Singular Plural
Nominativ der Stoß die Stöße
Genitiv des Stoßes der Stöße
Dativ dem Stoß
dem Stoße
den Stößen
Akkusativ den Stoß die Stöße

Alternative Schreibweisen:

Schweiz und Liechtenstein: Stoss

Worttrennung:

Stoß, Plural: Stö·ße

Aussprache:

IPA: [ʃtoːs]
Hörbeispiele:   Stoß (Info)
Reime: -oːs

Bedeutungen:

[1] ruckartige Bewegung, mit der ein Gegenstand einen anderen Gegenstand trifft
[2] Menge von Gegenständen, die in einem Stapel aufeinander gesetzt wurde
[3] Technik: Stelle, an der Bauteile mit ihren Endflächen aufeinander treffen
[4] Physik: Aufeinandertreffen zweier Körper mit Übertragung von Impuls oder kinetischer Energie zwischen ihnen
[5] Schneiderei: der abgenähte Rand des Rocksaumes
[6] jägersprachlich: der Schwanz des Federwildes
[7] Kartenspiele, Schafkopf: Kontra (bairisch)
[8] Bergbau: senkrecht oder auch schräg stehende Wand

Herkunft:

mittelhochdeutsch, althochdeutsch stōʒ „Stoß, Stich, Streit“, belegt seit dem 8. Jahrhundert, ab 15. Jahrhundert auch mit der Bedeutung „aufgeschichteter Haufen“[1]

Synonyme:

[1] Rempler, Schubs
[2] Stapel; Süddeutschland, Schweiz: Beige
[7] Kontra, Spritze

Unterbegriffe:

[1] Abstoß, Anstoß, Ausstoß, Erdstoß, Freistoß, Gasstoß, Gnadenstoß, Kolbenstoß, Kopfstoß, Rippenstoß, Strafstoß, Todesstoß, Vorstoß, Windstoß
[2] Holzstoß, Papierstoß, Zeitungsstoß
[3] Gehrungsstoß
[8] Abbaustoß, Bohrlochstoß, Firstenstoß, Hangendstoß, Liegendstoß, Schachtstoß, Strebstoß, Streckenstoß
[*] Fanfarenstoß

Beispiele:

[1] Der Stoß traf mich in den Rücken.
[2] Den Stoß Papier werfe ich jetzt weg.
[3] Wenn du die Leisten auf Stoß verbinden willst, musst du diese hier noch etwas schmirgeln.
[4] Bei einem elastischen Stoß bleibt die kinetische Energie der Stoßpartner erhalten.
[5] Die Stoß-an-Stoß-Nahtkonstruktion gilt als besonders hochwertig.
[6] Der Stoß der Henne ist leicht gegabelt, der Unterstoß auf weißem Grund dunkel gebändert.
[7] Bei meinem Blatt muss ich dir einfach einen Stoß geben.
[8] Der Stoß muss noch gesichert werden.

Redewendungen:

[1] jemandem einen Stoß versetzen
[1] jemandem einen Stoß in die Rippen geben
[1] einen Stoß auffangen
[1] seinem Herzen einen Stoß geben – sich überwinden
[2] einen Stoß schlichten - zurechtrücken

Charakteristische Wortkombinationen:

[4] elastischer / unelastischer Stoß

Wortbildungen:

[1] stoßartig, Stoßbesen, Stoßboden, Stoßboot, Stoßbremse, Stoßbrigade, Stoßbüchse, Stoßdämpfer, Stoßdame, Stoßenergie, Stoßfänger, Stoßgebet (ein herausgestoßenes Gebet), Stoßgriff, Stoßhäufigkeit, Stoßheber, Stoßimpuls, Stoßindikator, Stoßkante, Stoßkarre, Stoßkraft, Stoßkugel, Stoßkuppe, Stoßlüftung, Stoßlast, Stoßmaschine, Stoßmeisel, Stoßmesser, Stoßnadel, Stoßnaht, Stoßofen, Stoßparameter, Stoßprozess, Stoßprüfung, Stoßrad, Stoßradius, Stoßrichtung, Stoßrohr, Stoßseufzer, Stoßspannung, Stoßspitze, Stoßstange, Stoßton, Stoßtrupp, Stoßverkehr, Stoßwaffe, Stoßwelle

Übersetzungen

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[1–6] Wikipedia-Artikel „Stoß
[7] Wikipedia-Artikel „Schafkopf#Kontra
[8] Wikipedia-Artikel „Stoß (Bergbau)
[1–6] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Stoß
[1–3, 5, 6, 8] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Stoß
[1, 2, 6] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalStoß
[1, 2] Duden online „Stoß
[5, 7] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „Ausstoß“, Seite 338.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „stoßen“.
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