Zell im Odenwald

Stadtteil von Bad König im Odenwaldkreis

Zell im Odenwald ist, neben der Kernstadt, mit rund 1100 Einwohnern der größte Stadtteil von Bad König im südhessischen Odenwaldkreis. Der Ort liegt im Mümlingtal an der Bundesstraße 45 zwischen Michelstadt und Bad König.

Zell im Odenwald
Koordinaten: 49° 43′ N, 9° 0′ OKoordinaten: 49° 43′ 15″ N, 8° 59′ 33″ O
Höhe: 183 m ü. NHN
Fläche: 6,53 km²[1]
Einwohner: 1123 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 172 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. August 1972
Postleitzahl: 64732
Vorwahl: 06063
Blick auf Bad König – Zell im Mümlingtal
Das stattliche Gasthaus Zur Krone in der Königer Straße
Der Dorfbach in Zell
Der Zeller Bahnhof auf der Odenwaldbahn
Bahnübergang der Straße An der Alten Schule über die Odenwaldbahn am Bahnhof Bad König-Zell, Blickrichtung Weiten-Gesäß

Geschichte

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Ortsgeschichte

Die älteste erhaltene Erwähnung von Zell als Cella stammt von 1095 und findet sich im Lorscher Codex.[2] Der Ort gehörte bis 1806 zur Herrschaft Breuberg, obwohl er etwas abseits von deren Kerngebiet lag. Dies erklärt sich möglicherweise aus einer langjährigen Verpfändung eines Eppsteiner Anteils an die Schenken von Erbach. Im Jahre 1564 kam es zum erbachischem Amt Michelstadt.[3]

Mit der Mediatisierung 1806 wurde die Grafschaft Erbach Teil des Großherzogtums Hessen. Ab 1822 gehörte Zell zum Landratsbezirk Erbach, ab 1852 zum Kreis Erbach (ab 1939: „Landkreis Erbach“), der – mit leichten Grenzberichtigungen – seit 1972 Odenwaldkreis heißt. Nach Auflösung des Amtes Erbach 1822 nahm die erstinstanzliche Rechtsprechung für Zell das Landgericht Michelstadt wahr, ab 1879 das Amtsgericht Michelstadt.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Am 1. August 1972 wurde die Gemeinde Zell im Zuge der Gebietsreform in Hessen in die Gemeinde (ab dem 10. Oktober 1980 Stadt) Bad König eingegliedert.[4][5] Wie für jeden Stadtteil wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher eingerichtet.

Das Gasthaus Zur Krone in der Königer Straße steht unter Denkmalschutz, ebenso wie die Papierfabrik Maul (heute: Jakob Maul GmbH), die auf eine im frühen 18. Jahrhundert von den Erbacher Grafen gegründete Papiermühle zurückgeht, und die ehemalige Bannmühle.[6]

Wirtschaft

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Der größte Arbeitgeber in Zell ist die Jakob Maul GmbH. Auch das Möbelhaus Kempf gehört zu den größeren Arbeitgebern in Zell.

Zell ist durch seinen Haltepunkt „Bad König-Zell“ an den Regionalverkehr angebunden. Hier halten Bombardier Itinos von Vias auf der Odenwaldbahn, auf der man bis nach Darmstadt sowie bis ins Neckartal fahren kann. In Darmstadt besteht außerdem günstiger Anschluss nach Frankfurt am Main sowie in das restliche Rhein-Main-Gebiet.

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Commons: Zell im Odenwald – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b Zell. In: Kurstadt Bad König. Abgerufen am 10. Juli 2024.
  2. Karl Josef Minst [Übers.]: Lorscher Codex (Band 1), Urkunde 141, 27. Oktober 1095 – Reg. 3628. In: Heidelberger historische Bestände – digital. Universitätsbibliothek Heidelberg, S. 195, abgerufen am 11. Juni 2018.
  3. Elisabeth Kleberger: Territorialgeschichte des hinteren Odenwalds (Grafschaft Erbach, Herrschaft Breuberg, Herrschaft Fränkisch-Crumbach). Selbstverlag der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt 1958 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 19), S. 156.
  4. Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Erbach (GVBl. II 330–16) vom 11. Juli 1972. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Gesetz- und Verordnungsblatt für das Land Hessen. 1972 Nr. 17, S. 224, § 2 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 1,2 MB]).
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 359 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF]).
  6. Landesamt für Denkmalpflege Hessen (Hrsg.): Königer Straße 1: Gasthaus 'Zur Krone' In: DenkXweb, Online-Ausgabe von Kulturdenkmäler in Hessen
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