Fortbildungsprogramm Hautkrebs-Screening
Damit Sie verdächtige Hautbefunde frühzeitig erkennen:
Mit einer jährlichen Anzahl von 300.000 Neuerkrankungen für maligne Melanome und nicht-melanozytäre Hautkrebse, also Basalzellkarzinome und Plattenepitelkarzinome, ist Hautkrebs der häufigste Tumor in Deutschland. Als Antwort darauf wurde 2008 bundesweit ein standardisiertes, qualitätsgesichertes Hautkrebs-Screening (HKS) als evaluierbares, zweistufiges Massenscreening eingeführt. Mit dem Fortbildungsprogramm Hautkrebs-Screening werden Sie umfassend auf die Durchführung der standardisierten Ganzkörperuntersuchung sowie die Beratung Ihrer Patientinnen und Patienten vorbereitet.
Wissenswertes zur HKS-Fortbildung
Die Materialien zur Fortbildung liegen seit Sommer 2023 bereits in der 6., überarbeiteten und erweiterten Auflage vor. Erstellt von der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. (ADP) und herausgegeben vom Deutschen Ärzteverlag werden sie regelmäßig aktualisiert und unterliegen einer permanenten Qualitätskontrolle.
Warum ein Screening für den Hautkrebs?
Ziel des Hautkrebs-Screenings ist es, Hautkrebs oder seine Vorstufen in einem möglichst frühen Stadium zu entdecken und zu behandeln, um die Heilungschancen zu verbessern und schwere Komplikationen zu vermeiden. Im Fokus steht dabei die standardisierte Ganzkörperuntersuchung. Außerdem sind die Anamnese sowie die Beratung der Patientinnen und Patienten zum Umgang mit Sonnenstrahlung Bestandteile des Screenings.
Die standardisierte Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs ist infolge eines Beschlusses des Gemeinsamen Bundesauschusses zum 1. Juli 2008 in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen worden. Anspruchsberechtigt sind Versicherte ab einem Alter von 35 Jahren. Diese können die Früherkennungsuntersuchung alle zwei Jahre wahrnehmen.
Zahlen und Fakten
Hautkrebs ist mittlerweile die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Nach Hochrechnungen des Krebsregisters Schleswig-Holstein erkrankten in Deutschland jedes Jahr mehr als 300.000 Menschen neu daran.
30
Jahre später
UV-Strahlen können das Erbgut im Zellkern schädigen. Die meisten der so geschädigten Zellen sterben zwar zum Schutz der Haut. Sie können aber auch zu Ausgangszellen für einen Tumor werden. Ihre Nachkommen hören dann nicht mehr auf, sich zu teilen – nach ca. 30 Jahren entsteht Hautkrebs.
160.000
Basalzellkarzinom-Fälle/Jahr
Das Basalzellkarzinom ist die mit ca. 160.000 neuen Fällen pro Jahr am häufigsten auftretende Hautkrebsart. Es kann an sog. „Sonnenterrassen“ oder an sonnengeschützten Arealen auftreten. Sowohl die kumulative UV-Dosis, intermittierende UV-Expositionen, aber auch Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend gelten als (mit-)verantwortlich für die Entstehung. (Quelle: Krebsregister Schleswig-Holstein)
104.000
Plattenepithelkarzinom-Fälle/Jahr
Das Plattenepithelkarzinom tritt mit ca. 104.000 Neuerkrankungen pro Jahr auf. Es hat eine Vorstufe – die aktinische Keratose und entwickelt sich hauptsächlich an chronisch UV-exponierten Stellen (Gesicht, Lippen, Kopfhaut, Unterarme, Hände). Die kumulative UV-Exposition gilt als wichtigster Risikofaktor für diese Hautkrebsart. (Quelle: Krebsregister Schleswig-Holstein)
40.000
Maligne Melanom-Fälle/Jahr
Das maligne Melanom der Haut macht ca. 40.000 der Hautkrebsneuerkrankungen pro Jahr aus. Diese besonders gefährliche Hautkrebsart kann an allen Bereichen der menschlichen Haut auftreten. Dabei gelten sowohl intermittierende UV-Exposition als auch Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend als Hauptrisikofaktoren. (Quelle: Krebsregister Schleswig-Holstein)
55%
mehr Todesfälle durch Hautkrebs
Die Zahl der Todesfälle durch Hautkrebs ist in Deutschland binnen 20 Jahren um 55 Prozent gestiegen. Während im Jahr 2021 etwa 4100 Menschen daran starben, waren es 2001 gut 2600 solcher Todesfälle Im selben Zeitraum erhöhten sich die Todesfälle aufgrund von Krebserkrankungen insgesamt nur um zehn Prozent. (Quelle: Statistisches Bundesamt)
75%
mehr Krankenhausbehandlungen
Auch die Zahl der Krankenhausbehandlungen wegen Hautkrebs hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen. 2021 wurden 105.700 Menschen mit der Diagnose Hautkrebs im Krankenhaus stationär behandelt – das waren knapp 75 Prozent mehr Fälle als 2001. Zu dem Trend tragen unter anderem die steigende Lebenserwartung, mangelnder UV-Schutz und das fehlende Bewusstsein für UV-Schutz bei. (Quelle: Statistisches Bundesamt)
Die Köpfe hinter der Fortbildung
Den Rahmen des Fortbildungsprogramms zum HKS bildet die Früherkennungs-Richtlinie des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), die als Voraussetzung für die Abrechenbarkeit der Leistung die Fortbildungsinhalte vorgibt.
Die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. (ADP) hat den Prozess zur Einführung des sektoralen HKS von Anfang an wissenschaftlich begleitet.