Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Fléchier“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 6 (1887), Seite 349
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Fléchier. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 6, Seite 349. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Fl%C3%A9chier (Version vom 12.04.2024)

[349] Fléchier (spr. -schjeh), Esprit, namhafter franz. Kanzelredner u. Schriftsteller, geb. 10. Juni 1632 zu Pernes in der Grafschaft Venaissin, gehörte eine Zeitlang dem Jesuitenorden an, war dann Lehrer der Rhetorik in Narbonne, ging 1659 nach Paris, wo er bald als Kanzelredner großen Ruf erlangte und mit den Schöngeistern des Hôtel de Rambouillet viel verkehrte. Seine Leichenreden, insbesondere die auf Turenne, sind Meisterwerke der höhern Beredsamkeit. Zugleich mit Racine 1673 in die Akademie aufgenommen, ward er durch Ludwig XIV. 1685 Bischof von Lavaux, 1687 von Nîmes, wo er die Akademie gründete. Er starb 16. Febr. 1710 in Montpellier. Von seinen Werken sind neben den oft aufgelegten „Oraisons funèbres“ (Par. 1681, zuletzt 1878) zu erwähnen: „Histoire de Théodose le Grand“ (Par. 1679; neue Ausg., Tours 1881); „Histoire du cardinal[WS 1] Ximenes“ (Par. 1693, 2 Bde.; deutsch von Fritz, Würzb. 1828) und die „Panégyriques des saints“ (Par. 1690, 3 Bde.). Seine Dichtungen in französischer und lateinischer Sprache sind in den „Œuvres posthumes“ (Par. 1712) abgedruckt. Seine „Œuvres complètes“ erschienen zu Nîmes 1782 in 10 Bänden (neue Ausg. von Migne, das. 1856, 2 Bde.). Vgl. Delacroix, Histoire de F. (Par. 1865); Fabre, La jeunesse de F. (das. 1882, 2 Bde.); Derselbe, F. orateur (das. 1885).

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: ardinal
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