Anisöl ist ein ätherisches Öl, das über Wasserdampfdestillation aus den zerkleinerten Früchten des Anis (Pimpinella anisum) und des Echten Sternanis (Illicium verum) gewonnen wird und u. a. aus trans-Anethol (80–90 %), Estragol und Acetanisol besteht.[3]

Sicherheitshinweise
Name

Anisöl aus Pimpinella anisum L.

CAS-Nummer
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [1]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 317​‐​341​‐​351​‐​412
P: 101​‐​102​‐​103​‐​261​‐​273​‐​280​‐​405​‐​501 [1]

Sicherheitshinweise
Name

Sternanisöl aus Illicium verum

CAS-Nummer
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung [2]
Gefahrensymbol Gefahrensymbol

Achtung

H- und P-Sätze H: 317​‐​411
P: 273​‐​280​‐​302+352 [2]

Gewinnung und Zusammensetzung

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Das Anisöl wird aus reifen, getrockneten, teilweise zerstoßenen Früchten durch Wasserdampfdestillation extrahiert. Je nach Herkunft der Pflanzen kann der trans-Anetholgehalt bis zu 96 % betragen (russisches und türkisches Produkt: ca. 94,7 %, Spanien: ca. 96,1 %). Neben Anethol können in Anisöl Anisaldehyd, Anisketon[4], Anissäure, Estragol (Methylchavicol) und 4,4′-Dimethoxystilben[5] nachgewiesen werden.[6] Abhängig davon, ob das Öl aus Anis oder Sternanis gewonnen wurde, variieren auch der Gehalt an sonstigen Inhaltsstoffen und der Schmelzpunkt des Öls.[7]

Eigenschaften und Verwendung

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Anisöl

Das Anisöl bildet eine klare, farblose bis schwachgelbe Flüssigkeit mit würzigem Geruch und süßem Geschmack, die beim Abkühlen zu einer weißen Kristallmasse erstarrt. An der Luft wird das trans-Anethol zu Anisaldehyd und Anissäure oxidiert. Lichteinwirkung führt zur Isomerisierung des trans- zum wesentlich toxischeren cis-Anethol, weshalb das Öl in Braunglasbehältern aufbewahrt wird.[7]

Das aus dem Öl gewonnene Anethol wird zur Herstellung von Likören und Anisaldehyd verwendet. Anisaldehyd ist ein Ausgangsstoff zur Synthese von Antihistaminika.[8] In Kosmetikartikel wird es in der Liste der Inhaltsstoffe als PIMPINELLA ANISUM FRUIT EXTRACT (INCI)[9] aufgeführt.

Einzelnachweise

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  1. a b Caelo: Sicherheitsdatenblatt zu Anis oil, abgerufen am 11. März 2022.
  2. a b Datenblatt Sternanisöl bei Sigma-Aldrich, abgerufen am 11. März 2022 (PDF).
  3. Eintrag zu Anisöl. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 20. Juni 2014.
  4. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 4-Methoxyphenylaceton: CAS-Nr.: 122-84-9, EG-Nr.: 204-578-7, ECHA-InfoCard: 100.004.163, PubChem: 31231, ChemSpider: 21105938, Wikidata: Q27265692.
  5. Externe Identifikatoren von bzw. Datenbank-Links zu 4,4′-Dimethoxystilben: CAS-Nr.: 4705-34-4, EG-Nr.: 225-189-9, ECHA-InfoCard: 100.022.899, PubChem: 20828, Wikidata: Q81986386.
  6. M. Zacskó-Szász, G. Y. Szász: Dünnschicht-chromatographische Untersuchung von Anisöl. In: Fette, Seifen, Anstrichmittel. Band 67, Nr. 5, 1. Januar 1965, S. 332–334, doi:10.1002/lipi.19650670503.
  7. a b H. Hager, R. Hänsel, K. Keller, H. Rimpler: Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis. Bd. 6, Drogen P–Z, Springer-Verlag, 1994, ISBN 3-540-52639-0
  8. Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu Anisöl im Lexikon der Ernährung, abgerufen am 25. August 2008.
  9. Eintrag zu PIMPINELLA ANISUM FRUIT EXTRACT in der CosIng-Datenbank der EU-Kommission, abgerufen am 24. Oktober 2021.
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