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Arbeitsseite v. Martina Antolic

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(Tutor: Arno)    (Teilnehmerbereich)            Arbeitsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten) Kulturauftrag und Kulturvermittlung des Heimatwerks in Kärnten

 
Kärntner Frauentracht

Für die Vermittlung und Bewahrung der Kultur einer bestimmten Region oder Gesellschaft sehen viele die Tracht als unabdingbar. In Kärnten ist sich dessen besonders das Kärntner Heimatwerk bewusst, welches Tracht als Kunsthandwerk [1] betrachtet und es sich zur Aufgabe macht, diese kulturell prägende Besonderheit von Generation zu Generationen weiter zu überliefern. Traditionelle Kärntner Trachten werden im modernen Sinn, entsprechend den seit Jahrzehnten festgelegten Kriterien erweitert, um sich auch weiterhin bei der jungen Generation an großer Beliebtheit zu erfreuen.

Tracht in Kärnten

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Die Kärntner Tracht ist ein vielfältiger Teil der Kärntner Kultur und kann als eine historisch entwickelte Gemeinschaftskleidung betrachtet werden. Während Leinen, Loden und Leder früher als Material für die Arbeitskleidung dienten, wurden Seide, Brokat, Samt und Wollstoffe für festliche Anlässe verwendet [2]. Ältere Ausführungen der Kärntner Tracht sind gekennzeichnet durch lange oder kurze, äußerst faltige Röcke der Frauen. Charakteristisch waren blaue Leinen- und schwarze Seidenschürzen, sowie geblumte, gestreifte oder karierte Leibkittel.

Schlichte Arbeitsdirndl, die um das 17. Jahrhundert entstanden, finden sich noch heutzutage in den „Sommerdirndln“ aus den unterschiedlichen Kärntner Tälern. Die festlichere Tracht für beide Geschlechter stammt zum Großteil aus der Biedermeierzeit von 1815 bis 1848.

Um die Jahrhundertwende gab es in Kärnten ein großes Trachtensterben, dessen Auslöser die Mode der urbanen Bevölkerung war. In Folge des 1870/80 beginnenden Eisenbahnbaues und der einhergehenden „Sommerfrische“, verdrängte die Modekleidung die ursprünglich keltisch geprägte provinzielle Trachtenkleidung. Nur Trachten, die an das Brauchtum gebunden wurden auch in der dunkelsten Zeit der Trachtengeschichte Kärntens getragen. So zum Beispiel die Rosentaler Festtracht im Bezug auf das Hochzeitsbrauchtum, die Lesachtaler Tracht zum Besuch der Kirche oder die Untergailtaler Untergailtaler Tracht, die bis heute an den Brauch des Kufenstechens gebunden ist.

Im Laufe der Zeit haben die Menschen, das Land und die Zeit die Kärntner Tracht geprägt und erweitert, woraufhin sie zu dem wurde, was sie heute ist.

Bedeutung und Identifikation durch Tracht

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In Kärnten sehen viele Menschen das Tragen mancher Arten von Tracht nicht nur als Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kultur, sondern auch als Zustimmung zu einer bestimmten politischen Ideologie. Zugehörige der Minderheit der Kärntner Slowenen, die im Südosten Kärntens lebt, tragen in der Öffentlichkeit wohl eher keinen Kärntner Anzug oder kein Dirndl, da dies sehr mit der ÖVP oder der FPÖ und mit dem Stolz „ein Kärntner/ eine Kärntnerin“ zu sein bzw. mit dem ehemaligen Landeshauptmann Kärntens Jörg Haider, assoziiert wird.

Traditionelle Kärntner Tracht

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Zur traditionellen beziehungsweise originalen Kärntner Tracht gehören laut dem Heimatwerk die Drauhofener Tracht, die St. Mareiner Tracht und die Saualm Tracht.

Drauhofener Tracht

Die Drauhofener Tracht ist eine Schnürtracht, bei der der Rock und das Oberteil aus demselben Wollstoff sind. Die Schürze und Borte [3] sind dagegen kontrastfarbig auszusuchen. Der Rückenabschnitt besteht aus einer V-Form mit drei 15mm breiten Samtbändern. Ebenso hat der Latz eine V-Form und ist mit einer Borte eingefasst. Darunter ist ein Samtband verarbeitet und eine Goldborte blitzt nur leicht heraus. Eine gestickte Ähre in Gold, links und rechts, ist ein besonderes Detail dieser Tracht. Der Latz verweist symbolisch auf die Landwirtschaft und drückt die Verbundenheit zu Grund und Boden aus. Die seidene Schürze wird passend zum Stoff angeboten. Die Samt- und Schnürbänder sind immer in der gleichen Farbe. Die Puffarm-Bluse schließt mit dem Ende an den Ärmeln mit Spitze ab. Wie es bei Schnürtrachten üblich ist, hat die Bluse auch am Halsabschnitt einen Spitzenabschluss.

St. Mareiner Tracht

Die St. Mareiner Tracht gehört zu den schönsten Kärntner Trachten. Das Leibl mit dem typischen Lavanttaler Ausschnitt, bestehend aus Seide, ist an keine Farbe gebunden. Das 9mm breite Samtband am Ausschnitt, verbunden mit einem aufwendigen Goldstick, wertet die Tracht zusätzlich auf. Der Rückenteil ist zweigeteilt. Der Rock wird aus schwarzem Wollstoff gefertigt, wozu die Seidenschürze farblich dazu abgestimmt wird. Auch zu dieser Tracht wird eine ¾ lange Puffarm-Bluse oder eine Schiebearmbluse getragen.

Saualm Tracht

Grundlage für die Saualmtracht war die Lavanttaler und die Jauntaler Sonntagstracht. Der Leib ist aus gemusterter Seide angefertigt, die in allen Farben variieren kann. Spuren der typischen Lavanttaler Tracht erkennt man am flachen, herzförmigen der mit kleinen Plisseefalten und einem doppelten Samtband verziert ist. Ein feiner, gold-silberner Hexenstich [4] zwischen den Samtbändern steigert zusätzlich die Besonderheit dieser Tracht. Die Bluse ist eine gängige Puffarm- oder Schiebearmbluse mit einem Stick der farblich zum Leib dazu passt. Der Rock besteht aus schwarzem Wollsatin und die Seidenschürze wird ebenfalls auf die Farbe des Oberteils abgestimmt. Weiße Stutzen und schwarze Schnallenschuhe sollten, um ein insgesamt, rundes Bild zu ergeben, beim Tragen der Tracht nicht fehlen.

Zeitgenössische Kärntner Tracht

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Kärntner Anzug - siehe den Wikipedia-Eintrag zu Kärntner Anzug

Kärntner Dirndl

Ein allgemeingültiges Dirndl für das Bundesland Kärnten gibt es in Wahrheit ebenso wenig wie für die meisten anderen Bundesländer. Nur in Niederösterreich und Tirol gibt es neben den regionalen Trachten ein offizielles Bundesland-Dirndl. In Kärnten existiert jedoch ein Dirndl welches im ganzen Land getragen wird und fälschlicherweise alltagssprachlich oft als „Kärntner-Dirndl“ bezeichnet wird, das Resch-Dirndl. Es ist nach dem Bildhauer und Maler Leopold Resch benannt, der es zu Beginn des 20. Jahrhunderts entworfen hat. Er war einer der bedeutendsten Trachten- und Brauchtumsmaler Kärntens [5]. Als Vorlage für den Entwurf des Dirndls dienten Resch die Kanaltaler und die Gailtaler Tracht. Der Leib und Rock sind aus dunkelblauem Baumwollstoff mit kleinen, weißen Punkten gefertigt. Das Oberteil hat keine Rückenteilung, aber eine Paspelierung. Zum Dirndl wird eine weiße Schürze mit roten oder blauen Blumenkranken getragen. Zu festlichen Anlässen kann jedoch auch eine schwarze Seidenschürze dazu kombiniert werden

Längsee Tracht

Die Zusammenstellung der Farben ist bei dieser Tracht vorgegeben. Das Leibl besteht aus drei unterschiedlichen Stoffen: aus schwarzem Seidenstoff mit weißem Punkt, aus rotem Brokat als Formbesatz des Ausschnitts und unifarbenem Wollstoff für das Armloch und die Knopfleiste. Ein Goldstick ist beim Übergang zum roten Brokat eingearbeitet. Der Knopf ist aus Metall mit einem schwarzen Stein in der Mitte. Das besondere an der Puffarm-Bluse ist der eckige Ausschnitt, welcher charakteristisch für eine Seentracht ist. Die Schürze aus Seide wird in drei verschiedenen Stoffvarianten angeboten.

Villacher Sommerdirndl

Als Basis für dieses Dirndl diente die bereits bestehende Villacher Tracht und es ähnelt dem Resch-Dirndl. Die Entstehung dieses Dirndls resultierte aus der engen Zusammenarbeit mit Frau Edith Pohl, der Obfrau der Villacher Trachtengruppe der Kärntner Landsmannschaft und den Damen ihres Vorstandes. Es hat einen herzförmigen Drautaler Ausschnitt, der mit einer Blende aus dem jeweiligen Rockstoff und einer zarten Litze umrandet wird. Das Oberteil ist immer einfarbig in den Farben weinrot, grün, blau oder rot. Der Rock ist im traditonellen Punktmuster gehalten in der gleichen Farbe wie das Oberteil. Die Puffarm-Bluse beinhaltet einen Bündchen oder Gummizug.

Hemma Tracht

Diese Tracht ist der Heiligen Hemma gewidmet. Auf den Stoff aus Seide ist eine Abbildung des Siegels der Heiligen Hemma eigearbeitet, sowie auch die liegende Acht, die auf ein wundervolles Glasfenster des Gurker Doms verweist. Das Oberteil, bestehend aus Reinseidenjacquard, sieht terra-orange, rot-grüne, violette oder olivgrüne Farbstellungen vor. Der Rückenteil besteht aus einer vierfachen Paspelierung und der Halsausschnitt ist mit einer Samtblende in der Farbe des Oberteils oder in schwarz umrandet. Auf der Vorderseite läuft die Samtblende zu einem Spitz zusammen, was von einem parallel verlaufenden Samtband zusätzlich betont wird. Der Rock besteht aus schwarzem Wollsatin und die Reinseidenschürze passt jeweils zum Oberteil dazu. Die allgemeine Schiebearmbluse ist mit farbig gestickter Smokarbeit verziert. Ein wichtiges Detail der Hemma Tracht ist die Stickerei vorne am Oberteil, welche von der Trachtenträgerin frei wählbar ist. Als Vorlage dafür diente das Reliquiar der Heiligen Hemma in Gurk [6].

Kulturvermittlung durch Tracht

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Goldhauben Frauentrachtengruppe

Kärntner Heimatwerk

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Seit 1953 besteht das Kärntner Heimatwerk bereits und wurde damals als Dienststelle des Landes Kärnten gegründet. Das Engagement des Hofrats Dr. Franz Koschier führte zu besonderem Erfolg des Heimatwerks: in allen Kärntner Tälern entstanden die Trachtengruppen, die auch fast überall noch heute bestehen. Das Das Kärntner Heimatwerk trug dazu bei, indem es die Trachtengruppen mit wundervollen, originalen Trachten ausstattete. Auch das Trachtenarchiv vom Bundesland Kärnten befindet sich beim Kärntner Heimatwerk. Bis zum Jahr 2006 war das Kärntner Heimatwerk ein gemeinnütziger Verein unter der Leitung des Honorarkonsuls Wolfgang Lattacher.

Im August 2006 wurde der wirtschaftliche Teil des Heimatwerks in die Kärntner Heimatwerk GmbH ausgelagert, dessen Geschäftsführer seither Ewald Opetnik ist [7].

Das Kärntner Heimatwerk macht es sich zur Aufgabe, die originalen Kärntner Trachten und das Kärntner Kunsthandwerk zu pflegen, zu erhalten und schonend zu erneuern beziehungsweise auszuweiten. Außerdem kümmert es sich um die Ausstattung zahlreicher Chöre, Kapellen und Trachtengruppen, sowie auch von einzelnen Individuen. Diese Aufgabe teilt sich die Kärntner Heimatwerk GmbH mit dem gemeinnützigen Verein „Kärntner Heimatwerk – Traditionspflege“.

Die Gründung der ARGE Volkskultur im Jänner 2000 [8] förderte eine intensive Kooperation mit den Verbänden und den Vereinen bei der Durchsetzung der vielseitigen Aufgabenbereiche im Zusammenhang mit der Volkskultur. Dies resultierte zum Beispiel in Trachtenpräsentationen, Trachtennähkursen, Konzerten oder Vorspielstunden der Musikschulen, Lesungen und volkskulturellen Vorträgen wofür das Heimatwerk als Austragungsort diente. Derzeit gibt es zwei Filialen des Heimatwerks, in Klagenfurt, Wolfsberg und in Spittal an der Drau. Die Hamatwerk Trachtenhandel und Manufaktur GmbH in Villach ist ein kongenialer Partner des Kärntner Heimatwerks und orientiert sich zusätzlich zu den Grundsätzen der Erhaltung, Pflege und schonenden Erneuerung der originalen Tracht, auch an der Trachtenbekleidung für Jugendliche, was vor allem erschwinglichere Produkte enthält.

Neben der Tracht, hat das Kärntner Heimatwerk auch noch andere Produkte im Programm welche die Volkskultur vermitteln: Hinterglasbilder, Holzschnitzerei, edles Glas, Kerzen, Räucherwerk und Weihrauch, sowie ebenfalls wertvollen Trachtenschmuck.

Heute sichert das Trachtenarchiv des Kärntner Heimatwerks die Authentizität eines beachtlichen Trachtenbestands.

Kärntner Volkstanz- und Trachtenverband

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Der Kärntner Volkstanz- und Trachtenverband ist Vertreter aller Kärntner Volkstanz und Schuhplattlergruppen [9]. Der Landestrachtenverband Kärnten, der Bund der Heimat- und Trachtenvereine Kärnten und die Sektion Volkstanz der Kärntner Landsmannschaft sind in den Verband integriert. Die Arbeit der Jugendlichen in ganz Kärnten wird über die Kärntner Trachtenjugend organisiert, derer auch das Forum für Kindertanz angeschlossen ist. Den Kärntner Volkstanz- und Trachtenverband und die Kärntner Trachtenjugend vertreten österreichweit die Bundesgremien Bund der österreichischen Trachten und Heimatverbände sowie die Österreichische Trachtenjugend. Insgesamt gehören 43 Vereine zum Kärntner Volkstanz- und Trachtenverband, wovon mehr als die Hälfte der Mitglieder unter 30 Jahre alt ist. Die Verbandsarbeit fokussiert sich in erster Linie auf die Tanzleiterausbildung, Volkstanz- und Schuhplattlerseminare, die Trachtenbörse sowie den Kärntner Kathreintanz. Bei volkstümlichen Tanzvorführungen wird in Kärnten immer Tracht getragen. Somit kann auch der Kärntner Volkstanz- und Trachtenverband als zusätzlicher Vermittler der Trachtenkultur in Kärnten, nach dem Heimatwerk, angesehen werden.

Tracht als UNESCO-Kulturerbe

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Hat die Kärntner Tracht das Potential auf die Liste des UNESCO Kulturerbes aufgenommen zu werden? Der ÖVP-Kulturlandesrat von Kärnten Christian Benger sagte beim Bildungstag für Vereine am 21. Oktober 2017, es sei in seinem Interesse die Kärntner Trachten als UNESCO Weltkulturerbe zu nominieren. [10]. Als Grund warum, die Kärntner Tracht in die Liste der UNESCO-Kulturerbe aufgenommen werden sollte, nannte er unter anderem, dass durch die Tracht Heimatgefühl und Heimatverbundenheit ausgedrücktwerde ,Abgerufen am 8. Dezember 2017.[11] Das Kranzelreiten im Gurktal wurde 2016 von der UNESCO als immaterielles Kulturerbe anerkannt. Die Bleiberger Knappenkultur, die Ferlacher Büchsenmacher, die Heiligenbluter Sternsinger, die Lesachtaler Brotherstellung, die slowenischen Flur- und Hofnamen, das Wissen um die Flößerei auf der Oberen Drau und die Laßnitzer Volksschauspiele zählen bereits zur Liste des immateriellen Kulturerbes der UNESCO in Kärnten. Wer weiß, vielleicht wird auch die Kärntner Tracht als Kulturvermittler bald einen Platz auf der Liste einnehmen.

Literatur

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  • Matthias Josef Decrignis: Die Lavantthaler, erhältlich bei der Decrignis Brauchtumsgruppe, in der Kärntner Buchhandlung und im Kärntner Heimatwerk in Wolfsberg, 2015

Einzelnachweise

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  1. Kärntner Heimatwerk. Heimatwerk-Kärnten.com, Abgerufen am 8. Dezember 2017
  2. Trachten früher, Volkskultur-kaernten.at, Abgerufen am 8. Dezember 2017
  3. Definition Borte: Duden-Online, Abgerufen am 8. Dezember 2017
  4. Hexenstich, ,Abgerufen am 8. Dezember 2017
  5. Resch-Dirndl, Trachtenbibel.at. Abgerufen am ,Abgerufen am 8. Dezember 2017
  6. [1] Hemma-Festtracht. KleineZeitung, Abgerufen am 8. Dezember 2017
  7. Volkskultur Kärnten Abgerufen am 8. Dezember 2017
  8. Volkskultur Kärnten ,Abgerufen am 8. Dezember 2017
  9. Kärntner Volkstanz- und Trachtenverband, Abgerufen am 8. Dezember 2017
  10. Presseaussendung Kulturlandesrat Benger, Abgerufen am 8. Dezember 2017
  11. Zitat von Christian Benger zu Tracht, Abgerufen am 8. Dezember 2017
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Beginn der Dokumentation

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Arbeitsseite v. Iulia Alexandra Catrina

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Das kulturelle Erbe der Türkenbelagerungen in der heutigen Kulturvermittlung
 
Wien während der ersten Türkenbelagerung 1529

Neben der unmittelbaren Auswirkung der Türkenbelagerungen auf die betroffene Bevölkerung von Wien kam es im Zuge der Aufarbeitung der Ereignisse durch Gedenktafeln und Denkmälern auch zu einer Nachwirkung in die Architektur, Kunst und Esskultur.

Historischen Kontext

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Werdegang der Osmanen

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Ein Sturmangriff während der Türkenbelagerung

1299 gründete ein türkisches Stamm der Türkenvölker, deren ursprüngliche Heimat im Gebiet des Altai Gebirges, im Asien lag, ein kleiner Fürstentum der zum Osmanischen Reich geworden ist.[1] Das Osmanische Reich (osmanisch دولت علیه, İA Devlet-i ʿAlīye, „der erhabene Staat“ und ab 1876 amtlich دولت عثمانيه / Devlet-i ʿOs̲mānīye / ‚der osmanische Staat‘, türkisch: Osmanlı İmparatorluğu, entstand folgend aus einem von der zahlreichen Emiraten in Zentralasien und war das Reich der Dynastie der Osmanen von ca. 1299 bis 1922. Als Begründer des Osmanischen Reichs wird Osman I Gazi (osmanisch عثمان غازى Osman Gazi, İA ʿOsmân Ġâzî; * 1258 in Söğüt; † 1326 , nach anderen Angaben 1324[2] in Söğüt)[2] anerkannt, der das Reich nach sich benannt hat. 1326 wurde Bursa (Brussa) als Hauptstadt festgestellt. [3] Die frühen Osmanen verstanden sich als Realpolitiker. Mit ihren muslimischen und christlichen Nachbarn hatten sie ursprünglich gute Beziehungen. Mit dem Byzantinischen Reich, der später niedergeschlagen wurde, bestand ein enges vertragliches Geflecht, das teilweise mit Eheverbindungen geknüpft wurde. [4] Das Jahr 1354 markiert die Ankunft der Osmanen auf der Balkaninsel. Das Osmanische Reich war gierig sich auszudehnen und sah das christlich geprägte Europa als Ziel des Eroberungswunsch und entsprach einer sehr großer Bedrohung für das Abendland. Neben des Ausdehnungswunsch war Gläubigkeit eine wichtige Kampfursache. Die Osmanen, deren Glauben sich an das Islam richtete, kämpften gegen der christlichen Staaten Europas. Das erste wichtige Sieg des osmanischen Reichs war die Zerstörung des serbischen Reich am 15. Juni 1389 auf dem Amselfeld. Das osmanische Heer besiegte weitere christliche Staaten und folgend am 29. Mai 1453 belagerten sie Konstantinopel (das heutige Istanbul). Die Eroberung von Konstantinopel, der einen hohen symbolischen Wert im christlichen Selbstverständnis repräsentierte, brachte das Ende des Byzantinisches Reichs und gleichzeitig den Endgültigen Aufstieg des Osmanischen Reichs zu Großmacht.[5]

Die goldene Äpfel des Reiches

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Konstantinopel war einer der vier Städte, die für die Osmanen als bedeutende Machtzentren und primäre Ziele für die Expansion und Stärkung des Reichs. Der goldene Apfel (türkisch: KIzil Elmar) bezeichnete ein Begriff von hoher Bedeutung in der osmanischen Tradition, welche sowohl in Erzählungen des Altertums auch auch in der griechischen Mythologie vorkommt, indem er symbolisch als Spender der ewigen Jugend verstanden wird. Infolge nannten die Osmanen deren vier wichtigsten Zielstädte Konstantinopel, Rom, Buda und Wien "goldene Äpfel". Diese goldene Schätze sollten belagert und erobert werden. [6]

Die Wiener Türkenbelagerungen

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Die eindringende Armee der Osmanen, die sich durch die durchgeführten Schlachten als bedeutende Militärmacht etablierte, führte zu hohen Expansionsdrang. Die Nachricht der Belagerung Konstantinopels erschütterte Westeuropa, die mit Entsetzung und Grausamkeit vor dem osmanischen Reich reagierte.[7] Im Jahr 1520 begann die Führung von Sultan Süleyman I, auch "Der Prächtige" genannt, der sich zu Ungarn, als Ziel seiner Expasionspolitik, wandte. Die Möglichkeit sich erfolgreich in Richtung Ungarn das Reich zu expandieren, erschien dem Sultan machbar nach der Eroberung Belgrads 1521. Der König Ludwig der II wurde 1526 in der Schlacht bei Mohács besiegt und endgültig von der Osmanen beseitigt. Der Woiewod von Siebenbürgen, Johann Zápolya, wurde am 16. Oktober 1526 in Ungarn von Teil des ungarischen Adel auf dem Reichstag von Tokaj gewählt und durch starken Eindrang und Einfluss des Sultans schaffte Süleyman, König Johann im Buda auf dem Thron zu setzen. Dadurch wurde das Königreich Ungarn zu Vasallenstaat des osmanischen Reichs. Gleichzeitig lässt sich der Erzherzog Ferdinand von Österreich zum ungarischen König wählen, . Dem neu gestellten König Johann wurden Schutz des osmanischen Reichs, militärische Unterstützung gegen Rivalen und Oberhand in Thronstreit versprochen. Nach diesen Erfolg brachte 1529 der Sultan ein großes Heer nach Ungarn und eroberte große Teile des Landes. [8]

Einsetzung von König Johann öffnete den Weg nach Wien und ermöglichte der osmanischen Armee der weiteren Eindrang Richtung Nordwesten. Der Sultan Süleyman I. sah eine Gelegenheit, um einen Feldzug gegen die öster­rei­chi­schen Erblande der Habsburger zu starten, da auch die militärischen Kräfte des Habsburger Kaisers Karl V. zu dieser Zeit großteils in Italien zum Kämpfen eingesetzt waren. Die erste Wiener Türkenbelagerung galt als Höhepunkt der Türkenkriege. Die osmanischen Truppen, die 100.000 Mann umfasste erreichten Wien in September 1529, über Komron und Preußen. Wien wurde isoliert und belagert. Die zahlreichen Osmanen zerstörten die Wiener Mauer und es schien als sie an einen sichtbaren Vorteil in Kampf hatten. Das Wetter sollte den Anstoß für das Ende der Belagerung geben. Die erste Türkenbelagerung beendete sich unerfolgreich und umstritten. Die osmanische Truppen zogen sich am 15. Oktober zurück aber der Sultan sah die Geschehen nicht als Niederlage, obwohl es zu schweren Verluste führte. [9] Die erzeugte Angst und Terror zählten für den Sultan als eine klare Demonstration der Stärke, die er am meisten besträbt hat.

Die Osmanen kehrten zurück 1683 nach Wien und die Stadt zum zweiten mal zu zerstören und belagern. Dieses mal fand eine Wende im habsburgisch-osmanischen Kräfteverhältnis statt, da die Habsburgische Armee siegreich am Kahlenberg gekämpft hat und schaffte die Stadt von einer Katastrophe zu retten. Die Habsburger eroberten bis 1699 ganz Ungarischen Reich und dadurch wurde eine neue Belagerung Wiens von der Osmanen nicht mehr möglich. [10]

Erinnerung an die Türkenbelagerungen in Wien

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"Denkmale sind ein Werk von Menschenhand, errichtet zu dem bestimmten Zwecke, um einzelne menschliche Taten oder Geschicke im Bewusstsein der lebenden und noch lebenden Generationen stets gegenwärtig und lebendig zu erhalten." [11] Heutzutage werden die Belagerungen Wiens durch mehr als 200 Denkmäler, Straßennahmen und Gedenktafeln noch in Erinnerung behalten. Diese Erinnerung an die Befreiung Wiens von der osmanischen Truppen wird also in Form von Denkmalsetzungen geäußert, wobei auch Feierntage, Jahrestagen verbundenen Zeremonien dazu gehören als auch zahlreich Türkendenkmale zerstreut durch ganz Wien. Die zahlreichen Denkmäler, die zur kulturelle Erbe der Stadt Wien gehören, werden aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Manche ahnen, dass diese Denkmäler in Laufe der Zeit instrumentalisiert wurden und deren Einrichtung spezifische politische Funktionen eingeordnet sind. Das Ziel darin wäre die Stärkung eines Kollektivbewusstseins und die Schaffung einer Abgrenzung gegen einen Feind. Mit Hilfe der Denkmäler werden Bedrohungsszenarien konstruiert und medial vermittelt. [12] Der Sozialanthropologe Johann Heiss meinte dass die Türken als Bedrohung und Siegsszenarien in der Politik gut einsetzbar sind. [13]. Johann Heiss zasammen mit der historiker Johannes Feichtinger gründeten das Forschngsprojekt "Schifting memories" an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), um die Einrichtung der Denkmäler zu erforschen, die auch online auf der Internetseite namens: http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at zu finden ist. Wiener mit türkischen Hintergrund nehmen die Denkmäler unterschiedlich wahr. Für manche repräsentieren sie emotionale Umstände, Mitglied des Forschungsteams zu werden und ein Erinnerungszeichen dafür, wie mächtig das damalige Osmanische Reich war. Thema der Belagerungen Wiens muss sensibel behandelt werden und kann Konfliktpotenzial bergen. Schüler aus türkischen Familien in Wien konfrontieren sich oft mit negativen Zuschreibungen und fühlen sich schuldig wenn sie darüber in der Schule lernen. Als Folge dieser Geschehen überlegten sich österreichische Lehrer, wie das Thema behandelt werden soll ohne negative Reaktionen zu erzeugen. Weiterhin befürchten sich einige Winer, dass die eingerichtete Denkmäler eine historische Kontinuität und Verbindung der Osmanen mit der heutigen türkischen Wienbewohner herstellen. Das kann aktuelle Feindbilder bilden und unbewusst prägen.

Zentrale Türkendenkmale aus Wien

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Capistrankanzel Wien Stephansdom

In der Architektur des Stephandoms sind zahlreiche geschichtlichen Geschehen geschildert. Die Kapistrankanzel ist auf der Außenseite des Stephandoms zu finden stellt der Heerführer Giovanni da Capistrano im Siegespose, auf einem am Boden liegenden osmanischen Soldaten stehend.[14] Die Figur wird folgend beschriftet: "fulmen Turcarum" dass "Kriegsheld/ Blitz gegen die Türken" bedeutet. Ursprünglich befand sich die Kanzel am Stephansdomfriedhof. Sie wurde beim Leichengesprächen benutzt und wurde erst später auf der Nordmauer des Doms versetzt. Die Kanzel wird von einer Marmortafel begleitet, auf der eine lateinische Inschrift zu finden ist: [15] "Dem heiligen Johannes von Capistrano vom Orden der Minderbrüder, die des heiligen Franciscus Regel einhalten, dem wunderbaren Kirchenmann auf diesem steinernen Aufbau im Jahr 1451, dem Licht des rechten Glaubens, dem Rächer der Häretiker, der Türken Blitz kraft des allerheiligsten Namens Jesu, der österreichischen Franziskanerprovinz und ihrem Gründer hat der Konvent der Minderbrüder zum heiligen Hieronymus, unterstützt durch den Beistand der Wohltäter, mit Erlaubnis der Vorsteher von Kirche und Stadt wiederhergestellt, erneuert und ausgeschmückt durch Hinzufügung eines neuen Bildes des so bedeutenden Helden gegen die Osmanen" [16] Der Soldat, der sich unter Capistranos Füßen befindet ist ein Janitschar, Mitglied des osmanischen Eltgruppe der Armee und wird als niedergeschlagenen Barbar dargestellt. Bart und Figur wirken exotisch und seine Primitivität wird betont, indem auch seine Nackheit eine Rolle in der Darstellung spielt. Am 22. Oktober wird in Wien eine feierliche Weihe des Denkmals zum Capistros Todetag (im Jahr 1456) organisiert mit Ziel der Erinnerung an ihm als wesentlicher Kriegsheld im kampf gegen der Osmanen.

  • Am Hof, Türkenkugel
 
Die vergoldete osmanische Kugel -Das Haus zur goldenen Kugel am Hof 11

In der Innerstadt Wiens befindet sich ein Haus (Das Haus zur goldenen Kugel am Hof 11), die durch das Einschlagen einer türkischen Kugel für immer markiert und geprägt wurde. Der damalige Besitzer (Michael Motz- Rumormeister) vergoldnete die in der Hausmauer gebliebene Kugel, stammend aus der Zeit der zweiten Türkenbelagerung und positionierte sie strategisch auf der Hausfassade, wo sie klar zu sehen ist. [17]

  • Fleischmarkt, Türkenkugel

Auf der Griechengasse Nummer 9, Innenstadt sind weitere drei Türkenkugel zu finden. Die begleitende Inschrift erklärt am besten, wie die Kugeln am Eingang zum alten Fleischmarkt eigemauert geblieben sind. "Anno 1529 stand das Gasthaus zum gelben Adler das heutige "Griechenbeise" als Teil der Stadtmauer von Wien und bastion gegen die anstürmenden Türken im Kugelhagel der Geschütze. Bei Renovierungarbeiten wurden diese drei Kugeln im Gemäuer gefunden und zeugen einer großen Vergangenheit unseres Hauses." [18]

 
Marco d'Aviano Denkmal -Kapuzinerkirche

Das in der Kapuzinerkirche zu findende Denkmal, gewidmet des Mönchs Marco D'Aviano stellt ihm selbst versteinert dar. D'Aviano wird in Österreich als der Einiger der österreichischen Soldaten gesehen, da er sie mit der Kreuz in der Hand, voll Mut zum Kampf auf dem Kahlenberg schickte. Er wird als "Die Seele der Befreiung Wiens" betrachtet, wie man unter der Statue zu lesen kann. Seitlich von Denkmal befinden sich zwei Marmorreliefs. Das erste Marmorrelief illustriert das "befestigste Wien von 1683", zur zweiten Türkenbelagerung und das zweite den "Abstieg des Entsatzheeres vom Kahlenberg. Manche (Türken) finden das Denkmal sei übertrieben. Auf die Idee ein Denkmal zur Verehrung D'Aviano ist der Bundeskanzler Engelbert Dollfuß gekommen, Begründer des autoritären Ständestaates. Er äußert seinen Wunsch wie folgend: "Es ist mein Wunsch, dass Wien seinem Retter zur Zeit schwerster Not und Bedrängnis, Pater markus von Aviano, ein würdiges Denkmal errichte.". Er sammelte Spenden, überzeugte durch seine Meinung und schaffte es das Monument zu verwirklichen. [19]

MIt der Gelegenheit des 200-Jahren-Jubiläums der zweiten Türkenbelagerung wurde 1894 einen sogenannten Türkenbefreiungsdenkmal, im wiener Stephansdom des Publikums vorgestellt. Der österreichische Bildhauer Edmund von Hellmer hat sich dem Prokjekt gewidmet. Das Denkmal mit Statuen der Muttergottes, des Papstes und des Kaisers wurde im der Westseite des Stephansturmes von 1883 bis 1894 realisiert und im Jahre 1945 beim Brand des Stephansdoms durch das Herabstürzen der alten Pummerin (Schlacht um Wien) zerstört. Die Inschrift verfasst von Paula Preradović lautet: "Einst in der türkischen Not zu Hilfe kam rettend Maria. Stolze Gestalten in Stein zeugten vom Dank ihrer Stadt. Nun da der furchtbarste Krieg zerstörte den Dom und das Denkmal Jungfrau, Kaiser und Papst einzig verschonte der Brand. Innozenz sehet den Elften und Leopoldus den Ersten, knieend mahnen sie euch: lasset zu hoffen nicht ab! Nie wird in künftigem Sturm ihr betendes Wien sie verlassen. Österreichs Mutter, sie hilft, seid ihr nur stark und getreu.“ [20]

Wiener Kaffeehauskultur im Zusammenhang mit der Türkenbelagerungen

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Könnte die berühmte wienerischen Kaffehauskultur eigentlich einen türkischen Hintergrund haben? Kaffee ist sowohl für Österreicher als auch für Türken eine sehr wichtige Tradition. Eine in Wien wohlbekannten Legende besagt, dass der polnische Übersetzer Georg Franz Kolschitzky aufgrund seiner Dienste während der zweiten wiener Türkenbelagerung, das osmanische Kaffee als kaiserlichen Geschenk bekam und eröffnete zunächst das erste Kaffeehaus in Wien. Diese Geschichte wird als Legende bewiesen da der Armenier Johannes Theodat Monopol auf Kaffee zur Zeit besaß. Am 17. Januar 1685 bekam er diesen Privileg zum Dank für seine Kurierdienste. Zwanzig Jahre lang blieb er als als einziger Händler der Stadt der Kaffee als Getränk verkaufen dürfte. Er eröffnete in seinem Wohnhaus am Haarmarkt, heute Rotenturmstraße 14, das erste Wiener Kaffeehaus. [21]

Grünangergasse, Kipfel- oder Bäckerhaus

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Kipferl of Vienna

Das Kipferl ist heute in Österreich ein Klassiker unter den traditionellen Süßspeisen. Von der Erfindung gibt es die unterschiedlichsten Geschichtsversionen. Die Tatsache das Gebäckstück die Form eines Halbmondes besitzt, weckte Assoziationen mit dem türkischen Symbol und Gedanken, dass das österreichische Kipferl eigentlich türkische Herkunft hätte und in Wien durch die Belagerungen angekommen sei. Geschichtliche Quellen beweisen, dass das Kipferl schon in 12. Jahrhundert in einer Urkunde vorkam und ist in 17. Jahrhundert mit einer Bäckerei in Mödling verbunden. [22]

Literatur

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  • Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte, 4. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, S. 32.
  • Erich Meuthen: Der Fall von Konstantinopel und der lateinische Westen. In: Historische Zeitschrift. Band 237, Heft 3. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, 1983, ISSN 0018-2613, DNB 992146658, S. 1–35.
  • Riegl, Alois (1903). Der Moderne Denkmalkultus. Sein Wesen und seine Entstehung, Wien/Leipzig.
  • Karl Teply: Die Einführung des Kaffees in Wien. Band 6, Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 1980, S. 104; Anna Maria Seibel: Die Bedeutung der Griechen für das wirtschaftliche und kulturelle Leben in Wien. (othes.univie.ac.at PDF) S. 94; Kaffeehaus - Die Geschichte des Kaffeehauses und Kaffeespezialitaeten, wie sie in Wien serviert werden. (vienna.cc)

Einzelnachweise

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  1. https://www.orientdienst.de/muslime/minikurs/osmanisch/
  2. Josef Matuz: Das Osmanische Reich. Grundlinien seiner Geschichte, 4. Auflage, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2006, S. 32.
  3. http://geschichte-wissen.de/blog/das-osmanische-reich/.
  4. http://geschichte-wissen.de/blog/das-osmanische-reich/.
  5. http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.t/t941704.htm
  6. https://www.alaturka.info/de/geschichte/mittelalter/1038-der-goldene-apfel-wien
  7. Meuthen: Der Fall von Konstantinopel und der lateinische Westen, S.1
  8. https://www.alaturka.info/de/geschichte/mittelalter/1038-der-goldene-apfel-wien
  9. http://www.mein-oesterreich.info/geschichte/tuerken1.htm
  10. https://www.wien.gv.at/kultur/archiv/geschichte/ueberblick/festung.html Stadtgeschichte Wiens
  11. Riegl 1903,Freigang 2003 S.68
  12. https://webapp.uibk.ac.at/ojs/index.php/OEZP/article/viewFile/1290/985
  13. https://diepresse.com/home/panorama/integration/721161/Stadtbild_Denkmaeler-praegen-Bild-des-boesen-Tuerken
  14. Donin, Richard K. (1952): Der Wiener Stephansdom und seine Geschichte. Wien.
  15. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/ort/kapistrankanzel-an-der-ausenseite-des-stephansdoms/
  16. Herzog 1740: 194; Übersetzung Johann Heiss
  17. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/ort/am-hof-turkenkugel/
  18. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/ort/fleischmarkt-turkenkugeln/
  19. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/ort/marco-daviano-denkmal/
  20. http://wwwg.uni-klu.ac.at/kultdoku/kataloge/20/html/1808.htm
  21. Karl Teply: Die Einführung des Kaffees in Wien. Band 6, Verein für Geschichte der Stadt Wien, Wien 1980, S. 104; Anna Maria Seibel: Die Bedeutung der Griechen für das wirtschaftliche und kulturelle Leben in Wien. (othes.univie.ac.at PDF) S. 94; Kaffeehaus - Die Geschichte des Kaffeehauses und Kaffeespezialitaeten, wie sie in Wien serviert werden. (vienna.cc).
  22. https://www.haubis.com/at/blog/das-kipferl-und-seine-geschichte
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  1. https://www.welt.de/geschichte/article149093186/Als-die-Osmanen-zum-ersten-Mal-Wien-erobern-wollten.html
  2. http://www.mein-oesterreich.info/geschichte/tuerken1.htm
  3. http://www.klostergeschichten.at/tuerken1683.php -2
  4. http://www.doppeladler.com/da/kuk/1683-tuerken-vor-wien/
  5. https://homepage.univie.ac.at/peter.rauscher/erinnerung%20an%20den%20erbfeind.pdf - PD Dr. Peter Rauscher Institut für Geschichte

Universität Wien - Die Erinnerung an den Erbfeind. Die „Zweite Türkenbelagerung“ Wiens 1683 im öffentlichen Bewusstsein Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert∗ Dieser Artikel wird voraussichtlich 2009 in überarbeiteter Form in einem von Gabriele Haug-Moritz und Ludolf Pelizaeus herausgegebenen Sammelband gedruckt erscheinen. http://homepage.univie.ac.at/peter.rauscher/erinnerung an den erbfeind.pdf.

  1. http://derstandard.at/2000042930341/Tuerkenbelagerungen-Die-Faszination-fuer-den-Erbfeind?_slide=1
  2. http://www.wien-bilder.at/2015/10/relikte-der-tuerkenbelagerungen/ auf die Spuren der Turkenbelagerungen in Wien
  3. https://diepresse.com/home/panorama/integration/721161/Stadtbild_Denkmaeler-praegen-Bild-des-boesen-Tuerken

Stadtbild: Denkmäler prägen Bild des „bösen Türken“ von Milagros Martínez-Flener 03.01.2012 um 16:27

  1. http://www.wiener-kaffeehaus.at/geschichte.aspx - Zusammenhang mit der Türkenbelagerungen und Beitrag der Osmanen zu wiener Kaffeekultur
  2. https://www.youtube.com/watch?v=6Nrbqmifirg

Das Wiener Kaffeehaus und die Osmanen Deutsch Türkisches Journal DTJ-Online Published on Jun 13, 2016

  1. https://diepresse.com/home/panorama/integration/405668/Tuerkenbelagerungen-praegten-das-Bild-der-Tuerken

Türkenbelagerungen prägten das Bild der Türken DUYGU ÖZKAN 12.08.2008 um 18:08

  1. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/
  2. http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.t/t941704.htm
  3. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/feierlichkeit/osterreichischer-katholikentag-1983/
  4. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/ort/stephansdom-prinz-eugen-grabmal-prinz-eugen-kapelle/
  5. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/person/aviano-marco-d/
  6. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/person/capistrano-giovanni-da/
  7. http://www.oeaw.ac.at/isa/files/Presse/pa_1683_und_die_folgen.pdf

    → Dokumentation

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                (Tutor: Arno)    (Teilnehmerbereich)            Dokumentationsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten)


Einzelne durchgeführte Schritte zur Erstellung des Artikels:

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  • Teilnahme in Wien an der Fremdführung durchgeführt von Jale Akcil und Yusuf Sümbültepe
  • Fremdführer Herr Yusuf Sümbültepe kontaktiert für mehr Informationen
  • Internetrecherche

Onlinequellen:

  1. https://www.welt.de/geschichte/article149093186/Als-die-Osmanen-zum-ersten-Mal-Wien-erobern-wollten.html
  2. http://www.mein-oesterreich.info/geschichte/tuerken1.htm
  3. http://www.klostergeschichten.at/tuerken1683.php -2
  4. http://www.doppeladler.com/da/kuk/1683-tuerken-vor-wien/
  5. https://homepage.univie.ac.at/peter.rauscher/erinnerung%20an%20den%20erbfeind.pdf - PD Dr. Peter Rauscher Institut für Geschichte

Universität Wien - Die Erinnerung an den Erbfeind. Die „Zweite Türkenbelagerung“ Wiens 1683 im öffentlichen Bewusstsein Österreichs im 19. und 20. Jahrhundert∗ Dieser Artikel wird voraussichtlich 2009 in überarbeiteter Form in einem von Gabriele Haug-Moritz und Ludolf Pelizaeus herausgegebenen Sammelband gedruckt erscheinen. http://homepage.univie.ac.at/peter.rauscher/erinnerung an den erbfeind.pdf.

  1. http://derstandard.at/2000042930341/Tuerkenbelagerungen-Die-Faszination-fuer-den-Erbfeind?_slide=1
  2. http://www.wien-bilder.at/2015/10/relikte-der-tuerkenbelagerungen/ auf die Spuren der Turkenbelagerungen in Wien
  3. https://diepresse.com/home/panorama/integration/721161/Stadtbild_Denkmaeler-praegen-Bild-des-boesen-Tuerken

Stadtbild: Denkmäler prägen Bild des „bösen Türken“ von Milagros Martínez-Flener 03.01.2012 um 16:27

  1. http://www.wiener-kaffeehaus.at/geschichte.aspx - Zusammenhang mit der Türkenbelagerungen und Beitrag der Osmanen zu wiener Kaffeekultur
  2. https://www.youtube.com/watch?v=6Nrbqmifirg

Das Wiener Kaffeehaus und die Osmanen Deutsch Türkisches Journal DTJ-Online Published on Jun 13, 2016

  1. https://diepresse.com/home/panorama/integration/405668/Tuerkenbelagerungen-praegten-das-Bild-der-Tuerken

Türkenbelagerungen prägten das Bild der Türken DUYGU ÖZKAN 12.08.2008 um 18:08

  1. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/
  2. http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.t/t941704.htm
  3. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/feierlichkeit/osterreichischer-katholikentag-1983/
  4. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/ort/stephansdom-prinz-eugen-grabmal-prinz-eugen-kapelle/
  5. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/person/aviano-marco-d/
  6. http://www.tuerkengedaechtnis.oeaw.ac.at/person/capistrano-giovanni-da/
  7. http://www.oeaw.ac.at/isa/files/Presse/pa_1683_und_die_folgen.pdf


  • Erstellung einer Struktur

Historischen Kontext

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Das Osmanische Reich

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Ausgangspunkt: Kriege gegen christlichen Staaten Europas

Ziel: Erreichung und Eroberung des "goldenen Apfels" des Reiches - Wien

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Ursachen und Auseinandersetzung mit der Gründe der Osmanen Wien unbedingt zu erreichen und erobern. Hintergrundinformationen über Süleymans Ideologie und Strategien

Angriffe

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Die erste Türkenbelagerung Wiens 1529

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Die zweite Türkenbelagerung Wiens 1683

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Folgen der Türkenbelagerungen: Entstehung der türkischen Kulturerbe in Wien

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Heutige Erinnerung und Wahrnehmung

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Österreichische Wahrnehmung und Aufnahme der osmanischen Symbole

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Auf die Spuren der Türkenbelagerungen in Wien: Halbmond vs. Kipferl, Kriegstrophäen im Heeresgeschichtlichen Museum und im Stadtbild, Sagenschatz z.B.: Statuen auf Wienergebäuden, türkische Symbole und Kulturgüter- die goldene Kugel kritische Reaktionen: Beispiel: Stephansdom Türkenkopf und Spottinschrift "Schau, Mahumed, du Hund" 1683 Osmanen als Erbfeind gesehen

Türkische Perspektive und Reaktionen der türkischen Minderheit in Österreich

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Wie nehmen türkische Migranten bzw. Neubürger sowie türkische Touristen das Bewahren und Zelebrieren des Erbes der Türkenbelagerungen wahr?

"Die Geschichte wird immer wieder für eigene Interessen durchwühlt und wiedergegeben. Auch heute sprechen die nationalistisch geprägten Österreicherinnen und Österreicher, dass die Türken zwei mal versucht haben Wien zu übernehmen, jetzt versuchen sie noch ein mal und mit Erfolg und ein nationalistischer Türke oder Türkin sprechen davon, dass sie in der Geschichte zwei mal versucht haben Wien zu erobern aber jetzt werden wir tatsächlich schaffen. Geschweige von dem jetzigen politischen Ausgang.. " - Zitat Fremdführer Yusuf Sümbültepe.

Die wiener Kaffeehaus-Kultur und das Zusammenhang zu den Türkenbelagerungen.

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Café Landtmann: Türkisches Kulturerbe und Wiener Kaffeehauskultur

Türkengedächtnis - ein Projekt der österreichischer Akademie der Wissenschaften ÖAW

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Denkmäler

"Die Tatsache ist, dass die meisten Geschichtsschreibungen immer von der einen eigenen Nationalen bzw. nationalistischen Perspektive dargestellt werden und auch weiter so aufgeschrieben. Das trägt natürlich zu der schulischen, der familiären und zu der politischen Erziehung bei. So bleibt einen positive oder negative Vorurteilung im Kopf und das begleitet viele Menschen lebenslang. Wie wir Geschichte wahrnehmen, hat es auch mit unserer politischen Einstellung zu tun. Wir haben heutzutage die Möglichkeit, fast alles elektronisch abzurufen. Aber unseres Bildungsniveau und unsere politische Einstellung hindert uns daran, die richtigen Quellen zu erreichen, zu untersuchen bzw. neutral aufzunehmen. Was osmanische Geschichte in Wien betrifft, ist von beiden Seiten sehr stark beeinflusst.

Die Denkmäler oder Monumente, die uns an die Osmanen erinnern, sind einseitig darhetsellt und alles gegen den Osmanen gerichtet. Nun die Osmanen + Türken sind von vielen gleichgestellt. Sodass Jahrhunderte Vorurteile auch auf die jetzige Türkei (Türken) gilt. Diese Wahrnehmung haben auch die meisten Türken. Also sie sehen die Osmanen als Türken und umgekehrt. Viele Touristen fragen nach der Spur der Osmanen aber erwarten eher Monumente, welche von den Osmanen eingerichtet sind. Viele wissen nicht, dass die Osmanen in Wien und Umgebung nicht sesshaft geworden sind, sodass Bauten oder Monumente wie im Balkenländern vorhanden sind. Das ist mal die erste Enttäuschung für einen türkischen Touristen. Hier ist die Verallgemeinerung. Es gibt natürlich auch viele die Geschichtsbewusst sind und alles als Geschehen betrachten. Aber das ist leider nicht die Mehrheit. Auch die Osmanen haben ihre Heldentaten, Siege, Mythos und Märtyrer glorifiziert. Im Allgemeinen in der Weltgeschichte ist: Wenn man gewonnen hat, ist man Held-Heldenhaft und alles richtig gemacht... Wenn man verloren hat, spricht man von einer Intrige, Feindseligkeit, Spionage und überhaupt ist Jemand Schuld dran." - Zitat Fremdführer Yusuf Sümbültepe.

--Iulia Alexandra Catrina (Diskussion) 14:01, 30. Nov. 2017 (CET)






Arbeitsseite v. Alexander Danajlovski

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(Tutor: Arno)    (Teilnehmerbereich)            Arbeitsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten) Gruppenarbeit über Der mediale Diskurs zum Hochhausprojekt am Heumarkt siehe: Benutzer:Marlene_Stolz/Arbeitsseite

    → Dokumentation

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                (Tutor: Arno)    (Teilnehmerbereich)            Dokumentationsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten)


Beginn der Dokumentation

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Arbeitsseite v. Theresa Glinzerer

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(Tutor: Arno)    (Teilnehmerbereich)            Arbeitsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten)


Trachtenkultur und Kulturvermittlung in der Steiermark

Tracht spielt eine wichtige Rolle in der Bewahrung des kulturellen Erbes einer Gesellschaft. Die einzelnen Heimatwerke in Österreich sehen diese Kulturvermittlung als eine ihrer Hauptaufgaben. Das steirische Heimatwerk wurde am 7.7.1934 als Teil des steirischen Volkskundemuseum in Graz eröffnet und gilt als Vorreiter für die anderen Bundesländer. Neben dem Verkauf von bödenständigen Produkten war besonders die volksbildnerische Tätigkeit von großer Bedeutung und ist es heute noch. Dazu gehört auch die Pflege und Weiterentwicklung der traditionellen Tracht. [1]


Trachten in der Steiermark

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Geschichte der Tracht

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Die Tracht repräsentiert ein Stück Kulturgeschichte wie die Musik oder die Sprache und ist mit einer bestimmten Region eines Landes, bzw. einer Gemeinschaft verknüpft, denn mit der Trachtenbekleidung wird ein Gefühl der Verbundenheit geschaffen, welches auch für Außenstehende sichtbar wird. Mit der Tracht können Werte, die einer Gruppe von Menschen wichtig sind, dargestellt werden und die einzelne Person zeigt damit ihre Verbundenheit und die Zugehörigkeit zu der speziellen Gruppe. Dabei gibt es bestimmte Regeln nach denen sich die Tracht richtet, die jedoch nicht von einer einzelnen Person bestimmt werden, sondern von der Gemeinschaft. Wichtig ist dabei festzuhalten, dass die Tracht etwas sehr Beständiges ist und nicht aus einer Laune heraus geändert werden kann. Gerade durch diese Beständigkeit ist es überhaupt erst möglich, dass die Tracht Ausdruck einer Volksart sein kann. Genauso wenig wie sich die Eigenart eines Volkes von heute auf morgen wandelt, genauso gemächlich passt die Tracht sich ändernden Bedingungen an. So geht mit dieser Feststellung einher, dass die Tracht, oft an eine sehr kleine örtliche Zone gebunden, etwas Langlebiges ist. Aus diesem Grunde können den einzelnen Ländern in Österreich auch spezielle Trachten zugeordnet werden. Es lassen sich u.a. steirische, tirolerische, kärntnerische, oberösterreichische Trachten unterscheiden. Die Unterschiede der einzelnen Landestrachten sind für den Laien oft nur schwer erkennbar. [2]

Trachten in der heutigen Zeit

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Trachten im heutigen Verständnis sind 200 Jahre alt und setzten sich im 19. Jahrhundert im gesamten Alpenraum durch. Zu dieser Zeit wurde die Tracht zwar mit dem Heimatgefühl verknüpft, blieb aber unabhängig von politischen Bestrebungen. Im 19. Jahrhundert hat Erzherzog Johann, für den die Tracht seine innere Gesinnung bzgl. Einfachheit im Handeln und Reden widerspiegelte, diese in der Steiermark neu belebt. Das „Steirergewand“ wurde durch modische Einflüssen aus Wien ergänzt und wandelte sich mit einer langen Hose zum Steireranzug. In den einzelnen Regionen der Steiermark entwickelten sich Sonderformen der Tracht, die sowohl die Kittel, Mieder, aber auch Kopfbedeckungen betraf. [1]

Geschlechterspezifische Unterschiede bei der Tracht

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Frauentrachten in der Steiermark

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Die Weiterentwicklung der Trachten, bzw. deren Grundformen bewirkte eine Verbesserung der Tragbarkeit, wobei aber die Vielfältigkeit der Trachten der steirischen Regionen beibehalten wurde. [3] So gibt es in der Steiermark ca. 290 verschiedene Trachten für Frauen, Dirndl genannt, die in der Grundform und in den Varianten Alltagstracht, Sonntagstracht und Festtagstracht aus 3 Teilen bestehen: Leib, Kittel und Schürze. [4] Die Varianten der steirischen Frauentracht unterscheiden sich vor allem durch die Verwendung der Materialeien. Während die Alltagstracht vorwiegend aus Baumwolle und Leinen genäht wird, wenig Verzierungen den Leib schmücken und die Länge des Kittels meist nur bis zur Wade reicht, werden bei der Sonntagstracht der Leib und die Schürze meist in Seide und der Kittel in Wolle bzw. Brokat genäht und die Sonntagstracht wird köchel-, oder bodenlang getragen. Besonders aufwendig wird die Festtagstracht hergestellt. Hier kommt vorwiegend Seide als Material zum Einsatz und die Verzierungen am Leib sind besonders aufwendige Näharbeiten. Verschiedene Rüschenformen, Stickereien und Schnüre werden zur Ausschmückung verwendet und die Länge des Kittels ist knöchel- bis bodenlang. Diese Variante der Tracht wird häufig als Hochzeitsdirndl gearbeitet. Wobei bei diesen Dirndln dann helle Stoffe verarbeitet werden und die Schürze aus Mousseline oder Tüll gefertigt wird. Neben diesen genannten Varianten haben sich in der Steiermark auch Sonderformen des Dirndls entwickelt, die sogenannten Bürgerkleider, oder auch die Winterdirndl in der Obersteiermark. Diese Arten sind dadurch gekennzeichnet, dass der Leib mit langen Ärmeln im gleichen Stoff ausgestattet ist. [1]

Männertrachten in der Steiermark

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Bei den Männern gibt es nicht so viele Ausprägungen. Neben dem Steireranzug gibt es noch die Tracht, die aus Hemd, Lederhose und Rock besteht.[4] Die Männertracht wird aus Loden, Leinen, Kammgarn in den Farben grau, grün oder die Hose auch aus Leder in schwarzer Farbe gefertigt. Beim Rock gibt es einreihig und doppelreihige Modelle, sowie auch Joppen und Spenser, die etwas kürzer gehalten sind. Wesentlich ist, dass die lange Hose beim Steireranzug immer mit einem seitlichen Besatz in Grün ausgestattet sein muss. Die Kniebundhose wird vornehmlich aus Leder gefertigt und mit grünen Wollstrümpfen kombiniert getragen. Das steirische Trachtenhemd ist von schlichter Machart und wird ausschließlich aus einem weißen, blickdichten Stoff genäht. Ergänzt wir die steirische Männertracht durch einen Hut, der aber nur in einer Form überliefert ist. Nämlich als niedriger Ausseerhut, angefertigt aus schwarzen oder grünen Filz, mit einem grünen Band. [2] Das Tragen der Tracht spiegelt Tradition und Identität wider und kann Zeichen der Heimatverbundenheit sein. Gerade die Weiterentwicklungen der Tracht haben dazu geführt, dass der Stellenwert der Tracht in der Steiermark sehr hoch ist.[4] Aber nicht nur dort, denn als im 20. Jahrhundert die Begeisterung eine Tracht zu tragen am Lande abnahm, entdeckte die städtische Bevölkerung diese vermehrt für sich. Neben der modischen Bedeutung erfuhr die Tracht in Zeiten der Suche nach nationalen Identitäten auch durchaus eine Art politische Bedeutung im Sinne der Identität. So wurde der Steireranzug neben dem Salzburger Anzug nach dem 2. Weltkrieg zur österreichischen Kleidung erwählt. [1] Seit einigen Jahren steigt die Nachfrage nach traditionellen Trachten immer stärker und erfreut sich sowohl bei älteren Menschen, als auch der jungen Generation größerer Beliebtheit und wird bei diversen Veranstaltungen am Lande wie auch in der Stadt getragen. Diese Zunahme kann man nicht nur in Österreich feststellen, sondern dieser Anstieg des Interesses lässt sich in ganz Europa nachweisen. Dieses Phänomen wird von Experten damit begründet, dass gerade in der heutigen Zeit, in der durch die Globalisierung alles schneller wird, vermehrt nach der eigenen Identität und nach Halt auch durch die gelebte Kultur gesucht wird. [1] So spiegelt die steirische Tracht, die im Zuge der Weiterentwicklung der Schnitte und Materialien zur tragbaren Mode wurde, weiterhin auch die Tradition der Steiermark wider und liegt klar im Trend des neu erwachten Interesses an Authentizität.[5]

Tracht und Kulturvermittlung

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Steirisches Heimatwerk

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Das Steirische Heimatwerk kann als Kulturvermittlungsorganisation betrachtet werden und besteht seit 1934 und gilt als erstes Heimatwerk in Österreich. Es wurde als Teil des Volkskundemuseums gegründet, durch den bekannten Volkskundewissenschaftler Viktor von Geramb. Heute gehört das Steirische Heimatwerk als 100%ige Tochter der Volkskultur Steiermark GmbH und hat seinen Sitz in der Sporgasse 23 in Graz. Zum Heimatwerk gehören nicht nur Geschäftsräume, sondern auch eine eigene Schneiderei. Zum Sortiment gehören neben Dirndl, auch Accessoires und Produkte der steirischen Handwerkskunst.[1]

Das Ziel des Steirischen Heimatwerks war neben der Förderung von kleinen Gewerben immer auch die volksbildnerische Tätigkeit. Um dem Verlust von Trachtenkultur und dem Wissen darüber entgegenzuwirken, wurden schon seit der Gründung im Jahr 1934 Trachtenberatungen angeboten. In den Nachkriegsjahren kamen auch Nähkurse zum Angebot dazu, was schließlich zu der Eingliederung einer hauseigenen Schneiderei führte. Durch die Gründung des Heimatwerks kam es in der Gesellschaft zu einem Aufschwung der Trachtenpflege, besonders auch bei den jüngeren Generationen.[1]

Das Steirische Heimatwerk arbeitet eng mit Handwerksbetrieben aus der Umgebung zusammen und fördert die Wertschöpfung und das Bewusstsein für Trachten auch über die Grenzen Österreichs hinaus. Einen besonderen Stellenwert für das Heimatwerk hat die Förderung und Erhaltung der steirischen Handwerkskunst und der damit verbundene Qualitätsanspruch. Es soll in der Bevölkerung ein Bewusstsein für die Geschichte und die Kultur der Steiermark mit all ihren Elementen geschaffen und gefördert werden. Dabei geht es aber nicht um die reine Erhaltung, sondern auch um die Weiterentwicklung der Kultur. [6]

Landestrachtenverband Steiermark

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Der erste Trachtenverband in der Steiermark wurde im Jahr 1871 gegründet. Dieser entstand aus dem Bedürfnis einer Gemeinschaft die Erhaltung von Brauchtum, Tracht und Volkstanz und Musik zu sichern und zu fördern. Auch heute sind die Erhaltung und Pflege der traditionellen Bräuche und Trachten in der Steiermark immer noch die obersten Ziele des Verbandes und dessen Mitglieder. Insgesamt besteht der Landesverband aus 6 Verbänden und zählt heute über 14.000 Mitglieder. Zunächst entstanden nur regionale Verbände. Erst nach dem zweiten Weltkrieg kam es zur endgültigen Gründung eines Landesverbandes unter dem Namen Landesverband der Heimat- und Trachtenvereine nachdem Gespräche dazu zum Beginn des Krieges beendet wurden. Diesem Landesverband traten mit der Zeit immer mehr bereits bestehende Regionalverbände bei. Heute wird der Landesverband als Landestrachtenverband Steiermark bezeichnet.[7]

Literatur

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  • Karl Stöffelmayer:Steirische Trachten.Verlag des steirischen Volksbildungswerkes, Graz 1959.
  • Kometter, Evelyn und Renhart, Silvia: Froschgoscherl & Kittelblech - Die Arbeitsblätter der Frauentrachten im Steirischen Heimatwerk . Eigenverlag der Volkskultur Steiermark GmbH, Graz 2010, ISBN 978-3-200-02047-4.

Einzelnachweise

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  1. a b c d e f g Kometter, Evelyn und Renhart, Silvia: Froschgoscherl & Kittelblech - Die Arbeitsblätter der Frauentrachten im Steirischen Heimatwerk . Eigenverlag der Volkskultur Steiermark GmbH, Graz 2010, ISBN 978-3-200-02047-4, S. 10–17.
  2. a b Karl Stöffelmayer: Steirische Trachten. Verlag des steirischen Volksbildungswerkes, Graz 1959, S. 5–6.
  3. Leitfaden für die steirische Männertracht. Abgerufen am 8. November 2017.
  4. a b c Trachten in der Steiermark. Abgerufen am 8. November 2017.
  5. Traditionelle und moderne Tracht: Dirndl & Co. Abgerufen am 8. November 2017.
  6. Heimatwerk Wir über uns. Abgerufen am 10. Dezember 2017.
  7. Verband Kurzchronik des Landestrachtenverbandes Steiermark Abgerufen am 10. Dezember 2017.
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http://www.heimatwerk.steiermark.at

    → Dokumentation

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                (Tutor: Arno)    (Teilnehmerbereich)            Dokumentationsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten)


Beginn der Dokumentation

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Schon während den Einheiten unter dem Semester, hat sich für mich sehr schnell gezeigt, dass ich mir ein Thema für diesen Artikel suchen möchte, welches sich mit der Steiermark beschäftigt. Da meine ganze Familie in diesem wunderschönen Bundesland lebt, fühle ich mich in der Steiermark sehr wohl und auch mit ihr verbunden. Nach dem Besuch des Heimatwerks in Graz ist mir die Entscheidung mich für das Thema Tracht zu entscheiden auch nicht mehr schwer gefallen. Ich persönlich fand den Vortrag im Heimatwerk äußert interessant und spannend und man konnte die Begeisterung für Trachten, die dort gelebt wird richtig spüren. Noch im Heimatwerk habe ich mir das Buch "Froschgoscherl und Kittblech" gekauft. Damit hatte ich auch die Basisliteratur für meinen Artikel gefunden. In diesem Werk findet man nicht nur Abbildungen zu den einzelnen Dirndln der Regionen in der Steiermark sondern auch viele Informationen zur Geschichte von Trachten und zu den Aufgaben eines Heimatwerks. Meine zweite Literaturquelle wurde von meiner Familie auch im Heimatwerk gekauft, allerdings schon vor ca. 50 Jahren. Es war für mich persönlich sehr interessant auch eine ältere Quelle benutzen zu können. Weitere Quellen habe ich für meinen Artikel aus dem Internet.--Theresa Glinzerer (Diskussion) 20:37, 30. Nov. 2017 (CET)






Arbeitsseite v. Laura Estefania Lopez

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(Tutor: Arno)    (Teilnehmerbereich)            Arbeitsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten) Kulturvermittlung und Völkerverständigung am Beispiel baskische Kulturgüter: Guernica von Picasso

Das Kunstwerk Guernica ist neben"'Les Demoiselles d Avignon" eines der bekanntesten Werke von Pablo Picasso und wurde von ihm im Jahr 1937 geschaffen. Das Ölgemälde auf Leinwand weist mit 349 × 777 cm kolossale Dimensionen auf. Der Titel “Guernica” weist auf die Luftangriffe während des spanisches Bürgerkrieges in der baskischen Stadt Guernica im April des Jahres 1937 hin. Wegen eines Nationalfeiertags war die Zivilbevölkerung stark betroffen und es gab viele Tote.[1]

Das Gemälde hing in der Ausstellungshalle Spaniens während der internationalen Messe 1937 in Paris. Das Werk wurde Picasso als Auftrag gegeben, für seine Ausstellung im spanischen Pavillons während der internationalen Messe 1937 in Paris. Das Werk wurde auf Anfrage der Regierung der 2. Republik Spaniens gemacht. Das Ziel war, die internationale Aufmerksamkeit des spanischen Bürgerkriegs auf die Seite der Republikaner zu ziehen. Ab 1940 wurde die militärische Diktatur Francos eingeführt und Picasso beanspruchte für die Aufbewahrung seines Werkes im Ausland (zuerst im Museum of Modern Art in New York "MoMA". Der Maler äußerte aber dennoch sein Willen, das Werk in Spanien in der Zukunft zu haben, wenn die Demokratie zurück wäre. Das Bild wurde erst beim “Casón del Buen Retiro” 1981 ausgestellt. Das Casón del Buen Retiro ist ein Anbau des Museen Museo del Prado, eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt. Seit 1992 hängt das Bild im "Museum Reina Sofia de Madrid", in der Dauerausstellung.

Die Luftangriffe auf Guernica

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Bundesarchiv Bild 183-H25224, Guernica, Ruinen

Zwischen 1936 und 1939 brach in Spanien ein Bürgerkrieg zwischen der gewählten Regierung der Zweiten Spanischen Republik und die nationalen Putschisten, geleitet von General Francisco Franco. Ausländische Truppenverbände und Waffenlieferungen unterstützen beide Seiten: Die stalinistische Sowjetunion versorgte die Republikaner, und das nationalsozialistische Deutschland und Italien unterstützten die Nationalisten.[2]

Am 26. April 1937 wurde Guernica durch deutsche Kampfflugzeuge der Legion Condor angegriffen und zerstört. Es handelte sich um eine militärische Operation während des spanischen Bürgerkrieges im Baskenland. Die Legion Condor war für den Hauptteil des Bombardements verantwortlich. Am 31. März 1937, (knapp ein Monat davor) wurde die Kleinstadt Durango von deutschen Flugzeugen bombardiert (siehe Luftangriff auf Durango).

Guernica war eine der schutzlosen Städte, die in Vizcaya von der Luftwaffe während des Feldzuges zerstört wurden. Das Ereignis wurde in der deutschen und österreichischen zeitgenössischen Berichterstattung vertuscht, und erst später bekanntgegeben. Picasso wohnte zu dieser Zeit in Paris, und laß regelmäßig die Zeitung L'Humanité. Am 28.April erschien die Nachricht über der Luftangriffe in der Zeitung. Nach dem Bekanntwerden der Bombardierung malte Pablo Picasso sein Monumentalgemälde.

Die Motivation des Malers

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Pablo Picasso 1962

Pablo Picasso (1871-1973) war ein spanischer Maler und Bildhauer, (mit einem Gesamtwerk von über 50.000 Werke), und auch Gründer des Kubismus , eine künstlerische Richtung moderner Kunst. 1936 hatte Picasso von der Regierung Spaniens schon den Auftrag bekommen für den spanischen Pavillion in Paris ein Bild zu malen. Picasso war seit 1900 linksliberal, antiklerikal und anarchist, und war mit dem Kommunisten Paul Éluard befreundet, seine Freundin Dora Paar und Künstler der Pariser Surrealistenkreis. Er lebte in Paris und hatte ein großes Atelier für die Realisierung des Werkes. Am 26. April 1937 geschahen die Luftangriffe in Guernica. Am 28. April wurde über die Ereignisse in Guernica in der französischen Zeitung “L’humanité” berichtet. Picasso laß regelmäßig die Zeitung und fand so heraus, was in Spanien passierte. Im Mai fing Picasso an, das Werk zu skizzieren, und im Juni 1937 war das Kunstwerk fertig. Außerdem äußerte er seine Meinung und bekundete die Werte seiner künstlerischen Haltung:

 
Picasso Signatur

„Es ist mein Wunsch, Sie daran zu erinnern, dass ich stets davon überzeugt war und noch immer davon überzeugt bin, dass ein Künstler, der mit geistigen Werten lebt und umgeht, angesichts eines Konflikts, in dem die höchsten Werte der Humanität und Zivilisation auf dem Spiel stehen, sich nicht gleichgültig verhalten kann.“ – Picasso: Dezember 1937

Symbolik des Werkes

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Das Werk war prinzipiell für eine Ausstellung in einem Pavillon gedacht, darum hat es kolossale Dimensionen (3.49 x 7.77 cm). Das Bild beinhaltet Mittel der christlichen Kunst, Mittel des Kubismus und Elemente aus Picassos eigener Ikonografie. Merkmale der christlichen Religion können in der Gestaltung des Werkes erkannt werden.

 
Mural réplica del Guernica en Santiago de Chile (Costado Liceo 7 de Ñuñoa)3

Das Bild selber ist in 3 Teile gestaltet, die der Form eines Triptychons ähneln. Weitere Symbole, wie das Pferd das rennt, das Feuer, die 7 Flammen (Zahl der Apokalypse) und die trauernde Maria mit einem Kind, betonen die christliche Religion. Picasso, als einer der Begründer des Kubismus, hat sein Werk in diese Stilrichtung gestaltet. Die Komposition zeigt die Kriegsszene collagen-artig, wo der Künstler unterschiedliche Elemente zusammenbringt. Picasso hatte eine eigene Ikonographie, sprich, bei ihm hatten die unterschiedlichen Figuren eine spezielle Bedeutung. Das Pferd, Symbol des Leidens, der Stier als Symbol der Brutalität, Kraft und Revolution, und der Olivenzweig als Symbol der Hoffnung. Die Lichtträgerin dient als Symbol der Aufklärung. Einen Krieger mit einem zerbrochenen Schwert, der für Schmerz, Qual und Protest steht. Eine fliehende Frau, und eine weitere (Frau) mit einem toten Kind, die Leiden symbolisieren. Die Motivgruppe symbolisiert das Ergebnis des Geschehens in Guernica. Die Darstellung der Menschen ist anatomisch nicht korrekt und dient für eine Akzentuierung wichtiger Körperteile. Die Gesichter der Menschen sind ausdrucksvoll geprägt. Der Vogel (eine Taube) symbolisiert in der Kunstgeschichte oft Frieden und Freiheit. In Guernica, als Form des sterbenden Vogels steht er für Tod, Vernichtung und Friedensbruch.

Heutige und zukünftige Relevanz

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Geschichte und Kunst gehen Hand in Hand. Das Bild Guernica ist ein symbolisches Bild und kein narratives Kunstwerk. Wichtige Kunstwerke, die relevant für die Vergangenheit waren, sind es auch für die Gegenwart und die Zukunft wegen folgender Gründe: Die Kulturvermittlung ist wichtig für die nächsten Generationen, und diese beinhaltet die Verbreitung des kulturellen Erbes, des Kulturgutes. Als solche zählen Kunstwerke, die wie das Guernica, bedeutend sind. Das Guernica wurde von vielen Ländern anerkannt, weil das Bild ein Symbol für das Ergebnis des Krieges steht. Dabei können viele Länder davon lernen, und sich mit der baskischen und spanischen Kultur auseinandersetzen. Das Bild erzeugt nicht nur eine Abneigung zu Krieg und Kämpfe, sondern viel mehr: Durch das Lernen des Werkes, lernt man auch: künstlerische Richtungen, Künstler, seine Geschichte und Hintergrund, und die Verhältnisse der Geschichte in der Vergangenheit waren. Die Kulturen, die in den Kunstwerken wie auf Guernica dargestellt werden (z.B die baskische Kultur) erregen Neugier, und so werden sie näher betrachtet und kennengelernt. Ein symbolisches Bild das den Krieg symbolisiert fördert das Nachdenken und Selbstreflexion.

Die Stadt Guernica war hauptsächlich eine zivile Markstadt. Sie hatte kein militärisches nützliches Wert für Hitler und Franco. Es wurde kein Unterschied zwischen Kampfteilnehmer und nicht-Kampfteilnehmer gemacht. Diese Ereignisse, kurz vor dem Ausbruch der zweiten Weltkrieges waren der Beginn einer Zeitenwende. Die Angriffe waren natürlich beängstigend für Europas Zivilbevölkerung. Diese Tatsachen müssen immer wieder berücksichtigt werden, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Die Wichtigkeit des Guernicas ist darum sehr groß. Heutzutage gibt es eine Kopie des Bildes im Vorraum zum Sitzungssaal des UN-Sicherheitsrats im Hauptgebäude der UNO in New York. Die Kopie wurde in 1985 von Nelson Rockefeller gestiftet. Diese Kopie des Werkes wurde im Februar 2003 auf Anfrage der US-Regierung zusammen mit einer blauen Fahne der Sicherheitsrates gehängt.

Es wurde am 4. Februar 2003 auf Wunsch der US-Regierung mit der blauen Fahne des Sicherheitsrates verhängt. Es wurde so gemacht weil am Folgetag Colin Powell (Außenminister der USA) über Irak und die Massenvernichtungsmitteln sprechen würde. Damit sollte die Weltöffentlichkeit zum Irakkrieg und die Zustimmung des Sicherheitsrats geschafft werden. .[3]

Kulturvermittlung durch Kunstwerke

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„Kulturvermittlung kann dazu beitragen, dass Potenzial kultureller Institutionen in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen produktiv werden zu lassen.“
Susanne Wolfram [4]


Kunstwerke sind nicht nur für fachinteressierte Leute. Kulturvermittlung hat als Ziel die Teilhabe und aktive Mitgestaltung am kulturellen Leben. Die kulturelle Partizipation wird verbreitet und gefördert. Auf der gleichen Weise, die Kunstvermittlung will die Schärfung der eigenen Urteils- und Kritikfähigkeit schaffen. Dank Kunstwerke wie Picassos Guernica ist es möglich für die Leuten (Studierende, Interessierte, Professoren u.a) sich mit unterschiedlichen Geschichtspunkte auseinanderzusetzen. Die Leuten werden gefördert, die Tatsachen und die historische Zusammenhänge, die das Kunstwerk betreffen, zu berücksichtigen. Dabei wird die kulturelle Bildung der Menschen gefördert. Am Beispiel Guernicas sind viele Umstande bedacht : der Spanische Bürgerkrieg, die Situation in Europa kurz vor dem Ausbruch der zweiten Weltkrieg unter andere. Das Werk ging tatsächlich um den Krieg, und die politische Haltung des Künstlers und der spanischen Regierung kommt auch in Frage für den Rezipient.

Außerdem ist die Symbolik (wie stets verdeutlicht) von größere Bedeutung. Aus einer Synthese der Daten kann der Rezipient zu einer Selbstreflexion kommen. Die Menschen reagieren auf der Entstehung eines solches Bildes und diskutieren darüber mit Anderen. Hier entsteht eine diskursive Auseinandersetzung im künstlerischen Kontext. Der Austausch von Kunst im sozialem Bereich ist wesentlich für das Kulturwissen und Kulturvermittlung. So wird das Interesse und das Neugier der Leuten verbreitet und weitergegeben. In Spanien gibt es eine große Kulturvielfältigkeit. Jede Region und regionale Kultur ist unterschiedlich, und es werden viele Dialekte gesprochen. In Baskenland spricht man Euskera (Baskisch), in Katalonien Katalan, in Galicien Galicisch... Spanien ist aber auch ein Land, wo verschiedene Nationalismen (bis heutzutage) starken Schwung gehabt haben. Katalonien und Baskenland sind zwei Regionen, wo die politische Aufregungen relevant geworden sind: Beide Regionen wollten von Spanien unabhängig werden, und einen großen Teil ihrer Bevölkerungen bezeichnet / fühlt sich "nicht Spanier", sondern nur Baske oder Katalan. In Baskenland war die Situation bis vor wenig Jahren sehr beunruhigend. Die pro nationalistische Bewegung in Baskenland hat mit der Zeit Kraft gewonnen. Die terroristische Gruppe ETA hat für die Unabhängigkeit Baskenlands gekämpft, und viele Leute umgebracht, insgesamt 864 Opfer. Die Untergrundorganisation war eine marxistisch-leninistische separatistische und baskisch-nationalistische Gruppe die für die Freiheit und Unabhängigkeit Baskenlands stand. Diese Gruppe wurde in 1959 gegründet, und wollte sich als Widerstandskraft / Bewegung gegen die Diktatur Francos bezeichnen. Mit den spanischen Bürgerkrieg kam in den 30 und 40er Jahren zu einer großen Repression und einer Radikalisierung der politischen Kultur.

„Nur neun Monate nach der von der Volksfrontregierung gewährten Autonomie eroberte General Franco das Baskenland.Die baskische Regierung unter Aguirre (PNV) mußte ins Exil flüchten. Da die Basken im Bürgerkrieg gegen Franco gekämpft hatten, wurden die beiden Provinzen Vizcaya und Guipúzcoa als "Verräterprovinzen gebrandmarkt. Damit "...begann für die Basken die schwerste Zeit ihrer jahrtausendealten Geschichte"(Lang 1979:48) Die Jahrzehnte der franquistischen Diktatur bedeuteten für die Basken politische Repression durch politische Polizei, Sicherheitspolizei Guardia Civil und Sondergerichte. Bis spät in die 60er Jahre waren baskische Sprache und die Ausübung der Kultur untersagt.“
Jens Siegelberg[5]

Die Widerstandsbewegung, und die Radikalisierung der politischen Kultur entstand während und nach den spanischen Bürgerkrieg. In Spanien gab es nach der Diktatur und spanischer Bürgerkrieg keine klare Überleitung, was den Opfern und Schulderkennung angeht. Die großen Repressionen wie die Diktatur Francos hatte deswegen eine große Auswirkung in kulturelle Minderheiten. Viele Basken waren von ihrer gezwungene Situation nachtragend. Über Kriege und ihre Auswirkungen soll man lernen, um die Seiten beider Kämpfer zu verstehen, und um zukünftige Streiten vermeiden zu können. Wenn Kunstwerke dazu tragen können , das Zivilbewusstsein der Menschen zu verstärken, dann ist die Kulturvermittlung durch Kunstwerke erfolgreich. Deswegen ist es wichtig, das Kunstwerk Guernica als Kulturerbe zu haben, um zu verstehen welche Situationen eine Bevölkerung erlebt hat, und welche Bewegungen (politische Aufregungen, Nationalismen, politische Parteien) daraus entstehen.


„Kunst realisiert sich erst in der Kommunikation, die sie auslöst, im Diskurs. In der gemeinsamen Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur können können auch kulturelle Unterschiede, seien diese herkunfts- oder milieubedingt, produktiv werden.“
Susanne Wolfram [6]

Literatur

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Lang, Siglinde (2015): Partizipatives Kulturmanagement. Interdisziplinäre Verhandlungen zwischen Kunst, Kultur und Öffentlichkeit, Bielefeld.

König, René: (2008): Schriften Zur Kultur- Und Sozialanthropologie, Hrsg. Dieter Fröhlich, VS Verlag für Sozialwissenschaften Wiesbaden.

Wolfram, Susanne (Hg.) (2016): Kulturvermittlung heute, Internationale Perspektiven, Bielefeld Verlag

López, Santiago Sebastián (1984): El Guernica y otras obras de Picasso: Contextos iconográficos, Departamento de Historia del Arte

Aranbarri, Marta (2015): „Nunca más se habló del bombardeo“. Durango homenajea a las víctimas del dramático ataque aéreo que causó más de 330 muertos hace 75 años. Auf: elcorreo.com, Edición bizkaia, 1. April 2012. Abgerufen am 4. Dezember 2015.

Siegelberg, Jens: (1991): Die Kriege 1985 bis 1990: Analyse ihrer Ursachen

Einzelnachweise

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Beginn der Dokumentation

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Arbeitsseite v. Thomas Lindner

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Der Tirolerhof (Tirolergarten) im Tiergarten Schönbrunn: Geschichte und Funktion in der Kultur- und Wissensvermittlung zwischen bäuerlicher Denkmalpflege, UNESCO-Weltkulturerbe und artgerechter Tierhaltung

 
Der denkmalgeschützte Tirolerhof

Der Tirolerhof ist ein 1802 von Erzherzog Johann errichteter Bauernhof im Tiroler Stil. Ursprünglich war er ein Privatbereich der Kaiserfamilie. Inzwischen ist im Tirolerhof ein Restaurantbetrieb untergebracht und wird vom Tiergarten Schönbrunn, als Stall für vom Aussterben bedrohte Haus- und Nutztiere, verwendet. Der angrenzende Grund wird Tirolergarten genannt.

Geschichte

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Anfänge

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Angeregt durch 1802 „moderne“ Literatur über die Schweiz und Reisen nach Tirol, lässt Erzherzog Johann (1782-1859), ein Bruder Kaiser Franz II./I., am Glorietteberg im Süden der Menagerie ein Bauernhaus im Tiroler Stil errichten. Das bald als „Tirolergarten“ bekannte Areal ist im Gegensatz zur Strenge des barocken Schönbrunner Schlossparks angelegt und bleibt bis 1918 Privatbereich der Kaiserfamilie.

Es ensteht ein „Stadel“ mit Viehwirtschaft, ein Obstgarten und ein kleines chemisches Labor. Die Einrichtung eines Museums mit volkskundlichen Sammlungen aus Tirol kann wegen der napoleonischen Kriege nicht verwirklicht werden.

1874 werden die beiden Gebäude abgetragen und durch neue ersetzt. Zumindestens eines von ihnen soll sich zuvor auf der Wiener Weltausstellung (1873) befunden haben.

Enteignung des Besitzes

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Nach der Enteignung der kaiserlichen Besitztümer steht der Tirolergarten ab 1920 unter der Verwaltung der neu entstandenen Republik Österreich. Die Viehhaltung wird aufgegeben.

Nachnutzung des Areals

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Das Gelände wird als Gastwirtschaft an die Familie Leupold verpachtet und 1921 eröffnet. In den folgenden Jahren kommt es zu zahlreichen Veränderungen der Anlage wie zur Errichtung von Gastgärten, Büffets und Musikpavillions.

1962 wird das Restaurant Tirolergarten neu adaptiert. Die Anlage erhält eine Zufahrtsstraße von der ehemaligen Kammermeierei (heute Tierärztliche Ordination Tiergarten Schönbrunn).

Die Lösung der Pacht mit der Familie Leupold erfolgt 1973. Versuche der damals zuständigen Schloßhauptmannschaft Schönbrunn, geeignete neue Pächter für die leer stehende Gebäude zu finden, scheitern. Auch ein Plan zur Errichtung einer mehrstöckigen Hotelanlage mit Schwimmbad und Liegewiese wird nicht realisiert.

Abtragung

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Die Zeit vergeht und 1984 werden die inzwischen baufällig gewordenen Häuser abgetragen. Das Holz wird für den Wiederaufbau gelagert, verschwindet aber im Lauf der folgenden Jahre oder wird unbrauchbar. Im Rahmen der Gründung der Schönbrunner Tiergarten GesmbH wird das Areal des Tirolergartens schließlich zur sanften Nutzung übertragen.

Zweiter Neubau

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1994: der seit 1722 bestehende Erb-Bauernhof der Familie Neuhauser aus Brandenberg in Tirol (seit 1986 unter Denkmalschutz) wird im Tirolergarten neu aufgestellt. Die Fresken an der Vorderseite des Hauses werden erneuert bzw. rekonstruiert. Am Tirolerhof werden nun gefährdete Haustierrassen gehalten und gezüchtet. Wenige Jahre später (1997) wird in einem dem Tirolerhof von Erzherzog Johann nachempfundenen neu errichteten Gebäude wieder ein Restaurantbetrieb eröffnet. Unweit des Areals befindet sich ein Parkplatz mit rund 300 Stellplätzen [7]

Die Geschichte des Haidachhofes

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Als schönsten Bauernhof Tirols hat der Landeskonservator Dr. Franz Caramelle den Haidachhof aus Brandenberg bezeichnet. Dies verhinderte aber, dass der Hof abgetragen werden sollte. Trotz seiner Schönheit und vor allem trotz seiner Bedeutung als Zeugnis einer besonderen Kulturleistung im Tirol des beginnenden 18. Jahrhunderts konnte der Hof verständlicherweise nicht mehr den Bedürfnissen einer Großfamilie unserer Tage und den Bedürfnissen für eine moderne Bewirtschaftung entsprechen. Dass dieses Tiroler Kulturjuwel aber nicht nur weiterbesteht, sondern auch mit Leben erfüllt ist, verdanken wir vor allem dem Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, das mit 1. Jänner 1993 das Areal des früheren Tirolergartens dem Schönbrunner Tiergarten zur Verfügung gestellt hat, einigen glücklichen Umständen und der engagierten Unterstützung durch verschiedene Institutionen, Firmen und Einzelpersonen. Seit 1685 ist der Haidachhof Erbhof. Das nun in Schönbrunn, im Bereich des sogenannten Tirolergartens stehende Bauernhaus entstand in seiner wesentlichen Grundelementen im Jahr 1722, also 30 Jahre vor der Eröffnung des Schönbrunner Tiergartens. Natürlich wurden, den jeweiligen Erfordernissen entsprechen, vor allem im 19. Jh. Einige Umbauten durchgeführt. Die Fenster wurden durch Erhöhung vergrößert und in der Stube brachte man an Stelle der Holzwandtafeln 1862 eine Holz-Kasettendecke an. Die dazugehörende Wandtäfelung wurde bei einem späteren Fenstertausch entfernt. Der wunderschöne Kachelofen mit seinem Tiermotiven geht auf die Jahrhundertwende zurück. Die typische alte Rauchkuchl gibt es schon seit dem Jahr 1830 nicht mehr. Im Obergeschoss kannn man an einer Wand noch die Konturen des pyramidenstumpfförmigen Kaminabzuges aus Lärchenholz erkennen. In der Folge wurde in der Küche ein Sparherd verwendet. Heute steht dort ein vom Hafnermeister Hechenblaikner zur Verfügung gestellter, aus einem anderen Tiroler Abbruchobjekt stammender gemauerter Herd. Zu weiteren Veränderungen kam es in den Vierzigerjahren unseres Jahrhunderts: 1942 wurde die talseitige Dachabdeckung durch selbstgemachte Betonplatten ersetzt; 1951 verkleinerte man den Kamin, der nun aus Ziegeln und nicht mehr aus Tuffstein gemauert war. Neben einer Reihe anderer Umbauten im haus und dem Neubau des Stalles kam es 1985 zu einer weiteren auffallenden Änderung im Dachbereich: Nun erhielt auch die hangseitige Dachfläche eine Deckung aus Betondachsteinen und die Holzdachrinnen wurden durch Blechrinnen ersetzt. Bemerkenswert ist noch das Datum 18. November 1986. An diesem Tag gab es einen Bescheid des Bundesdenkmalamtes mit der Erklärung, dass die Erhaltung des Haidachhofes im öffentlichen Interesse gelegen sei. Beim Wiederaufbau des Haidachhofes in Schönbrunn galt als Grundprinzip, im Bereich der Möglichkeiten wieder den ursprünglichen Zustand herzustellen. Einige Beispiele von vielen für den Erfolg dieser Bemühungen sind die Dachdeckung mit Legschindeln, die Verwendung von Holzdachrinnen und der Einbau alter handgeschmiedeter Schlösser. Beim Neubau des Stall. Und Trenntraktes ging die Firma Pirmoser nach alten Regeln des Zimmererhandwerks vor. Der Haidachhof ist ein typischer zweigeschossiger Unterinntaler Einhof, bestehend aus einem Wohntrakt und einem Stall. Und Wirtschaftsgebäude. Die Wiederherstellung des gemauerten Erdgeschosses wurde von der Firma Kallinger Bau durchgeführt. Das sorgfältige Abtragen des in Blockbauweise aus vierseitig besäumten Kanthölzern entstandenen Obergeschosses und die Wiedererrichtung im Schönbrunner Tirolergarten sind eine Meisterleistung von Zimmermeister Hubert Bogner aus Brixlegg und seinen Mannen. Die Ecken sind schwalbenschwanzverzinkt, die Köpfe der mit der giebelseitigen Außenwand verbundenen Balken sind in Kreis-, Herz. Und Zimmermannswinkelform gestaltet. Interessant sind die spiegelbildlich angeordneten Zierbrettchen mit Drachenköpfen über den Türen und Fenstern im Obergeschoss. Innerhalb von nur 8 Monaten, vom Spatenstich am 14. September 1993 bis zur feierlichen Eröffnung am 14. Mai 1994, ist somit Schönbrunn um eine kulturhistorische Besonderheit reicher geworden.[8]


Gebäude Heute

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Als schönsten Bauernhof Tirols hat der Landeskonservator Dr. Franz Caramelle den Haidachhof aus Brandenberg (1722) bezeichnet. Es handelt sich um einen typischen zweigeschossigen Unterinntaler Einhof, bestehend aus einem Wohntrakt und einem Stall- und Wirtschaftsgebäude. Die Besitzer des Erbhofes wollten den Hof schon lange durch einen neuen ersetzen, doch vom Denkmalschutz gab es dafür keine Genehmigung. Der Tiergarten Schönbrunn hat den Hof gekauft, abgetragen und sämtliche Teile genau nummeriert und im Tiergarten Stück für Stück wiedererrichtet. Damit verfügt der Tiergarten über eine einzigartige Attraktion mit hohem wissenschaftlichen Wert. [9]

Programme zur Kultur- und Wissensvermittlung

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Naturkostladen

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Im Erdgeschoss befindet sich ein Naturkostladen, der von Herrn Ferdinand Ambichl geführt wird. Der Besucher erhält dort Informationen über biologische Landwirtschaft. [10]

Tierhaltung

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Zur Wissenvermittlung im Bereich der bedrohten Heimtierrassen, werden auf dem Areal folgende Tiere gehalten:

Um das Wissen besser zu vermitteln, befinden sich umfangreiche Informationstafeln an den verschiedenen Ställen.

Führungen

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Der Tiergarten Schönbrunn bietet auch spezielle Themen-, Abend- und Nachtführungen an. Ebenfalls können auch Backstage Touren gebucht werden.

Workshops

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Der Tiergarten bietet auch Workshops zu den Themen "Beruf Tierpfleger" und "Pferdeflüstern" an.

Tiere und Kulinarik

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Ebenfalls bietet der Tiergarten Schönbrunn kulinarische Events wie zum Beispiel:

  • Exklusives Morgenerlebnis
  • Polarnacht
  • Aqua Dinner
  • Safari Dinner

Zoo für Kinder

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Um auch jungen Besuchern Wissen über Tiere zu vermitteln, bietet der Zoo spezielle Führungen, Spielplätze und Reitunterricht für Kinder an.

Siehe auch

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Literatur

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  • Kolar K.: Gefärdete Haustierrassen im Tirolerhof.Tierschutzaktion DER BLAUE KREIS.
  • Mitchell G. Ash (Hrsg.): Menagerie des Kaisers - Zoo der Wiener : 250 Jahre Tiergarten Schönbrunn. Pichler, Wien 2002, ISBN 3854312695.

Bei den beiden ORF-Produktionen "Licht ins Dunkel" und "Ein Fall für Tom Turbo" wurde der Tirolerhof als Drehort benutzt.

Am 20.12.1994 wurde vom Abgeordneten Rudolf Parnigoni eine schriftliche Anfrage an den damaligen amtierenden Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Schüssel eingebracht. In dieser Anfrage wurden folgende Fragen gestellt: Ist es üblich, den Tirolerhof im Tiergarten Schönbrunn an Parteien bzw. Vereine und ähnliche Einrichtungen zu "verleihen"? Wenn ja, zu welchem Entgelt? . Wenn nein, wie erklären Sie sich dann die gegenständliche "Verleihung" an die ÖVP? Wurde im gegenständlichen Fall von der ÖVP ein Entgelt für die Benützung des Tiroler Hofes geleistet? Wenn ja, in welcher Höhe? Wenn nein, warum nicht?

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Einzelnachweise

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  1. Marta Aranbarri: „Nunca más se habló del bombardeo“. Durango homenajea a las víctimas del dramático ataque aéreo que causó más de 330 muertos hace 75 años. Auf: elcorreo.com, Edición bizkaia, 1. April 2012. Abgerufen am 4. Dezember 2015.
  2. ↑ Lutz Mäurer: Intervention – Blutige Generalprobe. In: Y. Das Magazin der Bundeswehr. Bd. 7, April 2007, ISSN 1617-5212. Abgerufen am 4. Dezember 2015. .
  3. ↑Thomas Wagner: http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/symbolisch-picassos-guernica-in-der-un-zentrale-verhuellt-189608.html.
  4. Wolfram, Susanne (Hg.) (2016): Kulturvermittlung heute, Internationale Perspektiven, Bielefeld Verlag
  5. Siegelberg,Jens (Hg.) (1991):Die Kriege 1985 bis 1990: Analyse ihrer Ursachen ,Lit Verlag
  6. Wolfram, Susanne (Hg.) (2016): Kulturvermittlung heute, Internationale Perspektiven, Bielefeld Verlag
  7. Der Tirolerhof in Schönbrunn, abgerufen am 27. Oktober 2017
  8. Kolar K.: Gefärdete Haustierrassen im Tirolerhof.Tierschutzaktion DER BLAUE KREIS.
  9. a b Tirolerhof Zoovienna, abgerufen am 27. Oktober 2017
  10. Waldviertler Naturkost, abgerufen am 06. Dezember 2017
  11. TIROLER GRAUVIEH AM TIROLERHOF IM TIERGARTEN SCHÖNBRUNN, abgerufen am 27. Oktober 2017



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Beginn der Dokumentation

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Arbeitsseite v. Hanna Katharina Meier

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(Tutor: Arno)    (Teilnehmerbereich)            Arbeitsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten) Die Wiener Kaffeehauskultur in der Wien-Werbung und der Selbstvermarktung der Wiener Kaffeehäuser

 
Reinhold Völkel: Café Griensteidl (1896)

Die Wiener Kaffeehauskultur wird in der Hauptstadt Österreichs schon seit Beginn des 17. Jahrhunderts zelebriert. Neben dem Wiener Walzer [1] oder etwa der Reitkunst in der Spanischen Hofreitschule [2] bildet sie ein weiteres – von der UNESCO erklärten – immaterielle Weltkulturerbe der Stadt Wien.[3] Um die Erhaltung und Förderung dieser kulturellen Tradition zu gewährleisten, gründeten 1956 eine Vielzahl an Wiener Kaffeehäuser den Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer.[4]

Geschichte der Wiener Kaffeehauskultur

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Café Sperl

Mitte des siebzehnten Jahrhunderts hielt die Kaffeehauskultur Einzug in Europa. Die ersten Kaffeehäuser eröffneten in Metropolen, wie London, Hamburg, Venedig oder Paris. Am 17. Januar 1685 erhielt der Armenier Johannes Deodat (Diodato) vom Hof die Erlaubnis zur Zubereitung und zum öffentlichen Ausschank von Kaffee. Das erste Kaffeehaus Wiens eröffnete demnach im Wohnhaus Deodats, dem Hachenbergischen Haus auf dem Haarmarkt – in der heutigen Rotenturmstraße. Die Kaffeehauskultur erfreute sich innerhalb weniger Jahre zunehmender Beliebtheit. Während Leopold I. zwischen 1685 und 1700 lediglich vier weiteren Kaffeesiedern die Erlaubnis zusprach, existierten knapp 100 Jahre später bereits 89 Kaffeehäuser. Neben der Zubereitung von Kaffee etablierte sich das Kaffeehaus als kulturelle Institution, in der Literaten, Künstler, Musiker und Politiker verkehrten.[5] Der Ausbruch der Weltwirtschaftskrise 1929, die anschließende Hitler-Diktatur, sowie das veränderte Freizeitverhalten in der Nachkriegszeit bedeuteten für zahlreiche Kaffeehäuser – 1900 waren es immerhin 600 – jedoch den finanziellen Ruin.[6]

Besonderheiten des Wiener Kaffeehauses

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Das Glas Leitungswasser zum Kaffee, der Marmortisch und die Zeitung – alles typische Merkmale eines Wiener Kaffeehauses
„Die Tradition der Wiener Kaffeehauskultur ist durch eine ganz spezielle Atmosphäre geprägt. Typisch für ein Wiener Kaffeehaus sind Marmortischchen, auf denen der Kaffee serviert wird, Thonetstühle, Logen, Zeitungstischchen und Details der Innenausstattung im Stil des Historismus. Die Kaffeehäuser sind ein Ort, ‚in dem Zeit und Raum konsumiert werden, aber nur der Kaffee auf der Rechnung steht’.“[7]

In ihrem offiziellen Statement betont die UNESCO vor allem die ideelle Eigenschaft der Wiener Kaffeehauskultur: die „spezielle Atmosphäre“ an einem Ort, „in dem Zeit und Raum“ konsumiert werden. Sie formuliert damit die besondere kulturelle Aufgabe, die die heute existierenden Kaffeehäuser zu erfüllen haben. Die Kaffeehauskultur gleicht damit auch einer Art Gegenbewegung zu den internationalen Coffeeshop-Ketten und versucht sich bewusst von Starbucks & Co. abzugrenzen. Das Kaffeehaus ist ein Ort der privaten, politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Kommunikation, an dem die – traditionell ausschließlich männlichen – Kellner Anzug tragen und ein Glas Leitungswasser zum Kaffee serviert wird.

„Die Wiener Kellner markieren übrigens ihr Territorium: Sie sind arrogant, von einer Minute auf die andere plötzlich mürrisch (speziell wenn wieder irgendwo das Handy klingelt), und dann wieder überaus zuvorkommend.“[8]

Neben der optischen Inszenierung des Obers gehört auch die breitgefächerte Kaffeeauswahl dazu: rund 40 verschiedene Zubereitungsarten – wie Fiaker, Einspänner oder die Wiener Melange – sind bekannt. Auch die Öffnungszeiten weichen von dem eines „typischen Cafés“ ab, denn die meisten Kaffeehäuser haben fast rund um die Uhr geöffnet: durchschnittlich zwischen 7 Uhr morgens und 0 Uhr oder 2 Uhr nachts. Seit der Eröffnung des ersten Konzertcafés 1788 ist auch Live-Musik fester Bestandteil der Wiener Kaffeehauskultur.[9]

Wirtschaftskammer

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Das Wiener Kaffeehaus ist jedoch nicht nur zum immateriellen Kulturgut ernannt worden, sondern verfügt auch über eine gesonderte Standesvertretung in der österreichischen Wirtschaftskammer (WKO) – ein Status, der bislang einzigartig in Europa ist[10]. Mit seiner Website "Das Wiener Kaffeehaus" entwarf die Fachgruppe zudem einen digitalen Raum, der über die Besonderheiten der Wiener Kaffeehauskultur, die einzelnen Kaffeehäuser und anstehende Veranstaltungen informiert. Die Seite soll vor allem das jüngere Publikum ansprechen, da nicht nur explizit auf die Wlan-Einrichtung hingewiesen wird, sondern auch erklärt wird, dass zunehmend mehr Kaffeehäuser, anstatt klassischer, auch moderne Musik spielen[11].

Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer

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Gründung

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Wie bereits erwähnt schlossen sich einige Wiener Kaffeehäuser 1956 zum Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer, auch Kaffeesieder genannt, zusammen – zu einer Zeit als die Kaffeehauskultur erneut zu erhöhter Beliebtheit gelangte. Aktuell zählt der Klub rund 150 Mitglieder. Zu seinen Aufgaben zählen einerseits die Bewahrung der Tradition und dementsprechend die Förderung kultureller Projekte in den Kaffeehäusern. Andererseits liegt die wohl wichtigste Funktion des Klubs in der Vertretung seiner Mitglieder und deren Interessen gegenüber Wirtschaft und den Medien. Mit Hilfe von Fortbildungen, Exkursionen und Networkingevents, die alle Mitglieder in Anspruch nehmen können, versucht der Klub die Qualität und damit das Image des Wiener Kaffeehauses zu erhalten, bzw. zu verbessern. [12]

Selbstvermarktung

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Die Pressearbeit, Veranstaltungsorganisation, sowie Marketingaufgaben des Klubs, bzw. der Kaffeehäuser, erledigt das Marketingunternehmen Tourismus Marketing Synergie Wien (MTS Wien), das u.a. auch die Öffentlichkeitsarbeit des Schlosses Schönbrunn unterstützt.[13] Pressemeldungen – wie z.B. die Verkündung von Events oder steigenden Rohkaffeepreisen – sind sowohl auf der Homepage des Klubs, als auch auf dem Presseportal der Österreichischen Presseagentur APA OTS zu finden. Die einheitliche Vermarktung des Klubs – stellvertretend für all seine Mitglieder – ist ein Service, der im jährlich zu leistenden Mitgliedsbeitrag inkludiert ist. In Zusammenarbeit mit dem öffentlich-rechtlich organisierten Wiener Tourismusverband erscheint zudem in regelmäßigen Abständen ein Veranstaltungskalender der Wiener Kaffeehäuser [14]. Kulturelle Aktionen und Veranstaltungen, wie Konzerte, Theaterstücke, das „Krimi-Dinner“ oder etwa der Kaffeehausflohmarkt werden dort und auf der Website Das Wiener Kaffeehaus, geführt von der Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser, angekündigt[15].

Kooperationen

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Auch Kooperationen, die gemeinsam mit den Sponsoren, bzw. Partnern des Klubs geplant und umgesetzt werden, gelten als weiterer Vermarktungsbereich. Unternehmen und kulturelle Einrichtungen, die den Klub der Wiener Kaffeesieder (finanziell) unterstützen, wird die Möglichkeit geboten, in Kooperation mit dem Klub Vermarktungskonzepte auszuarbeiten. So wurde etwa gemeinsam mit den Partnern Albertina Wien und der Sektkellerei Schlumberger eigens eine spezielle Kaffeeröstung kreiert, die anschließend in verschiedenen Kaffeehäusern angeboten wurde. Gäste erhielten zudem, mit den Flyern, die dort auslagen, einen vergünstigten Eintritt in die Kunstsammlung [16].

 
Blick in das Zuckerkandl-Zimmer in der Bel Etage, einem beliebten Veranstaltungsort des Café Landtmann

Der Klub der Wiener Kaffeehausbesitzer vermarket die Kaffeehauskultur allerdings nicht nur mit Hilfe seiner Kooperationen, sondern auch bei und vor allem mit seinen zahlreichen Events. Das immaterielle Kulturerbe steht grundsätzlich immer im Fokus. Touristen gelten dabei nicht zwingend als primäre Zielgruppe, vielmehr sollen Wienern und Einheimischen die Besonderheit dieser Tradition verdeutlicht und weitergegeben werden – als Kulturgut, das bewahrt und geschätzt werden sollte. Die Gratwanderung dabei: Einerseits möchte man die Besucherzahlen erhöhen, indem Werbung und Selbstvermarktung betrieben wird. Andererseits stellt der große Andrang – besonders in der touristischen Hochsaison – ein Problem dar. Die, teilweise langen, Warteschlangen vor bekannten Kaffeehäusern, wie dem Café Central oder dem Café Sperl, schrecken dabei besonders Einheimische, potentielle Stammgäste ab.

  • Seit der Gründung des Klubs im Jahr 1956 wird jährlich der Ball der Wiener Kaffeesieder, sein wohl bekanntestes Event, veranstaltet. Wien ist weltberühmt für seine Ballsaison, die zum Karnevalsbeginn am 11. November startet und erst Faschingsdienstag wieder endet. Jährlich locken die einzelnen Veranstaltungen zahlreiche Besucher – aus Wien, Österreich im Allgemeinen, aber auch aus Deutschland und dem asiatischen Raum – in die Stadt [17]. Der Ball der Wiener Kaffeesieder gilt deshalb als festlicher Höhepunkt des Verbandes und erwartet jährlich knapp 6000 Gäste. Der Nettogewinn des Ereignisses, das alljährlich in der Wiener Hofburg stattfindet, fließt direkt in das Klub-Etat für weitere kulturelle Bemühungen. Als Besonderheit des Events gilt zudem, dass jedes Jahr ein wechselndes Gastland die typische Kaffeekultur seiner Heimat vorstellt [18].
  • Der Patisserie-Grand Prix, bei dem seit 2002 Patissiers und Konditore aus Österreich, Deutschland und der Schweiz vor einer professionellen Fachjury ihr Können unter Beweis stellen können ist eine weitere Veranstaltung. Am Ende des Wettbewerbs, der zeitlich meist kurz vor oder kurz nach des Kaffeesiederballs stattfindet, darf sich der gekürte Gewinner anschließend "Austrian Chocolate Master" nennen [19].
  • Auch der Kaffeehausflohmarkt, den der Klub mit Unterstützung der Fachgruppe Wien der Kaffeehäuser, jährlich veranstaltet, zieht viele Besucher an. Kaffeehäuser haben die Möglichkeit im Rahmen der Veranstaltung alte Gegenstände, wie Möbel, Geschirr, etc. zu verkaufen[20].
  • Seit 2009 verleiht der Klub jährlich einem seiner Mitglieder eine Anstecknadel, in Form eines goldene Kaffeekännchen. Die Wahl zum Goldenen Kännchen gilt als höchste Auszeichnung der Wiener Kaffeesieder. Gewürdigt werden damit jene Kaffeehausbesitzer, die durch hervorragende Leistungen oder bemerkenswertes Engagement aufgefallen sind. Im Rahmen dessen wird den Gewinnern zusätzlich die Ehrenmitgliedschaft verliehen [21]. Die Preisverleihung kann demnach als interner Ansporn, als interne Motivation und Danksagung für all jene Mitglieder gesehen werden, die zur Erhaltung der Kaffeehauskultur beitragen. Der Klub unterstützt damit sozusagen seine Selbstvermarktung nach außen, indem er seine Mitglieder intern mobilisiert und betreut.

Der Klub wirbt demnach hauptsächlich mit seinen Veranstaltungen. Die Vorteile von Events, bzw. Eventsponsoring sind nämlich eine "Steigerung des Bekanntheitsgrads, positive Einstellungseffekte sowie eine Beeinflussung des Verhaltens bestehender und potentieller Kunden, z.B. in Form wohlwollender Word-of-Mouth-Aktivitäten und letztlich, als finale Wirkung, ein gesteigertes Kaufverhalten."[22]. Zudem haben die Klubmitglieder die Möglichkeit, auf Veranstaltungen direkt mit ihren (potentiellen) Gästen und Interessenten in Kontakt zu treten.

Kaffeehauskultur in der Wien-Werbung

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Seit dem Gründungsjahr des Unternehmens Meinl im Jahr 1862 änderte sich das Logo im Laufe der Zeit. In der Unternehmenskommunikation verzichtet Meinl heute allerdings auf die dunkle Gesichtsfarbe des "Meinl-Mohres".

Die Wiener Kaffeehauskultur ist ein wichtiger Bestandteil zahlreicher Kommunikations- und Werbemaßnahmen, insbesondere in der Tourismusbranche. Die Marke "Wien" definiert sich anhand mehrerer Kriterien: unter anderem anhand seiner Bedeutung im Bereich klassischer Musik, mit Hilfe prominenter Persönlichkeiten – wie etwa Sigmund Freud – und zusätzlich durch die lange Tradition der Wiener Kaffeehauskultur. Der Wiener Tourismusverband vermarktet seinen Standort auch im Ausland mit verschiedenen Marketingstrategien. Auf der Art Basel 2017 nahm Wien mit einer Ausstellung teil, die sich im künstlerischen Sinne unter anderem der Kaffeehauskultur widmete[23]. Im Fokus der Werbung liegt dabei immer das immaterielle Kulturgut.

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2004 nahm der italienische Designer Matteo Thun ein paar Veränderungen am Logo vor. Anstatt des Mohrengesichtes soll der Betrachter das Logo mit einem Barockengel assoziieren.
"Der Markenname, der über ein gestaltetes Markenzeichen in Form eines Logos [...] kommuniziert wird, bildet die Seele oder das Herzstück des Markenartikels, an dem sich anschließend die gesamte Markengestaltung orientieren sollte. Der Markenname steht als sprachliches Synonym für die Marke selbst. Er ist Visiten- karte, die zunächst die Marke als Persönlichkeit mit ihren Grundwerten und all ihren Funktionen und ihren Charaktereigenschaften darstellt."[24]

Ein prägnantes Logo ist demnach ein unersetzlicher Bestandteil der Werbemaßnahmen, bzw. der Markenführung eines Unternehmens. Zudem ist es grundsätzlich der erste Bezugspunkt, den ein Konsument mit dem Unternehmen hat. Umso schlechter ist deswegen, wenn ein Unternehmen auf Grund seines Markenlogos ins Spannungsfeld verschiedener Meinungsträger gerät. Julius Meinl zählt zu den ältesten Kaffeeröstereien der Welt[25] und hat mit seinem Kaffeehaus und Feinkostladen "Julius Meinl am Graben" im ersten Wiener Gemeindebezirk einen Besuchermagneten – sowohl für Touristen als auch für Einheimische – geschaffen. Als aktives Mitglied und Sponsor des Klubs der Wiener Kaffeesieder, aber auch als österreichische Traditions-Marke, die weltweit exportiert, stellt sich die Frage, ob der berühmte "Meinl-Mohr" im Logo des Unternehmens eine Gefahr für das Image Wiens und seiner Kaffeehauskultur darstellt.

Seit der Gründung befindet sich der "Meinl-Mohr" – mit seiner roten Kopfbedeckung, einem türkischen Fes – im Logo des Unternehmens. Im Jahr 2007 löste es jedoch eine hitzige Rassismus-Debatte aus. Die Kampagne "Mein Julius" [26], die von dem Grafikteam Toledo i Dertschei, dem Journalisten Simon Inou und dem Filmregisseur Markus Wailand[27] initiiert wurde, versuchte auf versteckten Alltagsrassismus aufmerksam zu machen. Der herabschauende Schwarze steht laut den Aktivisten symbolisch für eine "bildhafte Fortschreibung von Ungleichheit, Diskriminierung und Ausbeutung". Das Unternehmen selbst sieht das jedoch anders. Gegenüber der österreichischen Tageszeitung Die Presse erklärte der CEO Marcel Löffler, das Logo sei "kein Diener oder Sklave, sondern ein Kaffeeexperte, der ebenso für die Herkunft des Kaffees steht."[28] Entworfen wurde das Logo 1924 vom Wiener Künstler Joseph Binder und im Laufe der Unternehmensgeschichte mehrmals verändert, bzw. modernisiert[29]. Interessant ist dabei, dass das Meinl-Logo auf dem amerikanischen Markt in einer veränderten Form verwendet wird[30]. Die Konsumenten sind dort gegenüber Rassismus nämlich wesentlich sensibilisierter, als vergleichsweise in Österreich. Die mit dem Logo verbundenen Aspekte der Sklaverei und Kolonialisierung kann Julius Meinl mit Hilfe seines Images eines traditionellen, qualitativ hochwertigen und bekannten Kaffeehauses und Unternehmens überschatten. Medial geführte Diskussionen, wie sie "Mein Julius" 2007 entfachte, versuchen dies jedoch zu ändern. Doch der Blick auf die Unternehmenswebsite zeigt: Die Merchandise-Artikel (mit Logo) – hauptsächlich in Form von Geschirr, Kaffeebohnen und Schokolade – werden in einem eigenen Online-Shop vertrieben und auch auf den Social Media Kanälen in Szene gesetzt. Das Logo ist demnach ihr Marken-, und Wiedererkennungszeichen, das sich auf Grund ihrer hohen Anzahl an Kooperationen überall in Österreich wiederfinden lässt. Julius Meinl lässt sich aus der Wiener Kaffeehauskultur also nicht so einfach wegdenken.

Literatur

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  • Augustin, Desireé (2012): Die Wiener Kaffeehauskultur. Wien: Univ., Dipl.-Arbeit.
  • Fleischhandel, Bettina/ Meyer, Manuela (2009): Es ist eben mehr als ein Logo. Wien: Univ., Dipl.-Arbeit.
  • Linxweiler, Richard/ Siegle, Alexandra (2011): Markenführungsprozess und Markengestaltung. In: Haisch, Philipp T./ Theobald, Elke: Brand Evolution: Moderne Markenführung im digitalen Zeitalter. Wiesbaden: Gabler Verlag.
  • Haywood, Anthony/ Sieg, Caroline (2011): Wien. In: Cityguide. Lonely Planet. 2. deutsche Auflage. Ostfildern: Mairdumont, ISBN 978-3829722254.
  • Siebert, Yvonne (2013): Einstellungs- und Verhaltenswirkungen im Event-Sponsoring : Wirkungsmodell, Befunde und Implikationen. Wiesbaden: Springer Fachmedien, Print-ISBN 978-3-658-02937-1.

Einzelnachweise

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  1. Wiener Walzer: gespielt, getanzt, gesungen: https://www.unesco.at/kultur/immaterielles-kulturerbe/oesterreichisches-verzeichnis/detail/article/wiener-walzer-gespielt-getanzt-gesungen/, abgerufen am 26.11.2017.
  2. Klassische Reitkunst und die hohe Schule der spanischen Hofreitschule https://www.unesco.at/kultur/immaterielles-kulturerbe/oesterreichisches-verzeichnis/detail/article/klassische-reitkunst-und-die-hohe-schule-der-spanischen-hofreitschule/, abgerufen am 26.11.2017.
  3. Kulturerbe "Wiener Kaffeehauskultur": https://www.wien.gv.at/freizeit/essen/kaffeehaus/kulturerbe.html, abgerufen am 22.11.2017.
  4. Das Wiener Kaffeehaus: http://www.kaffeesieder.at/jart/prj3/kwk/main.jart?rel=de&content-id=1218679096069&reserve-mode=active, abgerufen am 22.11.2017.
  5. Kaffeehaus: https://www.wien.gv.at/wiki/index.php?title=Kaffeehaus, abgerufen am 22.11.2017.
  6. Traditionslokale – Wiener Kaffeehauskultur: http://www.planet-wissen.de/kultur/brauchtum/traditionslokale_rendezvous_mit_der_geschichte/pwiewienerkaffeehauskultur100.html, abgerufen am 22.11.2017.
  7. Wiener Kaffeehauskultur – Gesellschaftliche Praktiken: https://www.unesco.at/kultur/immaterielles-kulturerbe/oesterreichisches-verzeichnis/detail/article/wiener-kaffeehauskultur/, abgerufen am 22.11.2017.
  8. Haywood, Anthony/ Sieg, Caroline (2011): Wien. In: Cityguide. Lonely Planet. 2. deutsche Auflage. Ostfildern: Mairdumont. S. 182.
  9. Das Wiener Kaffeehaus – Entstehung und Wandel: http://www.kaffeesieder.at/jart/prj3/kwk/main.jart?rel=de&content-id=1397482619658&reserve-mode=active, abgerufen am 22.11.2017.
  10. Das Wiener Kaffeehaus – Biotop und Lebensphilosophie: http://www.kaffeesieder.at/jart/prj3/kwk/data/uploads/Das_Wiener_Kaffeehaus-Biotop_und_Lebensphilosophie.pdf, abgerufen am 27.11.2017.
  11. Augustin, Desireé (2012): Die Wiener Kaffeehauskultur. Wien: Univ., Dipl.-Arb., S. 38.
  12. Mitgliedschaft beim Klub: http://www.kaffeesieder.at/jart/prj3/kwk/main.jart?rel=de&content-id=1218679101017&reserve-mode=active, abgerufen am 22.11.2017.
  13. Referenzprojekte: http://www.mts-wien.at/referenzen/, abgerufen am 22.11.2017.
  14. Wiener Konzert-Cafes: https://issuu.com/kaffeesiederball/docs/wtv_konzertcafes2011?backgroundColor=%2523222222, abgerufen am 26.11.2017.
  15. Aktuelle Veranstaltungen: http://www.wiener-kaffeehaus.at/events.aspx, abgerufen am 26.11.2017.
  16. Fördernde Mitglieder: http://www.kaffeesieder.at/jart/prj3/kwk/main.jart?rel=de&content-id=1218679101017&reserve-mode=active, abgerufen am 26.11.2017.
  17. Ballsaison startet: 500.000 Gäste erwartet: http://wien.orf.at/news/stories/2877490/, abgerufen am 26.11.2017.
  18. Ball der Wiener Kaffeesieder: http://kaffeesiederball.at, abgerufen am 26.11.2017.
  19. Der Schokoladen-König ist gekrönt: https://kurier.at/chronik/niederoesterreich/der-schokoladen-koenig-ist-gekroent/712.602, abgerufen am 26.11.2017.
  20. Kaffeehausflohmarkt: http://www.kaffeehausflohmarkt.at/flohmarkt.html, abgerufen am 26.11.2017.
  21. Goldene Kännchen ehren Engagement für Wiener Kaffeehauskultur: http://www.gastronews.wien/2017/10/goldene-kaennchen-ehren-engagement-fuer-wiener-kaffeehauskultur/, abgerufen am 26.11.2017.
  22. Siebert, Yvonne (2013): Einstellungs- und Verhaltenswirkungen im Event-Sponsoring: Wirkungsmodell, Befunde und Implikationen. Wiesbaden: Springer Fachmedien, S. 2. Online verfügbar unter: http://www.springer.com/de/book/9783658029371
  23. Marketingkonzept: https://b2b.wien.info/media/files/marketingkonzept-2017.pdf, abgerufen am 30.11.2017.
  24. Linxweiler, Richard/ Siegle, Alexandra (2011): Markenführungsprozess und Markengestaltung. In: Haisch, Philipp T./ Theobald, Elke: Brand Evolution: Moderne Markenführung im digitalen Zeitalter. Wiesbaden: Gabler Verlag. S.71.
  25. Eine Marke mit langjähriger Tradition: https://www.meinlcoffee.com/at/about-us/brand-values/, abgerufen am 15.12.2017.
  26. Mein Julius: http://www.meinjulius.at, abgerufen am 15.12.2017.
  27. Mein Julius – Protestlogo: http://www.suedwind-magazin.at/mein-julius
  28. Meinl-Mohr – Symbol des Rassismus?: https://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/349610/MeinlMohr-Symbol-des-Rassismus, abgerufen am 15.12.2017.
  29. Der Meinl-Mohr – Der Mohr, der Türke ist und in Wien aufwuchs: http://derstandard.at/3022000/Der-Meinl-Mohr-592007, abgerufen am 15.12.2017.
  30. Fleischhandel, Bettina/ Meyer, Manuela (2009): Es ist eben mehr als ein Logo. Wien: Univ., Dipl.-Arbeit. S. 203. http://othes.univie.ac.at/7508/1/2009-11-09_0305301.pdf, abgerufen am 15.12.2017.
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Dokumentation

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Nach der Veranstaltung im Café Landtmann, wusste ich, dass ich meinen Artikel über die Wiener Kaffeehauskultur schreiben möchte. In meinem ersten Schritt habe ich mir sämtliche Websites – etwa von der Stadt Wien, dem Klub der Wiener Kaffeesiedern, etc. – angeschaut, um mir anschließend den Wikipediaeintrag zur Wiener Kaffeehauskultur durchzulesen. Daraufhin hab ich mir eine Gliederung geschrieben und Schritt für Schritt die einzelnen Punkte "abgearbeitet". --Hanna Katharina Meier (Diskussion) 15:51, 30. Nov. 2017 (CET)






Arbeitsseite v. Michael Misek

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Einzelnachweise

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  1. Vorname Nachname: Buchtitel. Verlag, Ort Jahr, ISBN 978-3-8309-2243-8, S. 5–6.
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Arbeitsseite v. Viktoria Muhrer

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Arbeitsseite v. Ajla Pajazetovic

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Aktueller Diskurs um das Weltkulturerbe Altstadt Salzburg im Spiegel der Medien

 
Salzburgs Altstadt vom Mönchsberg

Salzburg im Jahr 2017: 100 Jahre Salzburger Festspiele, 50 Jahre Altstadterhaltunsgesetz sowie 20 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe.

Vor 155 Jahren schlossen sich engagierte Bürger zusammen, um gegen die Demolierung der Schönheit anzukämpfen. Infolgedessen wurde 1862 der [[w:Stadtverein_Salzburg|Stadtverein] gegründet. 1967 führte dieses Engagement, unter Einfluss des Vereins, zum ersten Beschluss eines Altstadterhaltunsgesetzes dieser Art in Österreich. Anlass für ein Gesetz dieser Art war der schlechte Bauzustand der Althäuser, Umwidmungen von Wohnungen in Büros, Entstehung entstellter Bauten sowie eine Bedrohung durch den anwachsenden Verkehr. Das Denkmalschutzgesetz alleine war nicht mehr ausreichend. Im Weiteren bot das Altstadterhaltunsgesetz die wesentliche Voraussetzung für die Aufnahme der Altstadt von Salzburg in die Liste des Weltkulturerbes der UNESCO im Jahre 1997.[1]


Merkmale der Altstadt

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Das harmonische Zusammenspiel von Landschaft und Architektur, Kunst und Kultur sowie Tradition und Moderne auf kleinstem Raum macht den besonderen Reiz aus. Von der berühmten Getreidegasse über den Mozartplatz bis zum Platzl. Salzburg verzaubert mit Bürgerhäusern, Brunnen, Pferdeschwemmen und vielen weiteren Schätzen. Die Altstadt von Salzburg kann man wunderbar zu Fuß erkunden. Sie ist durch den Fluss Salzach in zwei Teile gegliedert: die rechte Altstadt mit Linzergasse, Platzl und Steingasse und die linke Altstadtseite. Zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt die ältere linke Altstadt, die auch das Kaiviertel, den Festungsberg und den Mönchsberg miteinschließt.


Die weiten Plätze

Um 1600 standen massive Veränderungen der Stadt unter dem tatkräftigen und an Architektur interessierten Erzbischof Wolf Dietrich von Raitenau an. Er nahm sich Rom, wo er studiert hatte, zum Vorbild für die Umgestaltung der Stadt Salzburg. Es wurden allein um den Dom 50 Häuser sowie das Kloster abgerissen. Plätze wie der Mozartplatz, der Residenzplatz sowie der Kapitelplatz gehen auf seine Planungen zurück.

Die engen Gassen

Auch Jahrhunderte später bieten die schmalen Gassen nach wie vor Wohnraum für viele Menschen. Die Häuser wurden schrittweise an die Bedürfnisse der Bewohner angepasst. Anfangs waren die Toiletten in den Höfen und das Wasser musste vom Stadtbrunnen geholt werden. Mittlerweile bietet natürlich jede Wohnung eine moderne Sanitäranlage. Eine weltweit Bekannte ist die Getreidegasse, in der sich das Geburtshaus von Amadeus Mozart befindet. Dem musikalischen Wunderkind verdankt die Stadt zu einem großen Teil ihre Identität als Musik- und Kunstmetropole.

 
Salzburgs zurückhaltendes Farbenspiel
Die abwechslungsreichen Fensterreihen

Ein weiteres Merkmal: die mehrfach unterteilten Fenster, die sich oft sowohl in Größe als auch Gestaltung sehr unterscheiden aber schlussendlich die Fassaden einheitlich aussehen lassen. Die Fenster sauber zu bekommen ist unter den Bewohnern jedoch die "wahre Kunst", da die meisten Fenster nach außen zu öffnen sind. Aus der Inschrift der Fenstergewände geht die die Geschichte des Hauses hervor.

Das zurückhaltende Farbenspiel

Ebenso wichtig für Bürger und Denkmalschützer ist, dass scharfe Kontraste und farbliche Dominanz einzelner Gebäude vermieden werden. Die miteinander verbundenen Gebäude harmonieren in ihrer Farbe. Jedes Gebäude ist in seiner Erscheinung einzigartig in Salzburg.[2]

Forderungen an Salzburg

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Ein Gutachten von ICOMOS International, dem internationalen Rat für Denkmalpflege, und ein Beschluss des Welterbekomitees führten dazu, dass der von der Republik Österreich vorbereitete Antrag auf Eintragung in die Liste der Welterbestätten bei der UNESCO beschlossen wurde. Diesen Gegebenheiten entsprechend war das Ziel der politischen Verantwortungsträger, dieses einmalige kulturelle Erbe der Stadt zu erhalten. Jährlich wird viel in die Erhaltung der städtischen Kulturgüter und Denkmäler investiert. Die Verleihung des Titels „Weltkulturerbe“ spricht nicht nur für die Schönheit der Kultur- und Naturlandschaft der Stadt, sondern ist auch ein Beweis für eine intensive Pflege der Altstadterhaltung in Salzburg. Wurde eine Stadt in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen, so hat sie verschiedene Kriterien zu erfüllen. Einerseits eine genaue Definition des Schutzgebietes in seiner Fläche und andererseits die Ausarbeitung eines Managementplans, aus dem vorgeht wie die Authentizität und Integrität des kulturellen Erbes sichergestellt wird. Managementpläne stellen ein Steuerungsinstrument für die Pflege, den Schutz, die Nutzung sowie die nachhaltige Entwicklung dar. Begleitet werden solche Pläne von einer laufenden Überprüfung der Maßnahmen zur Erreichung der definierten Ziele.

Um der Aufnahme der Altstadt von Salzburg in die Liste des Weltkulturerbes letztendlich gerecht zu werden, sind wichtige Entscheidungen erforderlich. Der Stadtverein hält deshalb die Realisierung der nachfolgend zusammen gestellten Maßnahmen für zielführend:

  • Einrichtung einer institutionellen Informationsstelle in der Altstadt
  • Ausarbeitung eines Managementplans im Sinne der UNESCO-Vorgaben
  • Ausarbeitung von Programmen im Sinne einer „Welterbe-Pädagogik“ für unterschiedliche Interessens- und Altersgruppen
  • Einrichtung von Maßnahmen für gezielte Besucherlenkung [3]

Bauvorhaben und Bewilligung

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Das Altstadtschutzgebiet, dass sich in Kernzone (Schutzzone I mit Altstadt, Mönchs- und Festungsberg) und der daran angrenzenden Gründerzeitgebieten (Schutzzone II mit Teilen der rechtufrigen Neustadt mit Schloss Mirabell) unterteilt, spielt eine wichtige Rolle falls jemand in der Stadt mit dem Gedanken spielt, eine Baumaßnahme einzuleiten bzw. durchzuführen. Um eine solche Beeinträchtigung der Schutzgebiete Salzburgs zu verhindern, wurde rund um diese zusätzlich eine so genannte [[w:Pufferzone|"Pufferzone"] errichtet. Die Organe der Stadt Salzburg, denen auch der Vollzug des Altstadterhaltunsgesetzes obliegt, sind für eine mögliche Bewilligung von baulichen Maßnahmen zuständig. Bevor es aber zu dieser kommt, muss ein Gutachten erstellt werden, ob das in Frage kommende Objekt der Schutzzone für das Stadtgefüge von Bedeutung ist oder nicht. Von den im Altstadtschutzgebiet gelegenen ca. 1500 Objekten, davon ca. 1000 in der Kernzone, stehen ca. 400 zudem auch unter Denkmalschutz, sodass im Falle eines Bauverfahrens die Zuständigkeit der Sachverständigenkommission (SVK) und des Bundesdenkmalamtes (BDA) gegeben ist.

UNESCO-Weltkulturerbe

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Auf die Liste der UNESCO-Weltkulturerbestätten schaffen es nur die herausragendsten Natur- und Kulturdenkmäler. Zum Weltkulturerbe zählen neben Baudenkmälern auch Kulturlandschaften, Industriedenkmäler und Kunstwerke wie Felszeichnungen. Die in bemerkenswerter Weise gut erhaltene Stadt besteht aus kirchlichen und weltlichen Bauten aus vielen Jahrhunderten. Das war auch unter anderem einer der vielen Gründe für die Aufnahme in die Liste der 1972 beschlossenen Konvention zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt.

Seit der im Jahr 1997 erfolgten Ernennung Salzburgs zum Weltkulturerbe, ist ein weiterer „kritischer Beobachter“ des Baugeschehens der Stadt dazugekommen. Nämlich UNESCO, beziehungsweise auf nationaler Ebene ICOMOS Austria, die keine rechtliche Kompetenz, sondern ausschließlich eine Beratende sowie zur Not eine Warnende hat. Die Ernennung zum Weltkulturerbe bringt mit sich, dass die Einzigartigkeit der Stadt Salzburg geschützt sowie für die nächsten Generationen bewahrt gehört. Die Folge einer Nichterfüllung dieser Verpflichtungen, wäre im schlimmsten Fall ein Entzug dieser für die Stadt bedeutsamen Auszeichnung. Die schützenswerte Altstadt umfasst 236 Hektar Fläche und rund 1.000 Objekte. [4]

 
UNESCO-Weltkulturerbe Salzburg 1997

Folgende Kriterien wurden von dem UNESCO Komitee anerkannt:

  • Es ist ein bedeutender Schnittpunkt menschlicher Werte in Bezug auf die Entwicklung von Architektur oder Technologie, der Großplastik, des Städtebaus oder der Landschaftsgestaltung erkennbar.
  • Die Altstadt Salzburgs wird als ein hervorragendes Beispiel eines Typus von Gebäuden oder Landschaften gesehen, die einen oder mehrere bedeutsame Abschnitte der Geschichte der Menschheit versinnbildlichen.
  • Salzburg ist in unmittelbarer oder erkennbarer Weise mit Ereignissen oder überlieferten Lebensformen, mit Ideen oder Glaubensbekenntnissen oder mit künstlerischen oder literarischen Werken von außergewöhnlicher sowie universeller Bedeutung verknüpft.
- UNESCO Komitee 5. Dezember 1996

Aktueller Diskurs

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Bebauung des Dr.-Franz-Rehrl-Platzes

Noch immer aktuell unter den Salzburgern ist die Diskussion um die Bebauung des Dr.-Franz-Rehrl-Platzes in Salzburg. Denn immer mehr Politiker/Innen setzen sich für eine “welterbeverträgliche Bebauung” ein. So auch Christoph Ferch (Liste Bürger für Salzburg), der als betroffener Anrainer gegen das Bauprojekt auf dem Rehrlplatz ist. Im März 2014 trat er mit seiner Liste erstmals zur Wahl an und zog in den Gemeinderat der Stadt Salzburg ein. Der Schutz des Weltkulturerbes in Salzburg steht seither ganz oben auf seiner Agenda. Als vorrangiges politisches Ziel einer Welterbestätte betrachtet man das menschengerechte Bauen, der Schutz der Altstadt und eine gegebene Lebensqualität für alle. Dies bedeutet unter anderem, dass Neubauten in der Kernzone sich einem einmaligen Bild anpassen müssen und auf gar keinem Fall mit einem anderen Aussehen, das Bild der historischen Altstadt ablenken dürfen. 

Als großer Erfolg kann die Entscheidung des Welterbekomitees der UNESCO vom Juli 2017 gesehen werden. Die Organisation sprach sich für eine Umplanung mit deutlicher Reduktion des Volumens und der Bauhöhen sowie größerer Einfügsamkeit der geplanten Fassaden und Fenstergrößen beim Rehrlplatz-Projekt aus. [5]

Tourismus-Boom

Der Tourismus in der Stadt Salzburg boomt weiter: Im ersten Halbjahr 2017 wurden 1,3 Millionen Übernachtungen gezählt. Das sind beinahe zehn Prozent mehr als in der ersten Hälfte des Vorjahres. Laut "Tourismus Salzburg GmbH" ist dieses hervorragende Ergebnis das beste Halbjahresergebnis aller Zeiten, denn die Übernachtungen liegen knapp 25 Prozent über dem Niveau des Jahres 2012.

Was die Stadt Salzburg deutlich bemerkt hat ist, dass es den größten Zuwachs bei den Gästen aus China, gefolgt von den US-Amerikanern gab. Die größte Gästegruppe in Salzburg, mit einem Anteil von knapp 25 Prozent, sind die Österreicher, gefolgt von Deutschen, US-Amerikanern, Chinesen und Briten. Die klare Positionierung der Salzburger Tourismuswerbung mit Mozart, UNESCO-Weltkulturerbe, Sound of Music, Advent und Festspielen sei einer der Gründe für das seit Jahren starke Wachstum. Zusätzlich helfe aber auch die internationale Situation. In Zeiten wie diesen suchen Touristen verstärkt nach Reisezielen, die verkehrstechnisch gut angebunden sind und mit Sicherheit punkten. [6]

Salzburg feiert Geburtstag

Wir schreiben das Jahr 2017. Im österreichischen Salzburg feiert man nicht nur das Jubiläum "200 Jahre bei Österreich" sondern noch ein weiteres Ereignis steht an. Zum 20. Mal jährt sich die Ernennung der Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. 1997 wurde die Historische Altstadt Salzburg zusammen mit dem Schloss und den Gärten Schönbrunn als erste von insgesamt neun österreichischen Weltkulturerbestätten in die Liste der UNESCO aufgenommen. Grund genug für die Salzburger, die Altstadt neu herauszuputzen. Der Asphalt wurde durch Granitpflaster ersetzt und historische Gärten renoviert. Der neue Look ist ein weiterer Grund, dem barocken Schmuckstück Österreichs einen Besuch abzustatten. Auch die Salzburger Festspiele (100 Jahre) sowie das Altstadterhaltunsgesetz (50 Jahre) feiern in diesem Jahr ihren Geburtstag. [7]

Kulturhauptstadt 2024?

Wie zahlreiche Medien berichten wird es 2024, zum Dritten Mal nach Graz (2003) und Linz (2009), wieder eine österreichische Kulturhauptstadt geben. Ob sich Salzburg für 2024 als Kulturhauptstadt bewerben wird ist noch offen. Allerdings drängt die Zeit: Ende 2018 endet die Bewerbungsfrist, bis dahin müsste ein inhaltliches Konzept und ein Finanzplan vorliegen. Doch in der Stadt befürwortet momentan nur die grüne Bürgerliste klar eine Kandidatur. Bürgermeister [[w:Heinz_Schaden|Heinz Schaden] war dagegen, denn er war der Meinung Salzburg sei ohnehin eine Weltstadt von Kunst und Kultur und braucht dazu nicht den Titel der Kulturhauptstadt - mit diesem Standpunkt spricht sich Bürgermeister Heinz Schaden (SPÖ) eindeutig gegen eine Bewerbung zur Kulturhauptstadt 2024 aus.[8]

Literatur

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  • Fally: Weltkulturerbe: Die Stadt Salzburg im Vergleich. In: Bastei Magazin des Stadtvereins Salzburg, 2017.

Siehe auch

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Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Salzburg - Übersichtstabelle

Einzelnachweise

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  1. www.stadt-salzburg.at, zuletzt abgerufen am 1.November 2017
  2. www.salzburg.info, zuletzt abgerufen am 30.Oktober 2017
  3. Fally: Weltkulturerbe: Die Stadt Salzburg im Vergleich. In: Bastei Magazin des Stadtvereins Salzburg, 2017.
  4. www.stadt-salzburg.at, zuletzt abgerufen am 01.November 2017
  5. www.salzburg24.at, zuletzt abgerufen am 11.November 2017
  6. www.salzburg.orf.at, zuletzt abgerufen am 11.November 2017
  7. www.blick.ch, zuletzt abgerufen am 12.November 2017
  8. www.derstandard.at, zuletzt abgerufen am 12.November 2017



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Arbeitsseite v. Christina Riße

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(Tutor: Karl)    (Teilnehmerbereich)            Arbeitsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten) Gruppenarbeit über Der mediale Diskurs zum Hochhausprojekt am Heumarkt siehe: Benutzer:Marlene_Stolz/Arbeitsseite

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Arbeitsseite v. Aris Sifonios-Kekatos

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Graz im 2. Weltkrieg: Zerstörungen des Kulturerbes und Wiederaufbau, wirft einen Blick auf die Situation in Graz während dem 2. Weltkrieg im Bezug auf das Kulturerbe. Graz verzeichnete die meisten Luftangriffe von allen Österreichischen Städten – insgesamt 56, zwischen dem 25. Februar 1943 und dem 2. April 1945. Dabei wurden rund 29.000 Brand- und Sprengbomben abgeworfen. Hauptziele der Angriffe waren der Hauptbahnhof sowie die großen Industrieanlagen im Westen und Süden der Stadt. Neben den 1.980 Toten und rund 2.000 Verwundeten wurden auch 7.802 Gebäude und etwa 20.000 Wohnungen zerstört.[1]

Kulturerbe Graz

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Bildunterschrift

Die Innenstadt von Graz wurde 1999, wegen ihrer einzigartigen Erhaltung der historischen Gebäude, ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbes Stadt Graz – Historisches Zentrum und Schloss Eggenberg. Zu den Denkmalgeschützten Objecten der Innenstadt gehören folgende Bauwerke:

  • Akademisches Gymnasium
  • Antoniuskirche
  • Deutschritterordenshaus
  • Burg
  • Dom und Mausoleum
  • Dreifaltigkeitskirche
  • Franziskanerkirche
  • Glockenspielplatz
  • Hauptplatz
  • Herrengasse
  • Joanneum
  • Landhaus
  • Landeszeughaus
  • Murinsel: Schwimmende Plattform in der Mur die anlässlich des Kulturhauptstadt-Jahres 2003 von Vito Acconci errichtet wurde. Sie wird als Café und als Freilufttheater genützt.
  • Opernhaus
  • Rathaus
  • Sackstraße
  • Schauspielhaus
  • Schloßberg mit Glockenturm, Kasematten und Uhrturm, dem Wahrzeichen von Graz. Erreichbar durch die Schloßbergbahn und durch einen Lift.
  • Sporgasse
  • Stadtpark
  • Stadtpfarrkirche

Von den oben genannten Bauwerken wurden viele während dem 2. Weltkrieg beschädigt. [2] ...

Akademisches Gymnasium

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Durch mehrere Bombenangriffe der Alliierten auf Graz im Jahr 1944, besonders am 1. November 1944, wurde das Schulgebäude vor allem an der Hauptfront - Richtung Tummelplatz - schwer beschädigt, ein ordnungsgemäßer Unterricht war ab diesem Zeitpunkt praktisch nicht mehr möglich.

Die Zeit nach dem Kriegsende war mit einem dringend nötigen, völligen Neubeginn der Schule verbunden. Ferdinand Tremel, der zunächst provisorische Leiter des Gymnasiums und ab 1948 Direktor, berichtet über die von ihm anfangs vorgefundene Situation:

„Abgesehen von den Bombenschäden befand sich das Haus, als es der neue Leiter zum ersten Mal betrat, in einem unbeschreiblichen Zustand. Der Gang des Erdgeschosses war übersät von weggeworfenen schmutzigen und stinkenden Uniformstücken der deutschen Wehrmacht und des Volkssturmes, die umfangreiche mineralogisch-geologische Lehrmittelsammlung lag auf dem Boden des Turnsaales in wüstem Durcheinander herum, in den Klassenzimmern und Sammlungsräumen, soweit man sie überhaupt betreten konnte, herrschte ein Chaos von Möbelstücken und von Schmutz aller Art, vom Zustand der Klosette sei gar nicht gesprochen. In der Direktionskanzlei fand sich als einzige Quelle ein dünnes Bündel nichtssagender Akten – alle anderen waren verbrannt –, die Kataloge lagen verstreut im Kohlenkeller herum und waren offenbar zum Verheizen bestimmt. In dieses Durcheinander Ordnung hineingebracht zu haben, war ein großer Ruhmestitel des nichtwissenschaftlichen Personals.“

– Ferdinand Tremel: Festschrift „400 Jahre Akademisches Gymnasium Graz“ [3]

Grazer Burg

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Im Zweiten Weltkrieg wurde die Bausubstanz der Grazer Burg teilweise schwer beschädigt und ab 1947 wieder aufgebaut. Zwischen 1950 und 1952 wurden Neubauten errichtet, welche als Neue Burg bekannt sind. Heute befinden sich in ihr neben dem Büro des Landeshauptmannes auch noch einige Abteilungen des Amts der Steiermärkischen Landesregierung. [4]

Franziskanerkirche

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Nach der Kriegsbeschädigung 1945 durch einen Bombentreffer wurde der Chor der Kirche von 1947 bis 1949 wiederhergestellt, in den Jahren 1954/55 erfolgte eine Innenrestauration, von 1982 bis 1988 eine umfassende Restaurierung. [5]

Landeszeughaus

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Das Landeszeughaus war das zentrale Waffendepot der Steiermark. Während des Zweiten Weltkrieges wurde es evakuiert und alle Waffen in drei abgelegene steirische Schlösser gebracht. Mit Hilfe der britischen Besatzungsmacht erfolgte der Rücktransport, ohne dass Verluste zu verzeichnen waren. Bereits im April 1946 konnte das Landeszeughaus wieder geöffnet werden.

Am 22. März 2013 wurde der größte Umbau seit der Errichtung des Zeughauses abgeschlossen. Der Eingangsbereich wurde umgestaltet [2] und das Zeughaus barrierefrei gemacht. [6]

Stadtpfarrkirche

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Im Zweiten Weltkrieg wurden die gotischen Glasfenster der Kirche zerstört. Mit der Neugestaltung wurde Albert Birkle, ein Salzburger Künstler, dessen Kunst im Dritten Reich als entartet galt, beauftragt. Seine Hauptthemen waren die Auferstehung und das Leiden Jesus, doch seine Glasfenster wurden in den 1950er Jahren zum Skandal, denn sie zeigen Hitler und Mussolini an der Seite der Peiniger Christi. Sie ist, neben der Stiftsbasilika St. Martin in Landshut, weltweit die einzige Kirche, die die beiden Diktatoren zeigt.

Literatur

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  • Stefan Karner: Die Steiermark im Dritten Reich 1938–1945'. 3. Auflage. Leykam, Graz 1986, ISBN 3-7011-7302-8, S. 391–423.

== Einzelnachweise ==

    → Dokumentation

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Arbeitsseite v. Marlene Stolz

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(Tutor: Karl)    (Teilnehmerbereich)            Arbeitsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten)


Der mediale Diskurs zum Hochhausprojekt am Heumarkt

 
Hotel Intercontinental mit Wiener Eislaufverein

Beim Hochhausprojekt am Heumarkt handelt es sich um das Vorhaben, einen 66 Meter hohen Neubau im historischen Zentrum von Wien zu errichten. Nachdem es zuvor als wahrscheinlich gegolten hatte, dass das historische Zentrum von Wien im Fall eines Baubeginns auf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt und in der Folge den Titel Weltkulturerbe verlieren könnte,[7][8] erfolgte der Eintrag durch das Welterbekomitee bereits auf der jährlichen Sitzung des Gremiums am 6. Juli 2017.[9]

Geschichte des Areals

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Der Hotelbau 1963

Das Gebiet des Areals Heumarkt befindet sich zwischen dem Stadtpark und Schwarzenbergplatz, gegenüber dem Beethoveplatz. Im Bereich, zwischen den Straßen Lothringerstraße und Am Heumarkt, bildet es ein Bindeglied für den 1. und den 3. Bezirk. Im Nordosten ist das Areal begrenzt durch das Hotel InterContinental Wien und im Südwesten durch das Wiener Konzerthaus. Es umfasst eine Fläche von ca. 15.400m². [10] [11]

Schon 1368 erstreckte sich das Gebiet in der Gegend vom unteren Teil des Rennwegs bis hin zur Waaggasse (heute Salesianergasse). Im Laufe der Zeit zog sich dies sogar weiter, bis zur Landstraßer Hauptstraße und war unter dem Name „Im Gereuth“ bekannt. Später, im 17. Jahrhundert, erweiterte sich dieses Gebiet nochmals vom Stubentor bis hin zum Kärntnertor. Mit der immer größer werdenden Erweiterung änderte sich auch immer wieder der Name, so war der Markt auch als „Im Paradeis“ (1371, „Gerewt, quo vocatur Paradis"), „Auf dem Gries“ (1400), „Am Heugries“ bekannt. Zur Zeit Maria Theresias bezeichnete man das untere Stadtviertel zwischen „Salesiangasse“ und „Ungargasse“ mit dem Namen „Auf der Hayd“, der andere Teil von dort, bis zum Invalidenhaus, wurde als „Ochsengries“ (auch am Viehmarkt) bezeichnet. Der heute bekannte Name „Heumarkt“ entstand anhand des Handelsn der großen Menge an Heu, welche wöchentlich aus Ungarn zugeliefert und dort auch verkauft wurde. [12] [13]

Das "Olympion"- eine zukunftsweisende Idee

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Baumanns Pläne für den "Olympion"

Die „Olympion“ Idee für die Zukunft. Die herausragende Vision von Sport, Musik und „Lustbarkeiten“ unter freiem Himmel. 1890 schon, sollte ein „Olympion“ dort stehen. Um die breite Bevölkerungsschicht anzusprechen, plante man ein Ensemble aus mehreren Gebäuden, welche verschiedenste Nutzungsmöglichkeiten bieten sollte. Es war der Traum eines Hauses für Musikfeste in Wien. Die Idee stammt von Ludwig Baumann, welcher als einer der Architekten des Konzerthauses Wien bis heute noch in Erinnerung geblieben ist. Sein „Olympion” sollte Räume für Konzerte, den Wiener Eislaufverein, einen Bicycleclub sowie für Buffets und Restaurants enthalten und in einer zusätzlichen Freiluft-Arena 40.000 Menschen Platz bieten. Bereits zur Gründungszeit des losen Bautenverbunds von Konzerthaus Wien und Wiener Eislaufverein im 19. Jahrhundert war also die Verbindung von Musik, Tanz und Sport eine zentrale Idee. Jedoch wurde Baumanns Projekt in dieser Form bis heute nicht realisiert, aber die Intention ist sehr prägnant für das geplante Projekt. [14]

Kurzfassung der Ereignisse

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Im Jahre 1960 wurde für den Bau des Hotels Intercontinental ein Teil der Eisfläche des Wiener Eislauf-Vereins aufgegeben. (Teil: Johannesgasse, Am Heumarkt, Lisztstraße, Lothringerstraße) 52 Jahre später, 2012, kaufte das Unternehmen WertInvest das Areal des Intercontinental Hotel mit dem Ziel an dessen Stelle ein neues Immobilienprojekt zu gründen. Infolgedessen erarbeiteten drei Planungsteams Empfehlungen für die Weiterentwicklung des Gebiets und der brasilianische Architekt Isay Weinfeld ging mit seinem Projekt für die Gestaltung als Sieger des Architektenwettbewerbs, welchem im Februar 2014 stattfand, hervor. Nach abgeschlossener Flächenwidmungsverfahren, stand dem Bau im Jahre 2016 nichts mehr im Weg, doch kam es gegen Ende Februar 2013 zu erheblichen Protesten gegen das Bauprojekt. Der Status, welche Wiens Innenstadt als UNESCO-Weltkulturerbe bezeichnete, wurde durch das Vorhaben stark gefährdet, worauf eine sogenannte „Nachdenkpause“ der Planungsstadträtin Maria Vassilakou verkündet wurde. Dementsprechend kam es im Dezember 2016 zu einer leicht veränderten Variante des Projekts, welcher die Zustimmung des Fachbeirats für Stadtplanung bekam. Nichtsdestotrotz gilt die Durchführung des Projekts als gefährdet. Stadt Wien aufgerufen am 30. November 2017</ref> "Am 1. Juni 2017 setzte der Wiener Gemeinderat den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan für das Areal fest und schloss den Vertrag gemäß § 1a der Bauordnung zwischen Stadt Wien und dem Projektwerber ab" .[15] [16] Letztendlich kam es auf der jährlichen Sitzung des UNESCO-Welterbekomitee, am 6 Juli 2017, zum Entschluss, das Historische Stadtzentrum Wien in die Rote Liste der gefährdeten Welterbe einzutragen. [17] [18]

Geplantes Vorhaben

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Planung und Fakten

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Das Wiener Konzerthaus mit dem Hotel Intercontinental im Hintergrund

Mehrere Jahre reicht die Planung des Bauprojekts am Heumarkt mittlerweile zurück. Seit dem Jahr 2012 arbeiten die Initiatoren auf die Umsetzung hin [19]: Am Heumarkt soll neben dem Hotel Intercontinental - das ebenfalls neu gebaut werden soll - ein 66 Meter hoher Wohnturm errichtet werden. Der Bereich der geplanten Neugestaltung, welche mit Anfang 2019 gestartet werden soll, umfasst insgesamt eine Fläche von 15.400 m2 und betrifft im Wesentlichen das Hotel Intercontinental, den Wiener Eislafverein und das Wiener Konzerthaus. Das Projekt, bei dem sich die Kosten laut der EG-WertInvest Hotelbeteiligungs – die das Projekt finanziert - auf bis zu 300. Millionen Euro belaufen, soll zum Jahreswechsel 2021/22 fertiggestellt werden. [20] Laut Wertinvest, wird „auf dem Privatgrundstück ein großer, öffentlich zugänglicher und weitgehend konsumfreier Platz gestaltet, zusätzliche Verbindungswege entstehen. Neben den Wiener Kulturgütern Eislaufverein und Konzerthaus werden Kulturbüros, kleine Shops, ein Sportclub, Cafés, Restaurants und Wohnungen diesen Ort zu einem neuen Wiener Treffpunkt machen. Der große Freiraum macht es möglich, dass der Eislaufplatz außerhalb der Wintersaison neue Funktionen übernimmt: Er wird zu Musik, Kultur- und Sport-Platz, und fallweise etwa auch zum Marktplatz für Design- und Nachbarschaftsmärkte. Der Projektentwickler finanziert darüber hinaus die neuen Anlagen des Eislaufvereins inklusive Ganzjahres- Eishalle für den Eissport.“[21]

Konkret sollen folgende Änderungen vorgenommen werden:[22]

  1. Der Eislaufverein bleibt, was eine Grundbedingung für das Projekt darstellt, und soll lediglich neu gestaltet werden.
  2. Zudem kommt eine Verbesserung des Eislaufvereins, indem eine ganzjährige Eishalle geplant wurde, die auch im Sommer benutz werden kann.
  3. Im Bereich der Lothringerstraße sehen die Pläne vor, die bestehenden Fahrspuren zu versetzen, was jedoch keine Auswirkung auf die Anzahl oder Breite der Fahrstreifen haben soll.
  4. Der Platz soll eine Bühne für fallweise Musik und Tanzveranstaltungen – vorzugsweise in Zusammenarbeit mit dem Wiener Konzerthaus – werden.
  5. Der Turm, welcher das Hauptproblem für die UNESCO darstellt, ist min einer Höhe von 66,3 Metern berechnet. Er soll neben 40 Zimmern für Hotelgäste auch Platz für cirka 50 Wohnungen bieten.
  6. Das InterContinental wird von Grund auf neu errichtet und soll über cirka 460 Zimmer verfügen.

Städtebauliche Überlegung

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Eine Erneuerung der Bauten rund um das Gebiet des Eislaufplatzes ermöglicht die Schaffung eines attraktiven, vielversprechenden Ortes, mit einer steigerung der Aufenthaltsqualität. Obendrein bietet sich mit solch einem Ort auch ein bezierksgrenzenüberschreitender, urbaner und attraktiver Anziehungspunkt, welcher die Massen anzieht. Die gemeinsame Entwicklung der in Privateigentum befindlichen Liegschaftes des Hotels Intercontinental, sowie die benachbarten Anlagen des Wiener Eislaufvereins sind ebenfalls als Ziel zu betrachten. [23]

Entscheidend aus der Sicht der Stadt Wien, sind vor allem folgene Aspekte der Verbesserung:

  • Erhalt, Absicherung und Verbesserung des Wiener Eislauf-Verein
  • Eine ganzjährige Nutzung der Fläche des Eislaufvereins
  • Mehr Platz für Fußgängerinnen und Fußgänger zum Flanieren
  • Neue Durchgangsmöglichkeiten, neue Verbindungen
  • Öffnung des Areals

Heumarkt Neu

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Weiterführend an Baumanns Vision des Olympion, möchte WertInvest diese Idee wiederbeleben und das Areal Heumarkt wieder neu beleben. Der spartenübergreifende Musentempel soll die Wiener Tradition an diesem Ort besonders erstrahlen lassen. Mit der Verwirklichung dieses Projekts soll ein harmonisches Ensemble entstehen, welches Sport, Musik, Gastronomie, sowie Freizeitgestaltung auf interessante Art vereint. Das Herzstück des wegweisenden und subtilen Entwurfs des renommierten Architekten Isay Weinfeld, der in einem internationalen Wettbewerbsverfahren ausgewählt wurde, bildet der große Freiraum, der im Winter als Eislauffläche gestaltet wird und den Rest des Jahres ein multifunktionaler öffentlicher Platz mit hoher Aufenthaltsqualität sein wird. [24]

Ein Treffpunkt für alle Jahreszeiten

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Saisonal orientierte Veranstaltungen und das gezielte Mischen der unterschiedlichen Nutzfunktionen, welche dem Platz zugeschrieben werden, führen den "Genius Loci" Baumanns, des "Olympion" weiter aus. Durch Stadtmöbel mit unterschiedlicher Art und Funktion, mobilem Grün, Wasser und Schattenelementen, sowie Komfort- und Kommunikationszonen bietet der Platz den idealen Wohlfühlort für Wiener und Wienerinnen, aber natürlich auch Touristen und Touristinnen.[25]

  • Musik: Die Planung von Konzerten im Freien ist fester Bestandteil. Veranstaltet durch das Konzerthaus wird dies ein Spektakel für Jedermann, inklusive freiem Eintritt und ganz ohne Absperrungen.
  • Marktplatz: Unter anderem ist die Planung eines Wochenmarktes gedacht, welcher in Kooperation mit Nachbarschaftsmärkten wie der MARKTEREI.
  • Desin & Mode: Zukünftig soll der Platz die ideale Stage für die Fashion Week Vienna, oder der Vienna Design Week bieten.
  • Tanz und Theater: Ebenfalls ist eine Kooperation mit dem Akademietheater, den Wiener Festwochen und dem Impulstanz-Festival gedacht.
  • Sport im Sommer: Der Innenraum wird sehr großzügige Sportangebote, sowie ein Sportzentrum inklusive Schwimmbad & Spa bieten, welche zur Sommerzeit ebenfalls Angebote im Außenraum bereitstellen. Die Rede ist hier von Yoga-Kursen, Boule-Bahnen und weiteren Freizeitaktivitäten
  • Kunst im öffentlichen Raum: Kunstinstallationen und Kunstprojekte dürfen bei diesem Etablissement natürlich nicht fehlen und werden ebenso vor Ort zu finden sein.[26]

Auswirkung auf den Tourismus

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Der UNESCO Welterbetitel ist einer der wichtigsten Faktoren für den Wiener Tourismus und dessen internationale Vermarktung. Trotz eines möglichen Verlustes des Prädikats, rechnen die Experten der Branche jedoch nicht mit negativen Folgen. Markus Grießler, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft der Wirtschaftskammer Wien , gibt sich gelassen und sieht keinen Grund zur Sorge: "Wien ist seit Jahren ein Touristenmagnet und verzeichnete 2016 schon mehr als 15 Millionen Gästenächtigungen – Tendenz steigend. Liste hin oder her: Die Menschen kommen zu uns auf Besuch, weil Wien Weltstadt ist und sehr viel zu bieten hat." [27] Ähnlich äußerte sich auch der Sprecher des Wiener Tourismusverbandes, Walter Straßer:„Wir bedauern natürlich, dass Wien auf die Rote Liste der UNESCO aufgenommen wurde. Wir erwarten uns aber in touristischer Hinsicht keine Auswirkungen“. Die Stadt sei nach wie vor ein attraktives Reiseziel, nicht zuletzt weil sie kulturelles Erbe und Moderne vereint. Die Wiener Hotelvereinigung sieht das Kunst- und Kulturangebot als wichtigeren Faktor und daher sogar eine Chance im Verlust des Titels und die damit verbundene mediale Aufmerksamkeit. [28]

Das historische Zentrum von Wien auf der Roten Liste

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Das historische Zentrum von Wien

Am 6. Juli dieses Jahres (Stand 2017) wurde das historische Zentrum Wiens von dem Welterbekomitee der Unescoauf die Rote Liste des gefährdeten Welterbes gesetzt. Grund dafür war das vom Gemeinderat im Monat zuvor beschlossene Hochhausprojekt auf dem Heumarkt.[29]

Begründet wird die Entscheidung für diesen Schritt von der UNESCO unter anderem damit, dass die Altstadt durch die „massive städtebauliche Entwicklung der letzten Jahre“ ihren „außergewöhnlichen, universellen Wert“ verliere.[30]

Wien wurde jedoch bereits in der Vergangenheit mit mahnenden Worten der UNESCO konfrontiert und hat auch diese ignoriert. Zum einen beim Bau des Hochhauses in Wien-Mitte und zum anderen beim Ausbau des Hauptbahnhofes.[31] Schon bevor Wien auf die Rote Liste gesetzt wurde, beanstandete die Unesco eben diese Bauprojekte, welche "zusätzlich zur Höhe und Kubatur des Hochhausprojekts am Heumarkt" ausschlaggebend für die Entscheidung gewesen sind.[32]

Seit nun mehr als vier Jahren (Stand 12/2016) kennt Wien die Bedenken der Unesco. Neben der Turmhöhe von jetzt 66.3 Metern ist vor allem die Gesamtgestaltung Grund für die heftige Kritik: Das Projekt ist „stadtmorphologisch (Anm:. von der Baustruktur her) nicht mit dem historischen Bestand verträglich“, kritisiert Gabriele Eschig, Generalsekretärin der österreichischen Unesco-Kommission.[33] Laut dem Welterbe-Komitee dürfte der Turm eine Gesamthöhe von Maximal 43 Metern nicht überschreiten, da andernfalls der sogenannte "alte Canaletto-Blick von 1758" ("Wien, vom Belvedere aus gesehen") empfindlich gestört wäre.[34]

Da der UNESCO nicht viele Alternativen bleiben, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, war die Rote Liste der einzig mögliche Schritt für das Welterbe-Komitee um deutlich die abweisende Haltung gegenüber diesem Bauobjekt ersichtlich zu machen. Die „List of World Heritage in Danger“, wie sie auf Englisch heißt, sendet ein deutliches Signal an die Weltgemeinschaft, sich stärker um den Erhalt bestimmter Güter zu bemühen. Dabei ist es egal, ob ein Staat aktiv an der Gefährdung eines Kulturguts auf seinem Gebiet mitwirkt, indem er etwa bauliche Veränderungen zulässt, oder ob er nur mit den Schutzmaßnahmen überfordert ist.

Die Folge der Aufnahme auf die Rote Liste liegt bei Wien binnen Jahresfrist in der Herstellung eines "konkreten Maßnahmenkataloges". Anhand dessen soll die Stadt Wien Vorschläge "zur Wiederherstellung jenes Wertes entwerfen, der ursprünglich zur Aufnahme in die Welterbeliste geführt hat". Sollte dies nicht gelingen, wird der Status des Weltkulturerbes unverzüglich aberkannt. Diese Situation ist in der Vergangenheit lediglich zweimal tatsächlich eingetreten: In Oman wurde im Jahr 2007 ein Wildschutzgebiet ausgelistet, weil es zum Zwecke der Ölförderung um 90 Prozent verkleinert worden war. Im Jahr 2009 wurde als zweites das Dresdner Elbtal gestrichen, dass den Status aufgrund eines Brückenbaus verlor. Konkret hat Österreich nun bis zum 1. Februar 2018 Zeit, dem Welterbekomitee ein Update über den Erhaltungszustand der Welterbestätte zu übermitteln. Sollte die Stadtregierung die erforderlichen Maßnahmen nicht umsetzen, droht als nächster Schritt die Aberkennung des Welterbestatus.

Um wieder von der Roten Liste zu kommen, müsste die Stadt Wien vor allem zwei Forderungen der UNESCO gerecht werden. Zum einen wird verlangt, dass das Bauprojekt am Heumarkt - im Prinzip der hohe Turm - die von der UNESCO vorgegebene Maximalhöhe von 43 Metern nicht überschreitet. Zum anderen müsste die Stadt "verbindliche Planungsinstrumente zum Schutz des Welterbes schaffen".[35]

Es wird behauptet, dass es jedoch sehr unwahrscheinlich ist, dass das Hochhausprojekt noch den Wünschen der UNESCO angepasst wird, da „es einen gültigen Beschluss über die neue Flächenwidmung gibt. Der wurde vom Gemeinderäte im Wissen der kritischen Sicht der UNESCO gefällt.“[36]

Befürworter und Gegner

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Bei der 41. Versammlung des Welterbekomitees in Krakau Anfang Juli 2017 wurde das Welterbe "Historisches Zentrum von Wien" auf die Rote Liste der gefährdeten Welterbestätten gesetzt. In Folge dessen wird der Stadt Wien das Welterbeprädikats aberkannt werden.

Seit der Präsentation der Pläne im Jahr 2013 wird das Vorhaben in der Öffentlichkeit stark kritisiert und kontrovers diskutiert. Anhänger loben erstklassige Architektur und moderne städtische Gestaltung. Viele Gegner sprechen hingegen von einer Verschandelung der historischen Wiener Innenstadt und einer Gefährdung des Wiener Weltkulturerbes. Gerade der drohende Verlust des Weltkulturerbetitels der UNESCO ist zentraler Streitpunkt.

Als im städtebaulichen Rahmenplan erstmals von der Umwandlung des Geländes in einen Turm mit Luxuswohnungen die Rede war, waren rote und grüne Stadtpolitiker noch aufgebracht. Die zuständige Planungsstadträtin, Maria Vassilakou (Grüne), warnte damals noch vor Problemen bezüglich des UNESCO-Weltkulturerbes. Ein Gebäude dieser Größenordnung in dieser Lage gefährde den Status des historischen Wiener Zentrums als Teil des Unesco-Weltkulturerbes und begünstige lediglich Investoren, befürchteten BürgerInnen, ExpertInnen und zuletzt auch ihre ParteikollegInnen. Nach verstärkter öffentlicher Kritik ihrer Bezirksverbände wurde das Vorhaben zunächst gestoppt und eine ”Nachdenkpause” eingeräumt. Heute nimmt die rot-grüne Regierung eine Aberkennung in Kauf und spricht von einem ”sozialen Mehrwert”. Maria Vassilakou betont, das oberste Ziel der Stadt Wien sei die existenzielle Sicherung des Eislaufvereins. Durch die Investitionen des Immobilien-Unternehmens Wertinvest in Runderneuerung des Eislaufvereins spart die Stadt rund 30 Millionen Euro. Darüber hinaus soll die Modernisierung des in die Jahre gekommenen Hotels Intercontinental sowie neue Gehverbindungen einen attraktiven öffentlichen Raum schaffen.[37]

Anhänger des Projekts freuen sich über eine Revitalisierung des Areals, Modernisierung, neue Infrastrukturen und die Attraktivität eines urbanen, öffentlichen Platzes. Auch der er Investor selbst, Michael Tojner, beteuert er sei stolz darauf, die Stadt mit seinen Investitionen und einem "architektonisch anspruchsvollen Projekt" zu bereichern und zu modernisieren. Die Einwände der UNESCO hält er für konservativ und gegenstandslos. Wien verdiene das Prädikat des Weltkulturerbes zwar, bneötige es aber nicht. [38]

Nichtsdestotrotz steht ein Grossteil der Öffentlichkeit dem Vorhaben jedoch nach wie vor kritisch gegenüber. Aktivisten der Initiative Stadtbildschutz und Denkmalschutz riefen zu Prostesten auf, initiierten eine Petition gegen Umwidmung und forderten den Projektstopp. Die gesamte Planungsphase wurde begleitet von öffentlichen Demonstrationen und Kundgebungen unter dem Motto ”Stadtbild schützen”, ”Zustimmung verweigern” und ”für Welterbe und Rechtstaatlichkeit”. [39] Auch die Präsidentin des Bundesdenkmalamtes, Dr. Barbara Neubauer, sprach sich ausdrücklich gegen das Hochhausprojekt am Heumarkt aus.

Darüber hinaus fordertere eine Online Petition, initiiert durch Gerhard Ruiss, den Stopp des Wiener Hochhausprojekts. Die Petition umfasste folgende Forderungen :

  1. Den sofortigen Stopp des Umwidmungsverfahrens.
  2. Den Neustart und die Revision des Projekts unter Einhaltung der Auflagen der UNESCO.
  3. Freihalten des öffentlichen Raums und Erhalt des niedrigschwelligen Zugangs zum Gelände des Wiener Eislaufvereins.
  4. Festlegung der Kern- und Pufferzonen sämtlicher Wiener Welterbestätten als Auschlussgebiete für Hochzonungen mit privaten Nutzungen in den zugrundeliegenden Planungsinstrumenten (Managementplan, Masterplan Glacis, Hochhauskonzept).
  5. Rückhaltlose Offenlegung in allen Vorhaben der Stadtplanung zur Wahrung der Interessen der Allgemeinheit. [40]

Über 7000 Menschen beteiligten sich, darunter 300 prominente Kulturschaffende aus dem In- und Ausland.

Trotz massiver Proteste haben 51 Gemeinderäte der SPÖ und Grünen am 1. Juni 2017 für die Umwidmung des Heumarkt-Areals gestimmt. Das Projekt ist durch die Stimmen von SPÖ und Grünen beschlossene Sache. Baubeginn ist nach heutigem Stand Anfang 2019. Die Initiative Denkmalschutz kritisiert nach wie vor scharf, dass die Welterbekonvention in Österreich im Gesetzesrang stehe (BGBl 60/1993) und die Stadt Wien verpflichtet sei, das Weltkulturerbe zu schützen, zu erhalten und an kommende Generationen weiterzugeben. [41] Durch die Abstimmung am 1.Juni habe die Mehrheit der Gemeinderäte diese eindeutigen Pflichten verletzt. Dadurch sei das Recht der Republik Österreich auf Erhaltung des Welterbes in eklatanter Weise geschädigt worden. Aus diesem Grund reichte die Initiative Denkmalschutz, vertreten von der List Rechtsanwalts GmbH, am 25.10.2017 eine Sachverhaltsdarstellung an die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft ein. [42] Diese wird nun prüfen, ob und inwiefern das Welterbe, strafrechtlichem Schutz (ähnlich wie Denkmäler) unterliegt.

Der mediale Diskurs

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Österreichische Berichterstattung

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In Österreich findet man Beiträge zum Hochausprojekt am Heumarkt in jedem gängigen journalistischen Medium, sowohl online als auch in Printausgaben. Je nach Qualität des berichtenden Mediums, variiert auch die Art der Berichterstattung sehr deutlich. Zieht man beispielsweise den Online-Artikel "Heumarkt-Projekt im Gemeinderat beschlossen" des öffentlich rechtlichen Rundfunks in Österreich (ORF) vom 1. Juli 2017 heran, lässt sich eine sehr objektive und Fakten-lastige Berichterstattung feststellen: „Die SPÖ-Fraktion gab dem Umgestaltungsprojekt zur Gänze ihre Zustimmung. Die Oppositionsparteien FPÖ, ÖVP und NEOS verweigerten die Unterstützung - wobei auch ÖVP-Mandatarin Elisabeth Olischar ebenfalls entschuldigt war.“ Es gab „bei 100 Gemeinderatssitzen 97 gültige Stimmen.“ [43] Zudem lässt sich feststellen, dass sowohl Meinungen von Befürwortern als auch von Gegnern des Hochhausprojektes Platz in der Berichterstattung finden. So bedient sich der ORF an der Meinung der Wertinvest Geschäftsführerin Daniela Enzi: „Das Projekt wird sich des Vertrauens, das ihm damit ausgesprochen wurde, mehr als würdig erweisen und seinen Beitrag dazu leisten, die Position Wiens als lebenswerteste Stadt der Welt zu festigen“.[44] Ganz im Gegensatz dazu steht die Meinung des Bezirksvorstehers des ersten Bezirks, Markus Figl aus den Reihen der ÖVP. Er ist der Ansicht, dass mit diesem Beschluss das Hochhaus zu bauen „die Stadtregierung das Weltkulturerbe und unsere Verantwortung zur Erhaltung des historischen Stadtkerns mit Füßen“ treten. „Er kritisierte die ‚konsequente Missachtung‘ der Beschlüsse der Bezirksvertretung Innere Stadt, die sich mehrfach gegen das Projekt ausgesprochen habe.“[45]

Andere, alternativere Medien in Österreich nutzen in solchen Zusammenhängen gerne ihre Reichweite um eine bestimmte Meinung zu vertreten und sind nicht mehr so objektiv wie man das erwarten könnte, wie man am Beispiel des Online Magazins unzensuriert.at sehr gut sehen kann. Dieses macht ihre Leser in einem Beitrag am 27. Mai 2017 auf eine Großdemonstration gegen das Hochhausprojekts am Heumarkt aufmerksam: „In Wien findet am Dienstag, 30. Mai (Anm. 2017), um 18.30 Uhr eine große Demonstration gegen das Heumarktprojekt statt. Wie berichtet, beharrt die Wiener Planungsstadträtin Maria Vassilakou von den Grünen auf der Umsetzung dieses umstrittenen und vor allem dubiosen Immobiliengeschäfts. (…)Treffpunkt: vor Büro des Bundesministers für Kultur, Mag. Thomas Drozda, Minoritenplatz 3, 1010 Wien, Österreich.“[46]

Die Boulevardmedien präsentieren die Diskussionen rund um das Heumarkt-Projekt sensationsorientierter, als die Qualitätszeitungen. Ein Beispiel hierfür ist der Artikel ” Umstrittenes Hochhaus am Heumarkt wird gebaut” [47] vom 1. Juni 2017 auf der Website der Kronen-Zeitung. Der Artikel wird einegeleitet durch die Beschreibung eines plakativen Fotos von einer Demonstration gegen das geplante Projekt. Zu sehen ist Hochhaus-Modell mit Mini-Flugzeug – eine Anspielung auf den Terroranschlag vom 11. September. ”Ein Foto von Donnerstag zeigt auf besonders geschmacklose Weise, wie die Heumarkt-Debatte in den vergangenen Monaten hochgekocht ist.”[48] Der anschliessende Artikel thematisiert die Entscheidung des Gemeinderats für den Bau des geplanten Projekts. Dabei werden vergleichsweise wenig Informationen, Zahlen und Fakten dargelegt. Stattdesssen werden die persönlichen Umstände der beteiligten Personen beschrieben: ”Ausgerechnet Sesselsäger David Ellensohn, der Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou beerben möchte, musste daraufhin eine rot-grüne Mehrheit für die Widmung auf dem Heumarkt-Areal garantieren - eine mehr als nur peinliche Situation für ihn.” Oder ” Obwohl krank und fiebrig, schleppte sich Günter Kasal von den Freiheitlichen zur Abstimmung.” [49] Der Artikel der Kronenzeitung konzentriert sich überwiegend auf den Diskurs und die Schlammschlacht der Berfürworter und Gegner rund um das Projekt, anstatt Fakten zu liefern. Der Informationsgrad des Artikels ist vergleichweise gering, ebenso wie seine Länge, da der Großteil des Artikels von Bildern eingenommen wird.

Internationale Berichterstattung

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Vereinzelt wurde auch in internationalen Medien vom Hochhausprojekt in Wien berichtet. Wie man beispielsweise der Überschrift eines Beitrags der britischen Tageszeitung The Guardian vom 6. Juli 2017 entnehmen kann, bekommt Wien etwas Mitleid in den internationalen Berichterstattungen. Die Headline der Online-Ausgabe auf theguardian.com vom 6. Juli 2017 lautet: „Oh Vienna: world heritage status threatened by high-rise“[50]. Dieses „Oh vienna“ kann auch so interpretiert werden, als würde Wien etwas belächelt werden. Diese Annahmen bestätigen sich im Text dann nicht mehr.

Im darauffolgenden Verlauf des Beitrages findet man eine Reihe an Hard-Facts. Im Vergleich zur österreichischen Berichterstattung werden hierbei politische Personen, Befürworter und Gegner des Hochhausprojektes außen vor gelassen. Es wird lediglich über die geplante Umsetzung und die Bedenken der UNESCO berichtet: „the World Heritage Committee (WHC) took issue with the tower’s height of 66.3 metres, which had already been reduced from 75 metres following protests. (…) Unesco has said 43 metres should be the height limit for any building in the city centre.“[51] (Das Welterbekomitee beanstandete die Höhe des Turms von 66,3 Metern, welche nach Protesten bereits von 75 Metern reduziert wurde. Die UNESCO sagte, dass 43 Meter die Maximalhöhe für jedes Gebäude im Zentrum der Stadt sind.) Die Länge des Berichts entspricht der eines durchschnittlichen Online-Beitrages und ist nicht wie vermutet werden könnte, kurz gehalten.

Auf ähnliche Weise berichtet auch die britische Tageszeitung The Daily Telegraph. In einem Artikel mit dem Titel “Vienna's World Heritage status under threat over plans to build 66-metre tower”[52] vom 7. Juli 2017 wird auf neutrale Weise dargestellt, warum der Stadt Wien ein Verlust seines Welterbe-Titels droht. In diesem Zusammenhang wird das geplante Bauvorhaben am Heumarkt kurz, ohne auf Details einzugehen, beschrieben. Im Anschluss wird die Begründung des UNESCO World Heritage Commitees (WHC) zitiert: “[the project] fails to comply fully with previous committee decisions, notably concerning the height of new constructions, which will impact adversely the outstanding universal value of the site”.[53] Das geplante Bauvorhaben erfülle nicht die vorherigen Entscheidungen des Kommittees, bezüglich der Höhe neuer Gebäude, was den universellen Wert der Welterbestätte nachteilig beeinflusse. In einem weiteren Absatz wird kurz erwähnt, dass das Projekt bei den Bürgern nicht ganz unumstritten ist: “Local residents are also reportedly against the latest project”.[54] Der zweite Teil des Artikels befasst sich allgemein mit der roten Liste der UNESCO und weiteren bedrohten Welterbestätten. Dabei bezieht sich der Autor auf die Warnung der UNESCO einen sensiblen Umgang zu wahren, gerade bei Veränderungen hinischtlich neuer Gebäude: “continuing development requires a very sensitive approach”.[55] Darüber hinaus werden Beispiele von Orten angeführt, die ihren Weltertbetitel bereits abgeben mussten, wie zum Beispiel dem Simien National Park in Äthiopien. Der Artikel entspricht in seiner Länge einem durschnittlichen Online-Beitrag. Allerdings ist dieser sehr allgemein gehalten und bezieht sich nicht ausschliesslich auf den Diskurs rund um das Hochhausprojekt am Heumarkt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die internationale Berichterstattung weit oberflächlicher ist, als die der nationalen Presse. Im Vordergrund steht die Folge des Bauprojekts -der drohende Verlust des UNESCO-Welterbe-Titels. Der politische Diskurs wird weitesgehend ausser Betracht gelassen oder nur angerissen. Vielmehr wird Wien als warnendes Beispiel präsentiert, die Vorgaben der UNESCO zu berücksichtigen, um das Erbe zu erhalten.

Stimmen zum Projekt

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Bürgermeister Dr. Michael Häupl

„Die Neuorganisation des Areals zwischen Eislaufverein, Intercont und Konzerthaus ist eine weitere wichtige Maßnahme um Wien zukunftsfit zu machen. Die historische Atmosphäre des Gebietes bleibt erhalten, während gleichzeitig die Funktionalität auf die Anforderungen einer modernen Millionenstadt aufgewertet wird.“
Michael Häupl[56]

Vizebürgermeisterin Mag.a Maria Vassilakou, Stadträtin für Stadtentwicklung, Verkehr, Klimaschutz, Energieplanung und BürgerInnenbeteiligung

„Die nun vorliegende neue Gestaltung eines in die Jahre gekommenen Ortes der Stadt ist gut für Wien. Der Eislaufverein gewinnt ein neues Antlitz und wir werden auch für die nächsten 100 Jahre einen Eislaufplatz mitten in der Stadt haben. Das Konzerthaus kann sich neu präsentieren und für die Wiener Bevölkerung entsteht ein neuer großzügiger Platz in zentraler Lage. Das neue Intercont bedeutet eine Aufwertung für den Konferenzstandort Wien.“
Maria Vassilakou[57]

Gabriele Eschig, Generalsekretärin der österreichischen UNESCO-Kommission

„Die nun erfolgte Eintragung auf die Rote Liste schadet dem Kulturland Österreich, ist blamabel für die Stadt Wien und Österreich.(...)Es geht beim Welterbestatus nicht um ein Tourismus-Ranking oder ein Etikett für die touristische Vermarktung, sondern um den langfristigen Erhalt einer außergewöhnlichen Stätte für die Menschheit, für zukünftige Generationen“
Gabriele Eschig[58]

DDr. Michael Tojner, WertInvest

„Das Projekt war für uns immer schon weit mehr eine Leidenschaft als eine Frage der ökonomischen Vernunft. Wir wollten aber ein Projekt auf die Beine stellen, das nachhaltige Impulse für Wien setzt, vor allem in Bezug auf internationale Architektur, öffentlichen Mehrwert durch Absicherung des Wiener Eislaufvereins und eines neuen Konferenzzentrums sowie in Bezug auf Nachhaltigkeit. An diesem Ort zu bauen, bedeutet im besonderen Maße unterschiedliche Interessenslagen zu berücksichtigen und immer wieder aufs Neue gemeinsam Nachzudenken. Die Geduld aller Beteiligten und unser finanzieller Atem wurden auf eine harte Probe gestellt. Leicht haben wir es uns nicht gemacht, und leicht hat man es uns nicht gemacht. Ich meine aber, das Ergebnis spricht für sich. Mein besonderer Dank gilt dem Architekten Isay Weinfeld, der Stadt Wien und allen MitarbeiterInnen, die in diesem aufwendigen, fünf Jahre dauernden Prozess drangeblieben sind.“
Michael Tojner[59]

Ing. Walter Leschetizky, Präsident des Wiener Eislaufvereins

„Nach langen Verhandlungen konnten der Wiener Eislaufverein (WEV) und WertInvest einen Durchbruch erzielen. Zu einer Einigung kam es hinsichtlich der Gestaltung des zukünftigen Areals des WEV und zu den wesentlichen Vertragspunkten. Der WEV ist zuversichtlich, dass auch die letzten Detailfragen mit WertInvest geklärt werden können. Der traditionsreiche Wiener Eislauf-Verein, der im nächsten Jahr sein 150-jähriges Jubiläum feiert, kann, wie auch seine Mitglieder und alle die den Eislaufsport lieben, mit Zuversicht und Optimismus in die Zukunft schauen.“
Walter Leschetizky[60]

Dr. Christian Konrad, Präsident des Kuratoriums, Wiener Konzerthausgesellschaft

„Das Projekt hat ein großes Potenzial und die freie Sicht wird das Wiener Konzerthaus architektonisch aufwerten. Ein attraktiv gestalteter öffentlicher Raum unmittelbar vor dem Haus stellt einen Mehrwert für die Besucherinnen und Besucher des Wiener Konzerthaus dar.“
Christian Konrad[61]

Einzelnachweise

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  1. Stefan Karner: Die Steiermark im Dritten Reich 1938–1945. 3. Auflage. Leykam, Graz 1986, ISBN 3-7011-7302-8, S. 391–423.
  2. https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Innere_Stadt,_Graz?uselang=de
  3. Ferdinand Tremel: 400 Jahre Akademisches Gymnasium in Graz. In: 400 Jahre Akademisches Gymnasium in Graz 1573–1973. Festschrift. Verlag des Akademischen Gymnasiums in Graz, Graz 1973, S. 90.
  4. http://www.burgen-austria.com/archive.php?id=1412
  5. Schweigert: Dehio Graz. S. 34.
  6. https://www.museum-joanneum.at/landeszeughaus/historische-waffenkammer/geschichte
  7. Vgl. Interview mit Christoph Luchsinger Der Standard, Print, 7./8. Jänner 2017.
  8. Heumarkt-Projekt: 600 Stellungnahmen auf ORF vom 20. März 2017 abgerufen am 30. November 2017
  9. UNESCO setzt Wien auf Rote Liste auf ORF vom 6. Juli 2017 abgerufen am 30. November 2017
  10. Stadt Wien aufgerufen am 30. November 2017
  11. Heumarkt Neu-Geschichte des Areals aufgerufen am 30. November 2017
  12. Stadt Wien aufgerufen am 30. November 2017
  13. Heumarkt Neu-Geschichte des Areals aufgerufen am 30. November 2017
  14. Der Platz im Sommer aufgerufen am 30. November 2017
  15. Stadt Wien aufgerufen am 30. November 2017
  16. Stadt Wien aufgerufen am 30. November 2017
  17. Informationsdatenbank des Wiener Landtages und Gemeinderates aufgerufen am 30. November 2017
  18. Unesco aufgerufen am 30. November 2017
  19. Zeitleiste Initiative Heumarkt neu aufgerufen am 30. November 2017
  20. Abbildung "Umstrittenes Bauprojekt Heumarkt" aufgerufen am 30. November 2017
  21. Leitbild Projekt Heumarkt neu aufgerufen am 30. November 2017
  22. Garantie des Entwicklers Projekt Heumarkt neu aufgerufen am 30. November 2017
  23. Planerische Grundlagen aufgerufen am 30. November 2017
  24. Projekt Heumarkt Neu aufgerufen am 30. November 2017
  25. Öffentlicher Raum aufgerufen am 30. November 2017
  26. Der Platz im Sommer aufgerufen am 30. November 2017
  27. Wien auf der Roten Liste: Das sind die Folgen abgerufen am 30. November 2017
  28. Wien auf Roter Liste: Touristiker gelassen abgerufen am 30. November 2017
  29. Letzte Frist vor Aberkennung auf ORF am 6. Juli 2017 aufgerufen am 30. November 2017
  30. Letzte Frist vor Aberkennung auf ORF am 6. Juli 2017 aufgerufen am 30. November 2017
  31. Wien auf Roter Liste auf kurier.at vom 6. Juli 2017 aufgerufen am 30. November 2017
  32. Wien auf Roter Liste auf diepresse.com aufgerufen am 30. November 2017
  33. Abschied vom Weltkulturerbe auf diepresse.com aufgerufen am 30. November 2017
  34. Selbstüberschätzung der UNESCO auf profil.at vom 20. Juli 2017 aufgerufen am 30. November 2017
  35. Wien auf Roter Liste auf diepresse.com aufgerufen am 30. November 2017
  36. Wien auf Roter Liste auf kurier.at vom 6. Juli 2017 aufgerufen am 30. November 2017
  37. Maria Vassilakou über Hochhaus-Projekt abgerufen am 30. November 2017
  38. Investor verteidigt sein Projekt abgerufen am 30. November 2017
  39. Denkmalschutz protestiert gegen das Projekt abgerufen am 30. November 2017
  40. öffentliche Petition gegen das Hochhausprojekt abgerufen am 30. November 2017
  41. Welterbekonvention im Gesetzesrang abgerufen am 30. November 2017
  42. List Rechtsanswalts GmbH leitet Verfahren ein abgerufen am 30. November 2017
  43. Heumarkt-Projekt im Gemeinderat beschlossen ORF.at vom 01.06.2017 abgerufen am 10. Dezember 2017
  44. Heumarkt-Projekt im Gemeinderat beschlossen ORF.at vom 01.06.2017 abgerufen am 10. Dezember 2017
  45. Heumarkt-Projekt im Gemeinderat beschlossen ORF.at vom 01.06.2017 abgerufen am 10. Dezember 2017
  46. Demo am 30. Mai 2017 unzensuriert.at vom 27.05.2017 abgerufen am 10. Dezember 2017
  47. Hochhaus wird gebaut abgerufen am 12. Dezember 2017
  48. Hochhaus wird gebaut abgerufen am 12. Dezember 2017
  49. Hochhaus wird gebaut abgerufen am 12. Dezember 2017
  50. Oh Vienna: world heritage status​ threatened theguardian.com vom 06.07.2017 abgerufen am 10. Dezember 2017
  51. Oh Vienna: world heritage status​ threatened theguardian.com vom 06.07.2017 abgerufen am 10. Dezember 2017
  52. Vienna's World Heritage status under threat abgerufen am 12. Dezember 2017
  53. Vienna's World Heritage status under threat abgerufen am 12. Dezember 2017
  54. Vienna's World Heritage status under threat abgerufen am 12. Dezember 2017
  55. Vienna's World Heritage status under threat abgerufen am 12. Dezember 2017
  56. Stadt Wien präsentiert Pläne für Wiener Eislaufverein, Hotel Intercontinental und Wiener Konzerthaus aufgerufen am 30. November 2017
  57. Stadt Wien präsentiert Pläne für Wiener Eislaufverein, Hotel Intercontinental und Wiener Konzerthaus aufgerufen am 30. November 2017
  58. Letzte Frist vor Aberkennung auf ORF am 6. Juli 2017 aufgerufen am 30. November 2017
  59. Stadt Wien präsentiert Pläne für Wiener Eislaufverein, Hotel Intercontinental und Wiener Konzerthaus aufgerufen am 30. November 2017
  60. Stadt Wien präsentiert Pläne für Wiener Eislaufverein, Hotel Intercontinental und Wiener Konzerthaus aufgerufen am 30. November 2017
  61. Stadt Wien präsentiert Pläne für Wiener Eislaufverein, Hotel Intercontinental und Wiener Konzerthaus aufgerufen am 30. November 2017
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    → Dokumentation

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Beginn der Dokumentation

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Arbeitsseite v. Julia Vlahovic

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Touristguide mit seiner Gruppe vor dem Wiener Rathaus

Die Rolle der Fremdenführer in der Vermittlung von Weltkulturerbe in Österreich stellt eine sehr wichtige und auch vielseitige Aufgabe in der Kommunikation mit Touristen und der Präsentation des Landes dar. Wer also Weltkulturerbe in Österreich vermitteln möchte, muss eine bestimmte Ausbildung absolviert haben und ein Gewerbe anmelden. Im Gegensatz zu Touristguides muss ein Reiseleiter, eine Reiseleiterin, keine Prüfung abgelegt haben um tätig werden zu können. Dennoch werden diese beiden Begriffe, oft synonym für denselben Beruf verwendet. Um daher in weiterer Folge Verwirrungen zu vermeiden, soll zunächst die Abgrenzung der einzelnen Berufe stattfinden und eine genaue Definition des Begriffs Fremdenführer.

Definition und Begriffserklärungen

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In diesem Kapitel soll es darum gehen, die vielen Begriffe und Bezeichnungen rund um den Beruf des Fremdenführers zu ordnen. Zum einen soll dadurch Klarheit geschaffen werden, welche Begriffe nun wirklich den Beruf des Fremdenführers/der Fremdenführerin bezeichnen, zum anderen soll auch eine klare Abgrenzung zu anderen Berufsfeldern (ReiseleiterIn/HausführerIn), die durchaus sehr ähnlich sein können, aufgezeigt werden. [1] Eine Abgrenzung ist daher aus erster Linie aufgrund von wirtschaftlichen Interessen und aus Gründen der Qualitätssicherung wichtig. Wirtschaftliche Interessen und gute Qualität sind eng ineinander verzahnt und bedingen einander oft.[2] Das „Positionspapier der Fremdenführer“ formuliert es wie folgt:

"[Manchmal sind sie der] einzige Kontakt des Besuchers und tragen daher beträchtlich zum Ansehen eines Reisezieles bei. Als Schlüsselpersonen zwischen Gast und Gastgeber sind sie gleichzeitig "lebendige Werbeträger" und somit auch ein Marketingtool der Inlandswerbung. Führungen von unqualifizierten Personen ohne Ausbildung bzw. [mit] fehlenden Kenntnissen über die Besonderheiten eines Landes schaden sowohl dem Image der Branche als auch dem Image des Landes."[3]

Aus diesem Grund ist auch eine bestimmende rechtliche Grundlage und Normen wichtig, auf die man sich stützen kann und die zu unterscheiden helfen. Die EU Norm EN 13809:2003: Tourismus-Dienstleistungen - Reisebüros und Reiseveranstalter - Terminologie (Berufsbild von Gäste-/FremdenführerInnen) definiert die beiden Berufsgruppen wie folgt:

  • FremdenführerIn/GästeführerIn: Person, die Besucher in der Sprache ihrer Wahl führt und das kulturelle und natürliche Erbe eines Gebietes erläutert, und normalerweise über eine gebietsspezifische Qualifikation verfügt, die üblicherweise von der zuständigen Behörde ausgegeben und/oder anerkannt wird.
  • ReiseleiterIn: Person, die im Auftrag des Reiseveranstalters den Reiseablauf leitet und beaufsichtigt und dabei sicherstellt, dass das Programm gemäß dem Vertrag zwischen Reiseveranstalter und Reisenden durchgeführt wird, und die örtliche praktische Information gibt. [4]

Weiters stellt auch die europäische Union mit der Berufserkennungsrichtlinie [[w:Richtlinie_2005/36/EG|Über die Anerkennung von Berufsqualifikationen 2005/36/EG] in der EU den einheitlichen Rahmen für die wechselseitige Anerkennung von Berufsqualifikationen da und besagt, dass die Mitgliedstaaten die Möglichkeit behalten, das Mindestniveau der notwendigen Qualifikationen festzulegen, um die Qualität der in ihrem Hoheitsgebiet erbrachten Leistungen zu sichern.[5] Somit ist daher das Berufsbild auch rechtlich geregelt und der Beruf des Fremdenführers, der Fremdenführerin, kein freies Gewerbe und die dazu nötige Ausbildung wird vom jeweiligen Land vorgegeben. Dennoch gibt es Berufe die dem des Touristguides ähnlich sind wie ReiseleiterIn und HausführerIn. Das sind freie Gewerbe zu denen folgende Aufgaben zählen:

  • Erläuterungen, die nur in Fahrzeugen des Ausflugwagengewerbes, Mietwagengewerbes, Taxigewerbes und Fiakergewerbes gegeben werden. (z.B. ReisebegleiterIn oder ReiseführerIn einer Reisegruppe)
  • Führungen, die in Gebäuden von den dort Verfügungsberechtigten oder deren Ermächtigten durchgeführt werden. z.B. in Kirchen, Museen oder Ausstellungsgebäuden (HausführerIn, Angestellte in einem Museum)
  • Hinweise auf Sehenswürdigkeiten, die von Reisebetreuern bei der Betreuung von Reisenden gegeben werden[6]

Ausbildung

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Um in Österreich als FremdenführerIn tätig zu werden ist eine adäquate Ausbildung zu absolvieren um in weiterer Folge ein Gewerbe anmelden zu können. Dabei reglementiert EN 15565das Mindestmaß an Ausbildung, was ein weiteres Absicherungsmerkmal zum freien Gewerbe wäre. Um die Fremdenführer-Befähigungsprüfung ablegen zu können muss man einen kostenpflichtigen Kurs am WIFI oder Bfi besucht haben in einem Umfang von 800 bis 1000 Einheiten, was ca. eine Dauer von 3-4 Semestern entspricht. Der Kurs ist berufsbegleitend mit Exkursionen am Wochenende. Allgemein gilt, dass man als absolvierter Austriaguide in ganz Österreich Touristengruppen führen könnte, nur natürlich sind je nach Bundesland die Schwerpunkte in der Ausbildung anders. Die Kurse in Wien sind die umfangreichsten. Die Prüfung besteht dann schließlich aus drei Modulen.

  1. aus einer schriftlichen Prüfung die 5 Stunden dauert und bei der man zu Grundlagen des Marketings, Buchhaltung und dem richtigen Präsentieren befragt wird
  2. aus einer einstündigen mündlichen Prüfung bei der die Kenntnisse über Geschichte, Kunstgeschichte, Volkskunde und staatsbürgerschafltiches Wissen abgeprüft werden
  3. schließlich gibt es noch einen praktischen Teil, in dem man in Kleingruppen eine Tour absolvieren muss[7][8]

Gewerbliche Bedingungen

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Nach der bestandenen Fremdenführer-Befähigungsprüfungn kann man ein reglementiertes Gewerbe im Sinne der Bestimmung GewO 1994 §94 Z.21 anmelden. Die meisten österreichischen FremdenführerInnen üben ihren Beruf als „EPUs“-Einpersonenunternehmen aus, wobei auch rechtlich die Möglichkeit der Gewerbeausübung mit gewerberechtlichen GeschäftsführerInnen besteht, die neben anderen Verpflichtungen ebenfalls die Voraussetzungen für die Gewerbeberechtigung erfüllen müssen. Für die Gewerbeanmeldung benötigt die Gewerbebehörde die Erklärung über das Nichtvorliegen von Gewerbeausschlussgründen und wegen der Reglementierung des FremdenführerInnengewerbes, die Belege zum vorgeschriebenen Befähigungsnachweis. [9] Als ausschließlich FremdenführerInnen zugestandene Tätigkeit setzt der Paragraph 108, Absatz 1 der Gewerbeordnung wie folgt fest:[10]

Einer Gewerbeberechtigung für die Ausübung des Fremdenführergewerbes (§ 94 Z. 21) bedarf es für die Führung von Personen, um ihnen

  1. die historischen Reichtümer und das künstlerische und kulturelle Erbe Österreichs (öffentliche Plätze und Gebäude, Sammlungen, Ausstellungen, Museen, Denkmäler und Erinnerungsstätten, Kirchen, Klöster, Theater und Vergnügungsstätten, Industrie- und Wirtschaftsanlagen, Brauchtumsveranstaltungen sowie Besonderheiten von Landschaft, Flora und Fauna),
  2. die gesellschaftliche, soziale und politische Situation im nationalen und internationalen Zusammenhalt,
  3. sportliche und gesellschaftliche Veranstaltungen zu zeigen und zu erklären.

Dieser Beruf ist weltweit materielle Lebensgrundlage von 100.00010Personen [11] bis 150.00011, die über den Weltverband mit 51 Mitgliedsländern in etwa 100 Vereinen organisiert sind.[12] Der österreichische Fachverband zählt 1.554 Mitglieder, in Europa gibt es etwa 40.000 Guides.[13]

Auch wenn dieses Berufsfeld gut reglementiert scheint, gibt es dennoch Guides ohne Ausbildung, die Führungen verschiedener Art anbieten und als Konkurrenz gesehen werden.

Schwarzmarkt und Pfuscherbekämpfung

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Als ausgebildeter Fremdenführer oder Fremdenführerin hat man die Verantwortung ein Land oder eine Stadt Touristen näher zu bringen.[14] Dabei soll man jedoch objektiv und neutral bleiben und niemals wertend über die Geschichte eines Landes oder Sehenswürdigkeiten berichten.[15] Das ist meistens der Unterschied zwischen den "legal" angebotenen Führungen und den "illegalen" Touren von selbsternannten Guides. Immerhin geht die Regierung gegen Schwarzarbeit und Schattenwirtschaft, die in diesem Bereich oftmals betrieben werden, streng vor. Die KIAB ("Kontrolle der illegalen Arbeitnehmerbeschäftigung") ist dafür zustädnig und seit 1.Juli 2002 beim Finanzministerium angesiedelt.[16] Ein materieller Unterschied der sich dabei leicht kontrollieren lässt ist die Fremdenführer-Plakette: Anstecker mit Fremdenführer-Logo (in der Steiermark für ganz Österreich entwickelt) zur äußeren Abgrenzung der Fremdenführer gegenüber unbefugten diese Tätigkeit Ausübenden (‚Pfuscher’).[17]

Dabei ist ein gutes Beispiel das "Problem" mit den "Ugly Vienna" Touren. Diese ist vor allem bei heimischen Touristen beliebt und es geht hauptsächlich um den persönlichen Geschmack des Guides der durch Wien führt und die "hässlichsten" Designs und Gebäude in Wien präsentiert.[18] Nach einer gewissen Zeit ist auch die Wirtschaftskammer Wien auf ihn aufmerksam geworden, da die angebotenen Touren, aufgrund der fehlenden Ausbildung und fehlenden gewerblichen Anmeldung, eigentlich nicht legal waren. Man hat sich dennoch geeinigt, dass er mit einer kurzen Ausbildung zum Reiseleiter, seine Touren weiter anbieten darf. Diese Situation scheint, vor allem nach den letzten Kapiteln und den vielen Bemühungen die Begriffe FremdenführerIn und ReiseleiterIn zu trennen, paradox. Dennoch hat man versucht einen Mittelweg zu finden, nicht zu letzt da seine Touren auch im Ausland bekannt geworden sind und "Ugly Vienna-Touren" vielen Menschen in Österreich mittlerweile ein Begriff ist. [19] Dennoch verärgern solche Situationen viele ausgebildete Touristguides, da diese eine Verantwortung gegenüber den Touristen und Besuchern sehen, die durch solche Angebote gefährdet wird. Weiters stellen nicht ausgebildete Guides dennoch eine reale Konkurrenz da, auch wenn sie kein Gewerbe angemeldet haben, dass die Situation zusätzlich verschärft.[20]

Der Beruf in der Praxis

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Im Sinne der Volkswirtschaftslehre ist die FremdenführerInnentätigkeit eine personenbezogene Dienstleistung. Dabei formuliert die Berufsgruppe der FremdenführerInnen ihre Tätigkeit selber wie folgt:

"Als echte Insider wollen wir Austriaguides Ihnen (Touristen) Kunst und Kultur, sowie Natur und Lebensart Österreichs vor Augen führen. Wir sind Kenner der Geschichte und gleichzeitig am Puls der Zeit."

„Die“ eine Stadtführung als solche gibt es nicht, da sie eine von Menschen an Menschen erbrachte Tätigkeit ist und sich entsprechend vielfältig darstellt. Die mögliche Palette der Angebote reicht vom klar definierten Produkt bis zum individuell nach dem Wunsch des Auftraggebers erstellten Ablauf.[21] Beispielsweise definiert die Geschäftsordnung einer der größten und zugleich ältesten österreichischen FremdenführerInnenvereinigungen, (DieGrazGuides-Fremdenführerclub für Graz und die Steiermark) welche Leistungen branchenintern unter „Führungen“ oder allgemein „Einsätzen“ grundsätzlich zu verstehen sind, nämlich: Tagesausflüge, Mehrtagesausflüge, Transfers,Themenführungen, Kongress- und Betreuungseinsätze.[22] Aber auch die so genannten „Standardprodukte“ des Clubs wie Stadtführungen, Zeughausführungen, Führungen auf dem Schlossberg und in seinen Gebäuden und im gesamten Areal des Schlosses Eggenberg.[23] Passend zu Jahreszeiten, verschiedenen Schwerpunkten, aktuellen Ereignissen, Kulturveranstaltungen oder Tagungen werden - auch nach Wunsch von AuftraggeberInnen und PartnerInnen- spezielle Themenführungen entwickelt und durchgeführt. Advent, moderne Architektur, Innenhöfe, Musik, Wasser, Mobilität, spezielle Stadtteile, Einzelgebäude, Parks und Gärten, Frauen, Abendrundgang („Spotlights“) mit Scheinwerfereinsatz (um Details hervorzuheben), Jubiläen, Konfessionen, Gesundheit, Literatur, Medizin, Apotheke, etc. Geführte Rundfahrten werden außer mit dem Autobus auch per Fahrrad angeboten.[24] Bei den vielen möglichen Angeboten birgt der Beruf auch einige Herausforderungen in der Unmsetzung. Dabei gibt es 4 zentrale Punkte, so genannte Guiding Skills, die zu beachten sind:

  • Umsicht
  • Sicherheit
  • Timeing
  • Art der Präsentation

Diese vier Punkte muss man als ausgebildeter Touristguide beherrschen und sie machen auch die Qualität und der Erfolg einer Führung aus.[25] Beim Thema Umsicht geht es um das Wohlbefinden der Teilnehmer. Sie sollen sich wohl fühlen, weshalb es auch von Vorteil ist sehr flexibel mit seinem Programm zu sein, falls kurzfristig etwas geändert werden muss. Auch in Sachen Sicherheit hat der Fremdführer die Fremdführerin eine gewisse Verantwortung. Man muss seine Reisegruppe sicher von A nach B bringen und vor Radfahrern und Straßenübergängen warnen. Der dritte Punkt, das Timeing ist mit Sicherheit am schwersten zu erfüllen, da man nie im Voraus seine gesamte Tour durchplanen kann, da sehr viel von der Gruppe abhängig ist. In welcher Verfassung diese sind oder wie das Wetter ist, zum Beispiel.<refInterview mit Austriaguide Regina Engelmann am 20. September 2017></ref> Schließlich ist der Erfolg einer Tour auch von der Art der Präsentation abhängig. Frau Engelmann ,die selber seit 10 Jahren als Austriaguide tätig ist meinte dazu: "Touristguides sind Entertainer, wir haben keinen Bildungsauftrag."

Technische Hilfsmittel im Beruf

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Mit dem Fortschritt der Technik hat sich auch in der Führungspraxis einiges verändert. Immer öfter kommen bei Führungen so genannte "Whisper Headsets" zum Einsatz die auch von der Wirtschaftskammer für größere und vor allem fremdsprachige Reisegruppen empfohlen werden und die einige Vorteile ausweisen.[26] Die "Whisper Headsets", die so genannte "Silent Vox"-Touren ermöglichen, haben eine drahtlose Verbindung zwischen SprecherIn und ZuhörerInnen, ohne dass der/die Touristguide seine Stimme überanstrengen muss. Dabei hört die Reisegruppe über Kopfhörer alles was der Guide der Gruppe in sein Mikrophon spricht. Dabei scheint es für beide Seiten viele Vorteile zu geben, denn von den tragbaren Lautsprechern sowie der drahtlosen Kopfhörer profitieren auf den ersten Blick beide Seiten. Die Gäste können den Guide problemlos hören und sich für ein paar Fotos von der Gruppe entfernen und auch die Zeitplanung des Tourguides wird dabei positiv unterstützt. [27] Weiters können auch allgemeine Informationen zur Stadtgeschichte oder zur Kulinarik während des Gehens von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit gegeben werden, da sich der Guide nicht frontal vor die Gäste aufstellen muss. Diese Technologie hat aber gerade deswegen einige Nachteile: es fehlt der Augenkontakt zwischen Sender und Empfänger. Auch fällt der Faktor nonverbale Kommunikation, der sich aus Mimik oder Gestik ergibt, weg. Die Information wird wohl gehört, aber sie wird verstandesmäßig viel schwerer erfasst und begriffen. Auch muss man davon ausgehen, dass die Aufnahmefähigkeit von (Fern)Reisenden durch einige vorangegangene strapaziöse Tage schon etwas eingeschränkt ist. Ein Großteil fremdenführerischer Tätigkeit ist Vermittlungsarbeit. Beim Einsatz dieser Technik zieht der Guide daher zumeist viel weniger Befriedigung aus seiner Tätigkeit, da er viel weniger sicher sein und nicht registrieren kann, ob und wie die Botschaft angekommen ist.

Literatur

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Einzelnachweis

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    → Dokumentation

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Beginn der Dokumentation

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Arbeitsseite v. Philipp Wernhart

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(Tutor: Arno)    (Teilnehmerbereich)            Arbeitsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten)


Das Haus Albrechter-Leskoschek (Hilmteichstraße 24) in Graz: Dokumentation und Transformation von nicht erhaltbarem Kulturerbe

 
Villa Albrecher-Leskoschek 2012

Das Haus Albrecher-Leskoschek stellt ein durch österreichischen Architekten Herbert Eichholzer geschaffenes, modernes Gesamtkunstwerk in der Hilmteichstrasse 24 in Graz aus dem Jahr 1937 dar, der als einer der bedeutendsten Vertreter einer fortschrittgerichteten Moderne in Graz gilt. Da Herbert Eichholzer auch als Wiederstandkämpfer gegen den Nationalsozialismus tätig war, wird dem Haus nicht nur ein bedeutender Einfluss in der österreichischen Architekturgeschichte, sondern auch in der österreichischen Zeitgeschichte zugeschrieben. Die Beauftragung erfolgte durch den Erstbesitzer und Künstler Axl Albrecher-Leskoschek. Der kunsthistorische Aspekt findet sich im Wohnraum der Villa wieder, dort schuf Axl Albrecher-Leskoschek ein großformatiges Wandgemälde mit verschlüsselten Inhalten und Bezügen zur damaligen politischen Situation. Die Villa diente in den letzten Monaten des austrofaschistischen Ständestaates 1938 als kultureller Begegnungsort, wo sich Gegner des Nationalsozialismus trafen. Nach Umbauten und Renovierungen ist die ursprüngliche architektonische und künstlerische Gestalt des Hauses heute kaum mehr erkennbar. Das Bundesdenkmalamt erklärte das Gebäude als nicht unterschutzstellungswürdig, weshalb es ebenso wie die Nachbarbauten, der Erweiterung des Landeskrankenhaus Graz wird weichen müssen. [28]

Architektur

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Lage und Umgebung

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Der Architekt Herbert Eichholzer arbeitete im Frühjahr 1937, zusammen mit seinen Mitarbeitern ein Enwurfsmodell eines Wohnhauses aus, dass am Rand des Grazer Leechwaldes errichtet werden soll. Ganz nach dem Motto: Luft, Sonne und Freiraum für den modernen Großstadtmenschen platzierten sie auf der Terrasse einen winzigen Liegestuhl, der genau dieses Motto wiederspiegeln soll. Von außen zeigte sich eine weiße, scheinbar schwerelose wirkende Villa, die sich vor der dunklen Kulisse des Waldes erstreckte. Unter Eichholzers Projekten ist das Haus nicht nur das ausgereifteste, sondern auch das am besten dokumentierte, gleichzeitig aber auch eines der letzten, dass er in Österreich vor seinem Aufbruch ins Exil in Folge des Anschlusses 1938 realisieren kann. [29]

Konstruktion

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Die Villa zeigt einen asymmetrischen, flachen, weißen Baukörper, der aus zwei übereinander gelegten, von den horizontalen Flächen der Terrasse und des Vordaches durchgedrungen Quadern besteht. Durch die Aufständerung des gesamten Eisenbetonbaus entsteht ein schwebender Eindruck, den der schweizstämmige Architekt Le Corbusier programmatisch in der Bezeichnung „Maison de l'Air“ eingefangen hatte. Ein stark wasserhaltiger Grund (stellenweise fast sumpfig) lies Eichholzer keine andere Wahl, als auf einem Betonpfeilerbau zu bauen. Der aus den beiden Quadern zusammengesetzte Kern wird von sehr zarten, mittelgrau gestrichenen Metallstützen, die im Süden und Westen das Dach der umlaufenden Terrasse tragen und einem Balkongeländer mit ebenfalls grau gestrichenem Maschendrahtgitter umhüllt.[30] Die dadurch entstehende diaphane Wirkung wird noch dadurch erhöht, dass das Vordach über einem Sitzplatz an der breiteren, nach Westen hin gerichteten Terrassenseite durch ein Raster aus quadratischen Öffnungen mit lichtdurchlässigen Milchglasscheiben aufgelöst wird. Dadurch entsteht ein fast immaterieller Eindruck.

Der Eingang des Hauses samt Garage für das später angeschaffte Auto befindet sich an der unspektakulären Nordseite des Hauses, die eher an die Hofseiten gründerzeitlicher Wohnbauten mit Klopfbalkonen erinnert als an die durch Stilfassaden inszenierten straßenseitigen Eingänge historischer Villen. Grund dafür ist, dass der nach Süden zur Sonne hin orientierten Gartenseite die Funktion einer Hauptfassade zugewiesen wird: Im Vordergrund stehen nun die inneren Funktionen des Hauses und der moderne, auf Erholung das eigene Wohlbefinden gerichtete Lebensstil.

Die Wohnräume des Erdgeschosses werden durch die breite Enteröffnungen belichtet, wobei aber die weiß gestrichenen Holzrahmen der Horizontalität des Fensterbandes eine auffallende vertikale Rhythmisierung entgegen gesetzt wird.

Im Südwesten erweitert sich die Terrasse zu dem größeren, von den Bewohnern oft genutzten Sitzplatz. Eine Rundöffnung in der Betonwand, die den Blick zum rückseitigen Eingangsbereich des Hauses ermöglicht, ist ein charakteristisches Architekturelement.[31]

Innenräume

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Das Haus Albrecher-Leskoschek ist auf einer Grundfläche von ca. 150m2 errichtet und wird quasi von der Rückseite her erschlossen. Während die „dienenden“ Nebenräume (Garage, Eingangsbereich mit Garderobe, Anrichte, Küche und Speis) im Erdgeschoss nach Norden hin angeordnet sind, orientiert sich der rund 75m2 große, in drei funktionelle Bereiche gegliederte Wohnraum, der BewohnerInnen wie BesucherInnen ein modernes, freies Wohngefühl vermittelte, über die gesamte Breitseite nach Süden hin.

Die Planung der Küche wird keine spezielle Aufmerksamkeit zugewandt, sie ist mit damals üblichen einfachen Einzelmöbeln ausgestattet. Waschküche, Bügelraum und Heizraum mit Holz-Zentralheizung befinden sich im Keller.

Eine optisch zentrale Stellung nimmt eine auffallende, annährend quadratische Schiebetür aus furniertem Holz mit einer großen runden Glasöffnung ein, die den Angelpunkt zwischen Vorraum und Wohnbereich markiert. Über zwei abwärts führende Stufen erreicht man den aus drei, jeweils einer bestimmten Funktion zugeordneten Bereichen bestehenden, durchgehend mit Parkett ausgestatteten Wohn- und Essraum, den zwei Türen zur Terrasse bzw. über eine kurze Treppe zum Garten hin öffnen. Ein leichter, durch eine weitere Stufe geschaffener Niveauunterschied, eine frei stehende runde Stütze und unterschiedliche Möblierungsstile ermöglichen die Differenzierung und Separierung der drei Raumteile.

Zur Einrichtung der Wohndiele, die durch die Nähe zum Eingangs- und Küchenbereich, den direkten Zugang zum Garten und die Belichtung von Osten für das Wohnen tagsüber geeignet ist, setzt Eichholzer auf Stahlrohrmöbel.

Den mittleren Teil der Raumsuite bildet der Essbereich. Ihn dominiert das von Axl Leskoschek gestaltete, rund sieben Meter lange Wandbild in zarten Blau-, Rot- und Grüntönen, das den oberen Teil der nordseitigen Wand einnimmt und von einer Durchreiche zur dahinterliegenden Anrichte durchbrochen ist. Vor dem Bild steht ein furniertes, als „Buffet“ bezeichnetes Sideboard mit Stahlrohrfüßen. An dem kleinen, an der Fensterwand platzierten ausziehbaren Esstisch werden die Mahlzeiten eingenommen.

Als Raumteiler zwischen Ess- und hinterem Sitzbereich fungiert ein Musikschrank mit Radio und Schallplattenspieler, der die frei stehende runde Stütze integriert und mit Lautsprechern in Richtung Sitzbereich ausgestattet ist. Die Bücherwand befindet sich an der nördlichen Seite.

Im Obergeschoss, das man über ein durch Glasbausteine belichtetes Stiegenhaus erreicht, befinden sich zwei Schlafzimmer und ein kleiner Raum, der im Grundriss als Zimmer für das Dienstmädchen ausgewiesen ist, tatsächlich aber als Gäste- und später zweites Kinderzimmer genutzt werden sollte. Das größere Schlafzimmer im Westen, jenes der Hausherrin, ist mit einem hinter einem Vorhang verborgenen Tresor ausgestattet und hat eine Tür nach außen zum Dach. Auf den Plänen ist dieser Bereich des mit Bitumen und Kies gedeckten Betondaches als Terrasse ausgewiesen, allerdings ohne Geländer – heute eine baupolizeiliche Unmöglichkeit. Zwischen Bad und Schlafzimmer befindet sich nur mehr ein Ankleideraum.[32]

Wandgemälde „Allegorie der Freunde“

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In der Villa Albrecher-Leskoschek schuf der Künstler Axl leskoschek um die Jahreswende 1937/38 das Wandgemälde „Allegorie der Freunde“ und verwies darin in einer vielschichtigen und verschlüsselten Bildsprache auf die gesellschaftlich und politisch angespannte Situation dieser Zeit. Im Wohn- und Esszimmer des Hauses eröffnete sich dem Künstler eine großflächige Wand, die ihm als Malgrund für seine Seccomalerei „Allegorie der Freunde“ diente. Der von Herbert Eichholzer entworfene moderne Bau wurde als Gesamtkunstwerk konzipiert und erfuhr mit der künstlerischen Komplettierung von Axl Leskoschekeine weitere Dimension der Gestaltung.

Das Wandgemälde „Allegorie der Freunde“ befindet sich im Erdgeschoss des Hauses in der Hilmteichstraße 24 im Wohn- und Essraum und somit im zentralen Bereich des Gebäudes. An der 6,35 Meter breiten Nordwand, welche den offen gestalteten Wohn- und Essraum von der Küche trennt, wurde die Seccomalerei nahezu über die gesamte Fläche angebracht. Eine Durchreihe zur dahinterliegenden Küche wurde im Zuge der Umbau- und Renovierungsarbeiten in den 1960er-Jahren geschlossen und ist im heutigen Zustand somit nicht mehr als solche vorzufinden. Das Gemälde ist heute nicht mehr sichtbar. Es befindet sich hinter Farb- und Tapetenschichten, die im Zuge der Umbauarbeiten angebracht wurden.[33]

Die Geschichte der Villa im Nationalsozialismus

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Das Haus in der Hilmteichstrasse 24 diente in den letzten Monaten des austrofaschistischen Anschlusses 1938 als kultureller Begegnungsort, wo sich ein Kreis von Künstlern und Intellektuellen, die in Opposition zum Nationalsozialismus waren, trafen. Während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft fungierte es auch als „Deckadresse“ des kommunistischen Widerstandes um Herbert Eichholzer. In einer unmenschlichen Zeit brachten mustige Menschen im Umkreis dieses außergewöhnlichen Hauses für ihre Überzeugung ihr Leben in Gefahr. [34]

Dokumentation und Transformation

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Die Villa Albrecher-Leskoschek wurde in den Jahren 1937/1938 nach den Plänen von Herbert Eichholzer als Wohnhaus erbaut und in weitere Folge auch als Ort des Widerstands gegen das NS-Regime genutzt. Der ursprüngliche Charakter des Hauses wurde in den 1960er Jahren dahingehend physisch verändert, dass das Obergeschoss ausgebaut und weitere Gebäudeteile verändert wurden. Das großformatige Wandbild „Allegorie der Freunde“ ist durch einen aggressiven Farbanstrich der 1960er-Jahre nicht mehr rekonstruierbar. Von außen wird die Villa nur in Erinnerungen, in Erzählungen, auf Bildern, in Filmen oder in Texten existieren. Das Haus wurde vom Bundesdenkmalamt in seiner heutigen Form als nicht unterschutzstellungswürdig beurteilt und als Wohnhaus durch die tief greifende städtebauliche Veränderung der Umgebung längst entwertet. Die Villa wird demnächst der Erweiterung des Grazer Landeskrankenhausareals durch einen Radiologie-Neubau weichen, weil keine für eine Unterschutzstellung ausreichende geschichtliche, künstlerische oder sonstige kulturelle Bedeutung im Sinne des Denkmalschutzgesetzes vorliegt. [35]

Literatur

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  • Heiko Halbrainen, Eva Klein, Antje Senarclens de Grancy: Hilmteichstrasse 24 - Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer. Clio Graz, Graz 2016, ISBN 987-3-902542-25-0

Einzelnachweise

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  1. Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011. S.6
  2. Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011. S.6
  3. Legner Astrid / Koch Matthias / Weiss Claudia, Positionspapier Fremdenführer. Hrg. Wirtschaftskammer Österreich, Fachverband Freizeitbetriebe Wien 16.12.2009. S.8
  4. Legner Astrid / Koch Matthias / Weiss Claudia, Positionspapier Fremdenführer. Hrg. Wirtschaftskammer Österreich, Fachverband Freizeitbetriebe Wien 16.12.2009.S.8
  5. Richtlinie 2005/36/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 7.September 2005 über die Anerkennung von Berufsqualifikationen.In: Amtsblatt der Europäischen Union vom 30.09.2005
  6. Infoblatt:Fremdenführer der Steiermark. Stand: Oktober 2005. S. 5
  7. Interview mit Austriaguide Regina Engelmann am 20. September 2017
  8. WIFI-Kurs: Ausbildung zum Fremdenführer
  9. Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011. S.189
  10. Bundeskanzleramt Österreich - Gewerbeordnung 1994 § 108, 2010
  11. Felicitas Wressnig, Vizepräsidentin der WFTGA auf dem 22. Österreich-Kongress, Bad Tatzmannsdorf 2010. S.5
  12. Felicitas Wressnig, Vizepräsidentin der WFTGA auf dem 21. Österreich-Kongress, Innsbruck, 2009 S.16
  13. Felicitas Wressnig, Vizepräsidentin der WFTGA auf dem 22. Österreich-Kongress, Bad Tatzmannsdorf 2010 S.5 f.
  14. Legner Astrid / Koch Matthias / Weiss Claudia, Positionspapier Fremdenführer. Hrg. Wirtschaftskammer Österreich, Fachverband Freizeitbetriebe Wien 16.12.2009. S.9
  15. Interview mit Austriaguide Regina Engelmann am 20. September 2017
  16. Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011 S.210
  17. Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011. S.127
  18. Joseph, Gepp: Ugly Vienna:Ein Fremdenführer in den Fängen der Gewerbeordnung. In : Profil, am 19.2.2016
  19. Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011 S.210
  20. Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011 S. 210 f.
  21. S.Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011. 218 f.
  22. DieGrazGuides-Fremdenführerclub für Graz und die Steiermark, Geschäftsordnung, Graz, Februar 2010, Abschnitt III,Punkt 12.
  23. Die GrazGuides-Fremdenführerclub für Graz und die Steiermark, Geschäftsordnung, Graz, Februar 2010 Abschitt III Punkt 12
  24. Die GrazGuides-Fremdenführerclub für Graz und die Steiermark, Geschäftsordnung, Graz, Februar 2010 Abschitt III. Punkt 12
  25. Interview mit Austriaguide Regina Engelmann am 20. September 2017
  26. Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011. S.265 f.
  27. Claudia,Nickl:Austriaguides führen durch die Stadt : das Gewerbe der österreichischen "Fremdenführer" und dessen Entwicklung in den letzten drei Jahrzehnten Graz, Univ., Dipl.-Arb., 2011. S.263 ff.
  28. Heiko Halbrainen, Eva Klein, Antje Senarclens de Grancy: Hilmteichstrasse 24 - Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer. Clio Graz, Graz 2016, ISBN 987-3-902542-25-0
  29. Heiko Halbrainen, Eva Klein, Antje Senarclens de Grancy: Hilmteichstrasse 24 - Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer. Clio Graz, Graz 2016, ISBN 987-3-902542-25-0
  30. (Brief von Herbert Eichholzer an Franz Schacherl (im Zusammenhang mit der Herausgabe der Zeitschrift PLAN), 23.10. 1937, zit. N. Ecker 1984, 195.)
  31. Heiko Halbrainen, Eva Klein, Antje Senarclens de Grancy: Hilmteichstrasse 24 - Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer. Clio Graz, Graz 2016, ISBN 987-3-902542-25-0
  32. Heiko Halbrainen, Eva Klein, Antje Senarclens de Grancy: Hilmteichstrasse 24 - Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer. Clio Graz, Graz 2016, ISBN 987-3-902542-25-0
  33. Heiko Halbrainen, Eva Klein, Antje Senarclens de Grancy: Hilmteichstrasse 24 - Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer. Clio Graz, Graz 2016, ISBN 987-3-902542-25-0
  34. Heiko Halbrainen, Eva Klein, Antje Senarclens de Grancy: Hilmteichstrasse 24 - Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer. Clio Graz, Graz 2016, ISBN 987-3-902542-25-0
  35. [2] aufgerufen am 12. Dezember 2017
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Beginn der Dokumentation

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Nachdem in dem Buch Hilmteichstrasse 24 - Haus Albrecher-Leskoschek von Herbert Eichholzer alle relevanten Informationen zu der Villa, sowie zum Gemälde gesammelt und zusammengetragen wurden, wurde sämtliche Informationen zu diesem Artikel aus diesem Buch entnommen. Philipp Wernhart (Diskussion) 15:45, 30. Nov. 2017 (CET)






Arbeitsseite v. Alexandra Wrbka

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Botanischer Garten der Universität Graz

Der Botanische Garten am Institut für Pflanzenwissenschaften der Karl-Franzens-Universität Graz liegt im dritten Grazer Stadtbezirk Geidorf. Mit den auf dem Grundstück befindlichen, architektonisch bedeutsamen, unter Denkmalschutz stehenden Gewächshäusern ist der Botanische Garten nicht nur für die universitäre Forschung wichtig, sondern stellt auch ein wichtiges Kulturerbe dar. Der Freilandbereich und die Gewächshäuser sind das ganze Jahr bis auf einzelne Sperrtage öffentlich zugänglich.[1]

 
Kakteen im neuen Gewächshaus

Nahe dem Eingang des rund 3 Hektar großen Botanischen Gartens befinden sich die neuen Gewächshäuser, in denen sich ein Wüstengarten mit vom vom amerikanischen Kontinent stammenden Kakteen und Sukkulenten und angrenzend ein sogenanntes Mittelmeerquartier mit Pflanzen aus dem Mittelmeerraum bdefinden.[2] An die zwei modernen Schaugewächshäuser angegliedert sind die Anzuchthäuser, in denen die Pflanzen aufgezogen werden, bis sie ins Freigelände gesetzt werden können. Wie die meisten botanischen Gärten besitzt auch jener in Graz ein Alpinum. Es besteht aus vier mit Steinen modellierten Hügeln auf denen Floren Asiens, Europas und Nordamerikas wachsen.

Geschichte

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Ursprünglich 1811 als Bestandteil des Joanneums auf dessen Grundstück vorgesehen und aufgebaut, wich der Botanische Garten 1887 in die Schubertstraße, den heutigen Standort, aus.

Er sollte dem Unterricht, der „Kunst der Pflanzenpflege“ und der „Verbreitung gemeinnütziger Gewächse“ dienen. 1843 lag die Zahl der im Botanischen Garten kultivierten Arten bei rund 8000.

1874 wurde in der Schubertstraße ein Grundstück angekauft und nach den Plänen von Hubert Leitgeb, dem damaligen Professor für Botanik in Graz, gestaltet. Jahrelange Bemühungen um die Vergrößerung des Gartenareals blieben erfolglos. Der Botanische Garten blieb auf das heutige Kerngebiet beschränkt.[3]

Die städtebauliche Entwicklung des Bezirkes zwischen Neutor- und Raubergasse machte eine Ausgliederung des Botanischen Gartens erforderlich.[4]

Erst 1887 wurde der Plan für den Aufbau einer sparsamen Variante für Garten und Gebäude genehmigt. Die Errichtung und Bepflanzung der Gartenanlage erfolgte in den Jahren 1888 und 1889. Dafür wurde vom Land der gesamte Pflanzenbestand dem Staat kostenlos überlassen.[3]

Vom einstigen Joanneumsgarten ist nur mehr der Teil zwischen Landesbibliothek und Alter Galerie erhalten, aber einzelne Gewächshauspflanzen wie die Palmfarne im Oberstock der Eingangshalle und die alten Bäume des Arboretums stammen noch aus dem diesem.[4]

Im Jahre 1985 konnten 1349 m² Grund südwestlich des Botanischen Instituts (heutige Teichanlage, Farnhügel und Rosaceen) vom Eigentümer gekauft und dem Botanischen Garten angegliedert werden. Einige Jahre später wurde im Rahmen eines Grundstückstausches ein Teil des zur ehemaligen Postvilla gehörenden Grundes dem Botanischen Garten eingegliedert (ca. 0,45 ha). Hier wurde im Jahre 2006 der Bauergarten angelegt. Erster Direktor des neuen Botanischen Gartens nach dem Tod Leitgebs wurde Gottlieb Haberlandt, Universitätsprofessor für Systematische Botanik. Dieser übergab die Leitung 1910 an Karl Fritsch, der von 1910 bis 1934 Direktor des Gartens war. Weitere Gartendirektoren waren die Universitäts-Professoren Felix J. Widder (1934-1964), Friedrich Ehrendorfer (1965-1970), Wilhelm Rössler (1970-1972), Josef Poelt (1972-1991), Herwig Teppner (1991-1993), Paul Blanz (1993 bis 1995), Herwig Teppner (1995-1999), und ab dem Jahr 1999 der heutige Direktor Helmut Mayrhofer. Die Wissenschaftliche Gartenleitung hat zurzeit Christian Berg inne.[3][5]

Gewächshäuser

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Die aktuell im Betrieb befindlichen neuen Gewächshäuser bestehen aus dem Warmhaus, dem Kalthaus, dem Temperierthaus und dem Sukkulentenhaus.[2]

Alte Gewächshäuser

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Alte Gewächshäuser im Botanischen Garten

Der Bau der „alten“ Gewächshäuser begann 1889.   Sie wurden in Eisenskelettbauweise errichtet und sind heute eine der letzten erhaltenen Beispiele einer auf Funktion reduzierten Gewächshausarchitektur in Österreich.

Sie wurden bis zur Eröffnung der neuen Gewächshäuser im Jahr 1995 benutzt. Ein Abriss war für das Jahr 1997 geplant, jedoch musste das alte Palmenhaus aus dem frühen 20. Jahrhundert in Folge des Engagements der Bürgerinitiative „Rettet das Glashaus“ dem Neubau nicht weichen. Die Initiatorinnen veranstalteten ein Symposium im Stadtmuseum und starteten eine Unterschriftenaktion. Heute steht das renovierungsbedürftige Gewächshaus unter Denkmalschutz und ist ungenutzt.[6]

Neue Gewächshäuser

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Neue Gewächshäuser mit Kalthaus (links) und Temperierthaus (rechts)

1989 begann der Bau der neuen Gewächshäuser nach Plänen des für seine Glaskonstruktionen bekannten Architekten Volker Giencke.

Der Bau besteht aus drei schiefen parabolischen Zylinder aus Acrylglas, die einander durchdringen. Ihre Ausrichtung und Konstruktion ermöglicht einen Lichtnutzungsgrad von 98%. Dieser Wert wurde weltweit sonst noch nie erreichter. Verantwortlich dafür sind gebogene doppelschalige Acrylglaselemente eingespannt in eine minimalisierte Leichtkonstruktion. Die Versorgungsleitungen sind nicht sichtbar, weil sie teilweise in die Trageteile integriert sind.[4]

Im Inneren sind vier Klimazonen simuliert, die Temperaturen zwischen 8°C und 24°C und eine Luftfeuchtigkeit zwischen 50% und 80% umspannen. Das Tropen- oder Warmhaus beherbergt beispielsweise tropische Nutzpflanzen, Orchideen und Mangrovenpflanzen. Im Kalthaus ist Mittelmeervegetation mit Zitruspflanzen, Eukalyptus und dergleichen zu finden. Die Vegetation Südamerikas und Australiens gedeiht im Temperierthaus, Kakteen und andere Trockenheit liebende Gewächse im Sukkulentenhaus. Besucher können über Holzstege und Brücken quer durch die Klimazonen wandern. Für den nötigen Temperaturausgleich sorgen einerseits die in der Tragekonstruktion integrierte Warmwasserheizung und andererseits ein Kühlungssystem, das bei Bedarf mikroskopisch feinen Wassernebel versprüht und die Gewächshäuser augenblicklich um 5°C abkühlt.[2]

Bedeutung des Gewächshäuserensembles

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Über die Neuen Gewächshäuser im Botanischen Garten der Universität Graz haben seit ihrer Eröffnung im Juni 1995 bereits zahlreiche internationale Architekturzeitschriften berichtet.[2] Ebenso sind sowohl die Alten als auch die Neuen Gewächshäuser des Botanischen Gartens ein Magnet für Architekturstudenten aus ganz Europa.[7] Die alten Glashäuser sind insofern historisch wertvoll als das sie ein bemerkenswertes Denkmal der Eisen(Stahl)-Architektur des 19. Jahrhunderts sind. Sie gehören zum Typus des neuen sachlichen Gewächshauses, welches zur Zeit ihrer Entstehung in Eisenkonstruktionskatalogen als Serienprodukt angeboten wurde. Die Konstruktion zeichnet sich durch Symmetrie und zeitmoderner Ausführung aus. Vor ihrer Errichtung wurde von der Firma Gridl bereits das extravagante, große Palmenhaus in der Anlage des Schlosses Schönbrunn mit drei Pavillons und Verbindungstonnen im Stil des Späthistorismus erbaut. Somit zählt die alte Glashausanlage des Botanischen Gartens der Grazer Universität zu den bedeutenden Beispielen ihres Architekturtyps. Gleichzeitig ist sie aber auch letzter Vertreter in Graz. Nur das in das Kunsthaus integrierte Eiserne Haus wurde in ebendieser Eisenskelettbauweise errichtet und ist heute noch von jenem einmaligen kulturhistorischen und technisch-historischen Wert. Eine ähnliche, 1906 errichtete Glashausanlage des Botanischen Gartens der Universität Innsbruck in Hötting wurde 1977 abgerissen. Außerdem verweist der ursprüngliche alte Grazer Glashauskomplex mit seinen Formen, die sich auf strenge Rechteck- und einen Würfelkörper reduzieren, auf die Neue Sachlichkeit der Moderne. Des Weiteren sind die floralen Schwünge der dünnen Geländerstäbe ein Merkmal des Jugendstils.[8]

Herausforderung der Erhaltung der Alten Gewächshäuser

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back of the old greenhouse in the Botanical Garden in Graz - the green part shows the restoration work

1887-1888 entstanden das Palmenhaus sowie die Kalt- und die Warmhäuser durch die k.k. Eisenconstructionswerkstätte, Schlosserei und Brückenbau-Anstalt Ignaz Gridl in Wien. Später wurde diese unter der Leitung von Adalbert Friedrich nach Plänen der Wasserbaufachmänner Ritter von Hochenburger und des Ingenieurs Beyer von Waagner-Biró übernommen. Diese historischen Gewächshäuser, welche rundherum noch den ursprünglichem Baumbestand aufwiesen, wurden so zu einem Stück Grazer Stadt- und Universitätsgeschichte in Glas, das unter anderem wegen seines zerbrechlichen Materials gefährdet ist. 1989 (1882) bis 1995 sollten sie trot zallem durch die neuen Gewächshäuser, von Volker Giencke errichtet, ersetzt werden. 1997 konnte der Abbruch der alten Glashausanlage und ihre Aussiedlung nach Unterpremstätten, dessen Anlass die Internationale Gartenschau 2000 war, dank einer Bürgerinitiative, die durch die Stadt Gar gefördert war, verhindert werden. Das Aktionskomitee zur Rettung des Historischen Gewächshäuser bestand aus Dr. Anne-Marie Leb, Dr. Astrid Wentner, Mag. Anita Piber und Helga Denk. Sie machten auf den historischen und den ideellen Wert dieses Denkmals der im 19. Jahrhundert entstandenen Eisen(Stahl)- Architektur aufmerksam. Die Rettung ist trotz dem Fakt, dass drei von vier Gutachten diese durchaus für möglich halten, noch nicht gesichert. In einigen Hochschulschriften, die die Grazer Gewächshäuser zum Thema haben, sind Vorschläge zur Revitalisierung der Alten Gewächshäuser zu finden. Letztere würden den botanischen Garten mit seinen Bauten als historisches Ensemble für die Wissenschaft und für die Stadt Graz mit ihrer Gartentradition aufwerten. Die Vorschläge wurden jedoch noch nicht umgesetzt. *Stadlober, Margit: Die Glashausanlage des Botanischen Gartens der Karl-Franzens-Universität Graz (Vortragsprotokoll). Graz. 2008. 2015 kann das Projekt zur Erhaltung der Historischen Gewächshäuser dank seiner Nachhaltigkeit (Ausstellungen, Publikationen, Auftritte auf den gut besuchten Pflanzenbörsen) einen Erfolg verbuchen: Die Bundesimmobiliengesellschaft hat für 2015 erste Restaurierungsschritte in Aussicht gestellt. 2017 wartet man allerdings noch immer darauf. Auf der Pflanzenbörse 2017 konnte Frau Ao. Univ.-Prof. Dr. Margit Stadlober zahlreiche BesucherInnen auf die noch immer nicht gelöste Problematik aufmerksam machen. [9]

Veranstaltungen und Events

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Der Grazer botanische Garten und speziell die darin befindlichen Gewächshäuser sind ein beliebter Veranstaltungsort. So finden etwa spezielle Ausstellungen, wie die Ausstellung Hopfen und Malz - Das Bier und seine Zutaten in den neuen Gewächshäusern statt.

Der botanische Garten nimmt regelmäßig an der Langen Nacht der Museen Spezialprogrammen wie der „Tropical Cocktail Night“ teil.

Einige Sonntage im Jahr bietet der Garten so genannte „Botanik Brunches“ an. [10]

Führungen und Workshops

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Die Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens Graz organisiert Führungen, freiwillige Mitarbeit und Veranstaltungen rund um den Botanischen Garten und das Thema „Pflanzen“. Die Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens hat sich die Förderung des Botanischen Gartens Graz und die Förderung des Naturschutz- und Umweltgedankens zum Ziel gesetzt. Zu diesem Zweck organisiert sie Ausstellungen und Veranstaltungen für alle botanisch Interessierten. Die Themenbereiche sind dabei sehr vielfältig. Über den Tellerrand der Naturwissenschaft hinauszublicken schafft spannende Berührungspunkte zum sozialen Bereich, zu Kultur und Kunst.[11]

Weiteres im Programm des botanischen Gartens in Graz sind Pflanzen- und Raritätenmärkte. Die neuen Gewächshäuser können außerdem für Hochzeiten und Feiern aller Art gemietet werden.

Spezialführungen und Workshops rund um die Themen Botanik, Zoologie und Geologie veranstaltet das Freiland Labor Graz.[12]

QR-Codes

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Infos über das Handy

Seit 2013 bekommen interessierte Besucher des Botanischen Gartens in Graz mit Hilfe von QR-Codes auf den Infotafeln zusätzliche Informationen direkt aus dem Online-Lexikon Wikipedia. Die kleinen Informationstafeln, die die Besucher dort bisher kurz über Namen und Vorkommen der Gewächse informiert haben, werden sukzessive um QR-Codes ergänzt, mit denen sich eine neue Informationswelt eröffnet. Nach dem Scannen der Codes mittels Smartphone oder Tablet erscheinen auf den multimedialen Geräten detaillierte Informationen zu der jeweiligen Pflanze - Erscheinungsform, Verbreitung, Vermehrung und Anbau bis zur Verwendung. Etwa 60 unterschiedliche Pflanzenarten lassen sich so erkennen. Die Zusammenarbeit mit der Online-Enzyklopädie im Bereich Botanik ist bisher weltweit einzigartig. Die detaillierten Informationen sind auch für das internationale Publikum interessant: Die QR-Codes erkennen die Sprache der Smartphones und leiten auf die entsprechende Version von Wikipedia weiter.[13]

Literatur

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  • Margit Stadlober: Die Glashausanlage des Botanischen Gartens der Karl-Franzens-Universität Graz, Vortragsprotokoll, Graz, 2008 Online

Einzelnachweise

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  1. www.garten-lust.at, abgerufen am 24. November 2016
  2. a b c d Botanischer Garten bei Graztourismus, abgerufen am 14. Oktober 2017
  3. a b c Kurze Geschichte des Botanischen Gartens im offiziellen Internetauftritt des Botanischen Gartens Graz, abgerufen am 6. Oktober 2017
  4. a b c Botanischer Garten Graz bei Austriaforum, abgerufen am 5. Oktober 2017
  5. Lage des Botanischen Garten im offiziellen Internetauftritt des Botanischen Gartens Graz, abgerufen am 6. Oktober 2017
  6. Ein Glashaus im Dornröschenschlaf, abgerufen am 24. Oktober 2017
  7. Im Glashaus Kleine Zeitung, abgerufen am 4. November 2017
  8. Historische Gewächshäuser Denkmal Steiermark, abgerufen am 4. November 2017
  9. Die historischen Gewächshäuser des Botanischen Gartens Forschungsstelle Kunstgeschichte Steiermark, abgerufen am 5. November 2017
  10. Veranstaltungen im offiziellen Internetauftritt des Botanischen Gartens Graz, abgerufen am 20. Oktober 2017
  11. Gesellschaft der Freunde des Botanischen Gartens Graz im offiziellen Internetauftritt des Botanischen Gartens Graz, abgerufen am 20. Oktober 2017
  12. Führungen und Workshops im offiziellen Internetauftritt des Botanischen Gartens Graz, abgerufen am 28. Oktober 2017
  13. Multimediale Botanik in Graz ORF Steiermark, abgerufen am 5. November 2017
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  Commons: Botanischer Garten (Graz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 47° 4′ 54″ N, 15° 27′ 26″ O

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Beginn der Dokumentation

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Quellensichtung und -sammlung:

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Als ersten Schritt habe ich mir den alten Wikipedia Artikel über den botanischen Garten in Graz durchgelesen. https://de.wikipedia.org/wiki/Botanischer_Garten_der_Universität_Graz

Danach bin ich die Quellen dieses Artikels durchgegangen und habe sie eine nach der anderen überprüft und sofern brauchbar, gesammelt.

Sodann habe ich im Internet nach weiteren Quellen zum Thema gesucht und ebenfalls notiert.

Anschließend las ich das vorhandenen Material durch und schrieb relevante Information heraus.


Verfassung des Artikels:

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Zuerst überlegte ich mir die Gliederung des Artikels. Hierfür erstelle ich das Inhaltsverzeichnis.

--Alexandra Wrbka (Diskussion) 22:03, 23. Okt. 2017 (CEST)






Arbeitsseite v. Anna-Milena Zens

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(Tutor: Karl)    (Teilnehmerbereich)            Arbeitsseite:  (aufrufen)  (bearbeiten)


Welterbe, Kulturvermittlung und Betriebswirtschaft: die Schloß Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. (SKB)

 
Das Schloss Schönbrunn wird durch die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m.b.H. betrieben.

Die Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m.b.H. ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die neben dem Schloss Schönbrunn das Hofmobiliendepot, die Kaiserappartements in der Wiener Hofburg mit Sisi Museum und Silberkammer sowie Schloss Hof und Schloss Niederweiden betreibt. Alle Standorte gehören zu den wichtigsten Andenken und Touristenattraktionen der kaiserlichen Geschichte in Österreich. Neben Betrieb und Vermarktung ist die Gesellschaft in erster Linie auch für die Instandhaltung der Objekte Instandhaltung verantwortlich ist. Sie ist neben der Betreibergesellschaft des Tower of London der weltweit erfolgreichste Betreiber eines Weltkultuerbes.

Schloss Schönbrunn

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Das Schloss Schönbrunn befindet sich im 13. Wiener Gemeindebezirk und ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeit der Stadt Wien. Die Residenz wurde zwischen 1638 und 1643 für Kaiserin Eleonora Gonzaga errichet, jedoch bereits im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung beschädigt. Aus diesem Grund wurde der Architekt Johann Bernhard Fischer von Erlach damit beauftragt, das Schloss zu reparieren und auszugestalten. Ab 1743 wurde das Schloss durch Kaiserin w:Maria Theresia in heutiger Form ausgebaut. Architekten waren Nikolaus von Pacassi sowie Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg. Von da an war der Bau bis zum Ende des Ersten Weltkrieges der Sommersitz der österreichischen Kaiserinnen und Kaiser. Damit war das Schloss zeitweise Mittelpunkt der Habsburgermonarchie.

Schönbrunn ist das größte Schloss und eines der bedeutendsten und meistbesuchten Kulturgüter in Österreich. Das Schloss und der etwa 160 ha große Park sind seit 1996 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Eine Hauptattraktion im Schlosspark ist der älteste noch bestehende Zoo der Welt, der Tiergarten Schönbrunn. Während der Garten von den Bundesgärten betreut wird und der Zoo eine eigene Gesellschaft bildet, wird das Schloss von der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m.b.H. betrieben.

Geschichte

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Maria Theresia legte in ihrem Testament 1780 die Trennung in Bau- und Betriebsverwaltung für das Schloss Schönbrunn durch die Staatskasse, fest.[1] Später war die Schlosshauptmannschaft Schönbrunn zuständig. Die Bundesregierung Vranitzky gliederte die Verwaltung des Schlosses Schönbrunn aus der Bundesverwaltung, der heutigen Bundesimmobiliengesellschaft aus und errichetete mit 10. Oktober 1992 die privatwirtschaftlich betriebene „Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft“. Trotz ihrer Stellung als private Gesellschaft war sie weiterhin gänzlich Tochter der Republik Österreich Für dieses Konstrukt wurde das „Schönbrunner Schlossgesetz“ verabschiedet. Aufsichtsorgan ist die Abteilung „Kustodische Angelegenheiten“ die im Wirtschaftsministerium der Republik Österreich verortet ist. Die Gesellschaft und das Schloss Schönbrunn gelten heute als Paradebeispiel eines eines privatisierten Museumsbetriebs in Bundesbesitz.[2]

Schon bald wurde die Gesellschaft auch mit der Betreuung der Ausstellungsbereiche des Kaiserappartements (seit November 1994) und der Silberkammer (seit April 1995) in der Wiener Hofburg betraut. Seit Juni 1998 führt sie auch das Hofmobiliendepot. Diese Angelegenheiten sind durch Pachtverträge geregelt.[3][4] Im April 2004 wurde auch das neu gegründete Sissi-Museum in der Hofburg übernommen.[5]

2012 wurde die wenig erfolgreiche „Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsgesellschaft“ (MRBG), die für zwei Schlösser in Bundesbesitz in Niederösterreich zuständig ist, als Tochterfirma der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft unterstellt. Die Geschäftsführung wollte diese zusätzlichen Aufgaben nicht annehmen, da sie eigene Geldmittel in die Erhaltung der defizitären Schlösser Hof und Niederweiden investieren mussten. Diese Aufwendungen wurden jedoch vom Finanzamt nicht als Betriebsausgabe anerkannt und mussten somit aus dem versteuerten Betriebsertrag finanzieren. Ursprünglich war der Aufbau von Rüklagen für potentiell mögliche schächere Betriebsjahre in Schloss Schönbrunn vorgesehen gewesen.[6]

Betrieb und Marketing

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Diese Gesellschaft hatte die Vorgabe, das Schloss eigenwirtschaftlich zu betreiben. Mit Hilfe unterschiedlichster Marketingaktivitäten schaffte es die Gesellschaft in kürzester Zeit, das Schloss zu einer der meistbesuchtesten Destination des Tourismus in Österreich: Derzeit verzeichnen die Schauräume über 2,5 Millionen Besucher pro Jahr. Das entspricht der Besucherzahlen aller Bundesmuseen . 1996 wurden das Schloss und Park zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Die Bedeutung der Betriebsgesellschaft für den Erhalt des Ensembles, ihre Effizienz und die gute Zusammenarbeit mit den Bundesgärten wurde von UNESCO und ICOMOS mehrfach betont.[7] Europaweit bekannt sind die Aus- und Weiterbildungsprogramme für die Mitarbeiter, die einen wesentlichen Faktor für die Zufriedenheit der Besucher darstellen.[8]

Bis 2011 konnten über 170 Millionen Euro, aus Eintrittsgeldern und Sponsorenbeiträgen erwirtschaftet, in die anvertrauten Kulturdenkmäler investiert werden.[9] (die Hälfte der Gewinne wird an den Bund abgeführt). Schönbrunn ist eine der weltweit nur zwei UNESCO-Welterbestätten (von knapp 1000), die sich ohne Zuschüsse der öffentlichen Hand selbst finanzieren (die andere ist der Tower of London).[10] Über behutsame Einbettung konnten auch einige Projekte moderner Architektur verwirklicht werden (Kindergarten, Auge des Museums, Salettl). 2011 erhielt die Gesellschaft den „Tourismuspreis der Wiener Wirtschaft[11] Das Schloss Schönbrunn verzeichnete 2015 3,6 Millionen Besucher. Das bedeutet einen Zuwachs von 19,2% gegenüber 2014.[12]

Objekte unter der Verwaltung der Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft m.b.H.

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Das Schloss Niederweiden wird ebenfalls durch Schönbrunner Kultur- und Betriebsgesellschaft verwaltet.

Literatur

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  • Christoph Kühberger ; Andreas Pudlat (Hrsg.); Vergangenheitsbewirtschaftung : Public History zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Innsbruck/Wien 2012, ISBN 978-3-7065-5093-2

Einzelnachweise

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  1. Unternehmen: Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.
  2. Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. – Imperiale Attraktionen als Besuchermagneten
  3. Unternehmen: Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.
  4. Impressum
  5. Unternehmen: Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H.
  6. Thomas Trenkler: Schloss Hof, eine kostspielige Liebhaberei. In: der Tageszeitung „Der Standard“, Wien, abgerufen am 12. November 2017
  7. Report of the UNESCO-ICOMOS reactive Monitoring Mission to the Historic Centre of Vienna and Palace and Gardens of Schönbrunn, 17. - 20. September 2012, WHC-13/37.COM/7B, Abschnitt 2.3 Management system, S. 10 ff.
  8. Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsges.m.b.H. – Imperiale Attraktionen als Besuchermagneten
  9. Mitterlehner: Franz Sattlecker zum Alleingeschäftsführer der Schloss Schönbrunn Kultur- und BetriebsgesmbH bestellt, BMWFJ, Pressearchiv 2012.
  10. „Schloss Schönbrunn – Das neue Imperium“, Dokumentation, Eva Klimek, ORF III Spezial, Erstausstrahlung 30. Mai 2012, 21.10 Uhr (Artikel zur Sendung, tv.orf.at).
  11. Schloss Schönbrunn erhält den Tourismuspreis der Wiener Wirtschaft beim Wiener Tourismus-Abend 2011
  12. Broschüre der WKO Wien zu den Zahlen des Tourismus in Wien
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    → Dokumentation

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Beginn der Dokumentation

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Schon während der Sommeruniversität machte ich mir darüber Gedanken zum Thema und fand dann den Betrieb und den Hintergrund des Betriebs des Schlosses Schönbrunn besonders interessant.

Ich wertete diverse Internetquellen aus und auch ein Buch, dass ich an der Universitätsbibliothek auswertete. --Anna-Milena Zens (Diskussion) 23:13, 30. Nov. 2017 (CET)




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