Ehemalige politische Gemeinde des Kantons Freiburg, Seebezirk, seit 2022 mit Clavaleyres und Gempenach Teil der Gemeinde Murten. Das Strassendorf am Rande des Grossen Mooses liegt 4 km nordöstlich von Murten. 1242 Chalmitis, 1340 Charmey (heute noch gelegentlich gebrauchter französischer Name). 1850 422 Einwohner; 1900 467; 1950 473; 1980 393; 2000 560; 2010 602; 2020 740; 2021 763.
Funde lassen auf eine Besiedlung seit dem Neolithikum schliessen. Die römische Villa in Galmiz-Gassenfeld lag neben der Strasse Aventicum-Petinesca und war 50-250 n.Chr. belegt. In den Ruinen wurden frühmittelalterliche Gräber gefunden. 1475 gelangte Galmiz mit Murten an Bern und Freiburg. Kurz danach wurde es im Burgunderkrieg verwüstet. Der Ort war ursprünglich französischsprachig, doch nahm die deutschsprachige Bevölkerung im 17. Jahrhundert stetig zu; nach 1725 wurde keine französische Schule mehr geführt. Die mehrheitlich reformierte Bevölkerung ist wirtschaftlich nach Murten und Bern ausgerichtet. Ein Drittel der Erwerbstätigen ist in der Landwirtschaft tätig. Bereits 1946 wurde eine Anbau- und Verwertungsgenossenschaft für Biogemüse gegründet. Galmiz versucht, seinen ländlichen Charakter trotz der starken Bevölkerungszunahme nach 1980 zu bewahren. Der Ende 2004 gefällte Entscheid der Freiburger Regierung, für die Ansiedlung eines Pharmakonzerns ein Areal aus der Landwirtschafts- in die Industriezone umzuzonen, führte zu einer landesweiten Diskussion und zu Protesten.