Das Bauland

(Naturraum Nr. 128)

Das Bauland in der Großlandschaft Neckar- und Tauber-Gäuplatten - Quelle LUBW
Das Bauland in der Großlandschaft Neckar- und Tauber-Gäuplatten - Quelle LUBW (zur Vergrößerung bitte klicken)

Das Bauland liegt im Westen Baden-Württembergs und ist Teil der übergeordneten naturräumlichen Einheit der Neckar- und Tauber-Gäuplatten im Südwestdeutschen Schichtstufenland. Das Gebiet des Naturraumes umfasst eine Fläche von rund 760 qkm. Im Norden grenzt das Bauland mit einem schmalen Streifen an den Sandstein-Spessart, im Osten an das Tauberland, im Süden an die Kocher-Jagst-Ebenen sowie mit kleinen Abschnitten im Südwesten an die Hohenloher-Haller-Ebene und das Neckarbecken. Im Westen schließen sich der Kraichgau und der Sandstein-Odenwald an.

Das Bauland bei Billigheim-Sulzbach - Quelle LMZ BW
Das Bauland bei Billigheim-Sulzbach - Quelle LMZ BW

Die Oberflächengestalt des Baulandes wird in ihrer Erscheinung durch den für die Gäulandschaften Baden-Württembergs typischen Muschelkalk geprägt. Während im Norden der Untere Muschelkalk das Landschaftsbild bestimmt, ist es im Süden der abschnittsweise auch mit Lettenkeuper überdeckte Hauptmuschelkalk; die Mulden sind mit Lösslehm überdeckt. Die flach hügelige Landschaft ist weitgehend offen. Auf der größten Lettenkeuperfläche befindet sich mit dem Ahornwald das zugleich größte bewaldete Stück. Insgesamt umfasst das Offenland etwa zwei Drittel der Fläche, während auf Waldgebiete nur etwa ein Viertel entfallen.

Die als Ergebnis geringer Tiefenerosion und stärkerer Seitenerosion entstandenen muldenförmigen Täler strahlen radial in die Umgebung aus. Sie sind oftmals Trockentäler, in denen es nur nach ergiebigen Niederschlägen zu einem oberflächlichen Abfluss kommt. Das Bauland entwässert sowohl nach Norden in den Main als auch im südlichen Teil in den Neckar. Ein typisches Element der Karstlandschaft ist auch, dass die hier verlaufende Wasserscheide zwischen Neckar und Main oberirdisch und unterirdisch teilweise unterschiedlichen Richtungen folgt. Auch andere für die Karstlandschaft typische Erscheinungsformen wie Dolinen, Höhlensysteme und Karstquellen sind vorhanden. Dazu gehören u.a. das Dolinenfeld in Rehgrund bei Hettingen, die Morrequelle, die Rinschbachquelle und die Nächstquelle sowie die Eberstadter Höhlenwelten mit der für Besucher zugänglichen Tropfsteinhöhle.

Das Bauland gehört zum Altsiedelland und wurde bereits in römischer Zeit erschlossen. In Osterburken befinden sich Römermuseum und Römerkastell, außerdem verläuft durch das Bauland der Obergermanisch-Raetische Limes. Aufgrund der Wasserarmut auf den Hochflächen befinden sich die Siedlungen vor allem in den Talbereichen mit den hier liegenden Quellhorizonten, die auch für die frühe Besiedlung des Baulandes ein maßgeblicher Faktor waren. Mit durchschnittlich 131 Einwohnern/qkm gehört das Gebiet zu den Teilen Baden-Württembergs mit einer geringeren Siedlungsdichte und verfügt mit Buchen und Mosbach nur über zwei Mittelzentren. Auf den Hochflächen überwiegt der Ackerbau, während in den Tälern auch Grünlandwirtschaft, Obst- und Weinbau vorkommen. 

Weiterführende Informationen zu diesem Naturraum finden Sie unter dieser URL im Webangebot der LUBW.

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