1850 von Franz Louis Jent gegründete Berner Tageszeitung, die sich als Sprachrohr der Bundespolitik und Verfechterin der neuen Bundesverfassung verstand. Damit bekannte sie sich zu den Grundprinzipien freisinniger Politik. Von Anfang an wurde Der Bund von zwei vollamtlichen Redaktoren geleitet und bereits 1857 betreute eine spezialisierte Redaktion das eigene Feuilleton. 1890-1967 erschien das Blatt zweimal täglich. 1895 beteiligte sich die Zeitung an der Gründung der Schweizerischen Depeschenagentur. Der Bund reagierte meist schnell auf technische Neuerungen im Druckwesen: 1893 wurde die erste Setzmaschine der Schweiz installiert und 1976, erstmals in Europa, der Blei- durch den Fotosatz ersetzt. Ab 1983 arbeitete die gesamte Redaktion am Bildschirm. Ende der 1980er Jahre geriet Der Bund durch starken Inseraterückgang und zunehmende Konkurrenz durch die Berner Zeitung in finanzielle Bedrängnis. Ab 1992 erwarben auswärtige Medienunternehmen (Ringier, Neue Zürcher Zeitung, Publicitas) unterschiedlich grosse Aktienpakete. 1995 übernahm die Neue Zürcher Zeitung die operative Führung des Bundes, um 1998 auch 80% (1994-1998 45%) des Aktienkapitals zu erwerben. 2004 kam Der Bund zur Espace Media, deren Hauptaktionärin seit 2007 die Tamedia AG ist. 2018 betrug die Auflage 37'800 Exemplare.
Werbeplakat von Max Meyer, 1935 (Museum für Gestaltung Zürich, Plakatsammlung, Zürcher Hochschule der Künste).
Quellen und Literatur
- F. Blaser, Bibliographie der Schweizer Presse, Bd. 1, 1956, 226 f.
- P. Schaffroth, Sturm und Drang: aus der Vergangenheit der stadtbernischen Presse, 1991
- Der Bund, 30.9.2000 (Beilage)
Weblinks