Kunzler zufolge gilt der brasilianische Multiinstrumentalist Egberto Gismonti „seiner Kreativität und Originalität wegen als moderner Nachfolger von Heitor Villa-Lobos“. Gismonti, der mit Jazzgrößen wie Jan Garbarek, Charlie Haden oder Ralph Towner tourte und Alben aufnahm, kombiniert Jazz erfolgreich mit moderner Kammermusik und brasilianischer Musik. Für seine Alben erhielt er unter anderem den Deutschen Schallplattenpreis. Egberto Gismonti feiert am 5. Dezember seinen achtzigsten Geburtstag.

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Joe Farell; 1985

Joe Farrell, der am 16. Dezember achtzig Jahre alt geworden wäre, wurde einem breiterem Publikum als Flötist in der Ursprungsbesetzung von Return to Forever um Chick Corea bekannt. Unter eigenem Namen legte er einige Alben für CTI vor wie „Moon Germs“ von 1972, in denen er Hardbop mit Pop- und Fusion-Elementen verband. Farrell, dessen Karriere von Drogenproblemen überschattet war, verstarb bereits 1986.

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Der Tenorsaxophonist Warne Marsh gehört zu den markantesten Schülern von Lennie Tristano; 1949 wirkte er am ersten völlig frei improvisierten Stück der Jazzgeschichte mit. Marsh, der auch Elektronik studierte und zwischenzeitlich in bürgerlichen Berufen tätig war, startete in den 1970er-Jahren ein Comeback als Musiker. Legendär ist er seit seinem Tod während eines Bühnenauftritts im Donte's Club in Hollywood; er starb vor dreißig Jahren während eines Solos über Out of Nowhere am 18. Dezember 1987.

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Heinz Sauer

Tenorsaxophonist Heinz Sauer, seit bald 60 Jahren auf der Szene, feiert am 25. Dezember die Vollendung des 85. Lebensjahres. „Wenige Jazzmusiker vermögen ihre Tonbildung mit einer so ununterbrochenen Intensität aufzuladen wie Sauer: Die Töne werden herausgestoßen oder fließen breiig weg wie glühende Lava, sie glitzern eben noch und sind im nächsten Moment fahl, sie sind weich und schön oder werden mit Überblasfarben bis zur Doppeldeutigkeit verändert.“ (U. Olshausen)

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1953 zum deutschen Jazzsänger Nr. 1 gewählt, lenkte ihn die Musikindustrie rasch ins Schlagersänger-Gleis. Dennoch verkaufte sich seine Aufnahme von For You My Love 1955 als erfolgreichste deutsche Jazzplatte in Deutschland 30.000 mal. 1964 ging er mit Kurt Edelhagen auf Tournee durch die DDR. Sein Jazz-Album Sweet and Swing aus dem Jahr 1959 verkaufte sich in Australien besser als in Deutschland und wurde erst 2010 wieder veröffentlicht. Wolfgang Sauer wäre am 2. Januar 90 Jahre alt geworden.

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