ADB:Friedrich Michael (1. Artikel)

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Artikel „Friedrich Michael, Pfalzgraf von Zweibrück-Birkenfeld“ von Wilhelm Edler von Janko in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 7 (1878), S. 627, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Friedrich_Michael_(1._Artikel)&oldid=- (Version vom 26. Dezember 2024, 22:41 Uhr UTC)
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Friedrich Michael, Pfalzgraf von Zweibrück-Birkenfeld,[WS 1] österreichischer und Reichs-Feldmarschall. Geboren den 27. Febr. 1724, sammelte sich dieser Prinz die ersten Kriegserfahrungen in französischen Diensten, in welchen er schon mit 18 Jahren die Charge eines Maréchal de Camp bekleidete. Zu Prag im J. 1742 mit Belleisle eingeschlossen, theilte er auch – 1757 – die Gefahren der Belagerung dieser Stadt. Nach der unglücklichen Schlacht von Roßbach übernahm er das Commando des geschlagenen und desorganisirten Reichsheeres, welches wieder in einen schlagfertigen Zustand zu versetzen, die erste, aber auch schwierigste Aufgabe des Prinzen ward. Er löste dieselbe so über alle Erwartungen gut, daß ihm Maria Theresia das Großkreuz ihres Ordens verlieh. Im Herbste 1758 drang er in Sachsen ein, ließ durch Macquire den Sonnenstein nehmen und schloß Leipzig ein. Im folgenden Jahre wurden Leipzig, Torgau, Wittenberg und Dresden erobert; die ersten Orte gingen zwar wieder verloren, aber Dresden diente dem Feldmarschall Daun zum guten Stützpunkte, während F. zwischen Kotta und Gieshübel Stellung nahm und von hier aus die Unternehmung bei Maxen sicherte. Am 20. August 1760 kam es bei Strehlen zum glücklichen Gefechte, worauf dem Prinzen Torgau und Wittenberg in die Hände fielen. Es waren seine letzten Dienste im Felde, denn er übergab schon im April 1761 die Reichstruppen in guter Verfassung an den Feldmarschall Serbelloni. Nach hergestelltem Frieden erhielt F. das Generalcommando in Böhmen, später das Präsidium der geheimen Militärconferenz. Nachdem er diese Stelle niedergelegt, lebte er zumeist am pfälzischen Hofe, wo ihn auch zu Schwezingen am 15. August 1767 der Tod ereilte.

Kestner, Thaten und Charakterzüge berühmter österr. Feldherren, II. Bd. S. 140.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Über diese Person existiert in Band 49 ein weiterer Artikel.
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