Singular Plural
Nominativ der Kommentar die Kommentare
Genitiv des Kommentars der Kommentare
Dativ dem Kommentar den Kommentaren
Akkusativ den Kommentar die Kommentare

Worttrennung:

Kom·men·tar, Plural: Kom·men·ta·re

Aussprache:

IPA: [kɔmɛnˈtaːɐ̯]
Hörbeispiele:   Kommentar (Info),   Kommentar (Österreich) (Info)
Reime: -aːɐ̯

Bedeutungen:

[1] nähere Erläuterung eines Sachverhaltes von einem bestimmten Standpunkt aus, Auslegung
[2] fachsprachlich, Journalismus: bewertende Darstellung in Form von Artikeln, Kolumnen, erläuternden Beiträgen in Rundfunk und Fernsehen durch Kommentatoren
[3] fachsprachlich, Informatik: Zeichenketten im Programmcode, die bei der Übersetzung des Programms ignoriert werden, sie dienen dem Verständnis des Programmcodes und werden auch für die Angabe zusätzlicher Informationen niedergeschrieben

Herkunft:

seit dem 18. Jahrhundert verwendet, von lateinisch: (liber) commentarius → la - Notiz, Notizbuch, Niederschrift[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Auslegung, Anmerkung, Beitrag, Bemerkung, Erklärung, Erläuterung, Exegese, Explikation, Fußnote, Glosse, Meinung, Meinungsäußerung, Niederschrift, Notiz, Randbemerkung, Randglosse, Randnote, Stellungnahme
[2] Glosse, Leitartikel, Meinungsäußerung
[3] Annotation

Gegenwörter:

[1] Bericht, Meldung, Nachricht, Reportage

Oberbegriffe:

[1, 2] Kommunikation

Unterbegriffe:

[1] Begleitkommentar, Börsenkommentar, Fachkommentar, Facebook-Kommentar, Gesellschaftskommentar, Kunstkommentar, Rechtskommentar, Reviewkommentar, Spielkommentar, Sportkommentar, Verskommentar, Wirtschaftskommentar
[3] Blockkommentar, Zeilenkommentar
[3] C-Kommentar, HTML-Kommentar, Java-Kommentar, Fortran-Kommentar, XML-Kommentar

Beispiele:

[1] Dein Kommentar ist jetzt aber überflüssig.
[1] „Grenfeld hatte die bösartigsten Kommentare auf der Zunge, doch um ihretwillen beherrschte er sich.“[2]
[1] „Wir wissen nicht, ob die in Raschis Kommentaren vorhandenen jiddischen Glossen von ihm selbst stammen oder von seinen Schülern, die an der Niederschrift beteiligt waren.“[3]
[1] „Letzteres beruht darauf, dass sich der Autor bei den Beschreibungen der Kriegsgräuel eines Kommentars enthält.“[4]
[2] Der Kommentar in der FAZ war meiner Meinung nach etwas übertrieben.
[2] „Vereinfachend könnte man feststellen, daß in Nachrichten eine deskriptive und in Kommentaren eine argumentative Themenbehandlung zu beobachten ist.“[5]
[2] „Trotz solcher Kommentare in traditionell eher regierungsskeptischen Blättern stand aber noch keineswegs fest, dass das deutsche Volk tatsächlich mehrheitlich dem Ruf des Reiches folgen und willig kämpfen würde.“[6]
[2] „Der »Merkur« sollte Nachrichten bringen, Kommentare, Berichte aller Arten, besonders Reiseberichte, Informationen über die Entwicklung der Technik, der Wissenschaften, der politischen Ereignisse in der Welt.“[7]
[2] „Im anschließenden Kommentar wird festgestellt, dass die Bombardierung der chinesischen Botschaft zu einem Zeitpunkt erfolgt sei, als Präsident Clinton mit Russland, europäischen Ländern und UN-Generalsekretär Kofi Annan intensiv an einer diplomatischen Lösung des Balkankriegs gearbeitet habe.“[8]
[3] Die Programmierer sind angehalten, ihre Programme mit Kommentaren zu versehen, damit ihre Kollegen später leichter Änderungen am Code vornehmen können.
[3] „Kommentare dienen dazu, den Quelltext für den Menschen leichter verständlich zu machen.“[9]

Redewendungen:

[1] kein Kommentar, ohne Kommentar – die Situation, der Fakt, das Bild spricht für sich selbst

Wortbildungen:

Adjektive: kommentarlos, kommentarreich, kommentiert, unkommentiert
Substantive: Kommentator
Verb: kommentieren

Übersetzungen

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[2, 3] Wikipedia-Artikel „Kommentar
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kommentar
[3] Wikipedia-Artikel „Kommentar (Programmierung)
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKommentar
[1, 2] The Free Dictionary „Kommentar
[1, 2] Duden online „Kommentar

Quellen:

  1. Duden. Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Mannheim/ Leipzig/ Wien/ Zürich 2001, Stichwort: „Kommentar“. ISBN 3-411-04073-4.
  2. Robert Baur: Blutmai. Roman. Gmeiner, Meßkirch 2018, ISBN 978-3-8392-2290-4, Seite 27.
  3. Marion Aptroot, Roland Gruschka: Jiddisch. Geschichte und Kultur einer Weltsprache. Originalausgabe, C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-52791-3, Seite 31.
  4. Thomas Amos: Ernst Jünger. Rowohlt, Reinbek 2011, ISBN 978-3-499-50715-1, Seite 63.
  5. Peter Braun: Tendenzen in der deutschen Gegenwartssprache. Sprachvarietäten. 4. Auflage. Kohlhammer, Stuttgart/ Berlin/ Köln 1998, Seite 118. ISBN 3-17-015415-X.
  6. Sven Felix Kellerhoff: Heimatfront. Der Untergang der heilen Welt - Deutschland im Ersten Weltkrieg. Quadriga, Köln 2014, ISBN 978-3-86995-064-8, Seite 63.
  7. Jan Philipp Reemtsma, in Zusammenarbeit mit Fanny Esterházy: Christoph Martin Wieland. Die Erfindung der modernen deutschen Literatur. C. H. Beck, München 2023, ISBN 978-3-406-80070-2, Seite 350.
  8. Hans-Peter Beck-Bornholdt, Hans-Hermann Dubben: Der Schein der Weisen. Irrtümer und Fehlurteile im täglichen Denken. Hoffmann und Campe, Hamburg 2001, ISBN 3-455-09340-X, Seite 56.
  9. Wikipedia-Artikel „Kommentar (Programmierung)“ (Stabilversion)

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