YouTuber

Person, die Videos auf YouTube veröffentlicht

Ein YouTuber ist eine Person, die auf dem Videoportal YouTube Videos veröffentlicht, und damit ein Webvideoproduzent.

Geschichte

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Die Website YouTube ging am 15. Februar 2005 online. Infolgedessen wurde am 23. April 2005 der erste YouTube-Kanal durch den YouTube-Mitbegründer Jawed Karim erstellt. Im Oktober 2005 wurde die Abonnementfunktion auf der Plattform hinzugefügt.[1] 2007 startete YouTube das „YouTube-Partnerprogramm“, wodurch es möglich war, Werbung zu schalten.[2] Um eine bessere Vernetzung zwischen den YouTubern zu ermöglichen, folgte die Gründung sogenannter Multi-Channel-Networks. Diese übernahmen für ihre Mitglieder unterstützende Aufgaben wie das Management und das Marketing.[3][4]

Im Oktober 2015 gab es mehr als 17.000 YouTube-Kanäle mit über 100.000 Abonnenten. Etwa 1.500 Kanäle hatten fast eine Million Abonnenten.[5] Anfang 2019 existierten 44.000 YouTube-Kanäle mit mindestens 250.000 Abonnenten.[6]

Produktion

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Meist spezialisieren sich YouTuber auf ein bestimmtes Genre von YouTube-Videos. Die bekanntesten Genres sind Erklärvideos, Vlogs, Tutorials, Nachrichten, Pranks oder Let’s Plays. Die Videos werden nach der Erstellung meist in der Nachbearbeitung geschnitten, damit sie nicht zu lang sind und spannend bleiben. Vor allem bei YouTubern mit einer hohen Reichweite wird diese Tätigkeit häufig durch einen Cutter ausgeführt.[7][8][9] Die Videos der meisten YouTuber weisen inhaltlich und von der Bearbeitung her nicht die Qualität eines professionell produzieren Filmes auf, da der Fokus meist eher auf den Unterhaltungswert als auf die technische Qualität gelegt wird.

Um höhere Reichweiten zu generieren oder um Cross-Promotion zu betreiben, gehen YouTuber auch Kooperationen mit anderen YouTubern ein.[10]

Finanzierungsmodelle

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Die meisten YouTuber produzieren Videos als Hobby. YouTube ermöglicht es den Produzenten jedoch, durch Werbung vor, während oder nach ihren Videos Geld zu verdienen. Weitere mögliche Finanzierungsformen sind Produktplatzierungen[11] und der Verkauf von Merchandise-Artikeln.[12] Somit ist es einem kleinen Teil der in diesem Bereich Tätigen möglich, komplett selbstständig ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Da die betreffenden YouTuber dadurch von YouTube abhängig sind, wirft unter anderem die IG Metall dem Unternehmen vor, durch dieses Konzept Scheinselbstständigkeit zu unterstützen beziehungsweise zu betreiben.[13][14]

Jürgen Wursthorn von der Bundesagentur für Arbeit bezeichnete YouTube als ein zukunftsträchtiges Berufsfeld.[15] Laut der Zeitschrift Forbes hatte Felix Kjellberg 2014 zwölf Millionen Dollar durch YouTube verdient.[16]

Andere Medien

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Mittlerweile nutzen viele große YouTuber auch andere Plattformen wie Instagram, Twitter oder Twitch. Auch Auftritte im Fernsehen und die Teilnahme an Talkshows oder in Unterhaltungssendungen häufen sich.[17][18] Dadurch sind viele im engeren Sinne keine eigentlichen YouTuber mehr, da sie plattformübergreifend agieren.

Im Mai 2019 veröffentlichte zum Beispiel der YouTuber Rezo ein knapp 55-minütiges Video mit dem Titel Die Zerstörung der CDU. Dieses Video wurde bisher etwa 20 Millionen Mal aufgerufen (Stand Februar 2023) und wurde in verschiedenen Medien inklusive der Tagesschau sowie unter Politikern diskutiert.[19] Damit handelt es sich um eines der bekanntesten YouTube-Videos in Deutschland.

Die Kritik an vielen YouTubern bezieht sich auf den großen Einfluss, den diese in vielen Fällen auf ihre Zuschauer haben. Häufig wird vor allem darauf aufmerksam gemacht, dass die Webvideoproduzenten ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht werden und demnach die Gefahr besteht, dass Jugendliche ihr Verhalten nachahmen.[20][21]

Häufig wird bezahlte Werbung für Produkte in YouTube-Videos nicht oder nicht ausreichend gekennzeichnet, was zu Forderungen nach mehr Transparenz, aber auch schon zu mehreren Klagen geführt hat.[12][22]

Da YouTube die Funktion bietet, dass Kommentare zu den Videos erst nach einer Überprüfung durch den Kanalinhaber veröffentlicht werden, passiert es immer wieder, dass Wörter, die als kritisch gegenüber den YouTubern angesehen werden, gefiltert werden.[23]

Siehe auch

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Einzelnachweise

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  1. Official Blog. In: googleblog.com. Abgerufen am 14. April 2020.
  2. YouTube turns pro. In: newyorker.com. Abgerufen am 14. April 2020.
  3. Brauche ich ein YouTube Netzwerk? In: Tubesights. 14. September 2017, abgerufen am 20. April 2020 (deutsch).
  4. Deutsche YouTube Netzwerke im Überblick. In: gugelproductions. 8. Januar 2013, abgerufen am 20. April 2020 (deutsch).
  5. Why are YouTube stars so popular? Abgerufen am 14. April 2020.
  6. 10 facts about Americans and YouTube. In: pewresearch.org. Abgerufen am 14. April 2020.
  7. Youtuber werden | Tätigkeiten, Spezialisierungen und Gehalt. Abgerufen am 16. April 2020.
  8. Berufswunsch YouTuber – Der Alltag eines YouTubers. Abgerufen am 16. April 2020.
  9. YouTube-Star Freshtorge spricht im Interview über seinen Alltag. Abgerufen am 16. April 2020.
  10. Zusammenarbeit mit YouTubern. Abgerufen am 20. April 2020 (deutsch).
  11. Deine ersten Kooperationen mit Marken. Abgerufen am 20. April 2020.
  12. a b Frank Feil: Von Beruf YouTuber: Wie funktioniert das? In: techtag. 7. Juni 2016, abgerufen am 20. April 2020 (deutsch).
  13. Caspar von Au: IG Metall erklärt Youtube den Kampf. Abgerufen am 22. April 2020.
  14. Nathanael Häfner: FairTube: Wie YouTuber um ihre Zukunft kämpfen. In: Der Spiegel. 21. September 2019, abgerufen am 22. April 2020.
  15. Süddeutsche Zeitung: Youtuber als Beruf: Hallo, ihr Lieben. Abgerufen am 20. April 2020.
  16. Forbes names PewDiePie as highest-earning YouTuber with annual income reaching $12m. In: independent.co.uk. Abgerufen am 14. April 2020.
  17. Diskussion über Artikel 13 | Maybrit Illner vom 28. März 2019 | ZDF. In: youtube.com. Abgerufen am 14. April 2020.
  18. Schaffen diese Zwillinge mehr Würfe als Roman & Heiko Lochmann? | Klein gegen Groß. In: youtube.com. Abgerufen am 14. April 2020.
  19. Millionenfach geklicktes Video: Politiker reagieren auf „CDU-Zerstörung“. Abgerufen am 20. April 2020.
  20. Studie: Youtube-Influencer haben „zweifelhafte Vorbildfunktion“. Abgerufen am 20. April 2020.
  21. Yannik Schmidt und Bela Alexander Ahrens, Klasse 8b, Helene Lange Gymnasium: So viel Einfluss haben YouTube-Stars auf unser Leben. 6. Dezember 2016, abgerufen am 20. April 2020 (deutsch).
  22. Niko Härting, Berlin: Kammergericht zieht Grenze: Meinungsfreiheit auch für Influencer. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 20. April 2020]).
  23. Sebastian Meineck: Diese Wörter zensieren YouTuber in ihren Kommentarspalten. In: Vice. 17. Februar 2020, abgerufen am 20. April 2020.
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