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Russische Kühe testen Videobrillen

VR statt Weidehaltung: Auf einem russischen Bauernhof wird getestet, ob Kühe mehr Milch geben, wenn sie sich auf simulierten Weiden wähnen.

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Russische Kühe testen Videobrillen

(Bild: Landwirtschaftsministerium der Region Moskau)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Simon Koenigsdorff

Virtual Reality gilt häufig als die Zukunft jeglicher Simulationstechnologien. Doch nicht nur Piloten, Soldaten und angehende Chirurgen können mit den klobigen Brillen trainieren, auch Tieren könnte die Technik künftig künstliche Welten vorgaukeln – zumindest, wenn es nach dem Landwirtschaftsministerium der Region Moskau geht. Dort testet man nach eigenen Angaben VR-Brillen an Kühen: Sie sollen in Zukunft mit Hilfe von digitalen Bildern von grünen, saftigen Wiesen mehr Milch produzieren. Ein Prototyp der Brillen werde bereits an einem Bauernhof in Krasnogorsk nahe der russischen Hauptstadt getestet, heißt es beim Landwirtschaftsministerium.

Im kalten russischen Winter könnten die Tiere simulierte Weideflächen sehen und besser entspannen, auch wenn sie dicht gedrängt im Stall stehen. Dadurch könnte die Milchproduktion angekurbelt werden und "noch nie da gewesene Ergebnisse erzielt werden", hieß es.

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Die Brillen seien speziell an die Kopfform der Kühe angepasst, hieß es aus Moskau. Den Tieren sollen Schattierungen in Rot, Grün und Blau gezeigt werden. Laut den Software-Entwicklern habe man mit der Hilfe von Tierärzten berücksichtigt, welches Farbspektrum Kühe wahrnehmen können, "um eine einzigartige Software zu entwickeln, die ein sommerliches Feld simuliert." Ob es sich dabei aber tatsächlich um eine bewegungssensitive Virtual-Reality-Simulation handelt oder um schlichte Displays, auf denen die Farbmuster abgespielt werden werden, bleibt auf den ersten Blick fraglich.

Erste Tests zeigten offenbar bereits Erfolge. Die Kühe spürten laut der ministeriellen Mitteilung weniger Angst, und die Herde sei insgesamt friedlicher. Eine groß angelegte Studie soll dies nun weiter untersuchen und vor allem herausfinden, ob die Kühe dadurch auch tatsächlich mehr Milch geben. Über Nebenwirkungen wie Orientierungslosigkeit oder gar Simulatorkrankheit, die bei den Wiederkäuern auftreten könnten, ist bislang nichts bekannt.

Einige russische Betriebe setzen nach Angaben des Ministeriums bereits auf klassische Musik, um die Milchproduktion bei Kühen anzuregen. Russland investiert seit einigen Jahren stärker in die heimische Milchindustrie, weil seit den Sanktionen auf diverse EU-Lebensmittel das Angebot von Milchprodukten eingebrochen ist. Das Land solle durch neue innovative Methoden auf dem internationalen Markt mithalten können, hieß es in der Mitteilung des Ministeriums. (Mit Material der dpa) / (siko)

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