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HektorAmmann

23.7.1894 Aarau, 22.7.1967 Aarau, reformiert, von Aarau. Sohn des Robert, Architekten, und der Johanna Hedwig geborene Strähl, Pfarrerstochter. Margrith Hemmeler. Ab 1914 studierte Hektor Ammann Geschichte und Geografie in Zürich, Berlin und Genf, 1920 Promotion. In jungen Jahren trat er der FDP des Kantons Aargau bei. Nach 1920 führten ihn zahlreiche (Archiv-)Reisen durch Europa, unter anderem nach Deutschland und Südosteuropa. Ab 1923 wirkte er als Sekretär, später als Präsident des «Volksbunds für die Unabhängigkeit der Schweiz». 1928 wiesen die Universitäten Basel, Zürich und Bern sein Habilitationsgesuch ab. 1929-1946 amtete er als Staatsarchivar des Kantons Aargau, 1931-1946 als Präsident der Historischen Gesellschaft des Kantons Aargau, bis 1946 zudem als Redaktor der «Zeitschrift für Schweizergeschichte». Seit der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war Ammann ideologisch durch die Germanophilie geprägt, verfocht indes nach 1919 (Völkerbund) auch eine eng gefasste Neutralität der Schweiz. Ohne selber Frontist zu sein, sympathisierte er von den frühen 1920er Jahren an mit dem Nationalsozialismus und pflegte auch Kontakte zu prominenten Nazis. In staatspolitischer Hinsicht gab Ammann einer autoritären Staatsführung gegenüber freiheitlich-demokratischen Werten klar den Vorzug. Als Erstunterzeichner und führender Kopf der Eingabe der Zweihundert wurde er 1946 vom aargauischen Regierungsrat – dem Ammanns Einstellung allerdings schon vor dem Zweiten Weltkrieg bekannt gewesen war – im Zuge der Säuberungswelle nach Kriegsende aus dem Staatsdienst entlassen. Ab 1955 war Ammann Honorarprofessor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Mannheim, 1958-1963 ausserordentlicher Professor an der Universität Saarbrücken und 1960-1967 Direktor des Instituts für Landeskunde der Saarlande, 1956-1967 überdies Sekretär der Kommission für Stadtgeschichte des internationalen Historikerverbands (1960 Präsident). In dieser Zeit festigte Ammann seinen Ruf als international anerkannter Wirtschaftshistoriker, der in methodischer wie inhaltlicher Hinsicht wesentliche Beiträge zur schweizerischen und europäischen Stadt- und Handelsgeschichte vom frühen Mittelalter bis ins 16. Jahrhundert geleistet hat.

Quellen und Literatur

  • E. Meynen, «Hektor Ammann», in Ber. zur dt. Landeskunde 43, H. 1, 1969, 41-72 (mit vollst. Bibl.)
  • C. Simon, «Hektor Ammann – Neutralität, Germanophilie und Gesch.», in Intellektuelle von rechts, hg. von A. Mattioli, 1995, 29-53
Weblinks
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Kurzinformationen
Lebensdaten ∗︎ 23.7.1894 ✝︎ 22.7.1967

Zitiervorschlag

Anton Wohler: "Ammann, Hektor", in: Historisches Lexikon der Schweiz (HLS), Version vom 26.06.2001. Online: https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/004256/2001-06-26/, konsultiert am 24.11.2024.
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