29.7.1797 Genf, 7.3.1869 Zürich, reformiert, von Novalles, ab 1851 französischer Staatsbürger. Sohn des Abraham Cherbuliez, Buchhändlers, und der Louise-Sara geborene Cornuaud. Bruder von Joël Cherbuliez und Marie Tourte-Cherbuliez. 1828 Marthe-Adélaïde Munier, Tochter des Louis-David Munier, Kaufmanns. Studien in Genf. Sekretär des russischen Konsuls in Hamburg, 1817-1825 Privatlehrer in St. Petersburg. 1826 Dr. iur. und Anwalt, bis 1831 Richter, ab 1835 Professor für öffentliches Recht und Volkswirtschaft an der Genfer Akademie. 1831 Mitglied des Genfer Repräsentierenden Rats, 1841 des Verfassungsrats, ab 1842 Grossrat. 1829-1831 Herausgeber der philosophischen Zeitschrift L'Utilitaire. Seine Erfahrungen als Politiker spiegeln sich in seinen Werken Théorie des garanties constitutionnelles (1838) und De la démocratie en Suisse (1843). Nach dem Sieg der Radikalen 1846 liess sich Antoine-Elisée Cherbuliez in Paris nieder, wo er die französische Staatsbürgerschaft erhielt. Er kehrte in die Schweiz zurück und war 1852-1855 Professor für Volkswirtschaft in Lausanne, 1855-1869 für Volkswirtschaft und Statistik am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich.
Als Politiker war Cherbuliez konservativ, als Wirtschaftswissenschaftler stand er in der Nachfolge von Jean-Baptiste Say und Frédéric Bastiat der französischen liberalen Schule nahe. Cherbuliez' wenig originellen, aber klaren Schriften zur Werttheorie, vor allem Précis de la science économique (1862), gelten als ausgezeichnete Neuformulierungen der klassischen Doktrin. Cherbuliez schrieb zahlreiche Artikel über den Sozialismus – Le Socialisme c'est la barbarie (1848) –, die Gewerkschaften, die von ihm kritisierte staatliche Fürsorge, Massenarmut, Verkehr, Banken, Steuerwesen und die Geschichte der Wirtschaftswissenschaft, die unter anderem im Dictionnaire d'économie politique (1854), der Bibliothèque universelle und dem Journal des économistes erschienen und den Autor bekannt machten.