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Artikel „Buchner, Johann Andreas“ von Ludwig Andreas Buchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 3 (1876), S. 487–488, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Buchner,_Johann_Andreas&oldid=- (Version vom 25. Dezember 2024, 07:47 Uhr UTC)
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Buchner: Johann Andreas B., einer der hervorragendsten Lehrer der Pharmacie, geb. zu München am 6. April 1783, † ebendaselbst am 5. Juni 1852. Auf dem Gymnasium und Lyceum seiner Vaterstadt tüchtig vorgebildet, führte ihn seine große Vorliebe für die Naturwissenschaften der Pharmacie zu, nach deren Erlernung in einer Apotheke er sich im Jahre 1805 nach Erfurt wandte, um sich in dem damals florirenden pharmaceutischen Institut Trommsdorff’s und an der zu jener Zeit noch bestehenden Akademie, wo er sich 1807 den philosophischen Doctorgrad erwarb, weiter auszubilden. Nach München zurückgekehrt, erhielt er 1809 die Stelle eines Oberapothekers bei der damals gegründeten Centralstiftungs-Apotheke für die Spitäler Münchens. Er wurde 1817 Assessor beim königlichen Medicinal-Comité und 1818 Adjunct bei der königlich bairischen Akademie der Wissenschaften, welche ihn 1827 zum außerordentlichen und 1844 zum ordentlichen Mitgliede erwählte. 1818 wurde er zum außerordentlichen Professor der Pharmacie, Arzneiformellehre und Toxikologie an der Universität in Landshut ernannt, wo er in den ersten Jahren neben seinem Lehramte das Studium der Medicin eifrig betrieb. Die medicinische Facultät der damals gegründeten Universität Bonn proclamirte ihn bei ihrer ersten Doctor-Promotion zum Doctor der Medicin und Pharmacie. 1822 wurde er zum ordentlichen Professor der Pharmacie bei der medicinischen Facultät der Landshuter Universität befördert, was ihn bewog, einen damals an ihn ergangenen Ruf an die Universität in Freiburg auszuschlagen. Mit der Verlegung der Universität von Landshut nach München im Herbste 1826 kam B. wieder in seine Vaterstadt, wo er bis zu seinem Tode rastlos für das Lehramt und für die Wissenschaft wirkte. Buchner’s „Repertorium für die Pharmacie“ (Nürnb. [488] 1815–51), welches 110 Bände umfaßt, war seiner Zeit die verbreitetste pharmaceutische Zeitschrift in Deutschland. Darin sind die meisten seiner zahlreichen chemischen und pharmaceutischen Arbeiten enthalten, wovon die Entdeckungen des Salicins (krystallisirbaren Bitterstoffes der Weidenrinde) und des Berberins in der Wurzelrinde von Berberis vulgaris hervorzuheben sind. Buchner’s Schriften haben viel zur festeren wissenschaftlichen Begründung der Pharmacie beigetragen. Es seien davon erwähnt: „Erster Entwurf eines Systemes der chemischen Wissenschaft und Kunst“. 1815; „Würdigung der Pharmacie in staatswissenschaftlicher Beziehung“, 1818; „Ueber die Trennung der Pharmacie von der Heilkunst“, 1819; namentlich aber der aus mehreren Bänden bestehende „Vollständige Inbegriff der Pharmacie“, 1821–36, wovon B. selbst sechs Bände verfaßt hat, während er die dazu gehörenden naturhistorischen Theile von anderen Gelehrten bearbeiten ließ. Leider konnte dieses mit allgemeinem Beifall aufgenommene Werk, wovon die meisten Bände in mehreren Auflagen herausgekommen sind, nicht vollendet werden. Auch an der letzten Bearbeitung der Pharmakopöe für das Königreich Baiern hat B. thätigen Antheil genommen.

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