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Artikel „Thrasstila“ von Felix Dahn in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 38 (1894), S. 123, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Thrasstila&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 18:19 Uhr UTC)
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Thrasstila, Gepidenkönig, c. 490; die Macht des Volkes hatte sich durch den Sieg über die Söhne Attila’s am Netad (453) bedeutend gehoben, zumal seit dem Abzug der Ostgothen von der Donau nach Thrakien: sie hatten das wichtige Sirmium (Mitrovitsch in Ungarn) zur Hauptstadt gewonnen; daher konnten sie nicht wünschen, daß der Amaler Theoderich ein mächtiges Reich ihrer alten Feinde, der Ostgothen, in ihrer Nähe errichte. König Th. versuchte Theoderich den Weg über Sirmium zu verlegen: lange schwankte die Schlacht: nach schwerem Kampfe entschied die persönliche Tapferkeit Theoderich’s den Tag (a. 489); nun schlossen sich viele Gepiden dem Sieger an und zogen mit ihm nach Italien. Th. scheint von einem Theile seines Volkes verlassen worden zu sein: wenigstens erscheint bald (c. a. 505) darauf neben seinem Sohn und Nachfolger Thrasarich ein zweiter Gepidenführer Gunderich, mit dem sich jener gegen die Ostgothen zu verbünden trachtet: allein so lange Theoderich lebte scheiterten diese Strebungen: er schickte seine Grafen mit einem Heer und Th. räumte Sirmium ohne Widerstand; erst später, zur Zeit der Bedrängniß der Ostgothen durch die Byzantiner, breiteten sich die Gepiden wieder aus und besetzten abermals Sirmium.

Quellen und Litteratur: s. bei Dahn, Die Könige der Germanen II, 1861, S. 18. – Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker I, 1881, S. 569.
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