Bernhard, Johann
- Lebensdaten
- erwähnt 1525, gestorben 1551
- Geburtsort
- Hohenstein bei Langenschwalbach
- Sterbeort
- Herborn
- Beruf/Funktion
- evangelischer Theologe ; Pfarrer
- Konfession
- mehrkonfessionell
- Normdaten
- GND: 124868215 | OGND | VIAF: 957830
- Namensvarianten
-
- Algesheimer, Johann (genannt)
- Hochstein, Johann (genannt)
- Bernhard, Johann
- Algesheimer, Johann (genannt)
- algesheimer, johann
- Hochstein, Johann (genannt)
- hochstein, johann
- Algesheimer, Johann Bernhard
- Algesheimer, Johannes
- Bernard, Johann
- Bernardus, Johannes
- Bernhard, Johannes
- Bernhard-Algesheimer, Johann
- Bernhardi, Johann
- Bernhardi, Johannes
- Hochstein, Johann Bernhard
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-
Bernhard (genannt Algesheimer, auch Hochstein), Johann
evangelischer Theologe, * Hohenstein bei Langenschwalbach (?), † vor 12.10.1551 Herborn.
-
Genealogie
⚭ 1526 Katharina, T des Frankfurter Barchentwebers Konr. Kraut;
2 S, 4 T. -
Biographie
B., ursprünglich Priester, predigte schon sehr früh in Mainz und Algesheim das Evangelium. Wohl zugleich mit →Melchior Ambach, dem Pfarrer von Bingen, kam er auf Veranlassung des Domkapitels zu Mainz in Haft, wurde aber unter dem Druck einer Volkserhebung vom April 1525 aus dem Gewahrsam entlassen. →Dionysius Melander und B., in ihrer theologischen Auffassung von Zwingli bestimmt, haben seit 1525 der Reformation in Frankfurt zum endgültigen Siege verholfen, z. T. unter stürmischen, vielfach demagogischen Formen. Luther selbst, voll Besorgnis wegen der Zwinglischen Haltung der Frankfurter Prädikanten, warnte Anfang 1533 den Rat in einem offenen Brief vor dem Aufruhr frecher Geister unter dem Hinweis auf Thomas Münzer. Melander mußte 1535 die Stadt verlassen. B., offenbar gemäßigter als jener, konnte hingegen noch 1536 in Gegenwart Luthers die Wittenberger Konkordie mit unterzeichnen. Nach der Einsetzung neuer Prädikanten lutherischer Richtung in Frankfurt folgte er 1537 einer Berufung nach Ulm. Obwohl ihn der Ulmer Rat gerne gehalten hätte, kehrte er schon 1544 in die Heimat zurück. Wenn es zutrifft, daß seine Berufung nach Herborn durch den Grafen Wilhelm von Nassau-Dillenburg auf Anraten des →Erasmus Sarcerius geschah, so ist das ein Zeichen für die stärkere Hinwendung B.s zur lutherischen Richtung. Soviel die dürftige Überlieferung erkennen läßt, hat er sich um die Ausgestaltung der Herborner Lateinschule verdient gemacht. Zu Beginn des Jahres 1549 verließ er freiwillig vor den zur Durchführung des Interims entsandten Visitatoren Herborn.
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Literatur
F. Falk, Zur Biogr. d. Frankfurter Reformatoren M. Ambach, J. B. u. Th. Sartorius, in: Archiv f. Frankfurts Gesch. u. Kunst, Folge VI, Bd. 3, 1899, S. 325 f.;
F. Herrmann, Die ev. Bewegung zu Mainz, 1907, S. 115, 160 f.;
K. Euler, Btrr. z. Ref.gesch. d. Stadt Frankfurt a. M. II, in: Archiv f. Frankfurts Gesch. u. Kunst, Folge X, Ed. 3, 1910, S. 77 ff.;
H. Dechent, Kirchengesch. f. Frankfurt a. M. seit d. Ref., Bd. 1, 1913, S. 116 ff.;
J. Kübel, Die Einführung d. Ref. in Frankfurt a. M., = Festschr. z. 400-J.-Feier, 1933;
J. Endriß, Die Ulmer Synode u. Visitationen d. J. 1531–47, 1935;
ders., Seb. Franck's Ulmer Kämpfe, 1935;
ders., Kasp. Schwenckfelds Ulmer Kämpfe, 1936;
E. Huth, Herborn, Mark u. Stadt, 1951, S. 199 f. -
Autor/in
Hermann Meinert -
Zitierweise
Meinert, Hermann, "Bernhard, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 118-119 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124868215.html#ndbcontent