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AdrienLachenal

Porträt von Adrien Lachenal. Lithografie Nr. 489 von 1896 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).
Porträt von Adrien Lachenal. Lithografie Nr. 489 von 1896 aus der Schweizerischen Portrait-Gallerie, erschienen 1888-1907 bei Orell Füssli in Zürich (Schweizerische Nationalbibliothek, Bern).

19.5.1849 Genf, 29.6.1918 Versoix, kath., von Plan-les-Ouates. Sohn des Jacques, Gerichtsdieners, und der Marie-Thérèse geb. Jacquier. 1878 Anne Louise Eggly, Tochter des Jean-Antoine, Uhrenschalenmachers. Rechtsstud. in Genf, Paris und Heidelberg, 1872 Lizenziat in Genf. 1872 Anwaltspatent, 1874-78 Substitut des Staatsanwalts. Ab 1878 eigenes Anwaltsbüro, wobei er sich als grosser Redner und hervorragender Strafverteidiger auszeichnete. 1885-92 Ersatzrichter am Genfer Kantonsgericht. 1880-92 und 1900-13 freisinniger Genfer Grossrat, 1881-84 und 1899-1918 Ständerät, 1884-92 Nationalrat, 1893-99 Bundesrat. Als Bundespräs. eröffnete er 1896 die Landesausstellung in Genf.

Der Freisinnige Adrien Lachenal (links) und der Liberale Philippe Godet (rechts) anlässlich der Feier der akademischen Gesellschaft Belles-Lettres 1898 in Rolle (Schweizerische Nationalbibliothek).
Der Freisinnige Adrien Lachenal (links) und der Liberale Philippe Godet (rechts) anlässlich der Feier der akademischen Gesellschaft Belles-Lettres 1898 in Rolle (Schweizerische Nationalbibliothek).

In der kant. Politik verkörperte er innerhalb seiner Partei zusammen mit seinem engen Freund Georges Favon sowie Alexandre Gavard und Pierre Moriaud die neue, verjüngte radikalliberale Richtung, die eine sozialere Politik als der national ausgerichtete, von Antoine Carteret geführte Flügel vertrat. L. leistete massgebl. Vorarbeit für das 1907 verabschiedete Gesetz über die Trennung von Kirche und Staat. Im Bundesrat bewies er als Chef des Polit. Departements (1893-96) insbesondere in der Regelung der Zollfreizonenfrage und der franz.-schweiz. Handelsbeziehungen grosses diplomat. Geschick. 1897 stand er dem Dep. für Handel, Industrie und Landwirtschaft, 1898-99 dem Dep. des Innern vor. Er liess das Kranken- und Unfallversicherungsgesetz erarbeiten und verfocht den Rückkauf der Eisenbahnen. Oberst der Militärjustiz. Mitglied der akadem. Gesellschaft Belles-Lettres und der Freimaurerloge Fidélité et Prudence.

Quellen und Literatur

  • Gruner, Bundesversammlung 1, 954 f.
  • Livre du Recteur 4, 234
  • Altermatt, Bundesräte, 260-264
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Zitiervorschlag

Martine Piguet: "Lachenal, Adrien", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 11.11.2024, übersetzt aus dem Französischen. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/003874/2024-11-11/, konsultiert am 24.11.2024.
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