Die in Zürich seit November 1933 erscheinende Wochenzeitung wurde von Karl von Schumacher und Manuel Gasser gegründet. Bis 1953 wirkte von Schumacher als Chefredaktor. Das Blatt wandte sich nach anfänglich deutschfreundlichen Kurs bald dezidiert gegen den Nationalsozialismus. Dadurch schuf es sich über die Grenzen hinaus einen Namen. 1940 betrug die Auflage 100'000 Exemplare. Im Kalten Krieg verfocht die Weltwoche unter Lorenz Stucki (1954-1962) eine klare prowestliche Position. In den 1960er und frühen 1970er Jahren wurde sie vor allem unter Rolf R. Bigler (1964-1967) zu einer Plattform des Nonkonformismus. 1969 gelangte die Aktienmehrheit in den Besitz der Jean Frey AG. 1979-1983 erschien die Zeitung mit einem Magazin. Dann folgten mehrere Besitzerwechsel: 1987-1991 besass der Finanzjongleur Werner K. Rey die Weltwoche, 1991-1996 der Detailhandelsunternehmer Beat Curti, 1996-2001 die "Basler Zeitung", 2001-2006 eine Investorengruppe, seit 2006 gehört sie offiziell Roger Köppel. Nach der linksliberalen Ära unter Chefredaktor Freddy Gsteiger (1997-2001) vollzog sein Nachfolger Köppel eine Wende und produzierte ein rechtskonservatives, neoliberales Blatt. 2002 gab er die Weltwoche im Magazinformat heraus, steigerte die Auflage 2003 auf rund 91'000 Exemplare und unterstützte ab demselben Jahr die Politik der SVP, worauf die Auflage um über 10'000 Exemplare einbrach. 2004 verliess Köppel die Weltwoche. Nach seinem Wiedereinstieg als Besitzer und Chefredaktor 2006 führte der neuerliche Rechtskurs wie schon 2001 zum Rücktritt zahlreicher Redaktoren. 2012 betrug die Auflage 68'990 Exemplare.
Quellen und Literatur
- S. Gorgé, J. Widmer, Die Metamorphose der Weltwoche, Facharbeit Univ. Bern, 2003