Ries (Papiermaß)
Mengeneinheit bzw. Messgröße für Formatpapiere
Ein Ries oder Rieß ist eine aus dem arabischen Wort رزمة / rizma / ‚Bündel‘ abgeleitete Mengeneinheit bzw. Messgröße für Formatpapiere. Es bezeichnet die variable Menge von Papierbogen („Blatt“), die in Ries-Einschlagpapier verpackt werden. Diese Verpackungsart wird auch als geriest bezeichnet.
DIN 6730
Bearbeiten- 1 Ries A4 Papier mit 80 g/m² = 500 Bogen (netto 2,5 kg, brutto ca. 2,515 kg bei 80 g/m²)
Historische Mengen
BearbeitenDeutschland
Bearbeiten- 1 Ries (alt) = 480 Bogen Schreibpapier
- 1 Ries = 500, 250, 125, 100 oder 50 Bogen Druckpapier (je nach Grammatur des Papiers)
- 1 Ries = 20 Buch
- 1 "Karton" = 5 Ries = 2500 Bogen (netto 12,5 kg, brutto ca. 13 kg bei 80 g/m²)
- 1 "Palette" = 40 Karton = 100000 Bogen (netto 500 kg, brutto ca. 535 kg bei 80 g/m²)
Österreich
Bearbeiten- 1 Neuries = 10 Neubuch = 100 Hefte = 1000 Bogen
Portugal
Bearbeiten- siehe Hauptartikel Mano
Resma mit 428 Bogen ist die portug. Bezeichnung für Ries[1]
Russland
BearbeitenDas Zählmaß Ries hatte 480 Bogen Schreibpapier und 500 Bogen Druckpapier.[2]
USA
Bearbeiten- 1 Ries (alt) (ShortReam) = 20 Lagen (Quires) = 480 Bogen (Größe 8-1/2" x 11")
- 1 Ries (Ream) = 500 Bogen
- 1 Ries (printer's ream, perfect ream) = 516 Bogen (21,5 quires à 24 Bogen), Reserve für Blätter, die zum Beispiel beim Verpacken, Transport und Weiterverarbeitung beschädigt werden.
Siehe auch
BearbeitenWeblinks
BearbeitenWiktionary: Ries – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Einzelnachweise
Bearbeiten- ↑ Christian Noback, Friedrich Noback: Münz-, Maß- und Gewichtsbuch: das Geld-, Maß- und Wechselwesen, die Kurse, Staatspapiere, Banken, Handelsanstalten und Usancen aller Staaten und wichtigeren Orte. F. A. Brockhaus, Leipzig 1858, S. 394.
- ↑ Fr. Silber: Die Münzen, Maße und Gewichte aller Länder der Erde einzeln berechnet nach ihren Werthen und Verhältnissen zu allen deutschen Münzen, Maßen und Gewichten. Nebst Angabe der Handelsplätze und deren Rechnungsverhältnisse. Moritz Ruhl, Leipzig 1861, S. 357.