Topographia Alsatiae: Liechtenau

Topographia Germaniae
Liechtenau (heute: Lichtenau)
<<<Vorheriger
Leberau
Nächster>>>
Liechtenberg
aus: Matthäus Merian (Herausgeber und Illustrator) und Martin Zeiller (Textautor):
Merian, Frankfurt am Main 1643/44, S. 31.
[[| in Wikisource]]
Lichtenau (Baden) in der Wikipedia
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du unter Hilfe
Link zur Indexseite


[31]
Liechtenau /

Stättlein / und Schloß / seyn Gräfflich-Hanau-Liechtenbergisch / aber auff Germanier Boden / und drey Meilen von Straßburg / gelegen. Es ligt das Kloster Schwartzach nicht weit davon: Wie auch Drusenheim / am Rhein / so der alten Concordia seyn solle / darbey Anno 1630. diß- und jenseit deß Rheins / starcke Schantzen / zwischen Hagenau und Liechtenau / seyn erbauet / aber hernach Anno 1632 im Januario wieder geschleifft / und dann Anno 1636. als der Käyserische General Leutenampt Graff Gallas da sein Läger hatte / auffs neu repariert, Anno 1637. von den Frantzosen / folgends wieder von den Käyserischen / und also immer Abwechselungsweise / auch besagtes Liechtenau selbsten / occupiert; sonderlich aber dieses Städtlein Liechtenau Anno 1632. den 10. Aprilis / von den Käyserischen eingenommen / geplündert / und verbrandt worden. Relationes. Darzu man das Theatrum Europaeum thun kan. Nachgehends / und im Jahr 1644. ward das Schloß allhie / durch die Frantzosen / in ihrem Zug von Freyburg / auff Philipsburg / eingenommen / aber Anno 45. durch die Chur-Bäyerischen mit List wieder erobert. Wird hernach vielleicht wieder Frantzösisch worden seyn / weilen Anno 1647. die alte Weymarischen / so sich vom General Touraine nicht haben commandiren lassen wollen / diesen Orth / wie man geschrieben / außgeplündert haben sollen.

Wimphelingus sagt / daß der 66. Bischoff zu Straßburg / Conradus III. von Liechtenberg / das Schloß Crax / mit dem Städtlein Semersheim vewüstet; und das Städtlein Liechtenau / von quadersteinen erbauet habe. Und was das Kloster Schwartzach anbelangt / so schreibet Er / daß es vorhin Aronlfes-Aug geheissen; seye Benedictiner Ordens / und von Rüttharden / Graffen von Zäringen (theils sagen Elsaß /) ümbs Jahr Christi 749. gestifftet worden. Anno 845. habe man es an einen andern Ort / über Rhein / versetzt / dieweil der Graff Ruthelim / und die benachbarte Bauren / es verbrandt hätten. Under dem 62. Bischoff zu Straßburg / Bertoldo, sey solches Kloster abermals verbrandt / und hernach wieder an einem andern / und jetzigem Ort erbauet worden.


  NODES