Singular Plural
Nominativ der Leib die Leiber
Genitiv des Leibs
des Leibes
der Leiber
Dativ dem Leib
dem Leibe
den Leibern
Akkusativ den Leib die Leiber

Anmerkung zur Bedeutung [1]:

Während Körper den Organismus eines Lebewesens im biologischen Sinn bezeichnet, hat der Begriff Leib verschiedene darüber hinausgehende Konnotationen (die Leiblichkeit, die über die Körperlichkeit hinausgeht). Im religiösen Kontext versteht man unter Leib die Verbindung von Körper und Seele beim Menschen, also den beseelten Körper. In der Philosophie kann unter Leib etwa ein selbstreferentieller, das heißt um sich selbst wissender oder auf sich bezogener Körper verstanden werden. In den meisten Fremdsprachen lässt sich diese Unterscheidung nicht direkt wiedergeben.

Worttrennung:

Leib, Plural: Lei·ber

Aussprache:

IPA: [laɪ̯p]
Hörbeispiele:   Leib (Info)
Reime: -aɪ̯p

Bedeutungen:

[1] gehoben: lebendiger Körper von Mensch oder Tier
[2] gehoben: Körper ohne Kopf und Gliedmaßen: Rumpf
[3] gehoben: Bauch oder Unterleib beim Menschen
[4] gehoben: Organ, das die zugeführte Nahrung aufnimmt und verdaut: Magen

Herkunft:

mittelhochdeutsch līp, līb, althochdeutsch ''līp(h), līb und ähnliche Formen, germanisch *leiba- „Leben“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]

Synonyme:

[1] Körper
[2] Torso, scherzhaft: Korpus
[4] Magen

Gegenwörter:

[1] Geist, Seele

Unterbegriffe:

[1] Astralleib, Mädchenleib, Menschenleib, Mutterleib, Pferdeleib, Schlangenleib, Tierleib, Zellleib
[2] Schiffsleib
[3] Unterleib

Beispiele:

[1] Die Seele schwinget sich wohl in die Luft, juchhe!
Der Leib allein bleibt auf dem Kanapee.
[1] „Der Leib des Anderen zuckte wie ein ausgerissenes Spinnenbein.“[2]
[1] „Im Schutzwall ihrer Leiber schlossen sie ihn ein.“[3]
[2] Er zog die Arme dicht an den Leib.
[2, 3] „Ich springe heftig zurück, schreie um Hilfe, ziehe meinen Degen und stoße ihn dem ersten durch den Leib; dann springe ich über die kleine Mauer, die den Bogengang zur Straße hin abgrenzt, ins Freie.“[4]
[3] Dein Leib ist größer geworden, hast Du gut gegessen im Urlaub?
[3] „Der rote Striemen quer über ihren Leib hob sich lebhaft von der Blässe ab.“[5]
[3] „In Kopenhagen vor einem Haustor von vornehmem Aussehen steht ein Soldat in einer ziemlich neuen Jacke und Stulpenstiefeln, mit Gürtel um den Leib und einem schwarzen Kriegerhut, jedoch ohne Waffen.“[6]
[4] Ich habe einen leeren Leib, ist noch etwas im Kühlschrank?

Redewendungen:

sich die Beine in den Leib stehen
[2] Das zieht sich nach dem Leibe. – Stricksachen passen immer

Wortbildungen:

[1] Leibarzt, Leibapriori, Leibblatt, Leibdiener, Leibeserziehung, Leibesfrucht, Leibesfülle, Leibeskräfte, Leibesübung, Leibesvisitation, Leibgarde, Leiblichkeit, Leibrente, Leibwache, Leibwächter
[1] Leibhaftiger
[2, 3] Leibbinde
[3] beleibt; dickleibig, fettleibig, schwerleibig, starkleibig, vollleibig
[3] Leibesbürde, Leibring, Leibschmerz, Leibwäsche, Leibweh
hartleibig; leibhaftig, leiblich, kurzleibig; beileibe; sich entleiben; leibeigen
Leibgericht, Leibspeise, Leibchen, Leibriemen

Übersetzungen

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[1] Wikipedia-Artikel „Leib
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Leib
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Leib
[1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalLeib
[1, 2] The Free Dictionary „Leib

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Leib“, Seite 566.
  2. Jens Rehn, Nachwort von Ursula März: Nichts in Sicht. Schöffling, Frankfurt/Main 2018, ISBN 978-3-89561-149-0, Seite 154.
  3. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 95. Erstauflage 1988.
  4. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band XI. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 160.
  5. Marc Steadman: Schwarze Chronik. Ein Südstaaten-Dekameron. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1980 (übersetzt von Elisabeth Schnack), ISBN 3-596-22489-6, Seite 191. Englisches Original 1970.
  6. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 126. Isländisch 1943-1946.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Laib
Anagramme: Beil, Biel, blei, Blei, lieb, Lieb
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