„Respekt für das, was Politik und Gesellschaft hier leisten. Erkelenz, das gesamte Rheinische Revier, befindet sich in einer Phase der Erneuerung. Miteinander statt gegeneinander, auch über Parteigrenzen hinweg – diese Kultur hat der vor zwei Jahren verstorbene Ehrenbürgermeister Peter Jansen etabliert. Und sie lebt in Erkelenz weiter“, erklärte der Ministerpräsident. „Das Einbinden aller Beteiligten, um gemeinsam Ziele zu erreichen, ist genau der richtige Weg für die Lösung großer Herausforderungen.“ Darüber hinaus sprach Wüst über die Herausforderungen der heutigen Zeit, und er skizzierte wichtige und notwendige Maßnahmen für die innere und äußere Sicherheit.
Ein ereignisreiches Jahr 2024
Zuvor blickte Bürgermeister Stephan Muckel in seiner Rede auf das zu Ende gehende Jahr zurück. „2024 war ereignisreich, oft bewegend, manchmal anstrengend, aber auch voller positiver Aspekte. Einer davon ist sicherlich der spürbare Zusammenhalt bei unterschiedlichsten Ereignissen – bei uns im Rathaus, in der Bürgerschaft, in Vereinen, bei unserer Feuerwehr und vielen mehr.“ Herausfordernd sei beispielsweise die Baustellensituation in der Innenstadt. „Unsere Geschäfte, die Gastronomie sowie Bewohner und Besucher nehmen während dieser Zeit viele Einschränkungen auf sich, und die Beteiligten aus dem Rathaus und die Unternehmen leisten gute Arbeit, um Lösungen zu finden und die Situation zu meistern. Letztlich wollen alle diese Phase bestmöglich überstehen. Und bald werden wir sehen: es hat sich gelohnt!“ Positive Schlaglichter seien beispielsweise die Fertigstellung der Mobilstation an der Ostpromenade, den neuen Skatepark – „der in der Region seinesgleichen sucht“ – sowie neue oder erweiterte Kitas, Spielplätze und Schulsanierungen hervor.
Ein Ausblick auf 2025
„Die großen Herausforderungen dieser Zeit kommen in den Kommunen an, auch und gerade in Erkelenz – ob es um Finanzen geht, um Wirtschaft, Inflation, Integration oder Strukturwandel, um nur einiges zu nennen“, so der Bürgermeister. Er betonte, dass sich Erkelenz diesen Herausforderungen stellt und Verantwortung übernimmt. Ein Beispiel dafür sei die kürzlich im Rat mit dem Haushalt 2025 beschlossene Erhöhung der Grund- und Gewerbesteuer. Trotz dieser Maßnahme bleibe Erkelenz finanziell stark und könne weiterhin investieren, um den Bürgerinnen und Bürgern einen hohen Lebensstandard zu bieten. Der Bürgermeister richtete zudem eine eindringliche Botschaft an Land und Bund: Die kommunale Finanzausstattung sei nicht mehr ausreichend. Aufgaben, die von Bund oder Land an die Kommunen übertragen würden, müssten auch ausreichend gegenfinanziert sein, um die Handlungsfähigkeit der Kommunen zu sichern.
Im kommenden Jahr sei die Entwicklung der fünf Dörfer am Tagebaurand ein zentrales Thema. „Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern sowie mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und RWE Power AG arbeiten wir an Konzepten zur Wiederbelebung“, so Muckel. Auch die interkommunale Zusammenarbeit bei der Gestaltung der Tagebaufolgelandschaft sei von großer Bedeutung. „Wir arbeiten vertrauensvoll mit den Nachbarkommunen zusammen.“ Die Ausrichtung der Internationalen Gartenausstellung 2037, für die kürzlich der Zuschlag erteilt wurde, sei ein wichtiger Meilenstein. Im Bereich des Strukturwandels setze Erkelenz zudem weiter auf den geplanten Campus Transfer, ein Kompetenzzentrum für Land- und Ernährungswirtschaft. Trotz bürokratischer Hürden hoffe man mit Unterstützung des Landwirtschaftsministeriums auf einen baldigen Förderbescheid.
Zum Schluss dankte Bürgermeister Stephan Muckel allen, „die sich in und für Erkelenz engagieren und sich auch um besondere Anliegen kümmern.“ Sein Dank galt in dem Zusammenhang der Kreissparkasse Heinsberg, den Volksbanken Mönchengladbach und Heinsberg sowie der NEW AG, die jeweils 1.500 Euro an den Förderverein der Gemeinschaftshauptschule gespendet hatten. Auch der Inhalt des beim Schöffenessen durch die Reihen wandernden Sparschweins – insgesamt mehr al 1.300 Euro - kommen dem Förderverein zugute, der damit unter anderem Projekte der Erinnerungskultur finanziert.
Bevor sich die Gäste bei Grünkohl und Würstchen stärkten und zum geselligen Teil des Abends übergingen, bot der Evangelische Kirchenchor unter Leitung von Luis Castellanos einen musikalischen Hörgenuss.
Zum offiziellen Teil gehörte auch der obligatorische Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Erkelenz.