Singular Plural
Nominativ das Tabu die Tabus
Genitiv des Tabus der Tabus
Dativ dem Tabu den Tabus
Akkusativ das Tabu die Tabus

Worttrennung:

Ta·bu, Plural: Ta·bus

Aussprache:

IPA: [taˈbuː]
Hörbeispiele:   Tabu (Info),   Tabu (Info)
Reime: -uː

Bedeutungen:

[1] etwas, über das nicht gesprochen werden darf
[2] ein aus Anstand oder bestimmten Anschauungen heraus gültiges Verbot

Herkunft:

im 19. Jahrhundert entlehnt von französisch tabou → fr, englisch taboo → en, die auf polynesisch tapu „geweiht, unberührbar“ zurückgehen[1]

Synonyme:

[2] Verbot

Sinnverwandte Wörter:

[1] Sprachtabu, Tabuwort; Schweigepflicht, Verschwiegenheitspflicht; Schweigegebot

Gegenwörter:

[1] Euphemismus
[2] Gebot

Unterbegriffe:

[1] Namenstabu, Sprachtabu, Tiertabu, Worttabu
[1, 2] Sexualtabu
[2] Inzesttabu, Nahrungstabu

Beispiele:

[1] Über Sexualität zu sprechen war lange ein Tabu.
[1] „Die Beispiele aus dem Tierreich führen uns in das Themenfeld jeder sprachlichen Erscheinungen, die unseren Alltag in vielfältiger Weise bestimmen: der sprachlichen Tabus und ‚Euphemismen‘.“[2]
[1] „Tabus beziehen sich auf soziale Normen und Werte einer Gesellschaft und unterliegen dadurch dem historischen Wandel.“[3]
[1] „Die moderne Kryptographie ist keine Geheimwissenschaft, nichts, was nur im verborgenen blüht, kein Tabu, das seine Kraft verliert, wenn es dem Licht der Öffentlichkeit ausgesetzt wird.“[4]
[1] „In diesen Jahren lockern sich die Stereotype und Tabus.“[5]
[1] „Es gibt kollektive und individuelle Tabus, nationale und allgemein gültige, länderspezifische und länderübergreifende, und der Umgang damit hat auch etwas mit Respekt vor dem anderen Menschen zu tun“.[6]
[2] „Und seine Signe gehört dazu als eine Frau ohne Tabus in einer Welt, in der nicht nur die zweigeschlechtliche Liebe ihren Platz hat, sondern auch die zwischen Männern und die zwischen Mensch und Tier.“[7]

Wortbildungen:

tabu, Tabubereich, Tabubrecher, Tabubruch, tabuisieren, tabuistisch, tabulos, Tabuthema, Tabuverletzung, Tabuwort, Tabuisierung, Tabuzone, Tabuzwang

Übersetzungen

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[1, 2] Wikipedia-Artikel „Tabu
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Tabu
[(1)] Duden online „Tabu
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalTabu

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Tabu“, Seite 902.
  2. Christoph Gutknecht: Lauter böhmische Dörfer. Wie die Wörter zu ihrer Bedeutung kamen. Beck, München 1995, Seite 86. ISBN 3-406-39206-7. Kursiv gedruckt: Tabus und Euphemismen.
  3. Silke Schimpf: Wissens- und Wortschatzvariationen im Bereich der Sexualität. Untersuchungen anhand ausgewählter Zeitschriftentexte. Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, Frankfurt am Main/ Berlin/ Bern/ New York/ Paris/ Wien 1997, Seite 16. ISBN 3-631-31611-9.
  4. Albrecht Beutelspacher: Geheimsprachen. Geschichte und Techniken. Beck, München 1997, Seite 10. ISBN 3-406-41871-6.
  5. Ulla Lachauer: Abschied von der Krokuslwiese. In: Als die Deutschen weg waren. Was nach der Vertreibung geschah: Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland. 6. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2013, ISBN 978-3-499-62204-5, Seite 115-179, Zitat Seite 160.
  6. Wolfgang Müller: Was bedeutet Tabu und was kann tabu sein?. In: Der Sprachdienst. Nummer Heft 4-5, 2015, Seite 142-150, Zitat Seite 143.
  7. Jürgen Serke: Die verbrannten Dichter. Lebensgeschichten und Dokumente. 2. Auflage. Wallstein, Göttingen 2023, ISBN 978-3-8353-5388-6, Seite 188.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: baut, taub, Tuba
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