Dieser Eintrag war in der 10. Woche
des Jahres 2019 das Wort der Woche.

Sex (Deutsch)

Singular Plural
Nominativ der Sex
Genitiv des Sex
des Sexes
Dativ dem Sex
Akkusativ den Sex
 
[3] Sex in Missionarsstellung

Worttrennung:

Sex, kein Plural

Aussprache:

IPA: [sɛks], auch: [zɛks]
Hörbeispiele:   Sex (Info)
Reime: -ɛks

Bedeutungen:

[1] Sexualität, Gesamtheit der mit dem Geschlechtsleben verbundenen Einstellungen und Praktiken
[2] umgangssprachlich: erotische Ausstrahlung einer Person
[3] praktische Ausübung der Sexualität
[4] biologisches Geschlecht

Herkunft:

Sex wurde im 20. Jahrhundert vom gleichbedeutenden englischen sex → en (eigentlich Zugehörigkeit zum männlichen oder zum weiblichen Geschlecht) übernommen. Dieses wurde entweder vom altfranzösischen sexe oder direkt von dem diesem zugrunde liegenden lateinischen sexus → la (männliches oder weibliches Geschlecht) entlehnt. sexus ist vermutlich eine aus einem alten Dual (‚die beiden Teile, die beiden Geschlechter‘) zu einem o-Stamm (*sexo-) oder einem es/os-Stamm, dessen Nominativ Singular im indeklinablen secus → la (Geschlecht) weiterbesteht, entstandene Bildung zum Verb secare → la (schneiden, trennen).[1]
Durch amerikanisch-englischen Einfluss beschränkt sich die Bedeutung von Sex seit der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahezu auf ‚geschlechtliche Anziehungskraft‘, ‚geschlechtliche Betätigung‘ und ‚geschlechtliche Ausstrahlung‘. Es löste damit das früher bezeugte Sex-Appeal ab.[1]

Synonyme:

[1] Sexualität, Geschlechtsleben, Geschlechtlichkeit
[2] Sexappeal
[3] Geschlechtsverkehr, Koitus, Sexualkontakt, Beischlaf; siehe auch: Verzeichnis:Deutsch/Geschlechtsverkehr
[4] Sexus

Gegenwörter:

[1] platonische Liebe
[3] Enthaltsamkeit

Oberbegriffe:

[1] menschliche Beziehungen

Unterbegriffe:

[1, 2] Fetischismus
[3] Analsex, Begattung, Blümchensex, Busensex, Cybersex, Gruppensex, Oralsex, Telefonsex, Vanillasex
[4] Unisex

Beispiele:

[1] Ich kenne mich mit (dem Thema) Sex nicht aus.
[1] „Dieser hinterhältige Zauber von Montmartre ist, glaube ich, zum größten Teil dem Sex zuzuschreiben, der hier unverblümt gehandelt wird.“[2]
[2] Deine neue Schwägerin ist schon eine Frau mit Sex.
[2] „Der einzige Zauber, den es braucht, ist Sex.“[3]
[3] Lass uns mal wieder Sex haben.
[3] Nachdem sich unsere Gesellschaft mit der Erfindung der Pille für die Möglichkeit von Sex ohne Kinder entschieden hat, erlaubt sie sich heute mit Hilfe der Gentechnik Kinder ohne Sex.[4]
[3] „Diese Tierchen konnten dann zwar keinen Sex mehr haben und waren auf Diät gesetzt, lebten dafür aber sechsmal länger als ihre normalen Artgenossen.“[5]
[3] „Jede Familie kannte die andere gut und wusste, wann der Mann betrunken nach Hause kam, seine Frau prügelte oder Sex mit ihr hatte.“[6]
[3] „Efe lernte mit 16 den Sex kennen, hinterm Haus ihres Vaters.“[7]
[3] „Sex war oft nur der (treibende) Vorwand, das Vorspiel: um von ihrem Leben zu erfahren.“[8]
[4]

Redewendungen:

[3] Sex mit dem/der Ex

Charakteristische Wortkombinationen:

[1, 3] Sex vor der Ehe
[3] Sex haben

Wortbildungen:

Adjektive: sexbesessen, sexgeil, sexistisch, sexual, sexuell, sexy
Substantive: Sexappeal, Sexbesessenheit, Sexbombe, Sexboutique, Sexfilm, Sexidol, Sexismus, Sexist, Sexkino, Sexladen, Sexleben, Sexmagazin, Sexmaschine, Sexmesse, Sexobjekt, Sexsomnie, Sexorgie, Sexpraktik, Sexprotz, Sexseite, Sexshop, Sexsklave, Sexsklavin, Sexspiel, Sexspielzeug, Sexstreifen, Sexsymbol, Sextourismus, Sextourist, Sexwelle, Sexverbrechen, Sexvideo, Sexwitz

Übersetzungen

[*] Wikipedia-Artikel „Sex
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sex
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Sex
[2, 3] The Free Dictionary „Sex
[1–4] Duden online „Sex
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSex

Quellen:

  1. 1,0 1,1 Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Sex“, Seite 1286
  2. Henry Miller: Stille Tage in Clichy. Rowohlt, Reinbek 1990 (übersetzt von Kurt Wagenseil), ISBN 3-499-15161-8, Seite 12. Englisches Original New York 1956.
  3. Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004, ISBN 3-499-23650-8, Seite 23. Englisches Original 2001.
  4. Norbert Bolz: Der Gott der Artefakte (Vortrag in SWR2 am 13.11.2006 21.00 Uhr innerhalb der Serie RadioArt)
  5. Sex. Wortschatz Lexikon Uni Leipzig, 30. Dezember 2010, archiviert vom Original am 30. Dezember 2010 abgerufen am 18. September 2014 (HTML, Deutsch, Quelle: Falter).
  6. Angela Bajorek: Wer fast nichts braucht, hat alles. Janosch. Die Biographie. Ullstein, Berlin 2016, ISBN 978-3-550-08125-5, Seite 159 f. Polnisches Original 2015.
  7. Chika Unigwe: Schwarze Schwestern. Roman. Tropen, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-608-50109-4, Seite 52. Originalausgabe: Niederländisch 2007.
  8. Andreas Altmann: Frauen. Geschichten.. Piper, München/Berlin/Zürich 2015, ISBN 978-3-492-05588-8, Seite 9.

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