Bestelmeyer, German
- Lebensdaten
- 1874 – 1942
- Geburtsort
- Nürnberg
- Sterbeort
- Tegernsee (Oberbayern)
- Beruf/Funktion
- Architekt
- Konfession
- evangelisch
- Normdaten
- GND: 118662619 | OGND | VIAF: 62342391
- Namensvarianten
-
- Bestelmeyer, German Johann Georg
- Bestelmeyer, German
- Bestelmeyer, German Johann Georg
- Bestelmeyer, German Jos. Gg.
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Bestelmeyer, German Johann Georg
Architekt, * 8.6.1874 Nürnberg, † 30.6.1942 Tegernsee (Oberbayern). (evangelisch)
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Genealogie
V →Wilhelm Ritter von Bestelmeyer, Generalstabsarzt, S des Tabakfabrikanten →Georg Bestelmeyer in Nürnberg, Bürgermeister und Mitglied des Landtags, und der Therese Merz;
M Johanna, T des Metallgußwarenfabrikanten Johann Schatt in Nürnberg;
B →Adolf (* 1875) Physiker, Professor, Mitarbeiter der Askania-Werke;
- ⚭ München 1910 Marg., T des Generalleutnants →Eduard Hagen und der Auguste Klemm; 2 K. -
Biographie
Nach Studium an der Technischen Hochschule in München (F. von Thiersch und H. von Schmidt) war B. zunächst in der bayerischen Bauverwaltung tätig. 1910 folgte er einem Ruf als ordentlicher Professor an die Technische Hochschule Dresden, wechselte 1911 an die Akademie der bildenden Künste in derselben Stadt über, ging 1915 an die Akademie der bildenden Künste in Berlin und lehrte seit 1919 gleichzeitig an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg. 1922 übernahm er als Nachfolger Thierschs einen Lehrstuhl an der Technischen Hochschule in München und wurde 1924 Präsident der Münchner Akademie der bildenden Künste. - Die künstlerische Bedeutung seiner Bauten beruht auf einem durch seltene Formbeherrschung zeitlosen Eklektizismus. Dieser befähigte ihn nicht nur, seine Werke den Gegebenheiten des Ortes harmonisch einzugliedern, er ermöglichte es ihm auch, das Erbe der Vergangenheit in zeitgemäß gewandelter Gestalt den Aufgaben der Gegenwart dienstbar zu machen. Durch die Stimmungswerte der Innenräume (Treppenhaus der Münchner Universität, Germanisches Museum in Nürnberg) und die Anpassung an die Landschaft (Kirche Prien am Chiemsee) verlieh er dem geistigen Gehalt der Bauten einen derart überzeugenden Ausdruck, daß diese, unberührt von den wechselnden, zumeist gegensätzlichen Modeströmungen der Zeit, trotz ihres Eklektizismus als absolut moderne Schöpfungen ihrer Epoche empfunden werden. Durch sein Werk und seine Stellung als Präsident der Akademie der bildenden Künste hatte B. durch Jahrzehnte entscheidenden Einfluß auf die Entwicklung der Münchner Kunst, ähnlich wie vor ihm Gabriel von Seidl, wobei der Gegensatz von Seidls Nationalmuseum und B.s Luftgaukommando besonders eindringlich für die Verschiedenheit ihrer Kunstanschauungen und für den Wandel der typisch Münchner Kunst zeugt.
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Werke
Erweiterungs- u. Umbauten d. Münchner Univ. 1906–09;
Konkurrenzsieg: Bismarck-Nationaldenkmal, Bingerbrück, 1911;
German. Mus. d. Harvard-Univ. Boston, 1915;
German. Mus. Nürnberg, Erweiterung, 1917 ff.;
Erweiterung d. Gothaer Lebensversicherungsbank u. Allianz Konzern München, 1919–21;
Reichsschuldenverwaltung Berlin, 1920–23;
Städt. Verwaltungsgebäude Bonn, 1916–19;
Erweiterung d. TH München, 1923–1926;
Hochhaus Kroch Leipzig, 1. Preis 1923. Ausführung 1926–28;
ev. Kirchen in Garmisch u. Murnau, 1922;
Friedenskirche u. Gustav Adolf Kirche Nürnberg, 1925–28;
ev. Kirche Prien am Chiemsee, 1926–27;
Kongreßbau d. Dt. Mus. München, 1934;
Luftgaukommando München, 1. Preis 1934, Bauzeit bis 1937. -
Literatur
F. Stahl, G. B., 1928;
W. Hegemann, G. B., 1929;
G. Harbers, Das Werk v. G. B., in: Der Baumeister, Jg. 40, H. 11/12, Nov./Dez. 1942;
Wi. X, 1935. -
Porträts
Bronze-Medaille v. E. v. Esseö (Staatl. Münzslg. München).
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Autor/in
Otto Schubert -
Zitierweise
Schubert, Otto, "Bestelmeyer, German" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 184 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118662619.html#ndbcontent