Hessische Biografie
Weitere Informationen
GND-Nummer
118550942
Hildebrand, Friedrich Bruno [ID = 7510]
- * 6.3.1812 Naumburg (Saale), † 29.1.1878 Jena, evangelisch
Prof. Dr. phil. – Nationalökonom, Historiker, Professor, Abgeordneter - Andere Namen ↑
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Weitere Namen:
- Hildebrand, Brunus
- Wirken ↑
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Werdegang:
- 1826 Besuch der Fürstenschule in Schulpforta, Reifeprüfung 1832
- 1832 Studium der Theologie, Philosophie, Philologie und Geschichte an der Universität Leipzig, Mitglied der Burschenschaft
- 1832-1836 Studium in Breslau; aufgrund seiner Mitgliedschaft in der Leipziger Burschenschaft in Untersuchungshaft
- 1836 Promotion zum Doktor der Philosophie, Habilitation für Geschichte an der Universität Breslau
- Anstellung an der Universitätsbibliothek Breslau
- 1839 Ernennung zum außerordentlichen Professor an der Universität Breslau
- 1.10.1841 ordentlicher Professor der Staatswissenschaften an der Universität Marburg
- Gründer der Witwenkasse in Marburg
- 1845 Prorektor der Universität Marburg, geriet jedoch mit der Regierung in Konflikt
- 18.2.1847 aufgrund Verbreitung einer verbotenen Zeitschrift und wegen Majestätsbeleidigung durch durch Ministerialbeschluss vom Amt suspendiert
- 14.12.1847 durch das Urteil des Kriminalsenats des Obergerichts in Marburg bezüglich des zweiten Punktes freigesprochen, wegen des ersten zu einer Geldbuße und zu den Kosten des Prozesses verurteilt
- 11.3.1848 Suspension vom Lehramt wurde erst mit der allgemeinen Amnestie aufgehoben
- 18.5.1848-30.5.1849 Mitglied der Deutschen Nationalversammlung für den Wahlbezirk Kurhessen 8 (Marburg) (Deutscher Hof, Westendhall)
- 1849-1850 Mitglied der Kurhessischen Ständeversammlung für Gelnhausen und Bockenheim (liberal-demokratisch)
- Mitglied des Stuttgarter Rumpfparlaments
- 1851 Hochverratsprozess aufgrund seiner Mitgliedschaft im Stuttgarter Rumpfparlaments, Flucht in die Schweiz
- 1851-1856 Professor der Staatswissenschaften in Zürich, später Ehrenbürger, Mitbegründer der Nordostbahn, ab 1853 Mitdirektor
- 1856-1861 Professor der Nationalökonomie in Bern, gründet eine Spar- und Leihbank, das statistische Büro des Kantons Bern und die Ostwestbahn
- 1861 Professor der Staatswissenschaften in Jena, Begründer der Saalbahn von Jena aus und der Witwenkasse
- 1862 Gründer der Jahrbücher für Nationalökonomie und Statistik
- 1.7.1864 Direktor des von ihm ins Leben gerufenen Statistischen Büros vereinigter Thüringischer Staaten in Jena
- 1872 Mitgründer des Vereins für Sozialpolitik
- Mitglied des Weimarer Landtags
- Geheimer Regierungsrat
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Funktion:
- Marburg, Universität, Prorektor, 1845
- Kurhessen, 12. Landtag, Mitglied, 1849-1850
- Marburg, Universität, Philosophische Fakultät, Dekan, 1851
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Studium:
- 1832 Studium der Theologie, Philosophie, Philologie und Geschichte an der Universität Leipzig
- 1832-1836 Studium an der Universität Breslau
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Akademische Qualifikation:
- 1836 Promotion zum Dr. phil. an der Universität Breslau, mit der historischen Arbeit „De veterum Saxonum republica“
- 1836 Habilitation für Geschichte an der Universität Breslau
- Dr. jur. h.c. der Universität Zürich
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Akademische Vita:
- Breslau, Universität / Philosophische Fakultät //Privatdozent / 1836-1839
- Breslau, Universität / Philosophische Fakultät //außerordentlichen Professor / 1839-1841
- Marburg, Universität / Philosophische Fakultät / Staatswissenschaften / ordentlicher Professor / 1841-1851
- Zürich, Universität / Philosophische Fakultät / Staatswissenschaften / Professor / 1851-1856
- Bern, Universität / Philosophische Fakultät / Nationalökonomie / Professor / 1856-1861
- Jena, Universität / Philosophische Fakultät / Staatswissenschaften / Professor / 1861-1878
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Akademische Ämter:
- 25.11.1841 Mitglied des Staatswirtschaftlichen Instituts der Universität Marburg
- 1845 Prorektor der Universität Marburg
- 1851 Dekan der Philosophischen Fakultät der Universität Marburg
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Mitgliedschaften:
- 1872 korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
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Werke:
- De veterum Saxonum republica (Diss. phil. 1836)
- Die Nationalökonomie der Gegenwart und Zukunft (1848)
- Die kurhessische Finanzverwaltung (1850)
- Statistische Mitteilungen über die volkswirtschaftlichen Zustände Kurhessens (1853)
- Beiträge zur Statistik des Kantons Bern, Bd. 1 (1860)
- Familie ↑
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Vater:
Hildebrand, Johann Friedrich Christian, 1780–1864, Landgerichtskanzlist in Naumburg an der Saale, Sohn des Friedrich Christian Hildebrand, aus Weißenfels, Schreib- und Rechenmeister und Amtskopist in Naumburg, und der Johanna Regina Haas
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Mutter:
Leidecker, Johanna Rosine, 1783–1860, Tochter des Johann Nikolaus Leidecker, Schuhmachermeister in Naumburg
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Partner:
- Guttentag, Clementine, (⚭ Breslau 1839) 1817–1879, Tochter des Samuel Simon Guttentag, 1786–1850, Dr. med., Sanitätsrat, dirigierender Arzt und jüdischer Hospitalarzt, Privatdozent in Breslau, und der Sophie Panofka
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Verwandte:
- Hildebrand, Richard <Sohn>, GND, 1840–1918, Nationalökonom, 1873 ordentlicher Professor der Universität Graz, 1893/94 Rektor
- Hildebrand, Adolf von <Sohn>, GND, 1847-1921, Bildhauer, bedeutendster Bildhauer des wilhelminischen Deutschlands
- Hildebrand, Otto <Sohn>, GND, 1858–1927, Professor der Chirurgie in Berlin
- Conrad, Bertha, geb. Hildebrand <Tochter>, verheiratet mit Johannes Conrad, GND, 1839–1915, Nationalökonom, Professor für Volkswirtschaftslehre in Halle (Nachfolger Schmollers)
- Glum, Elisabeth, geb. Hildebrand <Enkelin>, verheiratet mit Friedrich Glum, GND, 1891–1974, Jurist, Wirtschaftswissenschaftler, Professor, Generaldirektor der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft
- Ritschl, Friedrich <Schwager>, GND, 1806–1876, Professor der klassischen Philologie in Leipzig, verheiratet 1838 mit Sophie Guttentag, * 1820
- Guttentag, Imanuel <Schwager>, GND, 1815–1881, Verlagsbuchhändler in Berlin, erwarb 1842 die von T. Trautwein gegründete Buchhandlung, dann Verleger, verheiratet mit Agnes Friederike Guttentag
- Nachweise ↑
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Quellen:
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Literatur:
- Allgemeine deutsche Biographie, Bd. 12, Leipzig 1880, S. 399-402 (Theodor Inama von Sternegg)
- Neue deutsche Biographie, Bd. 9, Berlin 1972, S. 121 f. (Dieter Lindenlaub)
- Grothe, Die Abgeordneten der kurhessischen Ständeversammlungen 1830–1866, Marburg 2016, Nr. KSV-192
- Best/Weege, Biographisches Handbuch der Abgeordneten der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49, Düsseldorf 1996, S. 180 f.
- Lengemann, MdL Hessen 1808–1996. Biographischer Index, Marburg 1996, S. 186
- Koch (Hrsg.), Die Frankfurter National-Versammlung 1848/49. Ein Handlexikon der Abgeordneten der deutschen verfassungsgebenden Reichs-Versammlung, Kelkheim 1989, S. 215 (Patricia Stahl)
- Schnack (Hrsg.), Lebensbilder aus Kurhessen und Waldeck 1830–1930 Bd. 3, Marburg 1942, S. 205-219 (Rudolf Bovensiepen)
- Gundlach, Catalogus professorum academiae Marburgensis 1, Von 1527 bis 1910, Marburg 1927, Nr. 812
- Losch, Die Abgeordneten der Kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866, Marburg 1909, S. 29
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Bildquelle:
„Bruno Hildebrand“ (Federzeichnung · 22,6 x 28,2 cm, beschnitten), in: Ferdinand Justi, Icones Professorum Marpurgensium. Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Philipps-Universität Marburg (Inventar-Nr. 28.137) / Foto: Bildarchiv Foto Marburg (Thomas Scheidt)
- Zitierweise ↑
- „Hildebrand, Friedrich Bruno“, in: Hessische Biografie <https://www.lagis-hessen.de/pnd/118550942> (Stand: 18.7.2024)