Singular Plural
Nominativ der Kontext die Kontexte
Genitiv des Kontexts
des Kontextes
der Kontexte
Dativ dem Kontext
dem Kontexte
den Kontexten
Akkusativ den Kontext die Kontexte

Worttrennung:

Kon·text, Plural: Kon·tex·te

Aussprache:

IPA: [ˈkɔnˌtɛkst]
Hörbeispiele:   Kontext (Info)

Bedeutungen:

[1] Linguistik: der Zusammenhang oder das Umfeld eines Wortes oder einer Handlung
[2] bildungssprachlich: Zusammenhang, in dem bestimmte Dinge stehen oder betrachtet werden müssen
[3] Diplomatik: der Hauptteil einer Urkunde, der den Rechtsinhalt enthält

Herkunft:

Entlehnung im 16. Jahrhundert vom lateinischen Substantiv contextus → laVerbindung, Verknüpfung“, das vom lateinischen Verb contexere → laverknüpfen, verflechten abgeleitet ist; dieses wurde aus dem Präfix con- → lazusammen und dem Verb texere → laweben, flechten gebildet.[1][2][3]

Synonyme:

[1, 2] Zusammenhang, Konnex

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] Background, Hintergrund, Umfeld

Unterbegriffe:

[1] Situationskontext
[2] Filmkontext, Informatik: Datenbankkontext, Validierungskontext
[2, 3] Prozesskontext

Beispiele:

[1] Aus dem Kontext können zusätzliche Informationen erschlossen werden.
[1] „Der sprachliche Kontext reicht nicht zur Bedeutungserschließung und damit auch nicht zur Bedeutungsuntersuchung und -beschreibung aus.“[4]
[1] „Anders gesagt, wir verstehen unvertraute Komposita nicht allein aufgrund ihrer sprachlichen Form, sondern auch aufgrund der Information, die uns aus dem jeweiligen Kontext zukommt.“[5]
[1] „Der Kontext zeigt, dass es offenbar um eine politische Auseinandersetzung zum Thema Betreuungsgeld geht.“[6]
[2] Für mich ist das ein guter Beleg für die These, dass das Ich ein Konstrukt ist, das im sozialen Kontext entsteht.[7]
[2] Das erklärte auch das Kaspar-Hauser-Phänomen: Wer ohne sozialen Kontext aufwächst, wer keinerlei Ansprache hat, kann auch keine Subjektivität ausbilden.[7]
[2] »Für den Geschmack sind auch das Aussehen des Essens und der Kontext wichtig«, sagt Hummel.[8]
[2] „Die Handreichung ‚Curriculare Grundlagen – Deutsch als Zweitsprache’ richtet sich an alle Lehrkräfte, die im schulischen Kontext insbesondere mit neu zugewanderten Schülerinnen und Schülern arbeiten.“[9]

Redewendungen:

aus dem Kontext gerissen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein gestischer, mimischer, nonverbaler, sprachlicher Kontext
[2] ein beruflicher, europäischer, gesellschaftlicher, historischer, interdisziplinärer, interkultureller, politischer, sozialer, zeitlicher Kontext; im Kontext mit; in einen Kontext setzen

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: kontextabhängig, kontextfrei, kontextintensiv, kontextsensitiv, kontextual, kontextuell
Substantive: Kontextentropie, Kontextglosse, Kontextinvarianz, Kontextmarker, Kontextmenü, Kontextualismus, Kontextur

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Kontext
[3] Wikipedia-Artikel „Kontext_(Urkundenlehre)
[1, 2] Duden online „Kontext
[1, 2] The Free Dictionary „Kontext
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Kontext
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKontext

Quellen:

  1. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 755.
  2. Wahrig-Redaktion (Herausgeber): Wahrig, Herkunftswörterbuch. 5. Auflage. Wissenmedia, Gütersloh und München 2009, ISBN 978-3-577-07585-5, Seite 467.
  3. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 524.
  4. Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, ISBN 3-484-73002-1, Seite 177.
  5. Wolfgang Klein: Von Reichtum und Armut des deutschen Wortschatzes. In: Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung, Union der deutschen Akademien der Wissenschaften (Herausgeber): Reichtum und Armut der deutschen Sprache. Erster Bericht zur Lage der deutschen Sprache. de Gruyter, Berlin/Boston 2013, ISBN 978-3-11-033462-3, Seite 15–55, Zitat Seite 36..
  6. Winfried Ulrich: Morphologische Bewusstheit – Wie sie uns hilft, unbekannte Wörter zu verstehen. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 6, 2017, Seite 264-276, Zitat Seite 269.
  7. 7,0 7,1 Ulrich Schnabel, Thomas Assheuer: Die soziale Ich-Maschine. Interview mit Psychologen Wolfgang Prinz. In: Zeit Online. Nummer 24/2010, 14. Juni 2010, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 16. Dezember 2012).
  8. Alina Schadwinkel: Schmeckt Bio besser? Ernährung. In: Zeit Online. Nummer 15/2012, 4. April 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 16. Dezember 2012).
  9. Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg: Curriculare Grundlagen – Deutsch als Zweitsprache. LISUM, Ludwigsfelde 2017, o.S .

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