Der neue Bereich unseres Portals macht es sich zum Anliegen, die internationalen Literaturszenen Berlins zu kartographieren, die handelnden Personen und ihre Schauplätze sichtbar und zugänglich zu machen. 
Die Entstehung der Rubrik wurde durch eine Förderung des Hauptstadtkulturfonds ermöglicht. 

Amer Matar

Autor/In

Steckbrief

Geboren am: 3.10.1986
Geburtsort: Rakka
Geburtsland: Syrien
Lebt in: Berlin, Friedrichshain


Sprache: Arabisch

Vita

Der syrische Journalist und Menschenrechtsaktivist Amer Matar wurde 1987 in Rakka geboren und studierte Journalistik in Damaskus. Er ist einer der Mitbegründer der Organisation Al-Schari (Die Straße), die sich für freiheitliche Medien und Entwicklung einsetzt. Al-Schari begann bereits 2010 den Aufstand, der sich in Syrien formierte, anhand von Fernsehinterviews, Berichten und Dokumentationen aus dem Landesinneren filmisch zu dokumentieren. Ausgestrahlt wurden die Sendungen auf Al-Jazeera, Al-Arabiya und France24. Seit 2002 war er für zahlreiche syrische sowie arabische Zeitungen journalistisch tätig. Er verfasste Artikel für das Feuilleton der in Syrien verbotenen libanesischen Zeitung Annahar und war kultureller Berichterstatter für die Zeitung Al-Hayat in Damaskus. Dabei interessierte er sich für den Zusammenhang von Kunst und der aufständischen Bewegung in Syrien, die er als friedliche Revolution bezeichnete. Der im Rahmen von Al-Schari entstandene Dokumentarfilm Azadi(2011), der die täglichen Ereignisse des syrischen Aufstands in kurdischen Gebieten im Norden Syriens begleitet, wurde auf dem Filmfestival Rotterdam ausgezeichnet. Als Co-Regisseur war Amer Matar an der Dokumentation Smuggling 23 Minutes of Revolution beteiligt. Außerdem engagierte er sich als Organisator des Straßenfestivals, das anlässlich des ersten Jahrestags des Aufstands in Syrien gefeiert wurde. 2011 wurde er wegen seiner journalistischen Arbeiten zweimal vom syrischen Geheimdienst festgenommen, verhört und gefoltert. Ihm wurde vorgeworfen, falsche Nachrichten zu verbreiten und damit die Moral der Nation anzugreifen. 2012 konnte er mithilfe der Heinrich-Böll-Stiftung aus Syrien fliehen. Von Oktober 2012 bis September 2015 war er Writers-in-Exile-Stipendiat des PEN. In seinen Texten setzt er sich mit den jüngsten Ereignissen in Syrien auseinander und reflektiert auf emotionale Weise seine Rolle als Exil-Journalist. In deutscher Übersetzung erschienen seine Texte in den Anthologien Syrien. Der schwierige Weg in die Freiheit (2012) und 2013 in Fremde Heimat. Texte aus dem Exil. Seit Jahren wirkt Amer Matar mit Al-Schari  am „Syria Mobile Phone Festival“ mit. Im März 2017 erschien eines seiner Gedichte in der PEN-Anthologie Zuflucht in Deutschland. Texte verfolgter Autoren im S. Fischer Verlag.
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